Der Weg ins Licht |
Episodennummer: 5x22 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 25. November 1998 Erstausstrahlung D: 10. April 1999 Drehbuch: J. Michael Straczynski Regie: J. Michael Straczynski Hauptdarsteller: Bruce Boxleitner als John Sheridan, Claudia Christian als General Susan Ivanova, Jerry Doyle als Michael Garibaldi, Mira Furlan als Delenn, Richard Biggs als Doctor Stephen Franklin, Stephen Furst als Vir Cotto, Jeff Conaway als Zack Allan. Gastdarsteller: Wayne Alexander als Lorien, Romy Rosemont als Publicist, David Wells als Commander Nils, Sharon Annett als Mary, Dan Sachoff als Aide, Lair Torrent als Ranger, Kent Minault als Captain of the Guard u.a. Kurzinhalt: Zwanzig Jahre nach seinem "Tod" auf Z'ha'dum ist die Lebensenergie, die John Sheridan von Lorien erhielt, nahezu aufgebraucht. Es ist an der Zeit, jene Briefe auszuschicken, vor deren Erhalt sich seine Freunde und Weggefährten seit langem fürchten. General Ivanova ist die erste, welche die Nachricht erhält. Eine weitere geht an Michael Garibaldi auf dem Mars, der gerade Stephen Franklin zu Besuch hatte. Und auch dem neuen Imperator der Centauri, Vir Cotto, wird ein Umschlag überreicht. Sie alle brechen daraufhin nach Minbar auf, wo neben John auch dessen Frau Delenn schon auf sie warten. Dr. Franklin lässt es sich nicht nehmen, seinen früheren Kommandanten selbst zu untersuchen, kann jedoch an der Diagnose auch nichts ändern. Man verbringt einen gemeinsamen, gemütlichen Abend bei Speis und Trank, schwelgt in Erinnerungen, und gedenkt all jenen, die nicht mehr bei ihnen sein können. Danach macht Delenn Ivanova das überraschende Angebot, das Kommando über die Rangers zu übernehmen. In der Nacht offenbart ihr John dann schließlich, am nächsten Morgen aufbrechen und die letzte Reise seines Lebens allein bestreiten zu wollen. Diese führt ihn zuerst nach Babylon 5 – kurz bevor die Station außer Betrieb genommen und gesprengt wird – und schließlich nach Coriana 6, wo Lorien schon auf ihn wartet, um ihn auf seiner letzten Reise – jenseits aller Grenzen – zu begleiten… Denkwürdige Zitate: "To absent friends, in memory still bright." (Sheridans Toast beim letzten Abendmahl.) "There's so much I still don't understand." "As it should be." (Sheridan und Lorien, kurz bevor dieser unsere Existenzebene verlässt.) "Babylon 5 was the last of the Babylon stations. There would never be another. It changed the future, and it changed us. It taught us that we have to create the future, or others will do it for us. It showed us that we have to care for one another, because if we don't, who will? And that true strength sometimes comes from the most unlikely places. Mostly, though, I think it gave us hope. That there can always be new beginnings. Even for people like us." (Ivanovas wunderschöner Abschlussmonolog.) Review: Das Finale von "Babylon 5" war für mich, ganz unabhängig vom Inhalt, ein emotionales Ereignis. Wie u.a. in meiner Einleitung zur Besprechung der Serie erwähnt, hat mich die Serie genau zum richtigen Zeitpunkt in meinem Leben erwischt – und hatte, da sie mir in einer schwierigen Zeit meines Lebens für eine Stunde in der Woche eine Zuflucht bot (und als solche ganz einfach aufgrund der fortlaufenden Handlung, in die ich ganz besonders involviert war, am besten funktioniert hat), einen ganz besonderen Stellenwert. Zudem kommt noch hinzu, dass dies das erste "echte" Serienfinale war, das die dort erzählte Geschichte auch so richtig abschloss. Nicht falsch verstehen, die letzte Folge von "Star Trek: The Next Generation" war auch stark, aber dort saßen halt am Ende alle einfach am Pokertisch, bereit, zu neuen Abenteuern aufzubrechen. Im Falle von "Der Weg ins Licht" haben wir es hingegen wirklich mit dem Ende der Story – und genau genommen eigentlich