Der Friedhof der Schiffe |
Episodennummer: 1x09 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 04. August 1999 Erstausstrahlung D: 28. April 2000 Drehbuch: J. Michael Straczynski Regie: Mike Vejar Hauptdarsteller: Gary Cole als Captain Matthew Gideon, Tracy Scoggins als Captain Elizabeth Lochley, Daniel Dae Kim als Lieutenant John Matheson, David Allen Brooks als Max Eilerson, Peter Woodward als Galen, Marjean Holden als Dr. Sarah Chambers, Carrie Dobro als Dureena Nafeel. Gastdarsteller: Madison Mason als General Miller, Brenan T. Baird als Kulan, Neil Bradley als Drazi Ambassador, Roxana Brusso als Crew Member #1, Jonathan Chapman als Brakiri Ambassador, Adam Clark als Ranger u.a. Kurzinhalt: Während man die Ruinen eines vermeintlich toten Planeten erforscht, stirbt plötzlich ein Crewmitglied. Wie sich herausstellt, ist die Zivilisation doch noch nicht so ausgestorben, wie man dachte. Der Verstorbene scheint Opfer einer Sonde geworden zu sein, die alle Besucher des Planeten seziert. Um herauszufinden, was es damit auf sich hat, schickt Galen einen künstlichen Avatar auf den Planeten, der dann ebenfalls angegriffen wird. Diesen bringt man schließlich in ein riesiges Depot, das sich als Friedhof aus unzähligen außerirdischen Schiffen erweist. Als die Excalibur daraufhin versucht, den Planeten zu verlassen, werden sie in einem Schwerkraftfeld gefangen und langsam auf den Planeten gezogen. Wird die Excalibur das nächste Opfer der Außerirdischen? Und welchen Zweck verfolgen sie mit ihrer Vorgehensweise? Als Captain Gideon die Antwort auf eben diese Frage erhält, wird im klar, dass die Ereignisse auf dem Planeten in unmittelbaren Zusammenhang mit der von den Drakh in der Erdatmosphäre freigesetzten Seuche stehen – und er möglicherweise in der Vorgehensweise der Außerirdischen einen düsteren Blick auf die mögliche Zukunft der Menschheit erhascht… Review: ![]() Auch die Dynamik innerhalb der Figuren passt – unter Berücksichtigung der "ersten" acht Folgen – überhaupt nicht. Das gilt insbesondere für die Szenen zwischen Dureena und Galen. Direkt nach "Waffenbrüder" hätten diese eventuell Sinn ergeben, aber so kommt ihr Wunsch, in ihm in den Künsten der Technomagier eingewiesen zu werden, völlig aus dem Nichts – wie auch der daraus resultierende Konflikt. Auch das sticht negativ hervor. Darüber hinaus ist in erster Linie noch kritisch anzumerken, dass man sich bei "Der Friedhof der Schiffe" effekttechnisch doch ordentlich überhoben hat. Bereits die ersten Aufnahmen vom fremden Planeten sehen vergleichsweise billig aus, worunter u.a. auch Gideons Flug durch die Häuserschluchten leidet. Nur wenige Jahre später gab es Computerspiele, die im Live-Rendering wesentlich besser aussahen als das, was man hier präsentiert. Aber vor allem der CGI-Avatar von Galen ist dann – selbst unter dem Gesichtspunkt, dass es sich bei diesem ja nur um ein künstliches Abbild halten soll – absolut indiskutabel. Da hätte ich die betreffenden Szenen an ihrer Stelle doch besser mit Peter Woodward gedreht, und mir eine andere Art und Weise überlegt, wie man die Künstlichkeit des Avatars veranschaulichen kann. Weil so war das Endergebnis einfach nur peinlich. Besser gefallen konnten da schon die Aufnahmen von Raumschiffen sowie des Weltraums. Dies schließt auch die Raumschlacht am Ende mit ein, die sehr hübsch anzusehen und auch durchaus spektakulär war. Dies zumindest ist ein Aspekt, wo man "Der Friedhof der Schiffe" den ursprünglichen Pilotfolgen-Plan in positiver Sicht anmerkt. ![]() Fazit: Die ursprünglich geplante Pilotfolge schneidet bei mir in etwa so ab wie die tatsächliche. "Kriegsgebiet" hätte grundsätzlich einen guten Job dabei gemacht, in die Serie einzuführen, und als Übergang von "Waffenbrüder" zu eben dieser zu dienen. Am neuen Sendeplatz – an neunter Stelle – irritieren die (generell etwas verkrampft wirkenden) Info-Dumpings zum Hintergrund der Figuren aber doch etwas. Wie auch der hier plötzlich auftauchende Konflikt zwischen Dureena und Galen, von dem in den vorangegangenen Episoden nichts zu bemerken war. Das größte Problem von "Der Friedhof der Schiffe" sind aber die teils erschreckend schwachen Effekte. Während die Weltraumszenen wieder einmal sehr gut aussehen, hat man sich bei den Planetenaufnahmen, insbesondere aber bei Galens Avatar, völlig übernommen, und liefert eine doch eher peinliche Vorstellung ab. Dafür kann der Plot an sich, der noch dazu (im Gegensatz zu einigen früheren Folgen) direkt die Drakh-Seuche behandelt, sehr gut gefallen. Die Inszenierung von Mike Vejar sticht ebenfalls hervor, und gibt der Episode (abseits der CGI-Szenen) einen hochwertigen Look. Vor allem aber hatte es mit die Offenbarung am Ende rund um die Vorgehensweise der von der selben Seuche befallenen Außerirdischen angetan. Ob Galen vielleicht in weiterer Folge – wenn die Deadline (im wahrsten Sinne des Wortes) näher rückt – deren fragwürdigen Methoden nicht mehr ganz so leicht hätte verurteilen können, da er sich zunehmend genötigt sah, ähnlich skrupellos zu agieren, um die Menschheit zu retten? Angesichts der frühen Absetzung der Serie werden wir es leider nie erfahren. Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1999 TNT)
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