Die Lektion der Orbaner
< Vorherige Episode | Nächste Episode >

Episodenbild (c) MGM/Showtime

Originaltitel: Learning Curve
Episodennummer: 3x05
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 16. Juli 1999
Erstausstrahlung D: 30. August 2000
Drehbuch: Heather E. Ash
Regie: Martin Wood
Hauptdarsteller: Richard Dean Anderson als Colonel Jack O'Neill, Michael Shanks als Dr. Daniel Jackson, Amanda Tapping als Captain Samantha Carter, Christopher Judge als Teal'c, Don S. Davis als General George Hammond.
Gastdarsteller: Andrew Airlie als Kalan, Brittney Irvin als Merrin, Teryl Rothery als Dr. Janet Fraiser, Lachlan Murdoch als Tomin, Stephanie Shea als Solen, Diane Stapley als Mrs. Struble, Rob Farrell als SF Guard, Sarah Goodwill als Student, Laara Sadiq als SSgt. Laura Davis u.a.

Kurzinhalt: Auf ihrer jüngsten Reise durchs Sternentor ist die Menschheit auf das technologisch fortgeschrittene Volk der Orbaner gestoßen, die sogar eigene Naquadah-Reaktoren betreiben die den Energiebedarf des gesamten Planeten abdecken. Kein Wunder, dass man im Stargate-Kommando an dieser Technologie großes Interesse hat. Und so beschließen beide Seiten einen kulturellen Austausch: Während Teal'c und Daniel Jackson auf Orban verbleiben, um die Menschen dort über die Bedrohung durch die Goa'uld und wie man sich gegen sie wehren kann zu informieren, schicken die Orbaner wiederum eine Vertreterin zur Erde, um Samantha Carter die Funktionsweise des Naquadah-Reaktors zu erklären. Allerdings staunen die Teammitglieder von SG-1 nicht schlecht, als ihnen einerseits ein kleiner Junge vorgesetzt wird, dem sie alles über die Goa'uld erzählen sollen, und sich zugleich ein junges Mädchen als Reaktor-Expertin erweist. Der Grund dafür liegt in der besonderen Art und Weise, wie auf dem Planeten Wissen weitergegeben wird: Nachdem die Kinder so viel als möglich gelernt haben, geben sie dieses weiter, indem die Naniten, welche dieses speicherten, extrahiert werden. Allerdings bleiben nach dem Prozess nur mehr leere Hüllen übrig. Als Jack O'Neill davon Wind bekommt, will er Merrin, zu der er mittlerweile ein freundschaftliches Verhältnis aufgebaut hat, partout nicht nach Orban zurückkehren lassen…

Denkwürdige Zitate: "Zarin is not here. It was past her time to experience her Averium."
"Averium? Is that like a graduation?"
"That is an approximate definition."
(Aber wirklich nur eine sehr ungenaue.)

"You aren't a scientist?"
"Oh no."
"Then you are not as smart as Major Carter and Dr. Fraiser."
(Kindermund tut Wahrheit kund.)

Review: Episodenbild (c) MGM/Showtime "Die Lektion der Orbaner" konnte bei mir in erster Linie mit zwei Aspekten punkten. Einerseits war da die wirklich cool ausgedachte Art und Weise, wie die Orbaner Wissen ansammeln und weitergeben. Ein interessantes, faszinierendes Konzept – wenn man zugegebenermaßen auch das eine oder andere hinterfragen könnte, wie z.B. warum man gerade Kinder dafür verwendet, oder auch, warum man nicht schon längst nach einem Weg gesucht hat, das Wissen zu extrahieren, ohne die Naniten zu entfernen bzw. die Kinder als seelenlose Hüllen zurückzulassen. Andererseits machen wir Menschen ja zugunsten des "Fortschritts" auch viele unlogische Sachen, also will ich es ihnen durchgehen lassen. Und die Idee an sich war schon interessant. Der zweite Aspekt ist dann mein Zwiespalt ob der – verständlicherweise ablehnenden – Reaktionen von SG-1. Denn auf der einen Seite bin ich natürlich bei ihnen, fand ich das Vorgehen inakzeptabel, und taten mir die Kinder leid. Auf der anderen Seite aber: Wer sind wir, dass wir uns in die Gesellschaftsstruktur eines anderen Volkes einmischen? Was gibt uns das Recht dazu, ihre Lebensweise zu verurteilen? Eben diesen Zwiespalt fand ich sehr interessant.

