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Sherlock Holmes: Verhängnisvolle Reise Drucken E-Mail
Holmes und Watson ermitteln in Washington Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 16 Juni 2024
 
 
Verhängnisvolle Reise
Originaltitel: Sherlock Holmes in Washington
Produktionsland/jahr: USA 1943
Bewertung:
Studio/Verleih: Universal Pictures
Regie: Roy William Neill
Produzenten: Howard Benedict
Drehbuch: Bertram Millhauser & Lynn Riggs
Filmmusik: Frank Skinner
Kamera: Lester White
Schnitt: Otto Ludwig
Genre: Krimi/Thriller
TV-Premiere BRD: 02. Oktober 1983
Kinostart USA: 30. April 1943
Laufzeit: 71 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 12
Trailer: YouTube (Englisch)
Kaufen: Blu-Ray (Komplettbox), DVD (Komplettbox)
Mit: Basil Rathbone, Nigel Bruce, Marjorie Lord, Henry Daniell, George Zucco, John Archer, Gavin Muir, Edmund MacDonald, Don Terry, Bradley Page, Holmes Herbert, Thurston Hall, Mary Gordon u.a.


Kurzinhalt: John Grayson ist von London nach Washington unterwegs, um ein streng geheimes Dokument der britischen Regierung an ihre Verbündeten in Amerika zu überbringen. Im Flug von London nach New York erweist sich die für die Mission beauftragte Ablenkung – Sir Henry Marchmont – noch als effektiv. Im Zug von New York nach Washington muss Grayson dann jedoch erkennen, dass er aufgeflogen ist. Als ihm nur mehr wenige Minuten bleiben, ehe ihn die feindlichen Agenten schnappen, gibt er in seiner Not den in einer Streichholzschachtel versteckten Mikrofilm in die Handtasche der ahnungslosen Nancy Partridge. Unmittelbar darauf wird er geschnappt, auch Tage später fehlt von ihm – und dem Dokument – jede Spur. Die britische Regierung wendet sich daraufhin an Sherlock Holmes, der daraufhin in Begleitung seines treuen Gefährten Dr. Watson nach Washington aufbricht. Im Hotel angekommen, erwartet sie ein großer Koffer – mit Graysons Leiche darin. Nun gilt es, die Spur der Streichholzschachtel nachzuverfolgen und diese sicherzustellen, ehe sie den feindlichen Agenten in die Hände fällt…

Review: Szenenbild. In "Verhängnisvolle Reise" begeben sich Sherlock Holmes und John Watson auf die Spur einer Streichholzschachtel, in der zwei Bilder eines Mikrofilms mit streng geheimen Dokumenten versteckt sind. Bereits die ersten paar Minuten empfand ich dabei als sehr launig, und sogar ansatzweise spannend – und das, obwohl die beiden hier erstmal mit Abwesenheit glänzen. Aber alles rund um den von feindlichen Agenten beobachteten Sir Henry Marchmont, sowie dem vermeintlich schusseligen John Grayson, weckte sofort mein Interesse. Irritiert war ich allerdings davon, dass Henry Daniell hier, nach seinem Auftritt in "Die Stimme des Terrors", in eine andere Rolle schlüpft. Das hat mich kurzzeitig schon verwirrt, und würde ich als einen meiner größeren Kritikpunkte gegenüber "Verhängnisvolle Reise" ins Treffen führen. Wenn ich schon dabei bin: Mir ist schon klar, dass es aus Graysons Sicht besser war, dass keiner das Dokument bekommt, als dass es dem Feind in die Hände fällt, aber in meinen Augen konnte er sich kaum erwarten, dass es jemandem – in diesem Fall Sherlock Holmes – gelingen würde, a) dessen Versteck zu identifizieren, und b) die Spur der Streichholzschachtel zurückzuverfolgen. Zumal diese sobald sie leer ist von Nancy achtlos weggeworfen worden wäre. Insofern waren sowohl er als auch Sherlock Holmes doch auf einige glückliche Zufälle angewiesen, um ihren Auftrag zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen.

Davon abgesehen fand ich "Verhängnisvolle Reise" aber recht unterhaltsam. Mir gefiel vor allem, dass Sherlock Holmes hier mehr als in den ersten beiden Universal-Filmen ermitteln, kombinieren und deduzieren darf, angefangen beim Apartment von Grayson (wo er erkennt, wo von diesem das Dokument versteckt wurde), über das Zugabteil (wo er den Hergang rekonstruiert, und so daraus schließen kann, dass sich die Streichholzschachtel in der Tasche von Nancy befindet), bis hin zur Spur, die ihn dann schließlich zum Antiquitätenladen führt. Überaus spaßig war zweifellos auch jener Moment, wo die Kamera während der Party die Streichholzschachten verfolgt, wie sie von einem Gast zum nächsten weitergereicht wird, und schließlich eben doch wieder bei Nancy landet. Einzig der Kommentar des Senators, der die Schachtel gerade in der Hand hält und sich eine Zigarre anzündet, während er zu seinem Gegenüber sagt, dass er hofft, die Dokumente schon bald in seinem Besitz zu haben, war der Ironie dann vielleicht doch etwas zu viel. Und auch der Showdown blieb in meinen Augen dann hinter den Möglichkeiten zurück, was auch daran liegt, dass der große Bösewicht viel zu spät in Erscheinung tritt. Und auch wenn ich George Zucco in der Rolle wieder super fand, und die Filme von 20th Century Fox und Universal schon aufgrund der unterschiedlichen zeitlichen Settings keine Kontinuität bilden (können), lenkte die Tatsache, dass wir ihn "Die Abenteuer des Sherlock Holmes" als Professor Moriarty gesehen haben, doch etwas ab. Dafür hatte es mir nicht zuletzt jener Moment angetan, als Nancy dann schließlich ein Licht aufgeht, und sie erkennt, wo sich die Dokumente befinden – aber gegenüber Stanley nichts erwähnt. Die größte Stärke waren aber auch hier wieder Basil Rathbone als Sherlock Holmes, und Nigel Bruce als Dr. Watson, die beide lange Zeit das Bild dieser beiden Figuren bestimmt haben – und das völlig zu Recht.

Fazit: Szenenbild. Auch den dritten Fall von Sherlock Holmes unter der Ägide von Universal Pictures fand ich wieder recht unterhaltsam. Die Jagd nach der Zündholzschachtel war eine spaßige Idee, und mir gefiel vor allem, wie man Holmes hier noch mehr als bei den (Universal-)Vorgängern Gelegenheit gab, seine Fähigkeiten als Meisterdetektiv unter Beweis zu stellen. Schade fand ich allerdings, dass just das Finale eher enttäuschte, und an der nötigen Spannung vermissen ließ. Kritisch sehe ich zudem die Besetzung bekannter Gesichter aus der Reihe in neuen Rollen (was sich in erster Linie auf Henry Daniell bezieht; George Zuccos Auftritt in "Die Abenteuer des Sherlock Holmes" sehe ich nicht als Teil derselben Kontinuität an). Und da und dort war Holmes bei aller Genialität diesmal doch auch etwas auf Glück und Zufall angewiesen, um den Fall erfolgreich abzuschließen (nicht zuletzt, dass das Streichholzkästchen nicht leer und dementsprechend weggeworfen wurde, ehe er es sicherstellen konnte). Insgesamt aber ein kurzweiliger Film mit einigen spaßig-einfallsreichen Momenten, sowie – wieder einmal – Basil Rathbone und Nigel Bruce in Höchstform.

Wertung: 6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1942 Universal Pictures)





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