Der stumme Vermittler |
Episodennummer: 2x05 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 09.01.1989 Erstausstrahlung BRD: 18.05.1991 Drehbuch: Jacqueline Zambrano Regie: Larry Shaw Hauptdarsteller: Patrick Stewart als Captain Jean-Luc Picard, Jonathan Frakes als Commander William T. Riker, LeVar Burton als Lt. Geordi LaForge, Michael Dorn als Lt. Worf, Diana Muldaur als Dr. Katherine Pulaski , Marina Sirtis als Counselor Deanna Troi, Brent Spiner als Lt. Commander Data, Wil Wheaton als Wesley Crusher Gastdarsteller: Howie Seago als Riva, Marnie Mosiman als Rivas Chor 1, Thomas Oglesby als Rivas Chor 2, Leo Damian als Rivas Chor 3, Colm Meaney als Transporter Chief u.a. Kurzinhalt: Auf Solais V tobt seit Jahren ein erbitterter Bürgerkrieg. Nun konnten sich beide Parteien endlich auf einen brüchigen Waffenstillstand einigen – und fordern Riva, einen Vermittler der Föderation an, um die Friedensverhandlungen zu leiten. Als die Enterprise eintrifft, um ihn von seinem Planeten abzuholen, staunen Captain Picard und seine Besatzung nicht schlecht, als sie statt einer vielmehr vier Personen gegenüberstehen. Des Rätsels Lösung: Riva ist taubstumm. Die anderen drei Personen bilden seinen "Chor", mit dem er telepathisch verbunden ist, und über die er mit der Außenwelt kommuniziert. Eine Verbindung, die vor allem Counselor Troi schnell in ihren Bann zieht – wie auch Riva selbst. Auch der Vermittler scheint von Deanna Troi angetan zu sein, und so entwickelt sich auf dem Flug nach Solais V eine zarte Romanze – die jäh zu zerreißen droht, als der erste Vermittlungsversuch Rivas auf Solais V in einer Tragödie endet… Denkwürdige Zitate: "Oh, cluck, cluck, cluck, Number One." "Sir?" "You're being a mother hen." (So lustig der Dialog für sich genommen sein mag, zu Captain Picard will es mir irgendwie nicht so recht passen. Aber so konnte ich wenigstens ein Zitat aus der Folge hier anführen.) Review: ![]() Aber auch vom mangelnden Unterhaltungswert und der teils aufkommenden Langeweile abgesehen gab es noch ein paar wesentliche Kritikpunkte. So finde ich es absolut unglaubwürdig, dass Riva dieser unheimlich berühmte Vermittler ist – aber niemand an Bord der Enterprise von seiner Taubheit weiß. Ja nicht einmal Worf, der ihn – zumindest vom Hörensagen – von früher kennt. Und die Föderation hält es scheinbar auch nicht für relevant, diese Wissenslücke vor der Anfkunft der Enterprise auf dem Planeten zu schließen. Sorry, aber das war einzig und allein dazu da, dass der Zuschauer es zusammen mit der Besatzung entdecken konnte, ergibt aber überhaupt keinen Sinn. Dadurch, dass die genauen Hintergründe der Friedensschließung zwischen Klingonen und der Föderation vor dem Start der Serie bedauerlicherweise nie genau ausgearbeitet wurden, ergibt sich auch diesbezüglich ein ziemlicher Kontinuitätsfehler. So soll Riva angeblich maßgeblich an diesen Verhandlungen eingebunden gewesen sein – dafür erscheint er mir dann aber doch noch eindeutig zu jung. Auch die Szene zwischen Geordi und Dr. Pulaski sticht als Fremdkörper hervor. Mit der Handlung dieser Episode hat sie nicht das Geringste zu tun, und da diese Idee in weiterer Folge nie wieder aufgegriffen wurde – und somit die Macher offenbar kein Interesse daran hatten, Geordi zu heilen – muss ich mir die Frage stellen: Wozu war das dann überhaupt gut? Dann hätte man die Szene besser gleich ganz weggelassen. Im Vergleich zu anderen Schwächen zwar nur ein marginaler Kritikpunkt, aber es sei erwähnt: Wenn das Außenteam auf Solais V hinunterbeamt, ist deutlich zu erkennen, wie der Mantel von Riva noch während des Transportvorgangs (also vor der endgültigen Rematerialisierung) im Wind weht. ![]() Es gibt allerdings auch einige Aspekte, die mir an "Der stumme Vermittler" gefallen konnten, und die ich als lobenswert erachte. Hier ist insbesondere die Tatsache zu nennen, dass man – konträr zu dem, wie Hollywood bis zum heutigen Tag überwiegend vorgeht, wenn es gilt, jemand in einer körperlich eingeschränkten Rolle zu besetzen – Riva tatsächlich mit einem tauben Darsteller, nämlich Howie Seago, besetzt hat. Auch gefällt mir das Konzept des Chors, und wie Riva immer durch eine andere Person spricht, je nachdem, was er mit seinen Worten bezwecken will. Das war ein wirklich faszinierender Gedanke, und eine interessante Idee. Die Effekte wussten wie gewohnt zu gefallen, wobei für mich vor allem der wirklich fiese Phasereffekt der Bewohner von Solais V hervorgestochen ist. Diesen bekommen wir beim absoluten Höhepunkt der Folge zu Gesicht, nämlich als Rivas drei "Stimmen" kaltblütig ermordet werden – was diesen in die Verzweiflung stürzt. Ein bisschen unfreiwilligen Humor konnte ich dann etwas später auch ausmachen, nämlich als Data die Zeichensprache von Riva übersetzt; dabei u.a. den Satz "Ich kann ihnen nicht helfen". Also ich hätte bei diesen Zeichen etwas deutlich unhöflicheres interpretiert (mehr so in Richtung "F*ck the Solary!"). Zuletzt gefällt mir auch das Ende, bzw. der Ansatz den Riva findet, um den langen Friedensprozess zwischen beiden Parteien zu beginnen. Er wandelt die Schwäche – nämlich den Verlust eines Chors- in eine Stärke um, in dem er beide Seiten dazu zwingt, seine Zeichensprache zu lernen – und dabei auch eine gemeinsame Basis mit dem Gegenüber zu finden. Ein ziemlich genialer Einfall, der "Der stumme Vermittler" einen versöhnlichen Abschluss beschert. Fazit: ![]() Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)
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