Originaltitel: Recon
Episodennummer: 6x08
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 16.03.2010
Erstausstrahlung D: 14.10.2010 (Free-TV, Kabel1)
Drehbuch: Melinda Hsu Taylor & Greggory Nations
Regie: Tucker Gates
Hauptdarsteller: Naveen Andrews als Sayid Jarrah, Nestor Carbonell als Richard Alpert, Emilie de Ravin als Claire Littleton, Michael Emerson als Benjamin Linus, Jeff Fahey als Frank Lapidus, Matthew Fox als Jack Shephard, Jorge Garcia als Hugo „Hurley“ Reyes, Josh Holloway als James „Sawyer“ Ford, Henry Ian Cusick als Desmond Hume, Daniel Dae Kim als Jin Kwon, Yunjin Kim als Sun-Hwa Kwon, Ken Leung als Miles Straume, Evangeline Lilly als Kate Austen,Terry O‘Quinn als John Locke, Zuleikha Robinson als Ilana Verdansky
Gastdarsteller: Alan Dale als Charles Widmore, Rebecca Mader als Charlotte Lewis, Kimberley Joseph als Cindy, Neil Hopkins als Liam Pace, Jodi Lyn O'Keefe als Ava, Sheila Kelley als Zoe
Kurzinhalt:
Die Gruppe rund um den falschen John Locke zieht sich zu ihrem Camp zurück. Kurz darauf wird Kate von Claire angegriffen, die fuchsteufelswild darüber ist, dass sie Aaron einfach so mitgenommen hat – doch Locke weist sie zurecht. Währenddessen macht sich James zur anderen Insel auf, um diese für Smokey auszukundschaften. Dort trifft er nicht nur auf ein Massengrab an Überlebenden des Ajira-Flugs, sondern auch auf eine Frau, die behauptet, die letzte Überlebende zu sein. Doch James durchschaut ihren Betrug recht schnell, und wird schließlich zu ihrem Anführer gebracht – Charles Widmore…
In der alternativen Zeitlinie ist James Ford nicht als Betrüger, sondern als Polizist tätig, und Miles ist sein Partner. Doch als dieser kennt, dass ihm James etwas verheimlicht – sucht er doch insgeheim immer noch nach jenem Sawyer, der den Tod seiner Eltern zu verantworten hat – bedroht dies ihre Partner- und Freundschaft…
Review:
"Kundschafter" war zwar nicht mehr ganz so gelungen wie zuletzt, aber immerhin bewegt sich die Handlung auf der Insel nach wie vor – und deutlich – weiter, und man hat das Gefühl, dass jetzt langsam aber sicher alles aufs große, dramatische Finale zusteuert. Gefallen haben mir diesbezüglich vor allem die gemeinsamen Szenen zwischen Kate, Sayid und Claire. Letztere ist zuerst gewillt, ihr Versprechen an Jin wahr zu machen und Kate zu töten, da sie ihr Aaron weggenommen hat – wird jedoch in einer erschreckend kalten Szene von Smokey zurechtgewiesen. Trotz seines oftmals freundlich-sympathischen Erscheinungsbildes und seiner angeblich hilfsbereiten und harmlosen Art deuten solche Szenen an, dass die Tempel-Bewohner recht hatten, als sie ihn als das ultimative Böse bezeichnet haben. Wie er Claire zuerst benutzt, sie dazu drängt, Aaron zurückzulassen, sich danach eine Lüge einfallen lässt und die Schuld auf die Tempelbewohner schiebt, und sie so über drei Jahre lang beeinflusst, manipuliert und ihren Verstand vergiftet – um ihr dann als all diese Wut und Verzweiflung, die durch ihn erst verursacht wurde, ausbricht, eine runterzuhauen, war schon ungemein kalt und herzlos.
