Regeneration
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Regeneration
Episodennummer: 2x23
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 07.05.2003
Erstausstrahlung D: 13.11.2004
Drehbuch: Mike Sussman & Phyllis Strong
Regie: David Livingston
Hauptdarsteller: Scott Bakula als Captain Jonathan Archer, Connor Trinneer als Commander Charles "Trip" Tucker III, Jolene Blalock als Subcommander T'Pol, Dominic Keating als Lieutenant Malcolm Reed, Anthony Montgomery als Ensign Travis Mayweather, Linda Park als Ensign Hoshi Sato, John Billingsley als Doctor Phlox.
Gastdarsteller: Vaughn Armstrong als Maxwell Forrest, Jim Fitzpatrick als Williams, John Short als Drake, Bonita Friedericy als Rooney, Chris Wynne als Moninger, Adam Harrington als a Researcher, Mark Chadwick als a Male Tarkalean, Paul Scott als Foster u.a.

Kurzinhalt: Ein Expeditionsteam findet in der Arktis Trümmerstücke eines abgestürzten Raumschiffs. Bei genauerer Untersuchung der Absturzstelle entdecken sie zudem, dass außerirdische Wesen im Eis eingeschlossen und so konserviert wurden. Was die Forscher nicht wissen: Bei den Aliens handelt es sich um Borg. Als man diese aus dem Eis befreit und diese wieder zum Leben erwachen, dauert es nicht lange, ehe das Expeditionsteam assimiliert wurde. Mit einem Shuttle fliegen die Borg und ihre neuen Drohnen daraufhin los, um zu ihrer Heimatwelt im Deltaquadranten zu gelangen. Es dauert nicht lange, bis sie – mit einem mittlerweile merklich aufgerüsteten Shuttle – auf einen tarkaleanischen Frachter treffen, und diesen angreifen. Captain Archer wurde indes über den Vorfall informiert und damit beauftragt, die Eindringlinge aufzuhalten. Zwar gelingt es der Enterprise, das Shuttle zu vertreiben, doch die Crew des Frachters wurde in der Zwischenzeit bereits vom Borg-Nanovirus übernommen. Als Phlox zwei Besatzungsmitglieder des Frachters behandelt, wird auch er mit dem Virus infiziert. Während er nach einem Heilmittel sucht, sabotieren die assimilierten Tarkaleaner die Enterprise…

Denkwürdige Zitate: "There are twenty nine lifeforms on that transport. It's logical to assume they've all been infected. We could endanger Enterprise if they're brought aboard. Perhaps you should reconsider."
"Are you saying we shouldn't go after that ship?"
"I'm saying, we destroy it."
(T'Pols taktisch-kühle Herangehensweise erweist sich in diesem Fall als die richtige.)

"You will be assimilated. Resistance is futile."
(Auch im 21. Jahrhundert darf ihr Standardsatz natürlich nicht fehlen.)


Review: Episodenbild (c) CBS Bereits nach der Ankündigung, dass "Enterprise" eine Geschichte rund um die Borg erzählen würde, war ich nervös. Ich meine, sind wir uns doch mal ehrlich… Berman und Braga sind nicht gerade dafür bekannt, dass ihnen ein gewisses Maß an Kontinuität im "Star Trek"-Universum am Herzen liegt (wie sie auch im Laufe von "Enterprise" immer wieder bewiesen haben). Doch die beiden bösen B's versicherten immer wieder nachhaltig, man hätte sich das gut überlegt, und die Folge "Regeneration" würde zu keinerlei Problemen mit der Kontinuität führen, ja sogar ein paar offene Fragen klären und damit gewisse Löcher stopfen. Was bin ich froh, dass ich ihnen von vornherein nicht geglaubt habe! Ansonsten wäre die Enttäuschung ob dieser Folge wohl noch größer gewesen als sie es ohnehin schon war; denn wie es von den Henkern des "Star Trek"-Franchise nicht anders zu erwarten war, nimmt "Regeneration" keine Rücksicht auf eventuell entstehende Logiklöcher und Probleme mit der bereits etablierten Kontinuität. Wobei ich mich hier weniger auf die Grundidee beziehe (wobei sie auch da ordentlich schummeln mussten, denn das besagte Borgschiff wurde von der Enterprise-D in "Der erste Kontakt" eigentlich im Orbit zerschossen; insofern ist das schon eine ziemlich faule Ausrede; aber ok, damit kann ich leben) als die weitere Entwicklung der Folge.

