Erscheinungsbilder |
Episodennummer: 1x08 Bewertung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Erstausstrahlung USA: 28. Juli 1999 Erstausstrahlung D: 14. April 2000 Drehbuch: J. Michael Straczynski Regie: Stephen Furst Hauptdarsteller: Gary Cole als Captain Matthew Gideon, Tracy Scoggins als Captain Elizabeth Lochley, Daniel Dae Kim als Lieutenant John Matheson, David Allen Brooks als Max Eilerson, Peter Woodward als Galen, Marjean Holden als Dr. Sarah Chambers, Carrie Dobro als Dureena Nafeel. Gastdarsteller: LuAnne Ponce als Janey, John Vickery als Mr. Welles, Wayne Wilderson als Kevin Sprach, Christopher Michael als Earthforce Captain, Alejandro Valdez als Stewart Greenberg u.a. Kurzinhalt: Die Erde hat zwei Leute aus ihrer PR-Abteilung zur Excalibur entsandt: Mr. Welles und Mr. Sprach. Diese sollen die Wirkung des Schiffes und der Crew auf die Bevölkerung der Erde verbessern – immerhin ruhen alle Hoffnungen der Menschen, ein Heilmittel für die Drakh-Seuche zu finden, bei ihnen. Je besser der Eindruck, den die Erdbevölkerung von der Excalibur gewinnt, desto eher lassen sich Unruhen und Panik vermeiden. Doch schon bald hat die Crew des Schiffes ganz andere Sorgen, als sich mit den lästigen PR-Männern herumzuplagen: Bei der Erforschung eines außerirdischen Schiffswracks gerät eine fremde Lebensform an Bord, die ihr Bewusstsein über Berührung auf andere Lebewesen übertragen kann. Diese beginnt sich daraufhin in Windeseile auf dem Schiff auszubreiten. Mit Max Eilersons Hilfe, dem es gelungen ist, die Sprache der Außerirdischen zu entziffern, kann deren Expansion zwar eingedämmt werden. Nun befindet man sich jedoch in einer Pattsituation: Denn wenn Captain Gideon gegen die Eindringlinge vorgeht, schadet er – da diese die Körper der Besatzung übernommen haben – seiner eigenen Crew… Review: ![]() Immerhin beschert man uns damit aber ein Wiedersehen mit John Vickery. Dieser ist "Babylon 5"-Fans in erster Linie als Neroon ein Begriff, war jedoch in "Alarm in Sektor 92" auch bereits in eben dieser Rolle als Mr. Welles (damals noch als Teil des neu gegründeten, sogenannten Friedensministeriums) zu sehen. Somit wird hier also wieder eine kleine, subtile Verbindung zwischen beiden Serien hergestellt, was ich sehr nett fand. Der Schwerpunkt der Folge liegt jedoch nicht auf dem Besuch der PR-Leute, sondern der Bedrohung durch die außerirdischen Eindringlinge. Nun muss ich gestehen, dass sowohl das Geisterschiff zu Beginn als insbesondere das mit der Übernahme des Körpers der Besatzungsmitglieder durch ein fremdes Bewusstsein doch einen ordentlichen "Star Trek"-Touch hat (gerade bei TNG kam das ja doch einige Male vor). Wenn ich schon in meinen "Deep Space Nine"-Reviews immer darauf herumgeritten habe, wie dieses oder jenes von "Babylon 5" inspiriert zu sein scheint, muss ich es hier natürlich nun auch umgekehrt anbringen (wobei "Crusade", da man die Handlung hier nun auf ein Raumschiff verlagerte, ja generell einen gewissen "Star Trek"-Touch besitzt; während "Babylon 5" – trotz der Überschneidungen zu "Deep Space Nine" – auf mich immer sehr eigenständig wirkte). Zugutehalten muss ich JMS aber immerhin, was er in diesem Fall aus dem Grundkonzept macht. Denn die Pattsituation zwischen beiden Seiten – bzw. vor allem auch das Dilemma, vor dem Gideon steht – war schon ganz nett. Etwas billig erschien mir dann allerdings die Lösung, die man dafür findet – war das doch irgendwie gar praktisch, dass die gerade ein hirntotes Crewmitglied herumliegen hatten. Sehr verkrampft fand ich auch die Aussage des Außerirdischen "I know what you're looking for. I know where you can find it!" – die, da er zu diesem Zeitpunkt schon im hirntoten Körper festsaß, nicht mehr vermitteln konnte. Weil, ganz ehrlich: Statt Gideon zu drohen, hätte er ihn lieber zuvor schon damit ködern können. Weil so nett das Dilemma vor dem Gideon stand auch gewesen sein mag – aber damit hätte man ihn ordentlich in die Bredouille bringen können, wenn er sich quasi zwischen dem Überleben der Menschheit und eines anderen, fremden, unbekannten Volkes (das man den Außerirdischen dann quasi zum Fraß vorgeworfen hätte) hätte entscheiden müssen. ![]() Fazit: Auch "Erscheinungsbilder" ist wieder eine grundsolide Episode, der es jedoch nicht gelingen wollte, mich so richtig zu begeistern. Positiv sehe ich in erster Linie den Auftritt von Mr. Welles, womit wieder eine kleine, direkte Verbindung zu "Babylon 5" hergestellt wird. Das grundsätzliche Dilemma durch die Außerirdischen konnte mir ebenfalls soweit gefallen. Positiv auch Max Eilersons Schuldgefühle, sowie die allerletzte Szene, welche anstatt die Verluste innerhalb der Crew vergessen zu lassen diese vielmehr thematisiert. Und insgesamt war auch diese Episode wieder recht kurzweilig und unterhaltsam. Allerdings fehlte auch hier wieder die ganz große Spannung. Das mit dem hirntoten Sicherheitsmann, der ihnen dann überaus gelegen kam, war halt schon ein sehr bequemer Zufall. Gleiches gilt auch dafür, dass die Außerirdischen angeblich ein Heilmittel für die Drakh-Seuche kennen. Das war mir einerseits etwas gar zu viel Ironie des Schicksals, und andererseits fragt man sich da halt schon, warum das Alien dies nicht zuvor schon bei den Verhandlungen ansprach (und Gideon damit so richtig in die Bredouille brachte). Problematisch fand ich auch, dass die Episode nicht einmal ansatzweise thematisiert, dass Gideon hier genau genommen Völkermord begeht. Und die B-Story rund um die beiden PR-Leute, welche die Excalibur und ihre Crew auf Vordermann bringen wollen, wirkte doch eher belanglos, mit ihrer Kritik an den Verantwortlichen von TNT etwas aufgesetzt, und vor allem sehr zweckmäßig, um die neuen (bzw. eigentlich ja alten) Uniformen zu etablieren. Insgesamt war aber auch "Erscheinungsbilder" wieder soweit ok. Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1999 TNT)
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