Originaltitel: The Other Woman
Episodennummer: 4x06
Bewertung:
  
Erstausstrahlung USA: 06.03.2008
Erstausstrahlung D: 16.02.2009 (Free-TV, Pro7)
Drehbuch: Drew Goddard & Christina M. Kim
Regie: Eric Laneuville
Hauptdarsteller: Naveen Andrews als Sayid Jarrah, Jeremy Davies als Daniel Faraday, Emilie de Ravin als Claire Littleton, Jeff Fahey als Frank Lapidus, Michael Emerson als Benjamin Linus, Matthew Fox als Jack Shephard, Jorge Garcia als Hugo „Hurley“ Reyes, Josh Holloway als James „Sawyer“ Ford, Henry Ian Cusick als Desmond Hume, Daniel Dae Kim als Jin-Soo Kwon, Yunjin Kim als Sun-Hwa Kwon, Ken Leung als Miles Straume, Evangeline Lilly als Kate Austen, Rebecca Mader als Charlotte Lewis, Elizabeth Mitchell als Juliet Burke, Terry O‘Quinn als John Locke
Gastdarsteller: Alan Dale als Charles Widmore, M.C. Gainey als Tom Friendly, Andrea Roth als Harper, Brett Cullen als Goodwin
Kurzinhalt:
Mitten in der Nacht sind Dan und Charlotte plötzlich verschwunden. Jack und Juliet, die den beiden mittlerweile nicht mehr so recht trauen, machen sich auf, um die beiden zu suchen und zu verfolgen. Juliet wird von einer Anderen aufgehalten, die sie noch von früher kennt: Sie war ihre Therapeutin, und zudem Goodwin's Ehefrau, mit dem Juliet eine Affäre hatte. Sie teilt ihr mit, dass die beiden auf dem Weg zu einer weiteren Dharma-Station sind, die für die Energieversorgung zuständig ist, darüber hinaus jedoch auch dafür eingesetzt werden kann, um Giftgas freizusetzen. Wenig später treffen Jack und Juliet auf Kate, die von den beiden niedergeschlagen wurde, davor jedoch noch Schutzanzüge und Gasmasken in ihren Taschen entdeckt hat. Falls es ihnen nicht gelingt, Dan und Charlotte aufzuhalten, ist das Leben aller auf der Insel in Gefahr. Währenddessen ist Ben endlich dazu bereit, Locke an seinem Wissen über ihre Gegner teilhaben zu lassen – wenn dieser ihn dafür freilässt.
Review:
 Am besten haben mir an "Die andere Frau" Juliet's Flashbacks gefallen. Mal ganz abgesehen davon, dass ich es gut finde, wie man zwischen Flashbacks und -forwards hin- und herpendelt, um die Serie abwechslungsreicher zu gestalten, mag ich vor allem auch immer jene Rückblenden in die Vergangenheit, die uns etwas mehr über die früheren Ereignisse auf der Insel erzählen – und uns bereits bekannte aus einer neuen Perspektive zeigen und damit auch in neuem Licht erscheinen lassen. Zwar hatte ich bereits nach "Eine von uns" vermutet, Juliet und Goodwin könnten ein Verhältnis gehabt haben, und Ben hat gerade deshalb ihn als ersten losgeschickt, aber die ganzen Hintergründe dieser Entscheidung wurden uns erst jetzt aufgedeckt. Wobei ich es sowohl interessant fand, dass Goodwin verheiratet war und Juliet mit ihm eine Affäre hatte, als auch Ben's erschreckende Besessenheit von ihr, die uns eine neue Begründung dafür aufzeigt, warum er sie partout nicht gehen lassen wollte.
Weniger gelungen fand ich die Handlung auf der Insel. Die Wendung rund um Dan und Charlotte hatte ich irgendwie wieder einmal kommen sehen; zudem erschien das alles nicht so recht Sinn zu ergeben. Was hätte denn Ben davon, wenn das Gas freigesetzt ist, wenn er sich ebenfalls im Freien befindet und dabei wohl sterben würde? Wäre er zu diesem Zeitpunkt noch in seiner Zelle festgesessen, gut ok, dann könnte ich mal davon ausgehen dass er dort davor geschützt ist, und dann hätte diese Tat, so kaltblütig sie auch sein mag, Sinn gemacht. Aber so? Auch dass Jack gerade jetzt, als Kate zu ihm zurückkehrt, anfängt, an Juliet herumzuschlabbern, obwohl er dieser erst wenige Tage zuvor seine Liebe gestanden hat, fand ich entbehrlich. Gut hingegen, wie Ben es schafft, dadurch dass er Locke's Vertrauen gewinnt genau jene Entwicklung voranzutreiben, vor der er Locke die ganze Zeit gewarnt hat – nämlich, dass seine "Untergebenen" sich gegen ihn auflehnen werden. Das Highlight für mich war aber ganz klar die Offenbarung rund um Charles Widmore (die auch seiner Ersteigerung des Logbuchs der Black Rock eine neue Facette verleiht). Dadurch tun sich sehr viele Interpretationsmöglichkeiten auf. Zudem dürften wir damit also nun den großen Widersacher kennen – der "Feind" hat somit endlich ein Gesicht, und dass man hier jemand als solches offenbart hat, den wir nicht nur bereits seit einiger Zeit kennen, sondern bei dem diese Wendung sogar auf erschreckende Art und Weise wirklich Sinn ergibt, ist schon ein wahrer Geniestreich.
Fazit:
Die Offenbarung rund um Charles Widmore fand ich wirklich genial, und auch die Flashbacks rund um Juliet haben mir gefallen. Der Handlung rund um das Gas fehlte es aber leider nicht nur gänzlich an Spannung, irgendwie scheint mir der Plot auch keinen Sinn zu ergeben. Und mit diesem Liebes-Rechteck (?) sollte dann bitte auch endlich mal Schluss sein – es wird (bzw. eigentlich ist) fad.
Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © ABC)
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