Hellboy 2 - Der Film
Größer. Böser. Und noch immer Rot. Kategorie: Sonstige - Autor: Martin Wenzel - Datum: Donnerstag, 16 Oktober 2008
 
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Die ersten Abenteuer von Hellboy wurden 1994 von Dark Horse Comics veröffentlicht. Ein Jahr zuvor gab Guillermo del Toro sein Debüt als Regisseur mit dem vielgelobten Horrorfilm „Cronos", in dem Ron Perlman als Gauner nach dem Mittel der Unsterblichkeit sucht. Nach diesem internationalen Erfolg machte sich del Toro bei Comic-Autor Mignola auf die Suche nach neuen Stoffen. „Ich war schon immer ein Fan von Mike Mignola", erläutert der Regisseur. „Ich mag die düstere und grüblerische Atmosphäre in seinen Arbeiten. Als ich 1997 ‚Mimic' drehte, freute ich mich immer auf meine Besuche im Comic-Laden, um nach weiteren ‚Hellboy‘-Ausgaben zu stöbern. Damals hatte ich das Gefühl, dass sich diese Geschichten in eine Richtung entwickeln, die für einen Film taugen."
Del Toro entwickelte den Hellboy im Film ganz ähnlich wie Mignola ihn in seinen Comics entwarf: „Er ist wie ein Handwerker, ein Klempner oder Elektriker, der mit seinem Werkzeugkasten kommt, nach dem Leck fragt und es sofort repariert. Allerdings ist er ein abgestumpfter, widerwilliger Ermittler. Seine Methode besteht darin, das Monster grün und blau zu prügeln."

Die Absicht des Regisseurs, diesen Dämonen zum Filmstar zu machen, überraschte den pragmatischen Mignola, der sich die Geschichten seines Antihelden nur auf Papier vorstellen konnte. „Ich hätte nie geglaubt, dass aus Hellboy ein Film wird. Als das Thema erstmals aufkam, sagte ich nur: ‚Klar doch - und viel Glück dabei.‘ Doch als ich Guillermo traf, wusste ich sofort, dass er der richtige Kandidat für so ein Projekt war. Wir einigten uns schnell, dass Ron Perlman den Hellboy spielen sollte."

In einer Welt voll makelloser Supermänner im Umhang, fand es das Publikum eine erfrischende Abwechslung, einen etwas anderen Helden zu erleben. „Hellboy ist nicht der traditionelle Superheld", erläutert Produzent Mike Richardson. „Die Figur trägt ein Horn und einen Schwanz und sieht aus wie der Teufel - auch wenn er sein Horn abschleift, um so menschlich wie möglich zu erscheinen. Er ist ein Held von unten, der einer von uns sein möchte."
In der fünfjährigen Entwicklungsszeit, bis Hellboy endgültig grünes Licht bekam, blieb das kreative Team seiner Entscheidung treu. „In dieser Zeit gab es etliche Angebote für eine Verfilmung", erinnert sich Blockbuster-Produzent Lawrence Gordon. „Aber es dauerte einfach gut fünf Jahre, bis Guillermo ausreichend kommerzielle Erfahrung hatte, um den Film so zu machen, wie er ihn machen wollte. Mit ‚Das Rückgrat des Teufels' und ‚Blade II' konnte er seine künstlerischen und kommerziellen Qualitäten überzeugend unter Beweis stellen."
Der erste „Hellboy" mit Ron Perlman, Selma Blair, Doug Jones und Jeffrey Tambor als B.U.A.P.-Team war eine Produktion von Revolution Studios mit Dark Horse Entertainment, Lawrence Gordon Productions und Starlite Films. Der Film spielte in den Kinos weltweit 100 Millionen Dollar ein und wurde auch danach als DVD ein enormer Erfolg beim Publikum.  

Mit diesen eindrucksvollen Zahlen, sowie den glänzenden internationalen Kritiken für sein Fantasy-Märchen „Pans Labyrith" im Rücken, war del Toro der perfekte Kandidat für das zweite Kapitel der Hellboy-Abenteuer. Veränderungen in der Filmbranche brachten die Fortsetzung jedoch zu einem neuen Studio. „Weil Revolution seine Produktion schloss, konnten wir die Fortsetzung zurück zu Universal bringen, wo wir vor vielen Jahren mit der Entwicklung von ‚Hellboy' begonnen hatten", sagt Produzent Lloyd Levin. „Wir fanden es sehr aufregend, dass wir die Fortsetzung bei Universal machen konnten, denn damit wurde ‚Hellboy' in die Liga der Universal Monster aufgenommen." (Als Kind schaute sich del Toro jeden Sonntag im Kino seiner Heimatstadt zwei Filme mit Universal Monstern an, von „Frankenstein" bis zum „Schrecken vom Amazonas").
Diesmal wollte del Toro die Abenteuer von Red (wie Liz ihren Hellboy nennt) in größerem Rahmen erzählen und viele Kreaturen aus der fantastischen Welt von Mike Mignola zum Einsatz bringen. „Dieser Typ isst, schläft und atmet Film" sagt Produzent Gordon über seinen Regisseur, der Hellboy sowohl in die dunklen Ecken einer Fantasy-Welt schicken als auch einem ganz normalen Publikum zugänglich machen wollte. Wie zuvor konzipierte del Toro die Hälfte seiner Kobolde, Trolle und Kreaturen der Nacht so, dass sie von Darstellern mit aufwändigen Masken gespielt werden. Für zusätzliche Bewegungsmöglichkeiten der prothetischen Teile sorgten Puppenspieler per Fernsteuerung. 

