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The Lost Tales Drucken E-Mail
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Titel: "Babylon 5: The Lost Tales"
Komponist: Christopher Franke
Label: Varese Sarabande
Veröffentlicht: 27. Juli 2007
Länge: ca. 40 Minuten
Wo erhältlich? U.a. bei Colosseum oder auch amazon.de
 

Titelverzeichnis: 01. Intro (0:54) 15. Londo (0:45)
02. Main Title (0:32) 16. G'Kar (1:57)
03. Opening  (1:24) 17. Hyperspace  (0:34)

04. The Priest  (1:23) 18. Destruction  (1:07)

05. Exorcism  (1:14) 19. Kill  (1:58)

06. The Stench  (0:55) 20. I'm Save  (1:00)

07. Your Name  (4:07) 21. Describe  (1:17)

08. Energy  (1:25) 22. The Station  (1:08)

09. Devil Threat  (2:17) 23. Starfury  (1:12)

10. The Dream  (0:57) 24. Prepare  (2:28)

11. Log Search  (1:18) 25. Landing  (0:37)

12. Send Back  (3:17) 26. Party  (0:31)

13. Epilogue 1  (1:38) 27. Epilogue 2  (0:36)

14. Intro 2  (1:38) 28. End Credits  (1:34)


Review: Nach mehreren Jahren des Wartens, der immer wieder enttäuschten Hoffnungen ist es nun bald soweit: Es gibt endlich wieder neues B5-Material! Und das nicht nur zu sehen, sondern auch zu hören: Varése Sarabande hat offenbar die Popularität der Serie erkannt und den Soundtrack der ersten The Lost Tales-DVD auf CD veröffentlicht. Dieser ist wieder von Christopher Franke, der die Serie auf so geniale Weise vertont und die Emotionen bestimmter Szenen immer gekonnt verstärkt hat. Viele seiner Melodien für die Serie zähle ich mit zum besten, was je an Soundtracks komponiert wurde.

Und wie ist ihm nun der Soundtrack zu The Lost Tales gelungen? Alles in allem wirklich gut. Einerseits ist es ein klassischer B5-Score, andererseits merkt man aber auch deutlich, dass sich Franke als Komponist weiterentwickelt hat. Das Piano - während der gesamten B5-Serie praktisch nie zu hören - welches er ja auch schon für die Season 4 DVD-Suite eingesetzt hat, findet auch hier wieder des öfteren Verwendung. Er scheut jetzt auch nicht mehr davor zurück, auch mal einzelne klassische Instrumente, wie eben das Klavier oder auch einzelne Streicher - einzusetzen. Auch auf Choräle greift er hier verstärkt zurück. Das bereichert den Soundtrack um einige neue, interessante Elemente, die das ganze trotz seiner offensichtlichen Nähe zum bisherigen B5-Score abwechslungsreich und auch irgendwie "neu" klingen lassen.

Besonders stark wird dieser Eindruck, wenn Franke bereits aus der Serie bekannte Motive und Themes neu interpretiert – wie er es z.B. schon beim ersten Musikstück "Intro 1" tut. Hier verwendet er das wunderschöne, traurig-melancholische "Dying Station-"Theme – nach anfänglichem normal-altmodischem Einstieg übernimmt allerdings das Klavier. Einfach nur wundervoll, und schon allein für sich genommen, ohne begleitende Bilder, ein magischer Moment. Diesem kurzen Intro folgt schließlich das Main Theme für die Lost Tales: Sehr bombastisch und druckvoll, mit einem Chor im Hintergrund, erinnert es von der Art her etwas an das neue Opening Theme für Stargate: Atlantis. Nach diesen zwei einleitenden Musikstücken geht es schließlich zu den einzelnen Segmenten.

Den Anfang macht die Geschichte rund um Lochley. Der Soundtrack dazu ist sehr düster und atmosphärisch gehalten. Es ist vor allem dieses erste Segment, in dem Franke oft auf einen Chor zurückgreift – welcher etwas an einen Mönchschor in einem Kloster erinnert und damit den geistlichen Aspekt der Handlung perfekt unterstützt. Gleiches gilt für die Orgel die in einigen der Stücke zu hören ist. Davon abgesehen setzt er vor allem auf eher tiefe Musikstücke und hält sich zumeist in Moll-Gefilden auf, was wohl für die düstere Atmosphäre der Musik hauptverantwortlich ist. Besonders gut gefallen hat mir das neue Theme, welches für diese Geschichte komponiert wurde und in einigen Musikstücken (z.B. "Devil Threat" und "Send Back") zu hören ist. Und auch das TLT-Maintheme findet in einigen Stücken Verwendung und wird von Franke dabei immer wieder auf neue und interessante Weise interpretiert und präsentiert. Mit einer Laufzeit von 20 Minuten nimmt die Musik für den Lochley-Teil der Geschichte jedenfalls mehr als die Hälfte des auf der CD befindlichen Soundtracks in Anspruch. Die Titel sind dabei musikalisch absolut hochklassig und auch für sich genommen – ohne begleitende Bilder – ein Genuss.

