Originaltitel: Whatever Happened, Happened
Episodennummer: 5x11
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 01.04.2009
Erstausstrahlung D: 25.02.2010 (Free-TV, Kabel1)
Drehbuch: Carlton Cuse & Damon Lindelof
Regie: Bobby Roth
Hauptdarsteller: Naveen Andrews als Sayid Jarrah, Jeremy Davies als Daniel Faraday, Michael Emerson als Benjamin Linus, Matthew Fox als Jack Shephard, Jorge Garcia als Hugo „Hurley“ Reyes, Josh Holloway als James „Sawyer“ Ford, Henry Ian Cusick als Desmond Hume, Daniel Dae Kim als Jin Kwon, Yunjin Kim als Sun-Hwa Kwon, Ken Leung als Miles Straume, Evangeline Lilly als Kate Austen, Rebecca Mader als Charlotte Lewis, Elizabeth Mitchell als Juliet Burke, Terry O‘Quinn als John Locke
Gastdarsteller: Doug Hutchinson als Horace Goodspeed, Patrick Fischler als Phil, Sterling Beaumon als Young Ben, Jon Gries als Roger Linus, William Blanchette als Aaron, Kim Dickens als Cassidy Phillips, Nestor Carbonell als Richard Alpert
Kurzinhalt:
Ben, noch ein kleiner Junge, wurde von Sayid niedergeschossen. Als Jin das Bewusstsein wiedererlangt, bringt er ihn zum Camp der Dharma-Initiative, wo Juliet nun um sein Leben kämpft. Doch sie ist keine Chirurgin – um die innere Blutung zu stoppen, braucht sie Hilfe. Sawyer sucht daraufhin Jack auf, doch dieser weigert sich, Ben – ein weiteres Mal – das Leben zu retten. Verzweifelt kämpft Juliet um Ben's Leben, doch sein Zustand wird immer schlimmer. Bis sie nur mehr einen Ausweg sieht: Ihn zu den Anderen zu bringen, in der Hoffnung, dass diese ihn heilen können…
In den Flashbacks sehen wir, wie Kate Cassidy und deren (und Sawyer's) Tochter Clementine besucht, und ihr auch die Wahrheit über die Insel anvertraut…
Review:
Ich hab zwar nach wie vor keine Ahnung, wo die Macher uns hinzuführen gedenken, aber "Zurück in die Zukunft" war im Gegensatz zu den vorangegangenen beiden Episoden wieder spannend und dramatisch genug, um darüber hinwegzutäuschen. Gänzlich frei von Schwächen war jedoch auch diese Episode nicht. So nett es grundsätzlich auch war, Hurley und Miles beim herum"geeken" zuzuhören, als sie sich über Zeitreisen und "Zurück in die Zukunft" unterhalten, konnte ich mich hier doch des Eindrucks nicht erwehren, dass diese Szene in erster Linie dazu da ist, um sicherzugehen, dass auch wirklich alle Zuschauer verstehen, was hier vor sich geht. Und solche Szenen, die quasi von oben herab mit uns reden, mag ich nicht unbedingt – auch wenn sie mit Miles „Daran hatte ich gar nicht gedacht“ einen herrlich selbstironischen Moment zu bieten hatte, bei dem man kurz glauben könnte, dass die Autoren hier gegenüber dem Zuschauer ihr Versäumnis eingestehen – ehe sie mit der mit Ben's Heilung einhergehenden Amnesie eine praktische (und billige) Deus Ex Machina für ihr Problem aus der Insel zaubern.
