Originaltitel: 11:00 A.M. - 12:00 P.M. Episodennummer: 6x06 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 29.01.2007 Erstausstrahlung D: 07.07.2008 (Free-TV) Drehbuch: Joel Surnow & Michael Loceff Regie: Milan Cheylov Hauptdarsteller: Kiefer Sutherland als Jack Bauer, D.B. Woodside als Präsident Wayne Palmer, Peter MacNicol als Thomas Lennox, Jayne Atkinson als Karen Hayes, James Morrison als Bill Buchanan, Mary Lynn Rajskub als Chloe O'Brian, Carlo Rota als Morris O'Brian, Eric Balfour als Milo Pressman, Marisol Nichols als Nadia Yassir Gastdarsteller: Adoni Maropis als Abu Fayed,
Harry J. Lennix als Walid Al-Rezani,
Chad Lowe als Reed Pollock,
Paul McCrane als Graem Bauer,
Rena Sofer als Marilyn Bauer,
James Cromwell als Phillip Bauer
Kurzinhalt:
Durch Jacks skrupelloses Verhör weichgekocht, gibt Graeme klein bei, und schildert, wie es zur Verbindung mit Gredenko kam. Die Firma von Phillip Bauer kaufte vom Russen nukleare Sprengköpfe ein, die eigentlich entschärft hätten werden sollen. Zu diesem Zweck wurden sie an einen Mann namens McCarthy weitergeleitet – doch dieser verkaufte sie stattdessen an Abu Fayed. Als man davon Wind bekam, hat Phillip Bauer sofort sein Möglichstes versucht, um ihn auf die Schliche zu kommen – und natürlich auch, alle Spuren der Firma zu verwischen. Jack und Graeme brechen auf, um dem Büro von McCarthy einen Besuch abzustatten – in der Hoffnung, eine Spur zu Fayed und den verbliebenen Bomben zu finden. Währenddessen ist Tom Lennox zunehmend von Karen Hayes genervt, und startet eine Intrige, um sie loszuwerden. Und im Internierungslager begibt sich Sandra Palmers Freund weiterhin in größte Gefahr…
Review:
Momentan zeigt der Trend bei "24" leider nach unten; denn die sechste Episode der sechsten Staffel empfand ich noch einmal als eine Spur schwächer. Die beiden Hauptgründe: Einerseits machte sich diesmal aufgrund einer überwiegend inhaltsleeren Handlung zunehmend Langeweile breit, andererseits verfehlten viele Szenen ihre gewünschte Wirkung. Die Geschichte im Internierungslager ging mir aufgrund der konstruiert wirkenden Entwicklungen nur mehr auf die Nerven, weshalb selbst seine Entdeckung durch die Terroristen-Sympathisanten bei mir nicht für Spannung sorgen konnte. In der Jack-Handlung lässt man es leider nach wie vor an moralischer Differenzierung vermissen. Sprüche wie "It's good to see that your loyalty lies still with your family" wären weitaus wirkungsvoller, würden sie nicht gerade von der Person ausgesprochen werden, die in der Vergangenheit versucht hat, den eigenen Bruder ermorden zu lassen; so verpuffen sie leider wirkungslos. Am Schwächsten empfand ich aber die Handlung rund um Karen Hayes. Ich finde, sie hat hier viel zu früh aufgegeben und sich viel zu leicht verjagen lassen. So schlimm waren die Anschuldigungen von Lennox dann auch wieder nicht. Es erschien für die bisher so durchsetzungsfähige Figur untypisch, unpassend, und vor allem absolut unwürdig. So ziemlich das einzige versöhnliche ist James Cromwell als Jacks Vater. Zwar ist es schade, dass Donald Sutherland die Rolle aufgrund von einer Terminkollision nicht wahrnehmen konnte, doch Cromwell ist ebenfalls eine hervorragende Wahl. Und auch die Wendung am Ende mit Graeme war durchaus nett – wenn auch sehr absehbar. Bleibt nur die Frage, ob Graeme nun das schwarze oder vielmehr Jack das weiße Schaf der Familie ist.
Fazit:
Im "Hitchhikers Guide to the Galaxy" steht beim Eintrag für die Erde "Überwiegend harmlos". Dieser Episode von "24" würde der Reiseführer wohl das Prädikat "überwiegend langweilig" verleihen. Einzig der Auftritt von James Cromwell sowie der vielversprechende Ausklang vermögen mich ansatzweise versöhnlich zu stimmen, der Rest war im besten Falle belanglos und im schlimmsten Fall misslungen.