Die musikalische Untermalung des Sheridan-Segments ist weniger klassisch und setzt mehr auf Synthesizer und Bombast. Es ist eindeutig, dass Franke hier etwas mehr herumexperimentiert hat , wobei mich einige der neuen Synthesizer-Klänge etwas an Soundtracks aus Computerspielen erinnert haben. Auch gefielen mir trotz – oder gerade wegen? – der actionreicheren Musik die ruhigeren Momente (die ebenfalls vorhanden sind) am besten. Trotzdem fand ich den Soundtrack zum 2. Segment doch etwas durchwachsen. Der Einstieg ist mit "Intro 2" (wo ein weiteres neues Theme vorgestellt wird, welches mir allerdings weniger gut gefallen hat als jenes vom Lochley-Teil der Handlung) und "Londo" noch eher unauffällig; der darauffolgende Track "G'Kar" kann mit seinen ominösen Klängen schon eher überzeugen. Auch "Kill" fand ich sehr gut, mit erneut eher düsteren Klängen und einem weiteren Einsatz des Pianos. Das Ende ist dann aber wiederum sehr druckvoll und bombastisch. "Describe" hat mich an den Soundtrack zu "The Moment of Silence" erinnert, vor allem mit den hier eingesetzten Synthesizer-Instrumenten, die auch in einigen Tracks des PC-Spiels verwendet wurden. "Prepare" ist recht abwechslungsreich... nach etwas fadem Einstieg gibt es kurze, melancholische Cello-Töne zu hören die mir wirklich gut gefallen konnten.

Das darauffolgende "Landing" ist ein weiteres Musikstück dass Erinnerungen an den Soundtrack aus PC-Spielen – diesmal "Wing Commander" – geweckt hat. Denn auch dort kehrte man stets nach einer erfolgreichen Mission zu triumphal-zelebrierenden Klängen auf das Schiff zurück. "Landing" schlägt genau in die gleiche Kerbe – wie auch das anschließende "Party", welches das einzige Musikstück des Soundtracks war das mir nicht im geringsten gefallen konnte. Für meinen Geschmack viel zu pompös, verwendet Franke zudem hier Synthesizer-Klänge wie sie schon bei besagten Wing Commander-Spielen verwendet wurden, z.B. während der Medaillen-Zeremonie. Was in einem Computerspiel vor 15 Jahren gut funktioniert und geklungen haben mag, wirkt hier eher fehl am Platz. Es ist allerdings gut möglich, dass sich dieser Eindruck wieder relativiert, wenn man die Musik gemeinsam mit den dazugehörigen Bildern erlebt. Der letzte Track des Sheridan-Segments ist allerdings über jeden Zweifel erhaben, und mein absolutes Lieblingsstück des gesamten Soundtracks: "Epilogue 2", wo das Dying Station Theme erneut aufgegriffen wird und für einen sehr gelungenen, berührenden Abschluss sorgt. Einfach nur wunderschön – wenn auch mit gerade etwas mehr als einer halben Minute schon fast wieder zu kurz.

Letzteres ist wohl ein generelles Problem des Soundtracks zum 2. Segment: Die meisten Stücke sind eher kurz gehalten, zwischen einer halben und maximal 2 Minuten. Ich bin mir sicher, dass dies beim Ansehen der DVD nicht negativ auffallen wird, doch wenn man nur die Musik hört, ohne die Bilder, dann sind die Tracks zumeist etwas zu kurz um ihre eigene Dynamik zu entwickeln und Stimmung zu erzeugen. Es sind eher kurze musikalische Stichwortgeber. Bestätigt wird dieser Eindruck auch von der deutlich geringeren Laufzeit des Soundtracks zur Sheridan-Story, nämlich 16-1/2 Minuten. Generell scheint der Soundtrack zum 2. Teil eher darauf ausgerichtet zu sein, das Geschehen auf der Leinwand zu unterstützen. Vor allem bei den peitschenden, actionreichen Stücken fehlen die dazugehörigen Bilder einfach. Dem Soundtrack zur Lochley-Story ist es hier deutlich besser gelungen, für sich selbst zu stehen und auch allein überzeugen zu können. Die einzige große Ausnahme hiervor ist natürlich der letzte, wundervolle Track des Segments, der sicher für einen gelungenen Abschluss der Geschichte sorgen wird.

Fazit: Nach meiner Matura bin ich mit einem Freund und Schulkollegen ein Monat zu Freunden in Amerika geflogen. Dabei sind wir auch nach Disneyland gegangen. Für meinen Freund ist dabei ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen – den ganzen Tag über schlenderte er mit einem riesigen, breiten Grinsen durch den Vergnügungspark. Genau ein solcher Grinser spielte sich auch auf meine Lippen, nachdem ich den Soundtrack zu "The Lost Tales" das erste Mal gehört hatte. Ja, einige Stücke mögen ohne die dazugehörigen Bilder nicht ganz so zu überzeugen vermögen, doch bis auf einen einzigen Aussetzer ist Christopher Franke erneut ein großartiger, stimmungsvoller Soundtrack gelungen mit vielen neuen Ideen, Melodien und gänsehauterzeugenden Momenten. Wenn der Film an sich auch so gut ist, dann steht uns ein höchst gelungenes Wiedersehen mit der meines Erachtens besten Fernsehserie aller Zeiten ins Haus.

Bewertung:
Christian Siegel



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