Heath Ledger: Ein Nachruf |
Das tragische Ende eines Clowns
Kategorie:
Sonstige -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Donnerstag, 21 August 2008 |
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![]() ![]() Filmfan zu sein ist manchmal schon eine komische Sache. Natürlich kannte ich Heath Ledger nicht persönlich - trotzdem war diese Nachricht ein großer Schock für mich, der mich härter getroffen hat, als ich das erwartet hätte - und als er das eigentlich sollte. Einer der Hauptgründe dafür war wohl, wie unvorhergesehen sie mich traf. Bei älteren Schauspielern muss man ja leider wohl oder übel damit rechnen, dass sie aus dem Leben scheiden und wir uns für immer von ihnen verabschieden müssen, aber Heath Ledger war gerade mal 28 Jahre alt - genau so alt wie ich jetzt bin. Was seinen Tod besonders tragisch macht, ist dass er erst in den letzten Jahren begann, sein Potential als Schauspieler zu entdecken und ansatzweise auch auszuschöpfen. Er stand am Beginn einer glänzenden Karriere, und war für mich von den aufstrebenden Hollywoodstars mit Abstand einer der Vielversprechendsten. Doch all die Rollen, die für ihn noch in der Zukunft lagen und mit denen er sich als Schauspieler kontinuierlich weiterentwickelt hätte, müssen nun von einer anderen Person übernommen werden. Mit seinem plötzlichen und überraschenden Tod wurden uns jedenfalls noch viele großartige schauspielerische Leistungen von ihm genommen. Angesichts seines jungen Alters ist erstaunlich, wie viele denkwürdige Figuren er trotzdem schon gespielt hat. Grund genug, seine Karriere kurz Revue passieren zu lassen. ![]() Nach einer Nebenrolle im gefeierten Drama "Monster's Ball" übernahm er im Historienepos "Die vier Federn" erneut eine Hauptrolle - und erntete das erste Mal auch von Kritikern und Presse Lob für seine schauspielerische Leistung. Trotz seiner Erfolge in Hollywood nahm er sich auch immer wieder die Zeit, um in seine Heimat zurückzukehren und auch in kleineren, weniger kommerziellen Filmproduktionen mitzuspielen. So übernahm er in der Biographie "Ned Kelly" - einer britisch-französisch-australischen Koproduktion - die Titelrolle und portraitierte diesen in Australien berühmten Banditen gleichen Namens. Danach tat er sich erneut mit "Ritter aus Leidenschaft"-Regisseur Brian Helgeland zusammen und übernahm die Hauptrolle im Horrorthriller "Sin Eater" - eine Rolle, die ihn erneut mit seinen "Ritter"-Co-Stars Shannyn Sossamon und Mark Addy zusammenführte. ![]() Insofern könnte man seine nächste Rolle, nämlich die des Herzensbrechers Casanova in der gleichnamigen romantischen Komödie, wieder als Rückschritt betrachten. Zugleich ist sie aber auch Zeugnis, dass sich Heath Ledger Zeit seines Lebens bei seiner Rollenwahl um Ausgewogenheit und Abwechslung bemüht hat. Nur wenigen ist es in den letzten Jahren wohl so gut gelungen, konsequent zwischen eher seichten Stoffen und dramatischeren Rollen zu wechseln. Getreu diesem Motto folgten auf "Casanova" auch dementsprechend wieder anspruchsvollere Rollen in künstlerisch wertvolleren Produktionen. In "Candy" spielte er einen verkorksten drogensüchtigen Poeten, in "I'm not there" schlüpfte er schließlich so wie zahlreiche andere Hollywood-Stars in die Haut von Bob Dylan. Danach übernahm er schließlich jene Rolle, für die er wohl ewig in Erinnerung bleiben wird: Die des Jokers in "The Dark Knight". Bereits im Trailer ist seine eindringliche Performance unheimlich beeindruckend - mir läuft jedes Mal ein kalter Schauer über den Rücken. ![]() Angesichts seiner zahlreichen großartigen Leistungen bleibt zu hoffen, dass Ledger nicht nur als Joker aus "The Dark Knight" in Erinnerung bleiben wird - denn damit würde man ihm nicht gerecht werden. Heath Ledger hat sich nie vor einer Herausforderung gescheut, und wenn man sich seine Rollenwahl ansieht, wird deutlich, dass es ihm vor allem wichtig war, viele verschiedene Figuren spielen zu können. Im Gegensatz zu anderen Schauspielern, die egal wie ihre Rolle heißt immer den selben Charakter spielen, war er stets auf der Suche nach etwas Neuem. Dabei beeindruckte er vor allem mit seiner Energie, seiner Spielfreude und seinem Einsatz. In seiner Filmographie findet sich keine einzige Rolle, keine darstellerische Leistung, die auch nur annähernd halbherzig wirken würde. Selbst in jenen Filmen, die er ganz offensichtlich wegen des Geldes - und nicht des künstlerischen Anspruchs - übernommen hat, gab er immer 100%. Es gibt nicht viele Schauspieler, über die man das behaupten kann. ![]() Heath Ledger mag am 22. Januar 2008 auf tragische Art und Weise verstorben sein, doch die von ihm geschaffenen Figuren werden weiterleben. Denn eines haben diese auf Zelluloid gebannten Phantasiegebilde jenen Schauspielern die sie verkörpern voraus: Sie sind unsterblich... << Zurück zum "The Dark Knight"-Special
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