Originaltitel: The Candidate
Episodennummer: 6x14
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 04.05.2010
Erstausstrahlung D: 04.11.2010 (Free-TV, Kabel1)
Drehbuch: Elizabeth Sarnoff & Jim Galasso
Regie: Jack Bender
Hauptdarsteller: Naveen Andrews als Sayid Jarrah, Nestor Carbonell als Richard Alpert, Emilie de Ravin als Claire Littleton, Michael Emerson als Benjamin Linus, Jeff Fahey als Frank Lapidus, Matthew Fox als Jack Shephard, Jorge Garcia als Hugo „Hurley“ Reyes, Josh Holloway als James „Sawyer“ Ford, Henry Ian Cusick als Desmond Hume, Daniel Dae Kim als Jin Kwon, Yunjin Kim als Sun-Hwa Kwon, Ken Leung als Miles Straume, Evangeline Lilly als Kate Austen,Terry O‘Quinn als John Locke, Zuleikha Robinson als Ilana Verdansky
Gastdarsteller: Alan Dale als Charles Widmore, Kevin Teighe als Anthony Cooper, Sam Anderson als Bernard, Katey Sagal als Helen
Kurzinhalt:
James, Kate, Sun, Claire und Hurley sind auf der Hydra-Insel angekommen, Widmore's Leute verschafften ihnen jedoch einen unerwartet kühlen Empfang – werden sie doch sogleich gefangengenommen. Immerhin gibt es nun endlich ein Wiedersehen zwischen Sun und Jin, wodurch sich auch ihre Sprachprobleme wieder in Luft auflösen. Wenig später kommen auch Sayid, Jack und der falsche Locke auf der Hydra-Insel an. Während Sayid den Generator ausschaltet und das Rauchmonster sich um die Wachen kümmert, soll Jack seine Freunde befreien. Gemeinsam bricht man zum Flugzeug auf, welches jedoch mit Sprengstoff versehen wurde. Stattdessen schlägt der falsche Locke vor, die Insel mit dem U-Boot zu verlassen. Doch dieses ist gut bewacht…
Review:
Ich muss gestehen, nach dem Wiedersehen am Ende der letzten Episode hatte ich es ja schon fast erwartet, dass die Geschichte zwischen Jin und Sun ein tragisches Ende nehmen wird, aber Mann, war das traurig. Auch hatte ich keinesfalls damit gerechnet, dass es gleich beide erwischen würde. Ich habe es ja früher schon festgestellt: Die Insel hat etwas gegen Liebespaare. Claire und Charlie, Charlotte und Dan, und jetzt Jin und Sun (erneut). Ihre Sterbeszene war wieder einmal ungemein berührend inszeniert. Erneut hat man den Ton weitestgehend ausgeblendet und sich auf die Bilder und die Musik verlassen, was, Michael Giacchino sei Dank, wieder einmal sehr gut gelungen ist. Vor allem der letzte Blick auf ihre Hände, die langsam auseinander schweben, war sehr bewegend. Zugegeben, ihr Tod – und vor allem Jin's Weigerung, Sun zu verlassen – erhält dadurch, dass Ji Yeong nun als Vollwaise aufwachsen muss, einen bitteren Beigeschmack, wirkt es doch unter dieser Voraussetzung wie eine ziemlich egoistische Entscheidung. Andererseits verstärkt das für mich die Tragik dieser Wendung.
Zudem kann ich Jin durchaus verstehen. Ursprünglich wollte er ja gar nicht, dass Sun zurückkehrt. Und nun, nachdem er sie endlich wieder gefunden hat, konnte er sie wohl einfach nicht mehr zurücklassen – auch wenn das neben ihren auch seinen eigenen Tod bedeutet hat. Ihm war lieber, gemeinsam mit ihr aus dem Leben zu gehen, als ohne sie weiterzuleben. Jedenfalls war dies eine ungemein traurige Wendung – vor allem wenn man bedenkt, wie sie sich nach so langer Zeit nun endlich wieder gefunden haben, nur um sich gleich wieder zu verlieren. Immerhin scheint auch ihnen in der alternativen Realität ein Happy End beschieden zu sein – zumindest ein kleiner Hoffnungsschimmer. Generell haben mir die Flash Sideways wieder sehr gut gefallen. Auch Jack bemerkt zunehmend, auf welch seltsame Art und Weise alle Passagiere des Flugs 815 miteinander verbunden zu sein scheinen. Bernard ist Locke's Zahnarzt, seine Halbschwester Claire war ebenfalls im Flugzeug etc. Generell fand ich die gemeinsamen Szenen von Jack und Claire bzw. Locke sehr gelungen. Letzterer schien während seines Komas ja ebenfalls Visionen der früheren Realität zu haben. Herrlich dann, wie Jack ihm just das „Ich wünschte, du würdest mir glauben“ an den Kopf wirft. Generell war dieses letzte Gespräch zwischen den beiden definitiv neben den Szenen auf dem U-Boot das Highlight der Episode.
