Impulsiv
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Impulse
Episodennummer: 3x05
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 08. Oktober 2003
Erstausstrahlung D: 12. Dezember 2004
Drehbuch: Jonathan Fernandez & Terry Matalas
Regie: David Livingston
Hauptdarsteller: Scott Bakula als Captain Jonathan Archer, Connor Trinneer als Commander Charles "Trip" Tucker III, Jolene Blalock als Subcommander T'Pol, Dominic Keating als Lieutenant Malcolm Reed, Anthony Montgomery als Ensign Travis Mayweather, Linda Park als Ensign Hoshi Sato, John Billingsley als Doctor Phlox.
Gastdarsteller: Sean McGowan als F. Hawkins u.a.

Kurzinhalt: Bei ihrem Flug durch die delphische Ausdehnung empfängt die Enterprise NX-01 den automatisierten Notrufs des vulkanischen Forschungsschiffes Seleya, das vor einigen Monaten unbeabsichtigt in diesem Raumbereich gestrandet ist. Daraufhin schickte das vulkanische Oberkommando ein Rettungsschiff los, vom dem Archer vor Antritt seiner Mission die beunruhigenden Bilder von völlig wahnsinnigen Vulkaniern gezeigt wurde. Ohne zu wissen, was sie auf der Seleya erwarten wird, bricht Archer mit einem kleinen Trupp auf, in der Hoffnung, dort Überlebende zu finden, denen sie helfen können. Stattdessen findet man die Vulkanier dort in demselben tollwütig-aggressiv-irrsinnigen Zustand vor, den die Videoaufzeichnungen des Rettungsschiffs gezeigt haben. Nun gilt es, einen Weg zu finden, um wieder heil vom Schiff zu entkommen. Doch auch T'Pol beginnt zunehmend, ihre emotionale Kontrolle zu verlieren, und wird von Ängsten und paranoiden Empfindungen geplagt, die sie zunehmend unberechenbar machen. Dem Außenteam muss es rasch gelingen, von der Seleya zu entkommen – sonst droht T'Pol das gleiche Schicksal zu erleiden wie ihre vulkanischen Kollegen…

Denkwürdige Zitate: "I can't try to save humanity without holding on to what makes me human."
(Klingt logisch.)

"Part of the fun of a mystery is trying to solve it before it ends, using logic. You of all people should appreciate that."
"Then use logic more quietly."
(T'Pol fühlt sich während der Filmnacht von den Theorien von Phlox und Trip gestört.)


Review: Episodenbild (c) CBS Vulkanische Zombies im Weltall – damit ist im Prinzip, zumindest inhaltlich, alles gesagt, was es über "Impulsiv" zu sagen gibt. Die gähnende Inhaltsleere ist zugleich auch mein größter Kritikpunkt. Interessante Phänomene, Mysterien, Rätsel… neue Erkenntnisse über die Figuren… eine Beleuchtung der "conditio humana"… eine spannendes Science Fiction-Thema… ein akutes Problem, auf ungewöhnliche Art und Weise aufbereitet… all dies sucht man hier vergebens. Stattdessen können wir zusehen, wie Archer & Co. 30 Minuten lang vor diesen Zombie-Vulkaniern davonlaufen und T'Pol langsam aber sicher den Verstand verliert. All dies fand ich leider doch eher wenig packend. Auch der untypische Einstieg mit einer späteren Szenen, woraufhin man dann einen Tag zurückhüpft (ein neues inszenatorisches Spielzeug, dass die Macher entdeckt haben, und dass uns in den weiteren Folgen der Staffel noch übers über den Weg laufen wird), vermochte es nicht, bei mir für Spannung zu sorgen. Sehr entbehrlich und wie ein reiner Lückenfüller kommt auch die B-Story rund um Trip, Mayweather und ihre Suche nach Trellium D daher. Und so großartig die Effekte grundsätzlich auch sind, aber beim Shuttle am Ende hat man offensichtlich nicht darauf geachtet, dass dieses eigentlich stark beschädigt war, und stattdessen das CGI-Standardmodell genommen.