Auch davon abgesehen hat die Folge ein paar gelungene Elemente zu bieten. So gefielen mir z.B. wieder einmal die digitalen Hintergrundbilder des außerirdischen Planeten. Ich mochte auch die klaren Unterschiede in der Art und Weise, wie die Orbaner wissen lernen, speichern und anwenden, was sich z.B. in jenen Szenen zeigt, wo Samantha Merrin darum bittet, ihr die Funktionsweise des Naquadah-Reaktors zu erklären. Auch die zunehmende Freundschaft zwischen den beiden, aber auch zu O'Neill, war gut dargestellt. Und die schauspielerische Leistung von Brittney Irvin als Merrin möchte ich auch noch gesondert hervorheben. Vor allem aber mochte ich den – vermeintlich – tragischen Ausgang des Geschehens, wo Jack Merrin zwar kurz zeigt was es heißt, ein Kind zu sein, diese sich aber trotzdem dazu entscheidet, wieder nach Orban zurückzukehren und sich dem Averium zu unterziehen. Das wäre ein wirklich schöner, tragischer, berührender Ausgang gewesen. Dabei konnten oder wollten es die Macher aber nicht belassen, und bezüglich des angetackerten Endes bin ich echt unschlüssig. Auf der einen Seite ist es logisch und wurde gut vorbereitet. Zudem gibt es der Geschichte einen versöhnlichen Abschluss. Und wie O'Neill und Merrin nebeneinander sitzen und gemeinsam die Wand beschmieren, war schon süß. Allerdings haben wir damit in Wahrheit genau jene Einmischung in die fremde Kultur, der gegenüber ich eher skeptisch war. Vor allem aber war mir dieses Ende dann schon fast wieder zu glücklich. Und auch der Art und Weise, wie SG-1 hier dann als die Helden gefeiert werden und diese zwar technologisch fortgeschrittenen, aber sozial "Wilden" nun quasi "zivilisiert" haben, haftet ein bitterer Nachgeschmack an. Letztendlich hätte ich es also wohl doch besser gefunden, man hätte das Ende offener gestaltet, statt diesem doch recht zuckersüßen Ausklang den Vorzug zu geben.

Fazit: Episodenbild (c) MGM/Showtime "Die Lektion der Orbaner" liegt ein interessantes Konzept zugrunde, dass mir sehr gut gefällt. Darüber hinaus fand ich vor allem meinen eigenen Zwiespalt interessant, was die Frage betrifft, inwiefern wir uns denn überhaupt in die Angelegenheiten der Orbaner einmischen dürfen und sollen. Denn natürlich tun einem die Kinder auf der einen Seite leid. Andererseits ruht aber ihre gesamte Gesellschaftsordnung auf eben diese Art der Wissensvermittlung. Gut fand ich zudem die digitalen Landschaftsaufnahmen des fremden Planeten, die Performance von Brittney Irvin als Merrin, sowie die Freundschaft, die vor allem zwischen ihr und Jack (aber auch Sam) entsteht. Sehr unschlüssig bin ich hingegen, was das Ende betrifft. Der letztendlich doch recht positive Ausgang des Geschehens mag zwar das Herz meines inneren, unverbesserlichen Optimisten erwärmen, andererseits fand ich das nachdenklichere, bedrückendere Ende zuvor so schön, dass es mir wohl doch lieber gewesen wäre, man hätte es dabei belassen – und den Rest der Phantasie des Zuschauers überlassen. Und generell warf die Idee rund um die wissensspeichernden Kinder die eine oder andere Frage auf, die unbeantwortet blieb. Insgesamt war "Die Lektion der Orbaner" aber eine gute Folge mit ein paar interessanten Aspekten und starken, teils berührenden Momenten.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel


Inhaltsbeschreibung: Daniel befindet sich auf dem Planeten Orban und hilft den Orbaner-Kindern bei einer archäologischen Ausgrabung. Als der Rest des SG-1-Teams eintrifft, möchte O´Neill wissen, wieso ihm gerade die Kinder helfen. Daniel erklärt ihm, dass diese Kinder Uronen sind, eine Art Praktikant der Erwachsenen und dass es üblich ist, dass sie helfen und lernen. Durch einige Ausgrabungsstücke hat Daniel herausgefunden, dass die orbanische Kultur etwas mit den Azteken auf der Erde zu tun hat und sie vielleicht deren Nachfahren sein könnten. Die Orbaner sind im Vergleich zu den Azteken aber wesentlich fortschrittlicher und bieten der Erde im Austausch von Wissen ihre Naquadahreaktor-Technologie an. Ein junges Mädchen namens Merrin kehrt mit Carter und O´Neill zurück auf die Erde. Merrin will Carter die Funktionsweise ihrer Reaktoren erklären, obwohl sie gerade einmal 12 Jahre alt ist. O´Neill stellt sehr schnell fest, dass Merrin das Wort „Spaß“ und dessen Bedeutung nicht kennt. Während Merrin versucht, Carter den Aufbau des Reaktors zu erklären, kommt Dr. Fraiser und möchte einige Untersuchungen an Merrin durchführen, denn sie hat bei ihrer Ankunftsuntersuchung etwas entdeckt. Die Nachuntersuchung ergibt, dass Merrin Millionen Naniten im Blut hat. Als General Hammond den Stützpunkt abriegeln lassen will, erzählt Merrin, dass ihre Naniten harmlos für andere Menschen sind. Sie erzählt auch, dass sie in ihrer Kindheit Millionen von Naniten injiziert bekommen hat. Die Naniten sind dafür verantwortlich, dass die Orbaner so fortschrittlich sind und bei jedem Averium, einem Ritual dieses Volkes, erhalten die Orbaner neue Naniten. Tomin, ein Junge auf Orban, welcher von Teal´C Wissen über die Goa´uld erlernt hat, bittet seinen Vater Kalan sich dem Averium unterziehen zu dürfen. Teal´C wird skeptisch, als man ihm einen anderen Jungen bringt, dem er das gleiche beibringen soll wie Tomin. Er möchte Tomin sehen. Kalan bringt ihn und Daniel zu ihm, aber Tomin erkennt Teal´C nicht mehr. Tomin sitzt in einer Ecke und benimmt sich wie ein kleines Kind, das sich im Säuglingsalter befindet. Teal´C möchte von Kalan eine Erklärung für den Zustand von Tomin. Kalan erklärt ihnen, dass Tomin sich dem Averium unterzogen hat und seine Naniten aus dem Gehirn entfernt wurden. Jeder Bewohner auf Orban hat nun einen Naniten von ihm erhalten.

Episodenbild (c) MGM/Showtime Teal´C kehrt mit dieser Information ins Stargate-Center zurück und berichtet Hammond und den anderen davon. O´Neill ist nun nicht mehr bereit, Merrin nach Orban zurück zu lassen, denn dort wird man ihr sprichwörtlich „das Gehirn aussaugen“. Merrin möchte aber nach Orban zurück, denn das Averium ist eine große Ehre für jedes Uronen-Kind. Daniel versucht Kalan davon zu überzeugen, dass ihr Volk mit dem Averium einen Fehler macht. Carter ist es in der Zwischenzeit gelungen einen funktionsfähigen Reaktor nachzubauen. Bevor Merrin nach Orban zurückkehrt, entführt O´Neill Merrin und zeigt ihr eine Schule. Sie lernt dort wie es ist zu spielen, zu malen und wie man Spaßen haben kann. O´Neill ist zwar nicht wirklich einverstanden, dass Merrin auf ihren Planeten zurückkehrt, aber sie hat sich Wissen angeeignet, welches für die Orbaner sehr wichtig ist. Merrin bedankt sich bei O´Neill bevor sie geht und sorgt somit dafür, dass er für seine Taten von Hammond nicht zur Rechenschaft gezogen wird. Einige Tage nach dem Averium reist SG-1 wieder nach Orban und stellt etwas Eigenartiges fest. Das Volk hat sich durch die Naniten aus Merrins Körper verändert, die Uronen lernen nun auf die alte Weise, wie die Menschen auf der Erde. Die Orbaner haben zudem gelernt, wie man Spaß durch malen und spielen haben kann.

Michael Melchers
(Bilder © MGM/Showtime)




Mitreden! Sagt uns eure Meinung zur Episode im SpacePub!




Artikel kommentieren
RSS Kommentare

Kommentar schreiben
  • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
  • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
  • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
  • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
  • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
Name:
eMail:
Homepage:
Titel:
BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
Kommentar: