Originaltitel: The Lie
Episodennummer: 5x02
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 21.01.2009
Erstausstrahlung D: 21.01.2010 (Free-TV, Kabel1)
Drehbuch: Edward Kitsis & Adam Horowitz
Regie: Jack Bender
Hauptdarsteller: Naveen Andrews als Sayid Jarrah, Jeremy Davies als Daniel Faraday, Michael Emerson als Benjamin Linus, Matthew Fox als Jack Shephard, Jorge Garcia als Hugo „Hurley“ Reyes, Josh Holloway als James „Sawyer“ Ford, Henry Ian Cusick als Desmond Hume, Yunjin Kim als Sun-Hwa Kwon, Ken Leung als Miles Straume, Evangeline Lilly als Kate Austen, Rebecca Mader als Charlotte Lewis, Elizabeth Mitchell als Juliet Burke, Terry O‘Quinn als John Locke
Gastdarsteller: Sam Anderson als Bernard, L. Scott Caldwell als Rose, Jeff Fahey als Frank Lapidus, Michelle Rodriguez als Ana-Lucia Cortez, Cheech Marin als David Reyes, Lillian Hurst als Carmen Reyes, Sonya Walger als Penny Widmore, Sean Whalen als Neil Frogurt, William Blanchette als Aaron, Fionnula Flanagan als Eloise Hawking
Kurzinhalt:
Nach der Rettung durch Penny's Schiff gibt es unter den Überlebenden eine heftige Diskussion, ob man lügen oder die Wahrheit über die Geschehnisse rund um den Absturz und auf der Insel erzählen soll. Vor allem Hurley scheint bei dem Gedanken, eine Lüge leben zu müssen, nicht wohl zu sein – er wird jedoch schließlich überstimmt. Drei Jahre später ist er auf der Flucht, gesucht wegen mehrfachen Mordes, für den Sayid verantwortlich ist. Dieser sitzt im Auto neben ihm, ist nach einem mit Beruhigungsmittel versetzten Pfeil jedoch außer Gefecht. Ahnungslos, wo er nun hin und was er tun soll, kehrt Hurley zu einen Eltern zurück. Währenddessen ist Kate weiterhin mit Aaron auf der Flucht. Sie ist kurz davor, sich an Jack zu wenden, da wird sie von Sun angerufen, und die beiden Treffen sich in einem Hotel. Inzwischen trägt Ben Jack auf, nach Hause zu fahren und sich alles zu schnappen, was in einen Koffer passt, und ohne das er nicht leben will – da er nachdem sie die Insel erreicht haben nie wieder zurückkehren können wird…
Auf der Insel macht sich derweil Verzweiflung breit. Charlotte leidet zunehmend unter den Auswirkungen der Zeitverschiebung, und der Rest versucht ohne jegliche Hilfsmittel zurande zu kommen und Wasser zu holen, Feuer zu machen und etwas zu Essen zu finden. Die verzweifelte Situation führt schon bald zu Konflikten innerhalb der Gruppe – doch dann werden sie plötzlich von Unbekannten angegriffen…
Review:
"Die Lüge" konnte mir zwar schon einen Hauch besser gefallen, da die Handlung diesmal etwas stärker fokussiert war – nämlich auf Hurley – aber nach wie vor finde ich, dass durch die zerfahrene Erzählstruktur viel an Spannung und Dramatik verloren geht. Diese kurzen 2-3 minütigen Schnippsel sind einfach zu wenig, um in die Handlung einzutauchen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Angriff auf der Insel: Mal ganz abgesehen davon, dass mir das Rothemden-Syndrom hier wieder mal besonders negativ aufgefallen ist, fand ich es nicht sonderlich spannend. Viel mehr als dieser Angriff einer – noch – unbekannten Bedrohung hätte mich interessiert, was genau mit Charlotte los ist, und ob bzw. was Dan dagegen zu tun gedenkt. Immerhin hat Locke am Ende der Episode wieder zur restlichen Gruppe zurückgefunden, was uns ab sofort zumindest einen separaten Handlungsstrang ersparen wird.
