Jack, Kate, Sayid und Juliet kehren zum Strand zurück. Wie nicht anders zu erwarten gestaltet sich der Empfang von Juliet überaus kühl. Als Claire krank wird, sieht sie darin die Chance, den Überlebenden ihren Loyalität zu beweisen…
Originaltitel: One Of Us
Episodennummer: 3x16
Bewertung:
 
Erstausstrahlung USA: 11.04.2007
Erstausstrahlung D: 21.01.2008 (Free-TV, Pro7)
Drehbuch: Carlton Cuse & Drew Goddard
Regie: Jack Bender
Hauptdarsteller: Naveen Andrews als Sayid Jarrah, Emilie de Ravin als Claire Littleton, Michael Emerson als Benjamin Linus, Matthew Fox als Jack Shephard, Jorge Garcia als Hugo „Hurley“ Reyes, Josh Holloway als James „Sawyer“ Ford, Henry Ian Cusick als Desmond Hume,Daniel Dae Kim als Jin-Soo Kwon, Yunjin Kim als Sun-Hwa Kwon, Evangeline Lilly als Kate Austen, Elizabeth Mitchell als Juliet Burke, Dominic Monaghan als Charlie Pace, Terry O‘Quinn als John Locke
Gastdarsteller: Robin Weigert als Rachel, William Mapother als Ethan, Brett Cullen als Goodwin, Andrew Divoff als Mikhail, Nestor Carbonell als Richard
Kurzinhalt:
Jack, Kate, Sayid und Juliet kehren zum Strand zurück. Wie nicht anders zu erwarten gestaltet sich der Empfang von Juliet überaus kühl – niemand traut ihr, außer Jack. Kurz vor ihrer Ankunft ist Claire offenbar krank geworden. Als Juliet dies am Abend mitbekommt, wendet sie sich an Jack: Sie weiß, was Claire fehlt, und kann sie heilen. Es hat mit den Injektionen zu tun, die sie ihr gegeben hat. Diese waren ursprünglich dazu da, sie und ihr Baby zu schützen – und haben ja auch funktioniert. Doch nun wendet sich ihr Körper offenbar gegen diesen Impfstoff – wenn sie kein Gegenmittel bekommt, wird sie sterben. Jack weist sie an, dieses zu holen. Doch auf dem Weg zurück wird sie von Sayid und Sawyer aufgehalten…
Die Rückblenden zeigen uns, wie Juliet zur Insel gebracht wurde, sowie ihre ersten Misserfolge bei ihrer Forschung. Offenbar führen die besonderen Eigenschaften der Insel dazu, dass schwangere Frauen das Baby abstoßen und während der Schwangerschaft sterben. Juliet glaubt, dass es bereits mit der Empfängnis zusammenhängt, und daher zur Forschung nichts beitragen kann. Doch Ben denkt nicht daran, sie einfach so ziehen zu lassen…
Review:
 Es ist Lost in der Vergangenheit schon des Öfteren gelungen, mich zu täuschen – insofern ist es auch nicht weiter tragisch, wenn ich den Machern ausnahmsweise mal nicht auf dem Leim gehe – wie hier bei Juliet. Ich war mir ja schon letzte Woche spätestens nach ihren Lügen gegenüber Kate sicher, dass sie nach wie vor mit den Anderen unter einer Decke steckt, und auch die Ereignisse in "Eine von uns" konnten mich nicht davon abbringen – ehe ich zuletzt sogar voll und ganz bestätigt wurde. Was ich zugegebenermaßen nicht kommen sah, ist, dass die Anderen für Claire's "Krankheit" verantwortlich waren – ich wollte das schon fast wieder auf einen der für die Insel so typischen großen Zufälle (siehe Locke, der genau an dem Abend mit seinem C4 im Lager der Anderen ankommt, als Jack dieses damit verlassen will) schieben. Jedenfalls bestätigt sich damit, dass Jack tatsächlich genau so naiv und leichtgläubig ist, wie ich das nach der letzten Folge angenommen habe.
Die Handlung auf der Insel an sich war jetzt nicht sonderlich berauschend, zumal ich keine Sekunde wirklich annahm, dass Claire sterben würde. Viel interessanter waren da schon die Rückblenden, die wieder einige interessante Andeutungen und Offenbarungen zu bieten hatten. So haben wir nicht nur erfahren, wozu genau man Juliet auf die Insel geholt hat – und damit wohl auch, warum Claire entführt wurde; ja vermutlich sogar auch, warum alle Kinder gestohlen wurden – sondern bekam auch weitere Einblicke in die komplexe Beziehung zwischen Juliet und Ben. Interessant auch, dass er neben Ethan just Goodwin geschickt hat, mit dem Juliet ein Verhältnis pflegte – wollte er sie damit bestrafen, da er bereits gewusst hat, wie gefährlich die Mission für ihn werden würde? Besonders genial fand ich, wie wir zur ersten Szene der 3. Staffel zurückgesprungen sind. Damals war dies in erster Linie ein „WTF?!?! Bin ich hier in der richtigen Serie?“-Moment. Diesmal konnte man Juliets widersprüchliche Gefühle nachvollziehen und die Ironie der Szene („When you're alone and life is making you lonel, you can always go - downtown“) verstehen. Angesichts der Tatsache, dass es sich bei ihr um eine falsche Schlange handelt die weiterhin in Ben's Auftrag tätig ist, hält sich mein Mitleid für sie allerdings ziemlich in Grenzen…
Fazit:
Die Handlung auf der Insel wirkte eher wie ein Zwischenspiel. Sie war wohl nötig, um Juliet ins Camp einzuführen und den Losties einen Grund zu geben, ihr zu vertrauen, war aber für sich genommen nicht sonderlich spannend oder interessant. Die aufschlussreichen Rückblenden machten dies jedoch zumindest teilweise wieder wett. Kein Highlight der Staffel, aber erneut gute Unterhaltung, wobei vor allem die – für mich absehbare – Offenbarung am Ende einiges an Spannungspotential für die kommenden Episoden birgt.
Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © ABC)
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