Originaltitel: Catch-22
Episodennummer: 3x17
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 18.04.2007
Erstausstrahlung D: 21.01.2008 (Free-TV, Pro7)
Drehbuch: Jeff Pinkner & Brian K. Vaughan
Regie: Stephen Williams
Hauptdarsteller: Naveen Andrews als Sayid Jarrah, Emilie de Ravin als Claire Littleton, Michael Emerson als Benjamin Linus, Matthew Fox als Jack Shephard, Jorge Garcia als Hugo „Hurley“ Reyes, Josh Holloway als James „Sawyer“ Ford, Henry Ian Cusick als Desmond Hume,Daniel Dae Kim als Jin-Soo Kwon, Yunjin Kim als Sun-Hwa Kwon, Evangeline Lilly als Kate Austen, Elizabeth Mitchell als Juliet Burke, Dominic Monaghan als Charlie Pace, Terry O‘Quinn als John Locke
Gastdarsteller: Sonya Walger als Penny Widmore, Jack Maxwell als Derek, Joanna Bool als Ruth, Andrew Connolly als Bruder Campbell, Marsha Thomason als Naomi
Kurzinhalt:
Desmond hat wieder eine Vision – doch diesmal handelt sie nicht nur von Charlie's Tod. Er sieht außerdem, wie jemand auf die Insel kommt, und sie dadurch alle gefunden und gerettet werden. Sofort schnappt er sich all jene, die er auch in seiner Vision gesehen hat, und macht sich gemeinsam mit Hurley, Jin und eben Charlie auf, um das Kabel am Strand zu suchen, welches Hurley in der Nähe von Rousseaus Fallen gefunden hat. Dort angekommen hören sie, wie sich ein Hubschrauber nähert, jedoch ins Meer stürzt. Allerdings gelang es dem Piloten offenbar, diesen zu verlassen – eine Rettungsboje stürzt über der Insel ab. Am nächsten Morgen macht man sich auf, um diese ausfindig zu machen. Desmond ist davon überzeugt, dass Penny im Hubschrauber war, und er die Liebe seines Lebens schon bald wieder sehen wird. Doch damit alles so kommt wie er es in seiner Vision gesehen hat, muss er Charlie opfern…
In den Flashbacks erfahren wir, das Desmond sich einst einem Mönchsorden angeschlossen hat – was schließlich durch eine Verkettung verschiedenster Umstände dazu führen sollte, dass er Penny kennenlernt.
Review:
Bewusst nicht in der Inhaltsangabe erwähnt habe ich das erneute Liebesdreiecksgeplänkel zwischen Kate, Jack und Sawyer, welches wirklich an meinen Nerven zehrt. Davon abgesehen fand ich "Catch-22" sehr gelungen, und vor allem hochdramatisch und mordsspannend. Desmond ist so davon überzeugt, dass Penny kurz davor ist ihn zu finden, dass er unbedingt sichergehen will, dass sich auch wirklich alles so abspielt, wie er es in seiner Vision gesehen hat. Dies bedeutet allerdings auch, dass Charlie bei der Wanderung durch den Dschungel in eine von Rousseau's Fallen gerät und stirbt. Zwar hatte ich bereits vermutet, dass er das nicht wirklich zulassen wird, dennoch war die entsprechende Szene ungemein spannend. Sehr gut gefallen hat mir auch das nachfolgende Gespräch zwischen ihm und Desmond, wo klar wird das Charlie weiß das dieser ihn fast geopfert hätte – weil ansonsten hätte er ihn erst gar nicht zu diesem kleinen "Camping"-Ausflug mitgenommen.
Es gab noch zahlreiche weitere gelungene Momente. Wie just Jin eine Schauergeschichte am Lagerfeuer erzählt, die natürlich niemand versteht, die jedoch trotzdem nicht ihre Wirkung verfehlt, sorgte kurzfristig für humoristische Auflockerung. Auch das Ende war durchaus überraschend, wurde Desmond sein großer Wunsch doch zumindest vorerst nicht erfüllt – zugleich macht der Fund des Photos im Buch aber auch deutlich, dass wer immer diese Frau ist, sie wohl im Auftrag von Penny unterwegs ist. Da der Hubschrauber ja von irgendwoher gekommen sein muss, bedeutet das wohl, dass es Penny und ihrem Forscherteam gelungen ist, nach der Implosion des Bunkers und des damit einhergehenden starken elektromagnetischen Impulses, die Insel zu finden. Ben dürfte das wohl nicht gefallen – für unsere Losties könnte es jedoch die Rettung bedeuten. Nicht ganz so begeistert war ich von den Rückblenden. Zwar keinesfalls langweilig und mit guten schauspielerischen Leistungen (wobei es mir vor allem der herrliche Akzent seiner Ex-Verlobten im Originalton angetan hat), fehlte es doch etwas an Dramatik. Spannend aber nicht nur, dass Desmond am Ende quasi als Folge der Ereignisse zuvor auf Penny trifft, sondern man auf dem Bild im Büro des Abts für ein paar Sekunden erkennen kann, wie er neben jener alten Frau aus Desmonds Rückblende/Vision/Zeitreise nach der Implosion des Bunkers steht. Hatte die Frau etwa auch im "richtigen Leben" und nicht nur Desmonds Vision hellseherische Fähigkeiten? Wusste sie, was mit ihm passieren würde, hat sie es dem Mönch gesagt, und ist das nicht nur der Grund dafür, dass er ihn "gefeuert" hat, da für ihn ein anderer Weg bestimmt ist, sondern ihm zudem Penny vorgestellt hat? Ein sehr interessanter Gedanke. Ob wir es wohl jemals erfahren werden?!?!
Fazit:
Die Handlung rund um Kate, Jack und Sawyer war eher dürftig, und auch die Rückblenden haben mich – von einigen vielversprechenden Implikationen und dem ersten Zusammentreffen von Desmond mit Penny mal abgesehen – nicht unbedingt zu Begeisterungsstürmen hingerissen. Dafür war die Handlung rund um Desmond und seine Zukunftsvision vor allem aufgrund der Frage, ob er tatsächlich Charlie opfern würde, damit auch wirklich alles so geschieht wie er das gesehen hat, um so gelungener, und sorgte wieder einmal für mehr als nur anständige "Lost"-Unterhaltung!
Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © ABC)
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