Ruf aus dem Jenseits
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Episodenbild (c) Universal

Originaltitel: Maelstrom
Episodennummer: 3x17
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 04. März 2007 (SyFy)
Erstausstrahlung D: 14. März 2008 (Premiere)
Drehbuch: Bradley Thompson & David Weddle
Regie: Michael Nankin
Hauptdarsteller: Edward James Olmos als Admiral William Adama, Mary McDonnell als President Laura Roslin, Katee Sackhoff als Captain Kara 'Starbuck' Thrace, Jamie Bamber als Major Lee 'Apollo' Adama, James Callis als Dr. Gaius Baltar, Tricia Helfer als Number Six, Grace Park als Lt. Sharon 'Athena' Agathon, Michael Hogan als Colonel Saul Tigh.
Gastdarsteller: Aaron Douglas als Chief Galen Tyrol, Tahmoh Penikett als Captain Karl 'Helo' Agathon, Alessandro Juliani als Lt. Felix Gaeta, Kandyse McClure als Lt. Anastasia Dualla, Michael Trucco als Samuel Anders, Callum Keith Rennie als Leoben Conoy, Dorothy Lyman als Socrata Thrace, Bodie Olmos als Lt. Brendan 'Hot Dog' Constanza, Leah Cairns als Lt. Margaret Edmondson, Don Thompson als Specialist 3rd Class Anthony Figurski, Camille Atebe als Sarah Ryan, Georgia Craig als Oracle Yolanda Brenn, Erika-Shaye Gair als Young Kara u.a.

Kurzinhalt: Kara droht zunehmend unter dem psychischen Druck zu zerbrechen. Einerseits lasten sowohl ihre Erfahrungen auf Caprica, als auch traumatische Erinnerungen aus ihrer Kindheit, schwer auf ihr. Andererseits fällt es ihr schwer, das rund um die Supernova und ihre Zeichnung aus der Kindheit zu akzeptieren, welche die Seherinnen der Flotte davon überzeugt, dass sie eine große Bestimmung zu erfüllen hat. Während eines Patrouillenflugs glaubt Kara dann, einen Jäger der Cylonen entdeckt zu haben, und bläst zum Angriff. Dieser führt sie zu einem großen Wirbelsturm, der auf dem Planeten sein Unwesen treibt – und der mit ihrer Zeichnung identisch zu sein scheint. War also vielleicht doch nicht die Supernova, sondern vielmehr dieser Mahlstrom gemeint? Da sonst niemand einen Kampfflieger der Cylonen gesehen hat, wird Karas Beobachtung – und Geisteszustand – in Zweifel gezogen. Trotzdem treffen Admiral Adama und Flugleiter Lee die Entscheidung, die im Dienst zu belassen, wobei Lee sich dazu entschließt, als ihr Flügelmann zu operieren. Doch auch bei ihrem nächsten Flug wird sie von einem – imaginären? – Jäger der Cylonen zum Wirbelsturm gelockt…

Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Universal Ich entschuldige mich gleich im Vorfeld für meine nicht so überragende Meinung; habe ich doch den Eindruck, dass es sich bei "Ruf aus dem Jenseits" um eine hoch angesehene Folge handelt. Aber, so leid es mir tut: Meins war sie leider nur bedingt. Gut fand ich in erster Linie die Flashbacks in Karas Vergangenheit. Sowohl die traumatischen Erfahrungen aus ihrer Kindheit, die auf ihre gewalttätige Mutter zurückzuführen sind, sowie ihr letztes Gespräch mit eben dieser, das sie scheinbar immer noch verfolgt. Das war alles schon sehr stark, und zudem Katee Sackhoff sehr gut gespielt. Die Effektszenen waren ebenfalls wieder gut gemacht, und Karas letzter Flug in den Wirbelsturm dann sehr dramatisch umgesetzt. Und auch wenn ich ihnen ihren Tod nicht abkaufe (dazu gleich), habe ich mit Lee und Bill in diesem Moment durchaus mitgefühlt. Leider aber überwiegen für mich trotz dieser positiven Aspekte die Schwächen. Am schwersten tat ich mir wieder mit diesem ganzen Schicksals- und Prophezeiungs-Gequatsche. Was letzteres betrifft, habe ich zwar immer noch meine potentielle Erklärung einer Zeitreise am Ende der Serie in die Vergangenheit im Kopf, aber selbst das würde noch nicht erklären, warum Kara diesen Sturm als Kind gezeichnet hat. Und ein eben solcher mystischer Scheiß rund um Prophezeiungen, Bestimmung, Auserwählte usw. geht mir halt nun mal insbesondere bei einer Science Fiction-Serie mächtig auf den Sack – und wird letztendlich durch Karas "I write my own destiny" und damit die angedeutete Entwicklung eines Skeptikers zur überzeugten Gläubigen (siehe auch Sisko bei "Deep Space Nine") noch einmal schlimmer gemacht.