schon einen Epilog für eben diese – zu tun. Zwar macht die Abschlussmontage deutlich, dass das Leben für die (meisten) Beteiligten auch nach der Serie weitergeht (und das Gefühl, dass es sowohl eine Vergangenheit als auch eine Zukunft gibt, und wir nur einen kleinen Einblick in eine lebende, atmende Geschichte erhielten, macht ja einen großen Reiz der Serie aus), doch die eigentliche Geschichte, um die es in diesem fünfjährigen Handlungsrahmen ging, ist mit dem Ende dieser Episode nun abgeschlossen. Das allein lässt "Der Weg ins Licht" hervorstechen. Ziemlich einzigartig in der Serienlandschaft ist auch, hier quasi einen Epilog zur Serie zu erzählen, der achtzehn Jahre nach den dortigen Ereignissen angesiedelt ist. "Breaking Bad" sollte sich zwar in weiterer Folge daran ein bisschen ein Beispiel nehmen, als man für die letzte Folge dann ebenfalls leicht in die Zukunft sprang, dennoch ist das bis zum heutigen Tage – soweit mir bekannt – ein Alleinstellungsmerkmal von "Der Weg ins Licht". Das Altersmakeup wirkt dabei insgesamt sehr gelungen – auch wenn mittlerweile tatsächlich ziemlich genau zwanzig Jahre seit der Erstausstrahlung der Episode ins Land gestrichen sind, und man im direkten Vergleich halt schon merkt, dass man es nicht immer 100%ig getroffen hat (zumindest dort, wo es noch möglich ist, denn leider mussten sich "Babylon 5"-Fans in der Zwischenzeit von viel zu vielen Darstellern verabschieden – u.a. Richard Biggs, Andreas Katsulas, Jeff Conaway, Michael O'Hare, Jerry Doyle und Stephen Furst – was auch Sheridans Toast "To absent friends" nochmal eine ganz besondere, eigene Bedeutung verleiht). Aber das ist vernachlässigbar. Wie auch die einzigen beiden – sich aus der Produktion ergebenden – objektiven Kritikpunkte, die man ins Treffen führen könnte. So irritiert einen die Abwesenheit von Captain Elizabeth Lochley schon (andererseits, was weiß man, was mit ihr passiert ist – vielleicht ist sie in der Zwischenzeit verstorben?); vor allem aber fand ich es selbst damals schon irgendwie schräg, dass Sheridan auf seine letzte Reise aufbricht, ohne sich von seinem Sohn zu verabschieden. Aber JMS wollte sich dessen Casting für einen allfälligen späteren Auftritt frei halten. Letztendlich ist jedoch beides für mich verschmerzbar, und hat auf die Wertung keine Auswirkung. Was mich damals bei der Erstsichtung besonders überrascht und gefreut hat, war die "Rückkehr" von Claudia Christian. Ich habe die Serie damals ohne besonderes Vor- und/oder Hintergrundwissen verfolgt, und wusste dementsprechend auch nicht, dass sich ihr Auftritt hier letztendlich daraus ergibt, als diese Episode bereits zum Ende der vierten Staffel gedreht und dann nur "aufgehoben" wurde. So oder so, ich fand es sehr schön, sie beim Finale wieder dabeizuhaben. Jedenfalls sticht das Setting dieser letzten Episode für mich immer noch hervor. Achtzehn Jahre in die Zukunft zu gehen, bei den Figuren noch ein letztes Mal vorbeizuschauen, und uns zugleich einen Eindruck zu geben, wie es ihnen in der Zwischenzeit ergangen ist – aber auch, wie es mit ihnen nun weitergehen könnte – war damals wie heute außergewöhnlich. Auch hier darf man nicht vergessen, dass die Episode, wäre sie bereits zum Ende der vierten Staffel ausgestrahlt worden, wichtige Informationen vermittelt hätte. So wissen wir dank Season 5 zwar schon, dass es Franklin zurück zur Erde verschlagen hat, und sahen, wie Michael Garibaldi das Kommando über Edgars Enterprises übernimmt – aber ohne die Staffel hätten wir es ohne diese kleinen Infohäppchen sonst nie erfahren. Wobei sich die Episode auch am Ende der fünften Staffel überaus nett und stimmig einfügt (so meinte Zack zuletzt ja noch, er würde so lange auf der Station bleiben, bis sie das Licht abdrehen – und macht dieses Versprechen hier nun wahr). Nett war es zudem, hier Garibaldis Tochter kennenzulernen. Und auch, dass Ivanova am Ende das Kommando über die Rangers übernimmt, sowie das Zack Vir nach Centauri Prime begleitet (um bei seinem Memoiren zu helfen), war überaus schön. In erster Linie sind es aber die großartigen Einzelszenen, die hervorstechen – nicht wenige davon treiben mir selbst beim x-ten Ansehen immer noch Tränen in die Augen. Der erste ganz große emotionale Höhepunkt ist das letzte Abendmahl. Zuerst dieser wunderschöne Moment, wo Vir von einer Begegnung zwischen ihm und Londo mit den Pak'ma'ra erzählt (eine Szene, die in einer Einstellung ohne Schnitt gezeigt wird, und wo Stephen Furst eine großartige schauspielerische Leistung zeigt), und dann schließlich der zuvor bereits angesprochene Toast an abwesende Freunde, wo jeder von ihnen eine bestimmte Person die ihm nahe stand herausgreift. G'Kar. Londo. Lennier (der in der Zwischenzeit verstorben ist; ohne die fünfte Staffel wäre das wohl noch überraschender gekommen). Sowie zuletzt Marcus, den Stephen gerade erwähnen wollte, bevor Susan ihm doch noch knapp zuvorkam. Das nachfolgende Gespräch zwischen Delenn und Susan war auch sehr schön, der nächste große emotionale Höhepunkt war für mich aber das Gespräch zwischen John und Delenn im Bett (auch diese Szene übrigens lange ohne Schnitt; wie die Episode generell von JMS wirklich ausgesprochen schön und hochwertig inszeniert ist), sowie ihr Abschied am nächsten Morgen – der natürlich nicht so verläuft, wie sich Sheridan das eigentlich gewünscht hatte (nämlich ohne Tränen und großes Drama). Die beiden versuchen es zwar, aber sobald John Delenn mit der Hand an der Schulter berührt, bricht die Fassade, und die beiden lassen ihren Gefühlen freien Lauf. Danach besucht Sheridan ein letztes Mal Babylon 5, und wir erfahren, dass die Station in Kürze gesprengt werden soll, da man gerade dabei ist, sie stillzulegen. Wunderbar der kurze Flashback zu seiner Rückkehr von Z'ha'dum, sowie das nette kleine Gespräch mit Zack. Danach ist es an der Zeit, zu seiner letzten Reise aufzubrechen. Koshs Nachricht aus "Der Tag der Toten" folgend, reist er nach Coriana 6 – wo sie einst die Schatten und die Vorlonen aus der Galaxis vertrieben – wo Lorien schon auf ihn wartet, um ihn "beyond the rim" (auf Deutsch mit "Jenseits aller Grenzen" etwas ungelenk übersetzt) zu nehmen – das "Babylon 5"-Äquivalent zu "in den Westen gehen" aus "Der Herr der Ringe". All dies waren bereits sehr emotionale Momente – doch ich kann mir nicht helfen, jene Szene, wo ich immer am meisten mit den Tränen zu kämpfen habe, ist die Zerstörung der Station selbst. Zuerst kommt dieser schöne Moment auf der Station, wo sich die verbliebenen Helden von ihr verabschieden, dann sehen wir JMS bei seinem einzigen Cameo-Auftritt innerhalb der Serie, als er selbst das Licht auf "Babylon 5" abdreht – und dann kommt dieser sowohl ungemein traurige als auch triumphale Moment, als – begleitet von einer absoluten Meisterleistung von Christopher Franke; "Dying Station" gehört für mich zu den schönsten Soundtrack-Musikstücken überhaupt (und wird die ganze Episode über immer wieder angespielt) – die Station, um die herum sich eine Art Ehrengarde gebildet hat, wie von Lady Ladira viereinhalb Staffeln zuvor in "Visionen des Schreckens" prophezeit, gesprengt wird. Ich gebe es offen und ehrlich zu: Beim ersten Mal habe ich da geheult wie ein Schlosshund. Nicht nur, weil die Szene phantastisch gemacht, inszeniert, getrickst und musikalisch unterlegt war, sondern vor allem auch wegen dem, was sie symbolisierte: Das Ende einer Geschichte, die mir einfach unheimlich viel bedeutet hat. Danach folgt Ivanovas wunderschöner Abschlussmonolog, der die schöne Endmontage unterlegt, und uns schließlich – nach einem kurzen Blick aufs Produktionsteam – in die großartig gemachten Endcredits führen, die – mit dem ersten und letzten Bild jeder dort vorkommenden Figuren – noch einmal die Reise, welche die Figuren hinter sich haben, verdeutlicht. Besser kann man eine Serie einfach nicht abschließen. Fazit: Es fällt mir schwer, die emotionale Wirkung von "Der Weg ins Licht" damals bei meiner Erstsichtung in Worte zu fassen. Die Serie hatte mich über Jahre hinweg begleitet, und dabei so gefesselt wie keine vor und nur wenige nach ihr – und war zudem in einer belastenden Zeit mein Rettungsanker. Dementsprechend schwer fiel es mir, am 10. April 1999 sowohl ihr als auch all den liebgewonnen Figuren, sowie generell auch der Geschichte an sich, Lebewohl zu sagen. Doch auch abseits meiner persönlichen Verbindung zur Serie halte ich "Der Weg ins Licht" für nicht weniger als das – auch zwanzig Jahre später immer noch – beste Serien-Finale aller Zeiten. Einerseits, weil es eben auch wirklich ein Ende bzw. ein Abschluss war, und nicht einfach "nur" die letzte Episode (die noch dazu die Tür für weitere Abenteuer offenhielt). Aufgrund des interessanten Settings 18 Jahre in der Zukunft (von der restlichen Serie aus gesehen). Der berührenden Geschichte rund um das letzte Wiedersehen zwischen diesen alten Freunden. Den großartigen schauspielerischen Leistungen. JMS' kompetente Inszenierung, der mit vielen langen Einstellungen den Emotionen der jeweiligen Szene Raum gibt, um sich zu entfalten. Dem wunderschönen Flashback während Sheridans Besuch der Station. Vor allem aber jenem ungemein bewegenden Moment, als die Station – begleitet von Christopher Frankes zum Sterben schönen Musikstück "Dying Station" – gesprengt wird (und sich damit Lady Ladiras Vision zweiundzwanzigeinhalb Jahre später erfüllt). Gefolgt von der wundervollen Abschlussmontage, unterlegt mit dem großartigen Monolog von Susan Ivanova, sowie danach den Credits, die uns die Figuren bei ihrem ersten und letzten Auftritt zeigen. Besser kann man eine Serie einfach nicht abschließen. Bleibt nur noch, allen Schauspielern, Crewmitgliedern und insbesondere natürlich JMS, für diese großartige Geschichte, und ihr ungemein berührendes Finale, zu danken. Wertung: 5 von 5 Punkten
Christian Siegel
Mitreden! Sagt uns eure Meinung zu "Der letzte Blick zurück" im SpacePub! Vom Skript zur Folge: Lediglich ein paar kleine Details haben es nicht in die fertige Folge geschafft. So geht dort unter, dass der Kommandant der Station an einer Erkältung leidet. Als Sheridan den Korridor betrifft hätte es vor dem Flashback zu seiner Rückkehr auch noch einen kurzen, rein akustischen Flashback geben sollen. Und zum Abschluss der Szene hätte man sehen sollen, wie er einen Zettel, der auf dem Boden liegt aufhebt und ihn in eine Mülltonne schmeißt – um zu symbolisieren, dass ihm dieser Ort nach wie vor am Herzen liegt. Davon abgesehen hat JMS seine Vision 1:1 umgesetzt. Quelle: "Babylon 5: The Scripts of J. Michael Straczinsky - Volume 11" Stimmen zur Episode: Quelle: "Babylon 5: Season by Season-Guides - Volume 5: The Wheel of Fire" Kommentare von JMS Zusammen gingen wir zum Zelt dass für die letzten vier Jahre unser Treffpunkt gewesen war, und es gab Steak, und Shrimps, und Hummerschwanz, und viel Limonade (die ich trank), Bier und Champagner (die ich – als Nicht-Trinker – stehen ließ), und vor allem viel Gelächter, viele Tränen, und viele Glückwünsche. Inmitten von alldem, als ich dachte dass niemand aufpasste, schnappte ich mir leise mein Drehbuch und mein Polo-Shirt und ging wieder zum Set zurück. Das war ihre Zeit, um zu feiern, und ich musste weg, da all dies was ich den ganzen Dreh hinweg in mir unterdrückt hatte, langsam an die Oberfläche kam, und wenn dies geschah, musste es allein und im Stillen sein. Aber gerade als ich mich davonschlich, sah