Das Einzige, was mich sonst noch gestört hat, war die Aktion, Ben einfach so bei hellichtem Tag aus der Krankenstation raus und in den VW-Bus zu schaffen, um ihn zu den Anderen zu bringen – und davon auszugehen, dass das niemandem auffällt. Selbst wenn der Hausarrest für alle Dharma-Mitglieder gegolten haben mag (mitbekommen habe ich es nur für Jack, Hurley etc.) sollte man doch annehmen, dass das irgendjemandem auffällt und der sich dann ziemlich wundert. Davon abgesehen aber eine sehr gute Folge. Vor allem Jacks Weigerung hat mich überrascht. Nachdem er mit Ben bereitwillig zusammengearbeitet hat, um zur Insel zurückzukehren dachte ich eigentlich, er wäre ihm gegenüber nun freundlicher gesinnt – aber denkste, will er ihn einfach so sterben lassen. Großartig die Szene, wie ihn zuerst Kate und danach Juliet diesbezüglich konfrontieren – und auch wenn ich seiner Erklärung nicht unbedingt zustimme, kann ich ihn in gewisser Weise doch verstehen. Jack scheint sich durch die Rückkehr auf die Insel jedenfalls wirklich verändert zu haben. Er ist nicht mehr getrieben davon, allen zu helfen und jedes Problem lösen zu müssen, sondern begnügt sich damit, sich von der Welle tragen zu lassen. Besonders genial daran aber natürlich, dass Ben wohl im Endeffekt erst durch Sayid, der ihn angeschossen hat, und Jack, der ihn durch unterlassene Hilfestellung sterben lassen wollte, zu dem wurde, was er ist: Sagt Richard doch klipp und klar, dass Ben dadurch seine "Unschuld" verlieren wird (Nein, nicht so, ihr Perverslinge). Damit hat Sayid erst recht all das ausgelöst, was er eigentlich verhindern wollte. Toll dann auch die allerletzte Szene der Folge, als Ben – in der Gegenwart – aufwacht und von einem ziemlich diabolisch grinsenden John Locke mit dem Worten „Willkommen zurück im Reich der Lebenden“ begrüßt wird.
Der Hauptgrund, warum mir "Zurück in die Zukunft" so gut gefallen konnte, war jedoch nicht einmal die Story rund um Ben, sondern die Flashbacks. Nachdem Kate völlig überraschend und tränenüberströmt bei Jack aufgetaucht ist, um sich ihm doch noch anzuschließen und zur Insel zurückzukehren, habe ich mir schon alle möglichen dramatischen Ereignisse ausgedacht, die wohl dazu geführt haben könnten. Die "Wirklichkeit" gefiel mir aber dann sogar noch um einiges besser als alle Varianten, die ich in Betracht gezogen habe. Ihre über Jahre gewachsene Freundschaft zu Cassidy (mit der hat sie wohl auch telefoniert und ihr am nächsten Tag einen Besuch abgestattet, als Jack in "Die Operation" so misstrauisch wurde), wie sie ihr offenbart, dass es sich bei Aaron nicht um ihren Sohn handelt, und schließlich erkennt, wie egoistisch ihre Entscheidung war. Ihr letztes Gespräch mit Cassidy, vor allem aber ihr nachfolgender Besuch bei Claire's Mutter und ihr Entschluss, zur Insel zurückzukehren um Claire zu finden und zurückzubringen, waren dann für mich die absoluten Highlights der Episode. Wirklich bewegend…
Fazit:
Dass Ben gerettet werden würde, war jetzt nicht sonderlich überraschend – aber wie es passiert, konnte mich dafür umso mehr begeistern/überzeugen. Denn dass Jack seine Hilfe verweigern und im Endeffekt dadurch – und natürlich durch Sayids Mordversuch – alles erst recht seinen gewohnten Lauf gehen und Ben zu jener Person werden würde, die sie später kennen und hassen lernen – und damit genau das Gegenteil von dem Eintritt, dass die beiden eigentlich beabsichtigt hatten – empfand ich als geniale Idee, und eine herrliche Ironie des Schicksals. Am besten gefielen mir aber die Flashbacks rund um Kate und Aaron, und ihre Erkenntnis, wie egoistisch sie war – und wie sie schließlich Aaron aufgibt, um zur Insel zurückzukehren und Claire zu suchen. Und Locke's süffisanter Kommentar in Richtung Ben macht wieder einmal Lust auf die Fortsetzung!
Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © ABC)
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