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Episodennummer: 1x15 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 01.02.1988 Erstausstrahlung BRD: 15.12.1990 Drehbuch: Maurice Hurley & Robert Lewin Regie: Paul Lynch Hauptdarsteller: Patrick Stewart als Captain Jean-Luc Picard, Jonathan Frakes als Commander William T. Riker, LeVar Burton als Lt. Geordi LaForge, Denise Crosby als Lt. Tasha Yar, Michael Dorn als Lt. Worf, Gates McFadden als Dr. Beverly Crusher, Marina Sirtis als Counselor Deanna Troi, Brent Spiner als Lt. Commander Data, Wil Wheaton als Wesley Crusher Gastdarsteller: Carolyn McCormick als Minuet, Gene Dynarski als Orfil Quinteros, Katy Boyer als 10, Alexandra Johnson als 01, Iva Lane als 00, Kelli Ann McNally als 11 u.a. Kurzinhalt: Die Enterprise fliegt zu einer Raumbasis, wo der Hauptcomputer und auch das Holodeck – mit dem man zuletzt ja ein paar Probleme hatte (siehe "Der große Abschied") – verbessert werden sollen. Dort kommen die Binären, eine Rasse von Computer-Experten, an Bord. Während der Reparaturarbeiten hat die Crew frei, und während einige beschließen, der Raumstation einen Besuch abzustatten, bleibt Riker an Bord, um das verbesserte Holodeck auszuprobieren. Er ist wirklich verblüfft von der Qualität der holographischen Illusion – insbesondere eine Dame namens "Minuet" hat es ihm angetan. Auf der Suche nach Riker begibt sich schließlich auch Picard ins Holodeck. Kurz darauf zeigt der Computer eine Fehlfunktion des Warpkerns an; die Zerstörung des Schiffes scheint unmittelbar bevorzustehen. Die Enterprise wird evakuiert – lediglich Picard und Riker bekommen auf dem Holodeck nichts vom angeblichen Notfall mit, und bleiben an Bord. Dieser stellt sich daraufhin als Finte heraus. Während sich Picard und Riker weiterhin von Minuet bezirzen lassen, wird die Enterprise wird von den Binären gestohlen… Denkwürdige Zitate: "Rest assured, Commander, we will be victorious. At whatever the cost." (Worf nimmt das anstehende Freundschaftsspiel vielleicht eine Spur zu ernst.) "If winning is not important, then, Commander, why keep score?" (Andererseits… damit hat der gute Klingone dann auch wieder recht.) "A blind man teaching an android how to paint?" (Autsch! Von Taktgefühl hat der gute Commander Riker wohl noch nichts gehört.) "You might have…" "…said no." (Dieser Logik hätte wohl selbst Spock nichts entgegenzusetzen.) Review: ![]() Als niemand Zeit für ihn hat, flüchtet sich der arme Riker also schließlich ins Holodeck, um dessen Verbesserungen auszuprobieren. Wenn er Minuet trifft, beginnt die Episode sehr langsam, aber stetig, an Fahrt aufzunehmen. Was Minuet von den holografischen Figuren aus "Der große Abschied" unterscheidet ist, dass sie sich ihrer Herkunft bewusst ist. Eben dies scheint Riker zu faszinieren und sie für ihn lebensechter zu machen. Dennoch kommt man nicht umhin, zu bemerken, dass Riker hier teilweise doch ein wenig notgeil wirkt. Gerade auch Sätze wie "How far can this relationship go? I mean, how real are you?" "As real as you need me to be" deuten auf ganz neue Möglichkeiten und/oder Freizeitbeschäftigungen hin, für die das Holodeck benutzt werden könnte! (Die arme Reinigungscrew.) Auch Picard zeigt sich von Minuet fasziniert. Ebenfalls toll sind die Szenen zwischen Picard und Riker, die mal wieder ihre ganz eigene, zwar freundschaftliche, aber eben doch distanzierte Beziehung verdeutlicht. Die Romanze zwischen Minuet und Riker ist natürlich nicht ganz so gut gelungen (Star Trek und eine romantische