Ähnliches gilt für diese schräge Vision ihrer Mutter. Mal ganz abgesehen davon, dass es selbst wenn es so wäre, dass die alles aufgehoben hat, nicht dafür ausreicht, den brutalen und gefühlskalten Scheiß den die angerichtet hat zu entschuldigen (so quasi: Jö, schaut, sie ist ja in Wahrheit eh eine ganz eine liebe – sie kann ihre Zuneigung halt nur nicht zeigen), war mir auch das viel zu mystisch; nicht zuletzt auch mit Leoben (von dem sie zuvor doch tatsächlich einen feuchten Traum hatte – WTF?!) als Engel? Bote Gottes? Gott selbst? Was auch immer dieses "I'm here to prepare you pass" bedeuten sollte. Und generell muss ich gestehen, mit ihrer Mutter ganz einfach kein Mitleid gehabt zu haben (z.B. wenn Leoben sagt "She waited five weeks for you to come back" – selber Schuld!). Viel schwerer wiegt allerdings, dass mir Kara in letzter Zeit ebenfalls ziemlich auf den Wecker gegangen ist, und sie mir eigentlich überhaupt nicht mehr sympathisch war. Ich kauf denen ja nicht ab, dass wir sie hier zum letzten Mal gesehen haben, aber am schlimmsten ist ja eigentlich, dass es mir nicht das Geringste ausmachen (wenn ich es nicht sogar begrüßen) würde, wenn wir Kara hier tatsächlich zum letzten Mal gesehen hätten. Glaub ich halt nur nicht dran; was übrigens ein weiterer ganz großer Punkt ist, warum diese Wendung am Ende und damit auch die Folge an sich für mich nicht so funktioniert hat, wie von den Machern gewünscht. Meine Vermutung ist ja, sie ist eine der "final five", und wird nun da ihr Jäger explodiert ist auf einem Resurrection Ship wieder aufwachen. Wäre sie eine Cylonin, könnte das auch ansatzweise die Visionen des Mahlstroms in ihrer Kindheit erklären. Aber schauen wir einfach mal, was sich die Macher überlegt haben, um sie wieder zurückzubringen.

Fazit: Episodenbild (c) Universal Ich kann mir gut vorstellten, dass – und verstehe, warum – "Ruf aus dem Jenseits" für viele zu den Highlights der Serie zählt, fürchte aber, dass ich in diesem Fall nicht zustimmen kann. Mir gefielen zwar die Flashbacks in Karas Vergangenheit, die schauspielerische Leistung von Katee Sackhoff, einzelne starke Momente, sowie die netten Aufnahmen der Flüge in der Atmosphäre des Planeten. Aber, leider: Der ganze mystische Quatsch (z.B. rund um das Symbol, aber auch Leobens engelsgleiche Erscheinung, sowie die Vision ihrer Mutter im Sterbebett), das Gerede rund um Karas Bestimmung, sowie die Tatsache, dass ich ihnen einfach nicht abkaufe, dass wir sie hier zum letzten Mal gesehen haben, haben mir "Ruf aus dem Jenseits" doch eher verdorben. Am schlimmsten ist aber wohl, dass es mir in gewisser Weise sogar lieber wäre, wäre dies Starbucks Abschiedsvorstellung gewesen. Einerseits, weil ich mit Kara zuletzt nicht viel anfangen könnte, und andererseits, weil sich dann das Schicksalsgequatsche erledigt/erübrigt hätte. Fuck destiny!

Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Universal)








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