Das Pfadfinder-Projekt |
Episodennummer: 6x10 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 01. Dezember 1999 Erstausstrahlung D: 15. Dezember 2000 Drehbuch: David Zabel and Kenneth Biller Regie: Mike Vejar Hauptdarsteller: Kate Mulgrew als Captain Kathryn Janeway, Robert Beltran als Chakotay, Tim Russ als Tuvok, Roxann Biggs-Dawson als B'Elanna Torres, Robert Duncan McNeill als Tom Paris, Robert Picardo als The Doctor, Jerry Ryan als Seven of Nine, Ethan Phillips als Neelix, Garrett Wang als Harry Kim. Gastdarsteller: Dwight Schultz als Lieutenant Barclay, Marina Sirtis als Counselor Deanna Troi, Richard Herd als Owen Paris, Richard McGonagle als Peter Harkins, Victor Bevine als Security Guard, Mark Daniel Cade als Technician, Majel Barrett als Computer Voice u.a. Kurzinhalt: Während sich die U.S.S. Enterprise (E) im Orbit der Erde befindet, stattet Deanna Troi ihrem Freund und früheren Schiffskameraden Reginald Barclay einen Besuch ab. Dieser beginnt daraufhin von seiner aktuellen Krise zu erzählen. Seit ein paar Monaten arbeitet Reg im Kommunikations-Forschungszentrum der Sternenflotte, und ist dort vor allem mit dem Pfadfinder-Projekt beschäftigt, dass es sich zum Ziel gesetzt hat, mit der im Delta-Quadranten gestrandeten U.S.S. Voyager in Kontakt zu treten. Barclay hat eine Theorie entwickelt, nach der es möglich sein könnte, über ein Mikrowurmloch eine direkte Kommunikation zum Schiff aufzubauen – doch niemand will ihm glauben. Seine Überzeugung schlägt mit der Zeit in regelrechte Besessenheit um, als seine frühere Holodeck-Obsession zunehmend wieder zum Vorschein kommt. Er verbringt jede freie Minute in einer von ihm geschaffenen Simulation des Lebens an Bord der Voyager, und sieht die Crew des Schiffes als seine einzigen echten Freunde an. Als Admiral Paris dem Zentrum einen Besuch abstattet, setzt sich Barclay über den Wunsch seines Vorgesetzen hinweg, und erzählt dem Admiral von seinem Plan. Dieser findet die Idee interessant, will jedoch den kurz darauf vorläufig suspendierten Reginald nicht mit der Umsetzung beauftragen. Als Barclay auf eigene Faust handelt, setzt er seine Starfleet-Karriere aufs Spiel… Denkwürdige Zitate: "Has it ever occurred to you that a tachyon beam directed at a class B itinerant pulsar could produce enough gravimetric energy to create an artificial singularity?" "I can't say it has." (Also wirklich, Deanna. Warum denn nicht?) "If an obsession helps me to do my job better, it's a sacrifice I am willing to make. A little instability in exchange for contact with a stranded starship. Isn't Voyager more important than my psychological condition?" "Voyager is important, but so are you." (Deanna versucht, Barclay zu helfen.) Review: ![]() Barclay war schon immer ein bisschen ein Sonderling. Was mir an seiner Darstellung in TNG unter anderem so gut gefiel war, dass man ihn zwar als schrullig und extrem schüchtern darstellte, ihn jedoch einerseits nie zur Witzfigur degradierte und sich über ihn lustig machte, und andererseits deutlich machte, dass er trotz seiner Probleme mit sozialen Kontakten kompetent und ein wertvolles Mitglied der Crew ist. "Das Pfadfinder-Projekt" setzt diesen Weg konsequent fort, erleben wir Barclay hier doch zugleich an seinem Tief- wie auch Höhepunkt. Zuerst einmal tut es weh, ihn so zerknirscht und fast schon ein wenig verzweifelt zu sehen. Später wird das dann sogar noch schlimmer, als man erlebt, wie er in seine alte Holodeck-Sucht zurückfiel. Richtiggehend herzzerreißend ist dann der diesbezügliche Dialog mit Deanna, wo Dwight Schultz eine überragende darstellerische Leistung zeigt (er war schon immer und ist auch hier die ganze Folge über sehr gut, aber die Szene war echt ein Hammer). Umso sehr freut es einen dann, wenn sich Barclays Theorie als richtig erweist, und sich seine Beharrlichkeit (und seine Insubordination) auszahlen, als es in einem Gänsehaut erzeugenden Moment doch tatsächlich gelingt, eine kurze direkte Kommunikation zur Voyager aufzubauen. Das war echt ein erhebender Moment. Generell stach die Episode insofern hervor, als sie aufgrund der ungewöhnlichen Perspektive und Struktur endlich mal Abwechslung und etwas anderes bot. Mal die andere Seite zu sehen, und zu erleben, wie man auf Seiten der Sternenflotte mit der verschollenen Voyager umgeht, war allein schon sehr interessant. Zudem waren die Szenen auf der Erde sehr schön umgesetzt, vor allem das Gespräch zwischen Barclay und Deanna, und wie es in dessen Verlauf draußen langsam dunkel wird. Leider aber gibt es auch einen wesentlichen Kritikpunkt, über den ich nicht wohlwollend hinwegsehen kann: Weil dass man im Hauptquartier der Sternenflotte die Reiseroute der Voyager derart genau berechnen konnte, erscheint nicht zuletzt aufgrund der ganzen außertourlichen Sprünge welche das Schiff seit "Flaschenpost" immer wieder mal gemacht hat (und die bei besten Willen niemand im HQ vorhersehen konnte) sehr unglaubwürdig. Das ist nicht einfach nur unwahrscheinlich, sondern nahezu unmöglich. Hätte man sich stattdessen einen Weg überlegt, den Standort der Voyager im Delta-Quadranten aufzuspüren, wäre mir das lieber gewesen. Fazit: ![]() Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)
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