Doch auch von Jin und Sun's (und Sayid's! Und Frank's?) Tod abgesehen war die Handlung auf der Insel sehr dramatisch und wendungsreich. Entgegen dem, was Smokey bisher behauptet hat, muss er die Insel wohl nicht gemeinsam mit allen Kandidaten verlassen, sondern kann dies im Gegenteil erst, wenn sie alle tot sind. Gleichzeitig hindert ihn aber etwas daran – wohl jene Regeln, die der blonde Junge in "Der Stellvertreter" angesprochen hat – sie so wie schon viele andere Leute zuvor, direkt zu töten. Jack hat es wohl ganz richtig erkannt, als er am Ende meinte, es würde nichts passieren wenn die Uhr auf 0 springt, und dass er will, dass sie sich gegenseitig umbringen. Die entsprechende Szene war sicherlich ein weiterer Höhepunkt der Episode. Einerseits ist es verständlich, dass James ihm nicht einfach so glauben konnte, andererseits hat er damit den Tod mehrerer Personen (wie viele genau, wissen wir ja noch nicht – immerhin könnte Frank sehr wohl noch leben) auf dem Gewissen.
Jedenfalls hat Jack hier mal mitbekommen, wie sich früher Locke gefühlt haben muss, und wie frustrierend es ist, wenn einem niemand glaubt. So wie er damals nicht auf Locke gehört und die Frachtercrew gerufen hat, glaubt ihm nun James nicht und versucht, die Bombe zu entschärfen – erfolglos. Im Gegenteil, damit wird die Katastrophe erst ausgelöst. Sayid erweist sich hier erneut als tragischer Held und hofft wohl, sich dadurch zumindest teilweise rehabilitieren und die Leute im Tempel eines Besseren belehren zu können. Claire blieb bereits zuvor ja erneut zurück, wobei ich schon gespannt bin, ob sie erkennt, was der falsche Locke hier getan hat, und inwiefern es ihre Verbindung zu ihm beeinflussen wird. Unklar ist zum jetzigen Zeitpunkt – wie bereits erwähnt – noch, ob es auch Frank erwischt hat. Ehrlich gesagt glaube ich es eher nicht. Auch wenn er erst in der 4. Staffel zur Besetzung gestoßen ist, war seine Figur zu wichtig, um sie "off-screen" ins Jenseits zu schicken. Es ist zwar richtig – und bedauerlich – dass die Macher es wohl zwar für eine geniale Idee und coole Ironie des Schicksals hielten, ihn nun die Ajira-Maschine 316 fliegen zu lassen, aber nach der Bruchlandung nicht mehr viel mit ihm anzufangen wussten – vom gelegentlichen zynischen Kommentar mal abgesehen. Was sehr schade ist, denn Jeff Fahey hätte sich eine deutlich bessere Rolle verdient. Aber wer weiß, wenn er – wie ich annehme – wirklich noch nicht tot ist, bekommt Frank ja vielleicht in den letzten Episoden doch noch die Gelegenheit, sich zu beweisen.
Fazit:
"Der Kandidat" war für mich ein weiteres kleines Highlight. Alles scheint nun auf ein spannendes, hochdramatisches, faszinierendes und bewegendes Finale hinzusteuern. Die Flash Sideways zwischen den Figuren fügen sich immer stärker zusammen, und die Handlung auf der Insel war sehr dramatisch und wendungsreich. Höhepunkt war zweifellos die ungemein spannende Szene rund um die Bombe und die Auswirkungen ihrer Explosion, mit der wir nun kurz vor dem Ende gleich (mindestens) drei Todesfälle zu beklagen hatten, wobei vor allem jener von Jin und Sun großartig – und sehr bewegend – in Szene gesetzt wurde. Nach diesem Appetitanreger freue ich mich jedenfalls schon riesig auf die letzten drei Folgen!
Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © ABC)
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