Doppeltes Spiel |
Episodennummer: 1x07 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 31.10.2001 Erstausstrahlung D: 02.05.2003 Drehbuch: Fred Dekker, Rick Berman & Brannon Braga Regie: Roxann Dawson Hauptdarsteller: Scott Bakula als Captain Jonathan Archer, Connor Trinneer als Commander Charles "Trip" Tucker III, Jolene Blalock als Subcommander T'Pol, Dominic Keating als Lieutenant Malcolm Reed, Anthony Montgomery als Ensign Travis Mayweather, Linda Park als Ensign Hoshi Sato, John Billingsley als Doctor Phlox. Gastdarsteller: Jeffrey Combs als Commander Shran, Bruce French als Vulcan Elder, Steven Dennis als Tholos, Jeff Ricketts als Keval, Richard Tanner als Vulcan Initiate u.a. Kurzinhalt: Der aktuelle Kurs der U.S.S. Enterprise führt sie nahe an eine Kolonie der Vulkanier heran, genauer gesagt das Kloster P'Jem. Archer ist sehr daran interessiert, dieser Stätte einen Besuch abzustatten, und beamt zusammen mit T'Pol und Tucker hinunter. Dort angekommen fällt ihnen jedoch schon bald auf, dass sich die Vulkanier noch kühler und unnahbarer halten als es selbst für sie üblich ist. Auch T'Pol vermutet, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Schließlich entdeckt man einen Andorianer, der sich hinter einer Wand versteckt. Da sie nun entdeckt wurden tritt der Rest ihrer Einsatzgruppe auf den Plan, und nimmt die Crewmitglieder der Enterprise als Geisel. Von Shran, dem Anführer der andorianischen Einheit, erfährt Archer den Grund für diese Maßnahme: Die Andorianer sind davon überzeugt, dass es sich bei P'Jem um einen geheimen Horchposten handelt, von dem aus die Vulkanier sein Volk – entgegen der Friedensvereinbarung zwischen den beiden Völkern – überwacht und ausspioniert. Deshalb stellt sein Team das Kloster auf der Suche nach einem Transmitter auf den Kopf. Während die vulkanischen "Mönche" das Eindringen der Andorianer mit Gleichmut hinnehmen und gar nicht daran denken, gegen ihre pazifistischen Überzeugungen zu handeln, denkt Archer gar nicht daran, sich widerstandslos von den paranoid erscheinenden Andorianern gefangen nehmen zu lassen – und arbeitet zusammen mit Trip und T'Pol an einem Fluchtplan… Denkwürdige Zitate: "The Vulcan Elder seems agitated." "You call that agitated?" (Charles Tucker zeigt sich von T'Pols Wortwahl überrascht.) "The smell must be intolerable." "You get used to it. And I was given a nasal numbing agent." (T'Pol zu einem der Vulkanier in P'Jem.) "I'm all ears. No offence." (Spock hätte diese Bemerkung wohl abschätzig als "Erdenhumor" bezeichnet.) Review von Christian Siegel: ![]() Sehr interessant finde ich auch die Idee, zwei Gründungsmitglieder der Föderation – Vulkanier und Andorianer – in einem durchaus angespannten Verhältnis zueinander zu zeigen. Hier wird wieder einmal deutlich, dass dies noch nicht die strahlende Zukunft ist, die wir aus den bisherigen "Star Trek"-Serien kennen, sondern "Enterprise" bis zu einem gewissen Grad den Weg dorthin erzählen will. Eine weitere wesentliche Stärke ist demnach auch die Auflösung am Ende. Die ganze Folge über werden die Vulkanier als die friedlichen, pazifistischen Opfer und die Andorianer als die paranoiden, gewaltbereiten Täter dargestellt – die Offenbarung am Ende dreht dies jedoch zumindest ansatzweise auf dem Kopf, stellt sich doch heraus: Die Andorianer hatten mit ihrem Verdacht völlig recht. Ob die anwesenden Vulkanier von der Horchzentrale wussten oder nicht, bleibt indes offen. Dies ist einer der Punkte, denen ich etwas zwiespältig gegenübersehe. Etwas mehr Klarheit darüber, wie viel die anwesenden Vulkanier wussten, und wie "schuldig" sie waren, hätte in meinen Augen nicht schaden können. Generell ist die Episode nach dieser Auflösung sehr schnell vorbei. So klischeehaft das typische "wir sind alle zurück auf der Brücke und lassen jetzt noch einmal die Ereignisse dieser Folge Revue passieren" auch sein mag, welches ja gerade auch bei der klassischen Serie oftmals anzutreffen ist, aber… "Doppeltes Spiel" hätte in meinen Augen von solch einer abschließenden Szene profitieren können. Jedenfalls fand ich den Ausklang des Geschehens doch ziemlich plötzlich. Ebenfalls etwas ambivalent stehe ich dem Casting von Jeffrey Combs als Shran gegenüber. Grundsätzlich halte ich ihn ja für einen hervorragenden Schauspieler – aber er hat in "Deep Space Nine" als Weyoun eine derart große (Neben)rolle gespielt (und seine markanten Gesichtszüge sind auch hinter der Andorianer-Maske deutlich erkennbar), dass ich es teilweise schon ein wenig irritierend fand. An seiner Leistung gibt es allerdings nicht das Geringste zu mäkeln, und gerade auch seine gemeinsamen Szenen mit Scott Bakula konnten mir sehr gut gefallen. ![]() Fazit: Ja, war ok. Am besten hat mir zweifellos die Tatsache gefallen, dass sie in allen "Star Trek"-Inkarnationen nach der klassischen Serie sträflichst vernachlässigten Andorianer hier endlich wieder zu einem Auftritt kommen. Das Update der Maske ist den Machern dabei wirklich sehr gut gelungen; einerseits bleibt man dem bekannten Design treu, und andererseits führt man ein paar gute Innovationen wie die sich bewegenden Tentakel ein. Auch die Offenbarung am Ende ist ein Pluspunkt. Und auch wenn es etwas gewöhnungsbedürftig war, Jeffrey Combs – der bereits in "Deep Space Nine" eine wichtige wiederkehrende Figur gespielt hat – nun in einer neuen Rolle zu sehen, war seine Leistung wieder einmal sehr gelungen. Weniger gut hat mir allerdings der doch etwas überhastete Ausgang des Geschehens gefallen. Auch die Art und Weise wie Archer & Co. hier zufällig in diese Geiselnahme stolpern, hat mich nicht wirklich überzeugt. Den CGI-Effekten, wie z.B. den digitalen Einstellungen des Klosters, sieht man ihr Alter bereits etwas mehr als 10 Jahre später recht deutlich an. In erster Linie ist es aber die trotz der verheißungsvollen Ausgangssituation überwiegend vorherrschende Spannungsarmut, die eine höhere Wertung verhindert. Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
Inhaltsbeschreibung: ![]() Review von Alex Bernhardt: ![]() Fazit: Die Folge ist, vernachlässigt man ihre Bedeutung für die Zukunft, eher mittelmäßig. Die richtige Spannung will nicht aufkommen, auch, wenn sich der Zuschauer natürlich ständig fragt, ob es vielleicht nicht doch den mysteriösen Sensorposten gibt. Betrachtet "Doppeltes Spiel" jedoch aus einem "globalerem" Blickwinkel, wird schnell klar, dass nun ein Ereignisprozess eingesetzt hat, der bestimmend für weitere Episoden bestimmend sein wird. Wertung: 4 von 5 Punkten
Alex Bernhardt
(Bilder © CBS/Paramount)
Mitreden! Sagt uns eure Meinung zur Episode im SpacePub!
Kommentar schreiben
|