Originaltitel: 7:00 A.M. - 8:00 A.M. Episodennummer: 1x08 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 15.01.2002 Erstausstrahlung D: 09.09.2003 (Free-TV, RTL II) Drehbuch: Joel Surnow & Michael Loceff Regie: Stephen Hopkins Hauptdarsteller: Kiefer Sutherland als Jack Bauer, Leslie Hope als Teri Bauer, Elisha Cuthbert als Kim Bauer, Sarah Clarke als Nina Meyers, Carlos Bernard als Tony Almeida, Dennis Haysbert als Senator David Palmer, Penny Johnson Jerald als Sherry Palmer Gastdarsteller: Glenn Morshower als Agent Aaron Pierce, Eric Balfour als Milo Pressman, Silas Weir Mitchell als Eli, Rudolf Martin als Jonathan, Karina Arroyave als Jamey Farrell, Vicellous Shannon als Keith Palmer, Daniel Bess als Rick, Michael Massee als Ira Gaines
Kurzinhalt:
Das Attentat auf David Palmer steht kurz bevor. Geht es nach den Entführern, soll Jack Bauer dabei eine Schlüsselrolle spielen. Nun steht er vor einem großen Dilemma: Wie soll er den Anschlag verhindern, wenn er damit gleichzeitig das Leben seiner Frau und seiner Tochter aufs Spiel setzt? Währenddessen gelingt es Nina mit Tony’s Hilfe, versteckt zur CTU zurückzukehren. Auch Gaines‘ Maulwurf innerhalb der CTU haben sie mittlerweile identifiziert: Jamey. Als Nina Tony die Hintergründe ihrer Entführung durch Jack erklärt und dieser erfährt, dass sie seine Frau und seine Tochter in ihrer Gewalt haben, sieht Tony keine andere Wahl, als den Secret Service einzuschalten. Dieser macht sich daraufhin auf die Suche nach Jack…
Review:In der achten Folge erreicht "24" mit dem Attentat auf David Palmer den ersten großen dramaturgischen Höhepunkt der Serie. Doch so spannend und dramatisch das Geschehen auch umgesetzt wurde, konnte ich mich doch des Eindrucks nicht erwehren, so etwas ähnliches schon mal gesehen zu haben. War da nicht mal ein packender Thriller namens "Gegen die Zeit", mit Johnny Depp in der Hauptrolle, dessen Tochter entführt wurde, und der dazu gezwungen wurde, ein Attentat auf eine Gouverneurin durchzuführen? Jetzt wo ich so drüber nachdenke… spielte dieser Film nicht sogar ebenfalls in Echtzeit?!?! So ein Zufall aber auch! Nun ist es ja grundsätzlich ok, wenn man sich von anderen Werken… "inspirieren"… lässt – aber dann sollte man doch wenigstens dazu stehen.
Bei Joel Surnow und Robert Cochran kann man dies nun leider nicht wirklich behaupten – ganz im Gegenteil. Ich empfand es schon richtiggehend als peinlich, wie die beiden – wohl in der Hoffnung, dass kaum jemand "Gegen die Zeit" gesehen hat bzw. sich noch an ihn erinnern kann (war der Film doch eher ein Flop) – im Official Companion zur Serie zwar alle möglichen Filme als obskuren Denkanstöße nennen, aber "Gegen die Zeit" mit keinem Wort erwähnen – so als hätten sie Angst davor, man könnte ihnen auf die Schliche kommen. Für meinen Geschmack waren die Ähnlichkeiten jedenfalls doch ein bisschen zu groß, als dass ich sie ungestraft lassen könnte. Doch dass man sich für diese Folge unter Umständen "ein wenig" beim Vorbild bedient hat, ändert natürlich auch nichts an der Tatsache, dass diese Handlung nichtsdestotrotz sehr gut gelungen ist. Man fiebert wirklich mit und fragt sich, wie Bauer dieses Problem nur lösen wird. Einen weiteren Pluspunkt sammelt die Folge am Ende: Denn ich war mir wirklich nicht sicher, ob Gaines nicht zumindest eine der beiden Frauen töten (lassen) würde. Solch eine Unsicherheit kommt bei mir doch eher selten vor, hier gebührt den Machern wirklich ein Kompliment. Dafür muss ich an anderer Stelle Kritik üben: So ist die Versöhnung zwischen Mutter und Tochter dann doch etwas arg kitschig geraten…
Fazit:
"Besser gut geklaut als schlecht erfunden", so ungefähr könnte man meine Meinung über diese Folge zusammenfassen. Da ich den doch sehr deutlichen Diebstahl trotzdem nicht ganz ungestraft lassen kann, gibt's trotz der spannenden Handlung und der tollen Inszenierung "nur" 4 von 5 Punkten…