Geschichte - das hat in den seltensten Fällen funktioniert), allerdings haben wir in dieser Hinsicht auch schon deutlich schlechteres gesehen. Insgesamt dauerte es mir aber viel zu lange, ehe den beiden endlich dünkt, dass hier etwas faul ist. Etwas seltsam verlief für mich auch die Evakuierung zuvor. So fällt einerseits auf, dass man es nicht unbedingt eilig hat. Nachdem Data die Evakuierung angeordnet hat, gehen alle seelenruhig weiter. Seltsam auch, dass man obwohl die Zeit drängt in einer Szene nur fünf von sechs Transporterplattformen verwendet. Zugegeben, nur ein kleines Detail, aber es ist mir halt aufgefallen, und trug für mich zum Eindruck bei, dass die Situation nicht so ernst ist wie uns die Drehbuchautoren das weiß machen wollen – und genau so war es dann ja auch. Gut gefallen konnte mir hingegen, wie sorgfältig man bei jenen Szenen agiert hat, in denen zu sehen ist, wie die Enterprise an der Raumstation angedockt ist, und Menschen hin- und hergehen. Zu Beginn der Folge, als noch alles in Ordnung ist, gehen sie gemütlich vom Schiff auf die Station. Während der Evakuierung rennen sie dann. Und am Ende der Folge kehren sie wieder auf das Schiff zurück. Eine ähnliche Sorgfalt hätte ich mir in anderen Bereichen der Folge auch gewünscht. ![]() Doch bevor es soweit ist, müssen Picard und Riker – als sie endlich bemerkt haben, dass irgendwas nicht mit rechten Dingen zugeht – erst ihr Schiff zurückerobern. Was mir dabei besonders gut gefällt, ist die Art und Weise, wie hier mit den Zuschauererwartungen gespielt wird. Picard und Riker aktivieren die Selbstzerstörung (was zusammen mit seiner Entschlossenheit, die Enterprise dürfe nicht in fremde Hände fallen, jedoch erneut die Frage aufwirft, warum er dies damals bei der Stargazer unterließ), bewaffnen sich, und beamen sich in Erwartung eines Kampfes auf die Brücke – nur um die Binären bewusstlos vorzufinden. Sofort wird die Selbstzerstörung deaktiviert (dabei gefiel mir ganz besonders, dass dies entgegen der üblichen dramaturgischen Vorgehensweise im TV nicht in letzter Sekunde erfolgte), und die beiden finden nach einem Besuch bei Minuet heraus, was vor sich geht, und dass nicht weniger als die Existenz eines kompletten außerirdischen Volkes auf dem Spiel steht. Um dieses zu retten, müssen sie nicht einen Gegner mittels Waffengewalt besiegen, ihn überlisten, oder eine Deus Ex Machina-Lösung erfinden, sondern vielmehr ein Rätsel lösen (interessantes Trivia-Fakt: Der Code – der ja auch den Episodentitel geliefert hat – setzt sich aus den "Namen" der vier an Bord befindlichen Binären zusammen; wobei sich mir zugegebenermaßen die Frage stellt, wie die anderen Vertreter ihres Volkes heißen – weil mit diesen vier Varianten waren die Zahlenkombinationen aus 1 und 0 erschöpft) ). Gut gefällt mir auch die Erklärung, war sich die Binären genötigt sahen, das Schiff zu stehlen. Es passt zu ihrer Lebensweise und ihrer Kultur. Für sie gibt es nur zwei Möglichkeiten: 1 und 0, Ja und Nein, und aus ihrer Sicht sind beide gleich wahrscheinlich. Angesichts der drohenden Vernichtung ihres Volkes kann man verstehen, dass sie sich nicht auf (aus ihrer Sicht) einen Münzwurf verlassen wollten. Etwas seltsam fand ich allerdings, dass Minuet am Ende wieder weg ist. Hätten die Binären diese nicht quasi als Dankeschön auf der Enterprise lassen können? Riker hätt's gefreut. Der ist doch sonst so einsam… Fazit: ![]() Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)
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