Verraten und Verkauft |
Episodennummer: 1x04 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 08. August 1997 Erstausstrahlung D: 20. Januar 1999 Drehbuch: Katharyn Michaelian Powers Regie: Jeff Woolnough Hauptdarsteller: Richard Dean Anderson als Colonel Jack O'Neill, Michael Shanks als Dr. Daniel Jackson, Amanda Tapping als Captain Samantha Carter, Christopher Judge als Teal'c, Don S. Davis als General George Hammond. Gastdarsteller: Cary-Hiroyuki Tagawa als Turghan, Jorgito Vargas Jr. als Abu, Soon-Tek Oh als Moughal, Crystal Lowe als Nya, Marilyn Chin als Clanswoman u.a. Kurzinhalt: Auf dem Planeten Simarka trifft das Team von SG-1 auf eine mongolische Kolonie der Menschheit, in der Frauen unterdrückt werden. Nicht nur dürfen sie ihr Zelt nur verschleiert verlassen, sie werden in vielen Stämmen als Eigentum betrachtet, dass erworben und verkauft werden kann. Dementsprechend schockiert sind die Einwohner, als mit Samantha Carter eine unverschleierte Frau ihrem Dorf einen Besuch abstattet. Zum Glück geraden sie an einen Stamm, dessen Häuptling noch zu den progressiveren Kräften auf dieser Welt zählt. Des Nachts entführt jedoch sein Sohn Captain Carter, um sie einem rivalisierenden Stammeshäuptling zu verkaufen. So hofft er, dessen Tochter, in die er sich verliebt hat, freizukaufen. Turghan kauft ihm zwar Carter ab, ist jedoch nicht dazu bereit, diese gegen seine Tochter zu tauschen. Während Samantha Carter Schwierigkeiten damit hat, sich an das Leben als Sklavin zu gewöhnen, ziehen O'Neill, Teal'c und Jackson los, um sie zu befreien… Denkwürdige Zitate: "No, I cannot look at you!." "Ok, now I'm hurt…" (Sonderlich charmant klingt das in der Tat nicht.) "Find me an anthropologist that dresses like this and I will eat this headdress." (Samantha Carters Begeisterung ob ihrer neuen Kleider hält sich in Grenzen.) "You are the most beautiful women I have ever seen." "I guess the kid doesn't get out much." (Mit Komplimenten kann sie aber auch nicht so viel besser umgehen.) "Your beauty will not soften my anger much longer." (Turghan warnt Carter, dass er von ihrem rebellischen Benehmen langsam genug hat.) "It was my fault. If you need to beat a woman to feel like a man, try me." (Samantha Carter zu Turghan nach ihrem Fluchtversuch.) Review: ![]() Das allein wäre ja noch kein großes Problem. Was viel schwerer wiegt: Unabhängig ihrer Ausrichtung fand ich "Verraten und verkauft" leider sehr mäßig. Dabei war ich vor allem davon überrascht, wie sehr ich mich beim Ansehen an die TNG-Episode "Der Ehrenkodex" erinnert fühlte – zumindest, bis mir auffiel, dass beide Folgen von der gleichen Autorin verfasst wurden. Tatsächlich gab die gesamte Episode einen starken "Star Trek"-vibe ab, wobei ich mich gleichermaßen an die klassische Serie als auch die Frühphase von TNG (die ja noch stark von dieser beeinflusst war) erinnert fühlte. Dies gilt natürlich vor allem auch für den typischen, klischeehaften Zweikampf am Ende. Aber generell zeigten sich in der Art und Weise, wie das Team von SG-1 hier auf eine andere (man könnte sagen, rückständige) Kultur trifft, durchaus parallelen mit ähnlichen Planetenbesuchen der Enterprise. Immerhin einen großen Unterschied gibt es allerdings, den O'Neill während der Episode auch anspricht: So fühlt sich das SG-Team, im Gegensatz zu ihren sternentrekkenden Kollegen, nicht an eine Art Oberste Direktive gebunden, und haben somit auch kein Problem damit, sich in die natürliche Gesellschaftsordnung des Planeten einzumischen. Zumindest dies fand ich im unmittelbaren Vergleich erfrischend (ob dies zugleich bedeutet, dass der "Stargate"-Zugang im Vergleich zur von "Star Trek" vertretenen Nichteinmischungspolitik besser ist, sei dahingestellt). Etwas irritierend fand ich – gerade auch angesichts heutiger Sehgewohnheiten, wo Serien mit fortlaufender Handlung dominieren – auch den Hinweis, dass es sich hier nicht etwa ums erste Abenteuer des SG-Teams handelt, und die Folge somit direkt an "Der Feind in seinem Körper" anknüpfen würde (wie ich das eigentlich gedacht hatte). Immerhin wirkt kurz ein anderes, früheres Abenteuer des Teams erwähnt, dass wir leider nicht mitbekommen haben. Hier fühlte ich mich als Zuschauer leider schon etwas außen vor gelassen. ![]() Anders ausgedrückt: Anstatt den Zuschauer zum Nachdenken anzuregen, motiviert man ihn damit nur, sich selbst auf die Schulter zu klopfen, weil's den Frauen bei uns ja eh im Vergleich zu den hier dargestellten Mongolenstämmen so gut geht. Was ich dann doch nur leidlich interessant und aus der Sicht eines westlichen Zuschauers wenig aufschlussreich oder gar herausfordernd fand. Immerhin, was "Verraten und verkauft" ansatzweise rettet und einen noch stärkeren Absturz verhindert (weshalb ich auch davon ausgehe, dass sie am Ende, wenn ich alle Episoden der Serie bewertet habe, nicht den letzten Platz einnehmen wird), ist in erster Linie die Leistung von Amanda Tapping. Selbst wenn sie gegenüber Turghan stumm bleibt, sagt einem das Feuer dass in ihren Augen brennt unweigerlich, was Samantha Carter von ihm hält. Das war wirklich phantastisch. Überaus positiv ist natürlich auch, dass statt O'Neill oder Teal'c am Ende Carter selbst zum Duell antritt, und den Stammeshäuptling auch eigenmächtig besiegen darf. Wenn die Episode also schon keine große, erhellende feministische Message verbreitet (und Amanda Tapping den Großteil der Folge über in einem aufreizenden Kleid mit Ausschnitt herumlaufen "muss"), so präsentiert sie uns wenigstens Captain Carter wieder als starke Frauenfigur. Zudem freute ich mich über das Wiedersehen mit Cary-Hiroyuki Tagawa ("Space Rangers"), der ebenfalls eine sehr gute Leistung zeigt – wenn ich auch die Figur selbst nicht für sonderlich gelungen halten mag. Und wenn sie mich auch nie sonderlich mitgerissen oder gar begeistert hat, so war "Verraten und verkauft" doch wenigstens auch nie wirklich langweilig – wobei vor allem der eine oder andere amüsante Gag zwischendurch dabei half, den Unterhaltungswert auf ein gerade noch so akzeptables Maß anzuheben. Fazit: ![]() Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/Showtime)
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