Der BuchmesseCon 2007 |
Glamour, Fans und Autoren
Kategorie:
Sonstige -
Autor: Christian Spließ - Datum:
Donnerstag, 20 Dezember 2007 |
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![]() Auch. Dass das Jahr aber dem Ende zugeht merkt man daran wenn man an einem Samstag Früh in einem ICE Richtung Frankfurt sitzt, in der Stofftasche Gummibärchen und Cola gebunkert hat und sich fragt wie Dirk van den Boom aus Ulan Bator eigentlich die Preisverleihung des DPP leiten will. Dirk van den Boom ist fester Bestandteil des BuCon-Programms, schließlich moderiert er die Preisverleihung. In diesem Jahr allerdings war er verhindert und es war eine angenehme Überraschung als sich Mike Hillenbrand als Vertretung entpuppte. Neue Lokalität ![]() Ich finde es immer wieder überraschend wieviel Wald es in Frankfurt und Umgebung gibt. Assoziert man ja nicht so unbedingt mit der Großstadt. Der Bus fuhr übrigens an Dreieich-Buchschlag vorbei, dort fand der Con in früheren Jahren statt und den Impuls aufzustehen unterdrücke ich dann gerade noch so eben. Immerhin, nachdem wir glücklich die Schranke überwunden hatten – und einen dämlichen Autofahrer der meinte sein Wagen und der Bus würden problemlos durch die Unterführung passen, was natürlich nicht der Fall war – gelangte man dann nach Dreieich-Sprendlingen. Dort hatte man offenbar an die Bürger gedacht. Laut den Hinweisschildern lagen Bücherei, Hallenbad und Bürgerhaus fast nebeneinander. Nun, okay, die Bücherei konnte ich nicht entdecken aber das mit dem Hallenbad stimmt schon. Sparkasse und Bioladen waren auf der anderen Straßenseite zu entdecken als ich dann schließlich ausstieg an diesem sonnigen Morgen. Und wen sahen meine müden Augen als Erstes? Mike Hillenbrand. Der suche einen Parkplatz. Ich half ihm ein wenig dabei. Wir landeten dann beim Parkplatz des Hallenbades – ich schrieb ja schon, das lag fast nebenan. Während Mike dann irgendwelche Gerätschaften auspackte bezahlte ich meinen Eintritt und fragte mich warum ich in aller Welt eigentlich so früh da war. Der erste Programmpunkt lag noch eine Stunde weit entfernt. Na ja, Zeit sich zu orientieren. Und Orientierungsvermögen brauchten Mike und ich noch später als wird im großen Saal hinter den Theatervorhang schlüpften um den Projektor zu finden und zu testen. Finstere Zeiten waren das, bevor wir den Lichtschalter fanden und dann etliches für die Preisverleihung vorbereiten konnten. Denn Mike hatte die Organisation des DPP übernommen und rödelte dann noch etwas herum. Stative wurden aufgebaut, Kameras draufgepackt, Kabel gesucht und Verlängerungskabel bestaunt – dass es sooo lange gibt wußte ich auch noch nicht. Mir kam übrigens noch eine ganz wichtige Rolle zu – später am Abend. Hatte ich erwähnt dass wir ein kleines Projekt namens Corona-Radio haben? Dass ich auch schon auf Aufzeichnungen vorbereitet war? Ja? Schön... Was ich genau gemacht habe bei der Preisverleihung? Später... Neuer Fantasy-Stoff ![]() „Cademar – Günstling der Magie“ heißt seine Fantasytrilogie an der er momentan arbeitet, aus dem ersten Band, der demnächst erscheint, las er das erste Kapitel. Wobei er gestand, dass das Leben eines Autors recht chaotisch werden kann. Schließlich ist seine andere Fantasytrilogie, die mit „Drachenwächter“ begann und im März des Jahres veröffentlicht wurde, noch nicht fertig während er an der neuen arbeitet und zudem schreibt er noch an einem Thriller. Die Ausgangssituation, so gestand er nach der Lesung des ersten Kapitels, hätte er aus der Serie „Die Dreibeinigen Herrscher“ entliehen: Sein Hauptcharakter flieht, lernt einen Gefährten kennen und vernimmt von ihm, dass in den Bergen eine Zuflucht vor den Magiern bestehen soll. Das heißt natürlich nicht, dass es hier eine Nacherzählung der Dreibeiner geben wird, Falko wollte halt schon immer mal diese Ausgangssituation verwenden. In „Cademar“ sind die Magier übrigens tatsächlich mal diejenigen, die an der Macht sind – dass sie immer nur Könige oder Kaiser beraten würden während sie die eigentliche Macht hätten wäre ja auch etwas, was in der Fantasy Standard wäre. Aber was wäre das Genre ohne kleine Überraschungen? „Cademar“ wird dabei die Lebensgeschichte des Protagonisten in drei Bänden erzählen – im Prinzip eine große Geschichte, aber halt in drei großen Lebensabschnitten. Natürlich mit der obligatorischen Karte, „Drachenwächter“-Leser hätten gefragt warum der Roman denn keine hätte. Offenbar geht’s doch nicht ohne, meinte Falko und schmunzelte dabei. Wobei „Cademar“ ebenso wie „Drachenwächter“ auch als Hörbuch erscheinen wird. Bei „Drachenwächter“ hatte Falko den Roman selbst dafür bearbeitet, was ich persönlich immer als Vorteil empfinde wenn der Autor persönlich darüber wacht. Denn der weiß am Besten was rausgenommen werden kann und was nicht – in diesem Fall meinte Falko wäre eine Nebenhandlung komplett gestrichen worden. Ob David Nathan auch „Cademar“ lesen wird steht noch nicht fest. ![]() ![]() Das also, dachte ich, das ist also H.D. Klein – der Autor von „Googol“ hatte mit Mike ein Panel, dass ich dann besuchte. Merke: Wenn man frühzeitig da ist kann man das Mikro an optimaler Stelle platzieren... Wer bei dem Panel eine Lesung erwartete wurde nur ein wenig enttäuscht. Stattdessen wurde es ein sehr lockeres Gespräch mit Einbindung des Publikums. So erfuhr man, dass Klein eigentlich Photograph war – seine Ufo-Photos waren im großen Saal ja zu sehen und wurden durchaus bestaunt. Manche hielten sie sogar für echt wie der Autor erzählte. Eine Illusion, die er dann doch aufklären musste. Mike und H.D ergänzten sich ganz gut: Kleins trockene Art und Weise und Mikes einnehmendes Wesen machten das Panel zu einem der amüsantesten des Tages. H.D. Klein erzählte wie er zum Schreiben gekommen ist, wie er damals in die Heyne-Reihe kam als Jeschke dort noch tätig war – damit den Boom der deutschen Autoren bei Heyne auslöste, der bis heute ja anhält - und dass er momentan an einem neuen Roman schreiben würde. Er spielt im 24. Jahrhundert und die Handlung in einem Satz: Milliardär macht sich auf der Suche nach der zweiten Erde. Das ganze beruht auf einer Formel, deren Namen ich mittlerweile vergessen habe, die aber berechnet wieviele Planeten es mit Leben im Universum gibt. Später am Stand sprach H.D. Klein noch davon, wie schwierig es eigentlich sei Romane zu schreiben, die so weit in der Zukunft spielen würden – wie würde man im 24. Jahrhundert Essen zu sich nehmen? Ging man noch Essen oder bekam man das alles aus der Tube oder in Pillenform? Wie würde man sich fortbewegen? An Sorgfalt wird es der neue Roman von H.D. Klein – den er wohl im nächsten Jahr veröffentlichen wird – wohl kaum fehlen lassen. Auf dem Panel bekannte er, dass er die Star-Trek-Serie nie gesehen hätte, die Filme aber kennen würde – mit Mike saß natürlich ein Kenner der Serie am Tisch und dann passierte etwas, was so nicht geplant war. Arglos meinte H.D. Klein, dass Mike ja für sein Sachbuch zur Serie einen Preis bekommen würde – was bis dahin absolute Geheimsache war. So wußten einige wenige Auserwählte also schon vor der Preisverleihung Bescheid – das ist halt das Leben. Mike erzählte natürlich über „Dies sind die Abenteuer“ und wie das Buch entstand. Und erinnerte dann noch daran, dass es neue Star-Trek-Romane im nächsten Jahr in Deutschland geben würde – was man zwar schon vorher wußte, aber man kann ja nicht oft genug daran erinnern. Es wäre ein Projekt, meinte Mike, dass er auch kostenlos übernommen hätte, weil sein Herz an der Serie hängt und die „Star Trek Vanguard“-Trilogie auch wirklich gut sei. Hoffen wir, dass Cross-Cult, der Verlag der die Bücher herausgibt, damit einen Erfolg haben wird. Bisher macht der Verlag ausgezeichnete, gute Comics wie „Hellboy“ oder „Sin City“. Mit sehr merkwürdigen Geräuschen ging das Panel dann zu Ende – virales Marketing meinte Mike trocken als die nächsten Autoren für den nächsten Programmpunkt in Ketten – ja – richtig gelesen – in KETTEN in den Saal geführt wurden. Markus K. Korb stellte nach Mike sein Buch „Das Arkham Sanatorium“ vor, dass er zusammen mit Thomas Bachmann schrieb. Nun, der Wahnsinn hat jedenfalls Methode... ;) Neue Erkenntnisse ![]() Und dann – ja – dann kam ein überrascht wirkender Mensch auf mich zu. Zugegeben – ich habe ihm zugewunken, wir hatten uns auch nie zuvor im Leben gesehen – da kann es schon mal zu Irritationen kommen. Christian Humberg, Sachbuchautor par excellence, war eingetroffen. Später durfte er den Sachbuchpreis beim DPP verleihen und jemand, der Sachbücher zum Thema „Lego“, „Doctor House“ und – ähem – die Band lassen wir mal unerwähnt – geschrieben hat und zudem für die SpaceView und Startrek.com schreibt – nun – wenn der dafür nicht geeignet war, wer dann. Schön, ihn endlich mal gesehen und gesprochen zu haben. Heutzutage kommuniziert man ja nur durch solche komischen Dinge wie Blogs und Podcasts... g
Von Mike zur Aufnahme der Lesung des Wurdak-Verlags abkommandiert hatte ich dann vor der eigentlichen Preisverleihung eine angenehme Stunde. Aus der Anthologie „S. F. X.“ - ist das jetzt ein Wortspiel? Ist die X eine Nummer? SFX sind ja bekanntlich Spezialeffekte, aber dann stellte sich heraus: Es ist die zehnte Anthologie des Verlages - lasen Andrea Tillmanns, Bernhard Schneider und Andreas Flögel. Andrea Tillmanns Geschichte nahm kritisch die Gesundheitsfürsorge aufs Korn – was passiert, wenn in der Zukunft man ab einem bestimmten Alter man sein Leben nicht mehr vollens in der Hand hat? Und Sex verboten wird weil der gesundheitsschädlich sein könnte? Keine angenehme Zukunft, die einem da aufgetischt wurde. Ich hoffe ich bringe die Autoren jetzt nicht durcheinander, das kommt in meinem Alter schon mal vor – aber ich glaube es las als nächstes dann wie angekündigt Bernhard Schneider einen Ausschnitt aus einer Geschichte, in der es um eine Psychiatrie und um eine Patientin geht, die behauptet 1789 geboren worden zu sein. Komplett, wenn auch etwas gekürzt, folgte dann Andreas Flögels Geschichte. In der putzige, niedliche Rüsseläffchen von den Siedlern eines Planeten umgebracht werden, weil sie eine Drüse haben die eine anregenden Droge enthält. Tja, dass die Siedler die dann – aber das muss man selber lesen. Informationen zum BuchmesseCon findet man auf der Webpage unter www.buchmessecon.info Dieser Text entstand in Kooperation mit dem ScienceFiction-Blog NGC6544.de. Das SF-Blog bei Medienrauschen. Er gehört zum Convention-Rückblick 2007. Den kompletten Rückblick findet man >>hier. BuCon - Galerie Klickt die Bilder einfach an, um sie zu vergrößern! ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |