Auf Umwegen vom TV-Schirm auf die Kinoleinwand |
Die Entstehung von "Star Trek - Der Film"
Kategorie:
Sonstige -
Autor: Christian Siegel - Datum:
Dienstag, 08 Januar 2008 |
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![]() ![]() Der erste Versuch: „The God Thing“ Roddenberry’s erster Entwurf für einen Star Trek-Kinofilm trug den Titel „The God Thing“, und beinhaltete bereits einige Elemente, die sich dann auch im eigentlichen Kinofilm wiederfinden sollten. So war die 5-Jahres-Mission mittlerweile zu Ende, und die uns lieb gewonnen Figuren wurden allesamt befördert oder gingen nun anderen Beschäftigungen nach, wie z.B. Spock, der nach Vulkan zurückgekehrt ist, um sich endlich seiner menschlichen Seite zu entledigen. All dies kommt dem Star Trek-Fan bekannt vor, andere Elemente wie Scotty’s Alkoholproblem oder McCoy’s neue Beschäftigung als Tierarzt wurden allerdings in weiterer Folge verworfen. Im Mittelpunkt der Handlung steht ein mächtiges Wesen, dass sich auf die Erde zubewegt und holographische Propheten auf die Erde schickt, die behaupten, es sei Gott. Admiral Kirk, mit seinem Schreibtischjob unzufrieden, nutzt die Gelegenheit, um die alte Truppe wieder zusammenzurufen und sich mit der umgerüsteten Enterprise der seltsamen Entität zu stellen. Es stellt sich heraus, dass es sich um eine künstliche Intelligenz in einem riesigen, mächtigen Raumschiff handelt – das jedoch defekt ist und dadurch eine Bedrohung für die Erde darstellt. Am Ende gelingt es der Crew der Enterprise, die Entität aufzuhalten – dafür bekommen sie quasi als kleines Geschenk ein paar Jahre ihres Lebens zurück, und kehren somit am Ende des Films wieder von ihrer Fünfjahresmission zurück. ![]() Weitere gescheiterte Entwürfe Während es zu „The God Thing“ mittlerweile doch einige interessante Details gibt, so ist über das von Allan Scott und Chris Bryant verfasste Drehbuch „Planet of the Titans“ nur verhältnismäßig wenig Information zu finden. Glaubt man diversen Berichten aus dem Internet, so sah die Handlung darin ungefähr so aus: Bei dem Versuch, das Föderationsraumschiff Da Vinci vor einer Katastrophe zu retten, wird Captain Kirk wahnsinnig und verschwindet. Jahre später verschlägt es die Enterprise unter dem Kommando von Captain Gregory Westlake zum Planeten der „Titanen“ – einer mächtigen Rasse aus grauer Vorzeit, die über mächtige Technologie und großes Wissen verfügt haben sollen. Doch auch die Klingonen beanspruchen den Planeten für sich – der jedoch langsam aber sicher in ein schwarzes Loch gezogen wird und so droht, sich dem Griff sowohl der Klingonen als auch der Föderation bald zu entziehen. Kirk wird auf einem nahegelegenen Planeten gefunden und schließt sich dem Kampf an, in dem man sich schließlich auch einer bisher unbekannten außerirdischen Macht stellen muss, die für das Verschwinden der Titanen verantwortlich zu sein scheint. Die Schlacht führt die Enterprise schließlich in das schwarze Loch, woraufhin das Raumschiff mitsamt Besatzung in die Vergangenheit geschleudert wird. Sie finden sich schließlich im Orbit der Erde wieder, wo sie, als sie sich herunterbeamen, den dort lebenden primitiven Menschen beibringen, Feuer zu machen – und sich so als die legendären Titanen offenbaren. ![]() „Phase II“ – Die verlorene Star Trek-Serie Als Paramount 1977 mit den Planungen für einen eigenen Fernsehsender begannen, sahen sie in einem wiederbelebten „Star Trek“ das perfekte Flagschiff, um diesen bekannt zu machen. Schon bald begannen die Verhandlungen mit der alten Besetzung, und bis auf eine Ausnahme erklärten sich alle bereit, wieder auf die Brücke der Enterprise zurückzukehren. Lediglich Leonard Nimoy wollte für eine 2. Star Trek-Fernsehserie nicht mehr zur Verfügung stehen. Um die Lücke zu füllen, die Spocks Abwesenheit verursachen würde, wurde mit dem Vulkanier Xon eine neue Figur geschaffen, die den Platz an der Wissenschaftsstation einnehmen würde. Als weitere Neuzugänge waren Lieutnant Ilia und Commander William Decker geplant. Letzterer sollte sich als möglicher zukünftiger Captain der Enterprise profilieren, da man befürchtete, sich über kurz oder lang William Shatner’s Gage nicht mehr leisten zu können. Nachdem die Verträge mit der alten Besatzung unterschrieben waren und das Konzept sowie die Figuren soweit ausgearbeitet waren, begannen die Vorbereitungen für die eigentliche Serie. Neben Konzeptzeichnungen für Raumschiffe, Raumstationen etc. gab es auch bereits Entwürfe für das neue Innenleben der Enterprise. Die Modellbauer waren derweil damit beschäftigt, die neue, redesignte Enterprise zu bauen. Das Modell war mehr als doppelt so groß als jenes aus der 1. Serie, und sollte so deutlich hochwertigere Spezialeffekte ermöglichen. ![]() Das Ende der Phase II und der Beginn der Kinoabenteuer Dafür verantwortlich waren zwei voneinander unabhängige Ereignisse. Zuerst ging das geplante Paramount Television Network den Bach runter, noch ehe es realisiert war. Damit war der „Phase II“ jener Sender der die Serie hätte ausstrahlen sollen, plötzlich abhanden gekommen. Dies allein hätte natürlich noch nicht unbedingt das endgültige Aus bedeuten müssen – hätten sich Paramount doch einen anderen Sender für „Star Trek – Phase II“ suchen können. Doch in einer der Planungsmeetings der neuen Star Trek-Serie wurde dem damaligen Paramount-Chef Michael Eisner der Entwurf des Pilotfilms „In Thy Image“ vorgelegt – und dieser war von der Idee begeistert. „Nach 5 Jahren haben wir nun endlich unseren Kinofilm gefunden“, soll er der verdutzten versammelten Mannschaft offenbart haben. Damit war die Entscheidung gefallen: Der lang gehegte Traum Roddenberry’s, Star Trek auf die große Leinwand zu bringen, sollte sich – wenn auch auf Kosten der Phase II – doch noch erfüllen. Einen großen Anteil an dieser Entscheidung hatten wohl auch die Erfolge von „Krieg der Sterne“ und „Unheimliche Begegnung der dritten Art“, sowie die Kosten, die bis dahin bereits in der Vorbereitung auf die Serie angefallen waren. Dadurch, dass man zumindest einiges davon, wie die Kostüme, Modelle etc., für einen Film verwendete, bestand die Hoffnung, die Kosten schnell wieder hereinzubekommen. Denn ein – erfolgreicher – Kinofilm bringt natürlich viel schneller Profit als eine TV-Serie… ![]() Schwierige Dreharbeiten, verhaltene Reaktionen Am 19. Juli 1978 war das Drehbuch fertig – sollte jedoch, aufgrund immer wieder auftretender Meinungsverschiedenheiten zwischen Harold Livingston, Gene Roddenberry und den Studioverantwortlichen, bis zum Ende der Dreharbeiten immer wieder umgeschrieben werden. Die erste Klappe fiel im August 1978, im Januar 1979 waren die Hauptdreharbeiten abgeschlossen. Im Sommer 1979 wurden allerdings im Zuge der Special Effects-Arbeiten noch einige neue Szenen gedreht, wie z.B. der Angriff der Klingonen. Nachdem schon bald klar wurde, dass die ursprünglich für die Spezialeffekte beauftrage Firma mit diesem Aufwand heillos überfordert war (eine der wenigen Sequenzen, die von ihrer Arbeit übrig bliebt, war die Szene mit dem Wurmloch), beauftragte man Douglas Trumball, der bereits für die großartigen Effekte in 2001 verantwortlich war. Doch selbst für sein Team sollte sich der Premierentermin am 7. Dezember 1979 als Herausforderung herausstellen, die nur schwer zu meistern war. Der Film wurde praktisch in letzter Sekunde fertig – weshalb man auch auf Vorab-Vorführungen und damit die Gelegenheit verzichten musste, nach Kritik und Anregungen eines Preview-Publikums den Film noch einmal zu überarbeiten. Im Endeffekt nahm Robert Wise die bis dahin einzige existierende Filmkopie höchstpersönlich zur Premiere nach Washington mit. ![]() Kleiner Wehrmutstropfen: Die „Director’s Edition“ ist leider auch die einzige auf DVD erhältliche Fassung des Films. Kultszenen wie „Spock!“ „Jim…“ „Pille…!” werden dem digitalen Star Trek-Fan – zumindest als deutsche Synchronisation – wohl für immer vorenthalten bleiben… Ein ausführliches Review zu „Star Trek – Der Film“ findet ihr in Kürze hier auf der fictionBOX! Quellen: Memory Alpha: Star Trek - Phase II Memory Alpha: Star Trek - Planet of the Titans Memory Alpha: Star Trek - The Motion Picture Wikipedia: Star Trek - Phase II Wikipedia: Star Trek - The Motion Picture Forgotten Trek Star Trek - The God Thing Box Office Mojo << Zurück zum Special
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