Eines der Highlights war für mich sicherlich das Gespräch zwischen Kate und Sun, wo diese sie daran erinnert, dass sie ihr Versprechen am Frachter nicht gehalten und Jin zurückgelassen hat. Es war der einzige Moment der Folge, der mich ansatzweise berühren konnte – nachdem man bei Jin’s Tod was die Emotionalität der Szene betrifft ja meines Erachtens leider ziemlich versagt hat, ist es hier mit diesem kurzen Flashback und mit deutlich ruhigerer Inszenierung gelungen, dies zumindest ansatzweise zu korrigieren. Was die Handlung von Jack und Ben betrifft fand ich es schade, dass man uns nicht gezeigt hat, wie Jack für seine Rückkehr auf die Insel packt – wobei dies ja in einer künftigen Episode eventuell noch nachgeholt werden könnte. Jedenfalls hätte ich das deutlich interessanter gefunden als die recht sinnlos wirkende Szene bei der Fleischerei, als Ben ihnen Locke’s Leichnam zum Einkühlen überlässt. Ansonsten fand ich die Handlung rund um Jack, Ben und Sayid leider eher ereignislos und wenig packend. Lediglich am Ende wird es noch einmal spannend. Zwar wusste ich angesichts der Tatsache, wie sich der Regisseur bemüht hat die ältere Dame vor unseren Blicken zu verbergen schon, dass es sich um jemanden handeln muss, den wir kennen – und da kam für mich eigentlich nur die in meiner Kritik zur letzten Episode schon angesprochene Orakel-Lady aus "Erinnerungsfetzen" in Frage (immerhin könnte das bedeuten, dass ich mit der Vermutung bezüglich Dan’s Mutter falsch lag; zumindest gehe ich mal nicht davon aus, dass Ben extra mal schnell nach Oxford geflogen ist, angesichts des offensichtlichen Zeitdrucks seiner Mission) – trotzdem war dieses Wiedersehen sehr gelungen. Der Versuch, am Ende durch das enge Zeitlimit Spannung zu erzeugen, wäre jedoch deutlich wirkungsvoller gewesen, wenn man uns mehr über die drohenden Folgen seines Scheiterns gesagt hätte, als ein „Dann helfe uns Gott…“ Immerhin wissen wir jetzt aber, dass seine Mission auch ihm die Tür zur Rückkehr öffnet.
Trotz dieser vielen verschiedenen Handlungsstränge lag der Fokus diesmal auf Hurley, was seinen Teil der Episode für mich auch am besten gemacht hat, da hier wirklich mal eine – wenn auch kurze – Geschichte erzählt wurde, statt nur Bruchstücke. Grandios, wie er in etwas mehr als einer Minute die Handlung von 4 Lost-Staffeln zusammenfasst. So schön ich die Reaktion seiner Mutter auch fand, haben mir dort die Macher doch etwas zu sehr nach dem Motto "die Figuren genau das Gegenteil von dem machen lassen, was der Zuschauer erwartet, um diesen zu überraschen – auch wenn es nicht unbedingt Sinn ergibt" agiert. Etwas, dass sich wenig später bei Hurley’s für mich nicht nachvollziehbarer Entscheidung – wo er neben Ben’s Angebot ja auch Ana-Lucia’s Rat ignoriert – wiederholen sollte. Das Problem daran ist: wenn dieses Stilmittel zu oft wiederholt wird, erwartet man das Unerwartete, und die Wendung kann einen dann erst recht wieder nicht überraschen – so erging es zumindest mir bei Hurley’s Entscheidung am Ende, die ich doch schon irgendwie habe kommen sehen (wobei der Moment von Jorge Garcia auch wieder mal glänzend gespielt war; man konnte den Entscheidungsprozess in seinem Gesicht richtig ablesen). Immerhin bleibt Lost damit seinem Mantra treu, auch bei schwächeren Episoden durch eine spannende Ausgangssituation Interesse für die Fortsetzung zu schüren.
Fazit:
Dadurch, dass man sich in "Die Lüge" etwas stärker auf eine Figur und ihre Geschichte konzentriert hat, gefiel sie mir zwar besser als der Einstieg in die Staffel, aber nach wie vor kann ich mit der bisher in Season 5 dominierenden, bruchstückhaften Erzählweise nicht wirklich etwas anfangen. Einzelne Momente und Wendungen waren durchaus gelungen, aber auch "Die Lüge" wollte leider wieder mal für mich kein koheräntes, dramaturgisch überzeugendes Ganzes ergeben.
Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © ABC)
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