Phlox entwickelt also mal einfach so mir nichts, dir nichts ein Heilmittel gegen die Borg-Naniten (was, wie man meinen sollte, 200 Jahre später bei der Rückkehr der Borg durchaus gelegen käme) und Reed gelingt es, die Phasenkanonen so zu modifizieren dass es Archer und Co. (wie 200 Jahre später auch Picard und seiner Crew) möglich ist, mehr als einen Schuss auf die sich an neue Bedrohungen anpassenden Borg abzugeben. Und als wäre das nicht schon genug, erfährt Archer am Ende der Folge dass die Borg ein Signal abgeschickt haben, welches die Koordinaten der Erde enthält und in ca. 200 Jahren im Delta-Quadranten ankommen wird. Man sollte meinen, dass sich die Sternenflotte auf solch eine Bedrohung vorbereitet oder zumindest dafür sorgt, dass die durch Phlox und Reed erarbeiteten Erfolge und Errungenschaften in der Bekämpfung der Borg nicht einfach so in Vergessenheit geraten. Und eben das ist das Problem: Unter diesem Gesichtspunkt machen die Ereignisse aus dieser Folge einfach überhaupt keinen Sinn. Picard oder doch zumindest Computerhirn Data hätten sofort bemerken müssen, dass sie es mit einer Bedrohung zu tun haben, welche die Sternenflotte bereits ca. 200 Jahren zuvor begegnet ist (die angedeutete Erklärung, man hätte die Bedrohung nicht zuordnen können, da die Borg in "Regeneration" ihren Namen ja nicht nennen, ist derart lächerlich und peinlich, dass ich gar nicht erst weiter darauf eingehen will). Stattdessen musste die Crew rund um Captain Picard alle Erkenntnisse aufs Neue sammeln. Dies führt einfach zu einem derart riesigen Loch in der "Star Trek"-Kontinuität, dass ich die an und für sich unterhaltsame und gelungene Episode leider nicht mehr genießen konnte. So etwas wurmt mich einfach ungemein und bestätigt all meine Vorurteile und Befürchtungen, die mir nach der Ankündigung der Prequel-Serie im Kopf herumgeschwirrt sind. Denn wenn man, nur weil man meint, man hätte die Idee zu einer ach-so-genialen Episode, eine in über 35 Jahren in Film- und Fernsehen etablierte Kontinuität über den Haufen wirft, ist der Preis dafür, diese Geschichte erzählen zu können, in meinen Augen einfach viel zu hoch.

Episodenbild (c) CBS Da hilft es auch nichts, wenn die Folge rein unabhängig betrachtet wirklich gelungen war. Die Handlung bot 40 Minuten Hochspannung und hätte angesichts der Intensität wohl auch locker für eine Doppelfolge gereicht; und insbesondere die großartige Inszenierung sowie die packende Musik von Brian Tyler gehören gelobt. Umso tragischer, dass all diese Elemente im Endeffekt nichts mehr nutzen – und das nicht mal, weil die Idee an sich schon zum Scheitern verurteilt gewesen wäre. Denn das Schlimmste an der Sache ist ja, dass man die Probleme mit der Kontinuität ohne Probleme umschiffen und die Geschichte trotzdem erzählen hätte können. Die Episode hätte doch genauso gut funktioniert, wenn Phlox nicht infiziert worden wäre, Archer und Reed am Ende der Folge ganz ohne wirksame Phaserpistolen auskommen hätten müssen (ja letzteres hätte die Spannung wohl sogar noch gesteigert), und die Borg auch keine Subraumnachricht abgeschickt hätten. Und ich denke genau das ist es auch, was "Regeneration" im Endeffekt für mich zu solch einer deprimierenden Erfahrung werden lässt: Es sind weniger die Brüche in der Kontinuität an sich, sondern dass man diese vermeiden und die Geschichte trotzdem hätte erzählen können… wenn man nur gewollt und sich richtig Mühe gegeben hätte.

Fazit: Als völlig unabhängige Geschichte betrachtet ist "Regeneration" ja eigentlich sehr gelungen. Sie ist von Beginn an sehr spannend, verfügt über eine angenehm düstere Atmosphäre, ist sehr gut inszeniert, mit einem wirkungsvollen Soundtrack von Brian Tyler sowie wieder einmal makellosen und durchaus spektakulären Effekten ausgestattet, und bietet zudem einen wirklich packenden Showdown. Leider offenbart sich die Episode aber zugleich als Alptraum, was die "Star Trek"-Kontinuität betrifft. Während das Grundkonzept unter zudrücken aller Hühneraugen gerade noch so funktioniert, ist es in erster Linie der weitere Verlauf der Handlung, der mir sauer aufstößt. So scheint es über 200 Jahre später als Captain Picard und seine Enterprise das erste Mal auf die Borg treffen keine Aufzeichnungen über Archers ganz ähnliche Begegnung zu geben. Nichts über den Strahl, der ein Loch in das Schiff zu schneiden versucht, oder über ihre Schilde und ihre Fähigkeit, sich an Waffen anzupassen, oder die Fähigkeit, andere Lebewesen mit Hilfe von Nanoviren zu assimilieren. Von Phlox' wirksamen Heilmittel gegen die Nanoviren ganz zu schweigen. Und all dieses Wissen ging verloren, obwohl die Sternenflotte vorgewarnt war und wusste, dass die von den Borg abgesetzte Subraumnachricht den Deltaquadranten in 200 Jahren erreichen wird. Tut mir leid, aber all das hat mir leider den Spaß, den ich sonst mit der Episode vielleicht hätte haben können, doch gründlich verdorben.

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel


Inhaltsbeschreibung: Episodenbild (c) CBS Ein Wissenschaftlerteam entdeckt in der Arktis ein Trümmerfeld. Wie sich herausstellt, waren diese Trümmer einmal ein Schiff. Kurz darauf finden die Forscher drei Leichen im Eis - was sie nicht wissen: Es sind Borg. Als diese vermeintlichen Leichen untersucht werden, erwachen diese plötzlich zu neuem Leben, assimilieren die Wissenschaftler und fliehen mit deren Forschungsschiff. Archer und seine Crew erhalten nun den Auftrag, das Schiff zu stoppen. Es dauert nicht lange, da erreicht die Enterprise ein Notsignal eines tarkalianischen Frachters. Offenbar werden sie von einem unbekannten Schiff angegriffen. Die Enterprise fliegt zum Ort des Geschehens. Als sie eintrifft stellen sie fest, dass die Waffen und der Antrieb des kleinen Forschungsschiffes auf unglaubliche Weise verbessert wurden. Trotzdem schafft es das Sternenflottenschiff, die Waffen der Borg außer Gefecht zu setzen, woraufhin diese fliehen. Zwei Lebenszeichen werden auf dem Frachter geortet. Es ist dessen Besatzung, die seltsame Veränderungen durchläuft. Zwar versucht Phlox die Nanosonden zu entfernen, doch hat er dabei nicht viel Erfolg.

Archer ist inzwischen auf eine alte Rede von Zefram Cochrane aufmerksam geworden, in der er berichtet, wie der erste Kontakt wirklich abgelaufen ist. Doch T'Pol weist Archer darauf hin, dass Cochrane schon immer für seine Trunksucht bekannt war und schenkt der Geschichte keine weitere Beachtung. Plötzlich wachen die Tarkalianer auf und wollen fliehen. Phlox versucht sie aufzuhalten, doch wird dabei mit Nanosonden infiziert. Die beiden Tarkalianer machen sich in den Schächten der Enterprise inzwischen daran, die Systeme zu assimilieren - auch ein Sicherheitsteam kann sie davon nicht abhalten. Daraufhin lässt Archer die Sektion abriegeln und anschließend die äußere Luftschleuse öffnen - die Borg entschweben ins All und die Enterprise setzt wieder Kurs auf das flüchtende Schiff. Doktor Phlox versucht indessen ein Heilmittel gegen die Nanosonden zu finden. Laut seinen Analysen, sind sie anfällig gegenüber Omikronstrahlung. Malcolm arbeitet inzwischen an einer Lösung, um die persönlichen Schilde der Wesen zu durchdringen - nach einigen Testreihen kann er ein Ergebnis vorweisen. Der einzige, der keinen Erfolg hat, ist Tucker. Er versucht die bereits assimilierte Technologie zu entfernen. Da trifft die Enterprise erneut auf das Borgschiff. Plötzlich wird ein Aktivierungssignal gesendet und die assimilierte Technologie an Bord der Enterprise beginnt die Kontrolle zu übernehmen. Waffen- und Antriebsysteme fallen aus.

Episodenbild (c) CBS Archer hat jedoch mit Malcolm an einem Plan gearbeitet. Beide beamen sich an Bord des Borgschiffes und platzieren eine Bombe am Antriebskern. Kurz nachdem die Menschen wieder an Bord der Enterprise sind, explodiert sie. Tucker hat es inzwischen geschafft die assimilierten Teile zu deaktivieren. Die Waffensysteme kommen wieder online. Zwar versuchen die Borg ihr Schiff wieder zu reparieren, aber durch den massiven Einsatz von Phasern und Torpedos explodiert das ehemalige Forschungsschiff in einem gleißenden Feuerball. Auch Phlox hat es geschafft, die Nanosonden in seinem Körper zu vernichten. Als er Archer einen Bericht erstattet, erzählt er von einer numerischen Sequenz, die er immer und immer wieder in seinem Kopf gehört hat. Als der Captain diese Nummern analysiert, stellt er entsetzt fest, dass die Aliens ihren "Kollegen" eine Nachricht in den Deltaquadranten geschickt haben. Diese enthält die Koordinaten der Erde. Zwar meint T'Pol, dass ein Subraumsignal ungefähr 200 Jahre bis in den Deltaquadranten braucht und somit keine unmittelbare Gefahr besteht. Doch Archer sieht das nicht als tröstend an - denn die Enterprise hat die Invasion nur bis in das 24. Jh. hinausgezögert.

Michael Melchers
(Bilder © CBS/Paramount)




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