„Das Universum von Mignola verlangt eine starke körperliche Komponente der Kreaturen", erläutert del Toro. Insbesondere dann, wenn diese Kreaturen der wilden Fantasie des Regisseurs entsprangen, wie der skrupellose Handlanger Wink, der schillernde Angel of Death und eine Reihe von Kobolden und Trollen.  
Einmal mehr setzte del Toro auf digitale CGI-Effekte, wo reale Tricks an ihre Grenzen stoßen. Mit Double Negative Visual Effects wurde etwa die gnadenlose Goldene Armee zum Leben erweckt, die König Balor von Bethmoora vor einem Jahrtausend erschaffen hatte. Andere Fantasyeffekte wurden ebenfalls mit dieser Technik erzeugt.
Für „Hellboy - Die Goldenen Armee" wollten del Toro und Mignola mehr Ebenen entwickeln, da sie diesmal nicht mehr, wie im ersten Teil, erst die Grundlagen der Geschichte erklären mussten. „Mythologie und Folklore waren in den ‚Hellboy‘-Comics schon immer vorhanden, aber wir konnten das im ersten Film noch nicht umsetzen", erläutert Mignola. „Statt für Rasputin, Nazis, verrückte Wissenschaftler und all die Dinge im H.P. Lovecraft-Stil, entschieden wir uns für das Übernatürliche."

Nachdem er mit Mignola die Storyline entwickelt hatte, schrieb del Toro zweieinhalb Jahre am Drehbuch von „Hellboy - Die Goldenen Armee". Da die Hintergründe der Story bereits beim ersten Teil deutlich entwickelt wurden, konzentrierte sich del Toro bei der Fortsetzung auf den Kern einer düsteren Fantasy-Geschichte in einer Welt magischer Kreaturen, die ihr jahrhundertelanges Leben in der Unterwelt satt haben und rebellieren. Nun muss sich Hellboy entscheiden, auf welcher Seite er steht.
„Es war nicht nötig, Dinge zu wiederholen oder die Figuren erneut alle einzuführen", erläutert del Toro. „Wir haben einfach weiter gemacht. Es ist eine völlig neue Geschichte, ein düsteres, ergreifendes Märchen. Man kann den größten melodramatischen Bogen in einen Film einbauen, aber sobald darin Monster vorkommen, bekommt alles sofort eine andere Bedeutung. Das Schöne an diesen Geschichten ist, dass man in einer völlig unbekannten Welt sehr vertraute menschliche Emotionen wiederfindet."
Es ist ein Höllenjob, die Welt zu retten, aber Hellboy ist darauf vorbereitet, darin liegt seine Bestimmung. Hilfe erhält Red durch eine Gruppe von Freaks, die aus einem Hightech-Bunker des B.U.A.P.-Hauptquartiers in New Jersey operieren. Offiziell gibt es diese Behörde nicht, doch einige erstaunte Zivilisten haben den roten Retter in Aktion gesehen. Deshalb ist es an der Zeit, dass Hellboy sich der Öffentlichkeit stellt.
Beim letzten Mal hat Hellboy die Menschheit vor einem jahrhundertealten, verrückten Mönch gerettet, der Zerstörung über die Erde bringen wollte. Nun ist er mit einem Prinzen konfrontiert, der nur darauf gewartet hat, die Kreaturen der Finsternis anzuführen und zurückzuerobern, was einmal ihnen gehörte. Im privaten Bereich hat es Hellboy diesmal gleichfalls nicht ganz einfach. Er ist mit Liz nun etwa ein Jahr zusammen, die Zeit der Flitterwochen ist entschieden vorüber.
Als das Drebbuch fertig war, suchten die Filmemacher nach geeigneten Monstern und Freaks, die in die Welt von Hellboy passen. Zum Glück benötigte es kaum mehr als ein paar Anrufe, um die verschworenen Originalbesetzung für einen erneuten B.U.A.P.-Auftritt zu engagieren.

Presse-Feature Universal Pictures

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