Dass "Impulsiv" trotz dieser Probleme – insbesondere die hauchdünne Story – noch halbwegs funktioniert, ist in erster Linie der Inszenierung von David Livingstone zu verdanken. Bereits der Einstieg mit T'Pol, der den Eindruck vermittelte, als sei er entweder mit einer höheren Frame Rate gedreht oder danach künstlich beschleunigt worden, fängt sowohl den surrealen Charakter dieses Moments (in dem T'Pol völlig den Verstand zu verlieren scheint und die sonst so stoische Vulkanierin wild herumbrüllt) als auch T'Pols zerrütteten Verstand perfekt an, und verdeutlich optisch, dass hier etwas völlig aus dem Ruder gelaufen ist. Die späteren Szenen auf der Seleya wiederum bestechen vor allem mit einer netten, düsteren Atmosphäre, sowie den ganzen dunklen Innenräumen, die (da ein Aspekt einer klassischen TV-Optik ja ein besonders helles Bild ist) schön cinematographisch wirken. Zudem setzt er auch auf der Seleya immer wieder ungewöhnliche Winkel oder aber eine sehr hektische Kameraführung ein, um den Wahnsinn an Bord des Schiffes auch bildlich einzufangen. Jedenfalls war die Inszenierung sehr hochwertig, und wertete die Episode ungemein auf. Davon abgesehen sind es in erster Linie die Effekte, die wieder einmal bestechen. Der Sprung von der zweiten auf die dritte Staffel, sowohl was die Qualität als auch die Quantität der Effekte betrifft, ist immer wieder beachtlich. Man merkt, dass man hier wirklich aus den vollen schöpft und alles daran gesetzt hat, um die Serie nach dem Neustart nun endlich erfolgreich zu machen. Die Szenen mit dem Asteroidenfeld, das vulkanische Raumschiff, die Action am Ende… all das war wieder einmal phantastisch und für damalige TV-Verhältnisse auf Referenzniveau getrickst (zumindest, soweit es CGI-Effekte betrifft). Die Musik von Dennis McCarthy war ebenfalls wieder gelungen. Zudem war die Episode sehr kurzweilig. Und Jolele Blalock bekam hier wieder einmal die Chance, aus dem engen emotionalen Korsett ihrer vulkanischen Rolle auszubrechen, und nützt diese mit ähnlich viel Gusto aus, wie es damals Leonard Nimoy bei seinen wenigen entsprechenden Gelegenheiten bei der klassischen Serie tat. Insgesamt macht dies dann eine zwar inhaltlich bescheidene, aber nichtsdestotrotz durchaus unterhaltsame Episode.

Fazit: Episodenbild (c) CBS Inhaltlich war "Impulsiv" überaus dürftig. Die wilden Vulkanier erinnerten mich zu sehr an Zombies – was selbst damals bei der Erstausstrahlung nicht mehr gerade die aktuellste Thematik war – und auch die durchdrehende T'Pol war jetzt weder sonderlich originell, inhaltlich interessant oder auch spannend. Die B-Story rund um Trip und Travis ist zudem völlig überflüssig, auf den billigen Alptraum am Ende hätte ich verzichten können, und beim Shuttle schien man mir am Ende effekttechnisch gepatzt zu haben, sah dieses doch so aus wie neu. Dass sich "Impulsiv" trotz dieser Schwächen noch über eine leicht überdurchschnittliche Wertung freuen kann, ist in erster Linie David Livingstone zu verdanken, der hier keine Mühen scheute, um die Episode durch seine Inszenierung aufzuwerten – was ihm auch gelingt. Egal ob die "ruckelnden" Bewegungsabläufe zu Beginn, die sehr dynamische und hektische Kamera, oder auch die ungewöhnlichen Kameraeinstellungen… mit seiner Inszenierung fängt er den Wahnsinn der an Bord der Seleya herrscht auch visuell ein. Zudem versteht er es, an Bord des vulkanischen Schiffes eine angenehm düstere und dichte Atmosphäre entstehen zu lassen. Auch die Effekte sind wieder einmal sehr beeindruckend, und wissen sowohl qualitativ als auch quantitativ zu überzeugen. Vor allem aber hat "Impulsiv" gegenüber anderen – inhaltlich ähnlich enttäuschenden – Enterprise-Folgen einen entscheidenden Vorteil: Sie war unterhaltsam.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel


Inhaltsbeschreibung: Archer stürmt auf die Krankenstation. In den Armen trägt er T'Pol, die wild um sich schlägt und völlig hysterisch herum kreischt. Der Doktor schafft es nur mit Mühe, den Hypospray anzusetzen und die Vulkanierin zu betäuben. Einen Tag zuvor: Archer und Trip untersuchen gerade ein paar Sternenkarten der Xindi-Datenbank. Der Commander erzählt Archer, dass der Koch ihm mitgeteilt hat, dass die Moral der Crew am Sinken ist und empfiehlt ihm, mal wieder einen Filmabend zu veranstalten. Da betritt T'Pol den Raum und ist ganz verwundert, warum die beiden Männer sie nicht mit zur Sichtung der Daten hinzugezogen haben. Archer meint darauf, es sei spät und er wolle die Vulkanierin nicht wecken. Da meldet sich Hoshi über Intercom: Die Sensoren haben ein vulkanisches Schiff entdeckt, dass einen automatischen Notruf aussendet. Aufgrund der Transponderfrequenz kann T'Pol das Schiff identifizieren. Es ist die Saleya - das Schiff auf dem T'Pol vor ihrem Dienst auf der Enterprise gedient hat. Da Kommunikationsversuche fehlschlagen, befiehlt Archer einen Kurs zu setzen, doch als die Enterprise nur noch 2000 km von dem vulkanischen Schiff entfernt ist, muss die Crew feststellen, dass der Notruf aus dem inneren eines Asteroidenfeldes ausgesendet wird. An sich wäre das ja kein Problem, aber aufgrund von besonders seltsamen Raumanomalien, ist die Flugbahn der Gesteinsbrocken nicht vorhersehbar und somit für die Enterprise zu gefährlich.

Episodenbild (c) CBS Archer, T'Pol, Reed und Hawkins von der Spezialeinheit begeben sich in einem Shuttle auf dem Weg zu dem Schiff. Als sie dort ankommen, müssen sie feststellen, dass der vulkanische Kreuzer schon einiges an Treffern abbekommen hat. Die Lebenserhaltung funktioniert nur minimal und einige Decks wurden dem Vakuum des Raums ausgesetzt. Eine der Andockvorrichtungen ist noch intakt und das Shuttle dockt dort an. An Bord herrscht ein heilloses Durcheinander. Die Gänge sind teilweise mit Trümmern blockiert und die Beleuchtung funktioniert mehr schlecht als recht. Da werden Archer und Co. plötzlich von zwei Vulkaniern angegriffen. Nur mit letzter Kraft gelingt es, sie zu betäuben. Verwundert über die plötzliche Gewalttätigkeit der Crew hält der Captain es für besser, dass Schiff wieder zu verlassen. Doch zwei der Vulkanier haben bereits den Zugang zur Luftschleuse blockiert und so muss sich das Außenteam einen anderen Weg suchen.

