Klingonenbegegnungen |
Episodennummer: 2x20 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 29.06.1989 Erstausstrahlung BRD: 12.06.1992 Drehbuch: Richard Manning & Hans Beimler Regie: Cliff Bole Hauptdarsteller: Patrick Stewart als Captain Jean-Luc Picard, Jonathan Frakes als Commander William T. Riker, LeVar Burton als Lt. Geordi LaForge, Michael Dorn als Lt. Worf, Diana Muldaur als Dr. Katherine Pulaski , Marina Sirtis als Counselor Deanna Troi, Brent Spiner als Lt. Commander Data, Wil Wheaton als Wesley Crusher Gastdarsteller: Suzie Plakson als K'Ehleyr, Lance LeGault als K'Temoc, Georgann Johnson als Gromek, Colm Meaney als Miles O'Brien u.a. Kurzinhalt: Die klingonische Abgesandte K'Ehleyr kommt an Bord, um mit der Crew der Enterprise über eine drohende Gefahr für eine Kolonie der Föderation zu sprechen. Vor Jahrzehnten wurde von den Klingonen ein Schläferschiff gestartet, und diesen Außenposten anzugreifen. Nun wird das Schiff in Kürze eintreffen und die Mannschaft aus dem Tiefschlaf erwachen – nicht wissend, dass der Krieg zwischen dem klingonischen Reich und der Föderation der Vergangenheit angehört, und längst Frieden geschlossen wurde. Da kein klingonisches Schiff früh genug eintreffen kann um die T'Ong aufzuhalten, muss die U.S.S. Enterprise handeln. Aus Sicht von K'Ehleyr ist der einzige Weg, die Kolonie zu beschützen, den klingonischen Kreuzer zu vernichten. Picard ist jedoch nicht dazu bereit, einfach so das Leben der klingonischen Besatzung zu opfern, und weist K'Ehleyr und Worf dazu an, nach Alternativen zu suchen. Diese beiden verbindet jedoch eine problematische Vergangenheit – haben sich doch früher Gefühle füreinander gehegt. Bei ihrer Zusammenarbeit kommen die sich aus ihrer früheren Bekanntschaft ergebenden Animositäten schon bald wieder zum Vorschein – ehe sie gemeinsam aufs Holodeck gehen, um sich in einem Trainingsprogramm abzureagieren, und dabei die alten, zärtlichen Gefühle füreinander wieder ans Tageslicht kommen… Denkwürdige Zitate: "Sorry. Had to make myself beautiful." (K'Ehleyr zu Worf, als sich dieser über ihr verspätetes Eintreffen beschwert.) "I don't bite. Well, that's wrong, I do bite." (Dieser Kommentar K'Ehleyrs Bedarf wohl keiner näherer Erläuterung.) "You're not even looking at me." "I am familiar with your appearance." (Boah, Worf. Alter Charmeur…) "You're upset." "Your finely-honed Betazoid sense tells you that?" "Well, that… and the table." (Deanna besticht mit einer außerordentlichen Beobachtungsgabe.) "The vessel's propulsion systems are inactive, so I would hypothesize that the crew is asleep." Die Enterprise wird beschossen. "However, I could be in error." (Was du nicht sagst, Data.) "Comfortable chair." (Worfs Antwort auf die Frage, wie es ihm gefallen hat, das Kommando zu übernehmen.) Review: ![]() K'Ehleyr wird zweifellos auch davon aufgewertet, dass es sich bei ihr um eine Halbklingonin handelt – womit man ihr einen interessanten inneren Konflikt auf den Weg gibt und die Figur auch abseits ihrer Interaktion mit Worf interessant macht. Durchaus originell, gelungen und überzeugend fand ich auch die Lösung, die für das Problem mit dem alten klingonischen Schiff letztendlich gefunden wurde. Dass sich Worf und K'Ehleyr in typische klingonische Klamotten schmeißen und sich als die Kommandanten der U.S.S. Enterprise ausgeben, hatte schon was. Recht nett fand ich auch die Szenen mit dem Kampfprogramm auf dem Holodeck etwas zuvor. Besonders gut fand ich dabei die Kontinuität zur Folge "Illusion oder Wirklichkeit?" – scheint es sich doch, zumindest den Masken/Gegnern nach – um das gleiche Programm zu handeln, welches dort von Worf und Riker bestritten wurde. Apropos Kontinuität: Auch die Pokerrunde der Offiziere ist hier zu Beginn der Folge wieder einmal zu sehen. Zudem wird mit der Tatsache, dass Riker K'Ehleyr auf klingonisch begrüßt, auf seine Erfahrungen in "Der Austauschoffizier" angespielt. Keine unmittelbare Kontinuitäts-Anspielung, aber ich finde die Parallelen erwähnenswert: Das mit dem Boten in einer kleinen Kapsel erinnerte mich an "Star Trek – Der Film", wo Spock auf ähnliche Art und Weise auf die Enterprise kommt. Auch abseits der Handlung und der schauspielerischen Leistungen gab es wieder einige positive Aspekte. Die Effekte sind erneut großartig, wobei ich mich vor allem über das Wiedersehen mit einem alten, klassischen (wenn auch ganz leicht upgedateten) Schlachtkreuzer der Klingonen gefreut habe. Auch die Musik – die wie bei bisher allen Episoden mit klingonischem Einschlag auch für "Klingonenbegegnungen" wieder von Ron Jones stammt – ist wieder einmal sehr gelungen. ![]() Zeitlich will das ganze leider auch nicht wirklich zusammenpassen; zumindest, wenn die 70 Jahre wörtlich zu verstehen und keine Rundung seitens K'Ehleyr sind. Denn der Mond Praxis ist aus Sicht der Ereignisse hier 72 Jahre früher explodiert. Natürlich könnte das Schiff von einem abtrünnigen Arm der Klingonen geschickt worden sein, aber ganz ehrlich: Ich sehe nicht ein warum ich mir als Fan alles zusammenreimen und mir Erklärungen für potentielle Kontinuitätsfehler überlegen soll, wenn es den Machern selbst nicht wichtig genug war, dies zu tun. Man sollte meinen, das wäre eigentlich ihr Job – immerhin werden sie dafür bezahlt! Was bezüglich der Darstellung der klingonischen Kultur auf mich auch nicht 100%ig stimmig wirken will, ist der hier vorgestellte Brauch, dass jede Paarung in einem Ehe-artigen Bündnis schließen muss. Soweit ich mich erinnern kann, erfahren wir davon nie wieder – und auch Worf scheint keine Absichten zu haben, Deanna Troi oder Jadzia Dax gleich zu heiraten, nachdem er sich mit ihnen vergnügt hat. Zudem fragt man sich ob der Riker anflirtenden Klingoninnen in "Der Austauschoffizier": Hätten die ihn dann nach einer gemeinsamen Nacht ebenfalls "ehelichen" müssen? Ich weiß schon, dass die Klingonen ein ehrbares Völkchen sind, aber für eine derartige Regelung sind sie mir zugleich wiederum auch viel zu leidenschaftlich. Ist Qo'noS etwa ein Mekka für Scheidungsanwälte? Der letzte wesentliche Kritikpunkt ist dann, dass "Klingonenbegegnungen" trotz einzelner guter, unterhaltsamer Szenen insgesamt doch etwas inhaltsarm ist, und sich daher gelegentlich Langeweile einschleicht. Eine B-Story hätte hier Abhilfe schaffen können, und wurde von mir im vorliegenden Fall wieder mal schmerzlich vermisst. Fazit: ![]() Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)
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