Flinn wie ich versuchte mich aus dem Staub zu machen, und… beim Fernsehen gibt es eine Tradition, wenn ein Schauspieler seine oder ihre letzte Szene in einer Episode, oder noch wichtiger, der Staffel gedreht hat. Nachdem ihre letzte Szene abgeschlossen ist, ruft der Kamermann "Sagt gute Nacht zu Mira, Jungs", oder "Sagt gute Nacht zu Bruce, Jungs!". Und sie stehen alle auf, applaudieren und jubeln. Es ist unweigerlich für alle Beteiligten ein sehr emotionaler Moment. Als John Flinn also sah, wie ich mich davonmachte, stand er vom Tisch auf und rief, laut genug dass ihn alle trotz des Gemurmels hören konnten – ja vermutlich sogar laut genug dass man ihn bis nach Pasadena hören konnte – "Sagt gute Nacht zu Joe, Jungs!". Und das taten sie. Und ich winkte ihnen, ohne mich umzudrehen, weil ich nicht zu ihnen zurückblicken konnte. Ich konnte es einfach nicht. Ich habe in dieser Nacht geweint. So wie ich jetzt weine, als ich diese Zeilen schreibe. Zehn Jahre später, und ich kann mich noch immer nicht umdrehen. Quelle: "Babylon 5: The Scripts of J. Michael Straczynski - Volume 11"
Zusammengestellt und übersetzt von Christian Siegel
Aber das Interessante daran… jede einzelne Person, die bei dem Drehbuch geweint hat, hatte hinterher das Gefühl, dass es kein trauriges Drehbuch sei oder ein deprimierendes Ende… dass es sie sich stolz und positiv fühlen ließ… dass das Leben weitergeht… dass es eine Bekräftigung des Lebens selbst auf seiner grundsätzlichsten Ebene sei. Sie fühlten sich gut bei dem Ende. Und das war für mich eine große Erleichterung, weil ich von der Perspektive der Schreibens aus etwas sehr schwieriges versucht habe, und dem ersten Anschein nach sieht es so aus, als ob ich es geschafft hätte (und jetzt trete ich als Regisseur dafür an und werde es total versauen). Nur ein Fan hat das Drehbuch gelesen… jemand auf dessen Meinung ich vertraue. Weil ich neugierig auf die Reaktion von dieser Seite des Bildschirms war. Und die Reaktion war exakt dieselbe. Also, wie glaube ich, werden die Leute reagieren? Ich glaube, eine Menge Leute werden weinen. Aber am Ende, denke ich, wird es in Ordnung sein… und diese Leute werden vorwiegend auf die gesamte Geschichte zurückblicken, auf all diese langen Jahre und sagen: "Es war eine gute Geschichte." Und das Buch zuklappen und es ins Regal zu den anderen Büchern stellen, die man irgendwann wieder lesen wird, das Licht ausmachen, zu Bett gehen und das Gefühl haben, dass sie ihre Zeit gut verbracht haben. Mehr kann kein Autor verlangen. Eine Geschichte zu erzählen, die es wert ist, erzählt zu werden. Die Leute zum Weinen zu bringen. die Leute zum Lachen zu bringen. Und sogar manchmal dazu, über Dinge nachzudenken und die Welt ein wenig anders zu sehen als am Anfang. Und dann kann man mich meinetwegen auf der Autobahn überfahren oder mir ein Flugzeug auf den Kopf fallen lassen, es würde mich nicht stören. Weil ich alles was ich beweisen wollte, bewiesen habe. Alles gesagt habe, was ich sagen wollte. Ich habe diese Geschichte für fünf lange Jahre, wenn man den Pilotfilm mitzählt, mit mir herumgetragen, wie ein Einsiedlerkrebs sein Haus. Es war ein verdammt langer und schwieriger Weg, und niemand wird je wirklich wissen, wie schwer es tatsächlich war, diese Serie zu machen. Das sollten sie auch nicht, denn es sind nicht die Schwierigkeiten, die die Geschichte ausmachen, es ist die Geschichte, die die Geschichte ausmacht. Aber so oder so, ob es nun als 522 oder 422 ausgestrahlt wird, wenn es soweit ist, wird diese Bürde von mir abfallen. Dann gehört es nicht länger mir. Es gehört Euch. Und so sollte es sein. Und ich glaube, am Ende werdet Ihr zufrieden sein. Quelle: Der deutsche Lurker's Guide für "Babylon 5" (Bilder © Warner Bros.)
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