Gleichzeitig frage ich mich, ob die Tempelbewohner denn damit, dass beide hoffnungslos verloren wären, wirklich recht haben. Denn auch wenn beide teilweise seltsam agieren und sicherlich bis zu einem gewissen Grad unter Smokey's Bann stehen, zeigen beide auch nach wie vor auch ihre guten Seiten. Der einsichtige Sayid, der bedauert, was er getan hat, und auch die einsichtige Claire, die sich bei Kate bedankt schüren in mir die Hoffnung, dass beide vielleicht doch noch gerettet werden können. Spannend auch die Frage, ob "Team Widmore" zu "Team Jacob" gehört, oder damit noch eine dritte Fraktion mit eigenen Zielen auf die Insel gekommen ist. Die Handlung rund um Sawyer und seine geheime Mission auf der kleineren Insel fand ich allerdings insgesamt gesehen nicht besonders packend und/oder gelungen. Irgendwie war das alles ziemlich vorhersehbar, sowohl, dass er auf Widmore treffen würde, als auch, dass es sich bei der Frau (die mich übrigens die ganze Zeit an Tina Fey/Liz Lemon aus "30 Rock" erinnert hat) um keine Überlebende des Flugzeugabsturzes handelt. Selbst einige neue Geheimnisse, die man versucht aufzubauen, haben mich nicht überzeugt. So bin ich mir z.B. ziemlich sicher schon zu wissen, was (oder besser gesagt: wer) sich hinter der versperrten Tür befindet. James' Deal mit Widmore war dann aber wieder sehr interessant – vor allem, als er diesen Smokey gegenüber erst recht zugibt, und sich offenbart, dass er weder zum einen noch zum anderen hält, sondern im Gegenteil versucht, beide gegeneinander auszuspielen, um so mit Kate von der Insel fliehen zu können.
Auch die Flash Sideways konnten mir gefallen. Ich fand es nicht nur interessant zu sehen, wie unterschiedlich James' Leben hier verlaufen ist, mir gefiel zudem, dass ich mir hier – im Vergleich zu früheren Flash Sideways – auch erklären kann, wie es dazu kam. Wenn Jacob nicht da war, um dem jungen James seinen Kugelschreiber zu leihen, hat er wohl seinen Brief nie zu Ende geschrieben. Stattdessen hat er diese Gefühle genommen und zu etwas konstruktivem umgewandelt. Und auch wenn es ihm auch in dieser alternativen Realität nach wie vor nach Gerechtigkeit verlangt, so war sein Leben nichtsdestotrotz nicht dermaßen von seinen Rachegelüsten zerfressen, wie in der alten Zeitlinie. Dennoch ist seine Besessenheit von Sawyer nach wie vor seine größte Schwäche – die ihn in diesem Fall auch sein Date mit Charlotte (ein Wiedersehen, über das ich mich übrigens sehr gefreut habe) in den Sand setzen lässt. Und das ist nicht der einzige Aspekt, wo die eine die andere Realität wiederspiegelt, ist doch hier Miles – wie damals in der Vergangenheit bei der Dharma-Initiative – auch hier sein Partner. Ein netter kleiner Gag, der mir sehr gefallen hat, und wieder einmal zeigt, dass ihre Leben auch in dieser neuen Zeitlinie nach wie vor stark miteinander verbunden sind.
Fazit:
Die im Mittelpunkt stehende Aufklärungsmission von James mag zwar nicht übermäßig spannend gewesen sein, davon abgesehen konnte mir aber auch "Kundschafter" wieder gut gefallen. Neben den wieder einmal sehr interessanten Flash Sideways lag dies vor allem an kleineren Highlights in der Handlung auf der Insel, wie z.B. der Aussprache zwischen Kate und Claire. In erster Linie sind es aber das deutlich höhere Tempo und das Gefühl, dass es nun – endlich! - weitergeht und wir aufs große Finale zusteuern, die mich die eine oder andere kleine Schwäche gerne verzeihen lassen…
Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © ABC)
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