Originaltitel: 9:00 P.M. - 10:00 P.M. Episodennummer: 6x16 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 02.04.2007 Erstausstrahlung D: 11.08.2008 (Free-TV) Drehbuch: Robert Cochran & Evan Katz Regie: Brad Turner Hauptdarsteller: Kiefer Sutherland als Jack Bauer, D.B. Woodside als Präsident Wayne Palmer, Peter MacNicol als Thomas Lennox, Jayne Atkinson als Karen Hayes, James Morrison als Bill Buchanan, Mary Lynn Rajskub als Chloe O'Brian, Carlo Rota als Morris O'Brian, Eric Balfour als Milo Pressman, Marisol Nichols als Nadia Yassir Gastdarsteller: Adoni Maropis als Abu Fayed,
Jolele Kim als Melinda,
Kari Matchett als Lisa Miller,
Rade Serbedzija als Dmitri Gredenko,
Rick Schroder als Mike Doyle,
Powers Boothe als Noah Daniels
Kurzinhalt:
Wayne Palmer ist aus dem Koma erwacht und hat den Befehl des Vizepräsidenten zum nuklearen Gegenschlag widerrufen. Nun muss er sich einer Abstimmung des Kabinetts darüber stellen, ob man ihn für fähig hält, das Land weiter zu regieren. Diese geht Unentschieden aus; da Daniels für die Abberufung die Mehrheit gebraucht hätte, bleibt Palmer im Amt. Doch Daniels hat noch ein Ass im Ärmel: Karen Hayes, die natürlich für den Präsidenten gestimmt hat, hatte ja Stunden zuvor ihren Rücktritt eingereicht. Deshalb sei ihre Stimme ungültig. Während sich beide Seiten auf die Anhörung vor dem obersten Gerichtshof vorbereiten, setzt die CTU ihre Bemühungen fort, Fayed und die verbliebenen drei Atombomben aufzuspüren. Der gefangene Gredenko soll Fayed in eine Falle locken – doch der Russe spielt falsch…
Review:
Schön langsam wird die Handlung im Präsidentenbunker doch wieder ein bisschen unplausibel. Schlimm genug, dass er sich seinen Vizepräsidenten derart unüberlegt aussucht, aber dass er fast das halbe Kabinett mit Leuten besetzt, die kein Vertrauen zu ihm haben bzw. mit seiner Politik nicht übereinstimmen, erscheint dann doch etwas zu viel des Guten. Zumal das Ganze dann ja im Endeffekt ohnehin nirgends hinführt und er im Amt bleibt. Aber das war wohl weniger dafür notwendig, um die Laufzeit zu füllen, als Lennox mit der Aufzeichnung ein Druckmittel in die Hand zu geben, dass im Verlauf dieses Tages noch einmal von großer Bedeutung sein wird. Wirklich ärgerlich ist hingegen die Wendung am Ende, die überhaupt keinen Sinn ergibt, und wohl nur dazu eingebaut wurde, damit wir trotz der Verhaftung Fayeds auch nächste Woche wieder einschalten – was ich für völlig überflüssig erachte. Ein billiges Gimmick, das die Episode nicht nötig hatte, und sie im Endeffekt unnötig herunterzieht. Denn der Rest, mit Gredenkos Verrat, dem Abhacken seines Arms, der Ergreifung von Fayed, war durchaus gelungen. Am besten hat mir aber Gredenkos Ende gefallen: Dass die Bösewichte von Jack gestellt und gerichtet werden, ist ein alter Hut – aber dass dieser auf der Flucht verstirbt, war mal etwas Neues. Zudem war sein schleichender Tod unter dem Pier wieder einmal sehr gut inszeniert. Schade, dass der nachfolgende Twist im Kabinett des Präsidenten dieser gelungenen Wendung viel an positiver Wirkung beraubt, und mich mit einem fahlen Nachgeschmack zurückließ.
Fazit:
Die Handlung rund um Jack, Gredenko und Fayed war mindestens auf dem Niveau der vorangegangenen Episode, und überzeugte mit einem ungewöhnlichen, gefälligen Ende. Die Handlung rund um den Präsidenten zieht dank eines unplausiblen Ausgangs der Anhörung sowie der sehr gezwungen wirkenden Wendung in letzter Minute den Gesamteindruck der Episode aber leider gehörig – und unnötig – nach unten.