Auf der Enterprise versucht Tucker zusammen mit Mayweather inzwischen ein wenig Trellium an Bord zu beamen, was der Ingenieur dazu verwenden möchte, das Schiff weniger anfällig für die Raumanomalien zu machen. Als die beiden jedoch einen größeren Brocken an Bord beamen wollen, entsteht eine Verzerrungswelle und lässt das Gestein mit den Wänden des Transporters verschmelzen. Da eine Reparaturcrew eine Weile brauchen wird, um den Schaden zu beheben, fliegen die beiden in einem Shuttle auf einen etwas abgelegenen Asteroiden und versuchen dort Trellium zu finden. Trotz der etwas holprigen Landung, gelingt das Unterfangen. Da kommt es erneut zu einer Raumverzerrung, der den Asteroiden aus seiner Bahn wirft. Nun wird er in wenigen Minuten mit einem anderen riesigen Brocken kollidieren. Trip und Travis nehmen die Beine in die Hand und begeben sich zum Shuttle. Die beiden Offiziere können gerade noch starten, bevor der Landeplatz von einem Asteroidensplitter in einen riesigen Krater verwandelt wird. Zwar hat das Shuttle einige "Kratzer" abbekommen, aber die beiden Insassen kommen wieder sicher auf ihrem Schiff an. Inzwischen auf der Saleya: Archer versucht zusammen mit seinem Team die Brücke zu erreichen, um den Verschlussmechanismus der Türen vor der Luftschleuse zu deaktivieren. Da fällt ihm auf, dass T'Pol immer gereizter, ja fast schon gewalttätig reagiert.

Episodenbild (c) CBS Da Hawkins bei einem der Angriffe der Zombie-Vulkanier verletzt wurde, entscheidet sich der Captain dafür zuerst die Krankenstation aufzusuchen. Dort angekommen, werden sie von einem weiteren Vulkanier angegriffen. Nachdem sie ihn betäubt haben, kann T'Pol einige Untersuchungen vornehmen und diese an Phlox zur weiteren Analyse schicken. Dieser findet auch schon bald heraus, dass das Trellium, dass die Vulkanier an Bord gebracht haben, sich auf die synaptischen Bahnen dieser Spezies auswirkt und so die unterdrückten Gefühle wieder an die Oberfläche kommen lässt. Da es, ähnlich wie für die Besatzung der Saleya, bald zu spät für eine Behandlung T'Pols ist, beschließt Archer, in den Maschinenraum zu gehen und von dort aus die Türen zur Andockschleuse zu öffnen. Dort angekommen, müssen T'Pol und Reed einige Relais umstecken. Doch Reed begeht einen Fehler und die komplette Anlage schmilzt durch. T'Pol, schon fast völlig ohne Kontrolle über ihre Emotionen und total paranoisch, glaubt, dass Malcolm das absichtlich getan hat, um die Vulkanier an Bord zu töten. Sie fängt an, ihn mit einem Phaser zu bedrohen.

Nach einem kurzen Handgemenge schafft es der Captain, die Vulkanierin zu entwaffnen. Nun muss jedoch noch ein anderer Weg gefunden werden, die Türen zur Luftschleuse zu öffnen - und das möglichst schnell, denn von außen hämmern schon die Zombie-Vulkanier gegen die Türe des Maschinenraums. Reed schlägt vor, die Systeme zu überlasten, so würde sich auch die Luftschleuse öffnen, auch wenn diese Überlastung eine Zerstörung des Schiffes zur Folge haben wird - gesagt, getan. Einzig T'Pol weigert sich mit den Menschen mitzugehen. Archer fast sich ein Herz, betäubt die Frau und trägt sie zum Shuttle. Dort angekommen, muss das Außenteam feststellten, dass die Andockklammern klemmen. Da taucht Trip in dem anderen Shuttle auf und schießt die Klammern kaputt. Nun können alle sicher zur Enterprise zurückkehren, während die Saleya in tausende kleine Trümmer gesprengt wird. Auf der Krankenstation beginnt Phlox sofort mit der Behandlung und er scheint auch Erfolg zu haben. Schon nach wenigen Stunden, kann T'Pol wieder an einem flux einberufenen Filmabend teilnehmen. Da werden plötzlich alle auf die Kampfstationen gerufen. Auch T'Pol begibt sich auf den Weg zur Brücke, als sie plötzlich von Zombie-Vulkaniern angegriffen wird. Sie beginnt wild um sich zu schlagen - und wacht mit einem Schlag auf der Krankenstation auf. Der sofort herbeigeeilte Phlox versichert der völlig verängstigten Frau, dass alles in Ordnung sei und sie nun in Sicherheit ist.

Michael Melchers
(Bilder © CBS/Paramount)




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