Originaltitel: Incursion (2)
Episodennummer: 1x20
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 11. Juni 2010
Erstausstrahlung D: 09. Juni 2010 (Free-TV, RTL II)
Drehbuch: Joseph Mallozzi & Paul Mullie
Regie: Andy Mikita
Hauptdarsteller:
Robert Carlyle als Dr. Nicholas Rush,
Justin Louis als Colonel Everett Young,
David Blue als Eli Wallace,
Brian J. Smith als Lt. Matthew Scott,
Elyse Levesque als Chloe Armstrong,
Jamil Walker Smith als MSgt. Ronald Greer,
Alaina Kalanj als Lt. Tamara Johansen,
Ming-Na als Camile Wray.
Gastdarsteller:
Rhona Mitra als Commander Kiva,
Mike Dopud als Varro,
Peter Kelamis als Dr. Adam Brody,
Patrick Gilmore als Dr. Dale Volker,
Jennifer Spence als Dr. Lisa Park,
Lou Diamond Phillips als Colonel David Telford,
Primo Allon als Koz,
Conan Graham als Calvos,
Ian Butcher als Dannic,
Haig Sutherland als Sgt. Hunter Riley,
Julia Benson als Lt. Vanessa James,
Jeffrey Bowyer-Chapman als Pvt. Darren Becker,
Ken Tran als Airman Chen,
Zak Santiago als Cpl. Rivers u.a.
Kurzinhalt:
Dr. Rush findet den Grund für die regelmäßig auftretenden Energieausfälle heraus: Die Destiny ist in der Nähe eines Pulsars, der immer wieder gefährliche Strahlung aussendet, aus dem Hyperraum gekommen. Daher leitet die Destiny immer wieder alle Energie in die Schilde. Doch diese werden immer schwächer, schon in etwas mehr als einer Stunde wird die Strahlung in einigen Bereichen des Schiffs tödliche Ausmaße annehmen. Währenddessen scheitert ein Versuch von Colonel Young, die Destiny zurückzuerobern. Commander Kiva quittiert dies mit dem kaltblütigen Mord an einer Geisel, und verlangt zudem ab sofort nur mehr mit Camille Wray, der Sprecherin der Zivilisten, zu verhandeln. Diese meint, eine friedliche Lösung für den Konflikt finden zu können, doch nach ihrer ersten Begegnung mit Kiva kommen auch ihr Zweifel. Chloe und Eli sind indes in eine Sackgasse geraten. Völlig erschöpft setzen sie sich hin und warten darauf, entweder gerettet oder von der Luzianer Allianz gefangen genommen zu werden. Da entdeckt Eli plötzlich ganz in der Nähe eine Konsole. Dr. Rush ist es in der Zwischenzeit gelungen, eine mögliche Lösung für das Strahlungsproblem zu finden: Man müsste die Schilde der Destiny auf jene Seite, die in Richtung des Pulsars zeigt, ausrichten. Doch dafür muss jemand auf die Außenhülle des Schiffs gehen und die Schildeinstellungen verändern. Der nächstgelegene Ausstieg, und leider auch der einzige, in der sich dies im knappen Zeitfenster zwischen den Strahlungsschüben bewerkstelligen lässt, wird jedoch von Commander Kiva kontrolliert. Und diese verlangt einen hohen Preis dafür, dass sie Colonel Young und seinem Team dazu Zugang gewährt: Die Menschen sollen sich ergeben und der Luzianer-Allianz die Kontrolle über das Schiff überlassen…
Review (kann Spoiler enthalten):
Auch vom zweiten Teil des ersten Staffel-Finales zu "Universe" war ich doch eher enttäuscht; tatsächlich fand ich dieses sogar noch eine Spur schwächer als den auch schon "nur" soliden Auftakt. Positiv stachen in erster Linie einzelne Momente hervor, wie z.B. das überaus nette Gespräch zwischen Eli und Chloe, wo sich beide ihre doch recht unterschiedlichen Gefühle zueinander gestehen (und es mir insbesondere Chloes Feststellung, dass Freundschaft kein Trostpreis ist, angetan hat – auch wenn man Eli natürlich dennoch verstehen kann; wenn man mehr empfindet als die andere Person, ist das einfach immer schwierig). Aber auch ein paar spannende Szenen, wie z.B. rund um das Duell zwischen Telford und Kiva, stachen hervor. Generell sorgte die Pattsituation zwischen den beiden Gruppierungen teilweise wieder für nette Momente. Und Rhona Mitra als Bösewichtin hat für mich ebenfalls nach wie vor ihren Charme. Die Effekte konnten auch wieder einmal überzeugen; vor allem der Spaziergang auf der Destiny war klasse umgesetzt. Und der Soundtrack hat mir ebenfalls (wieder einmal) sehr gut gefallen, und zählt für mich nach wie vor zu den größten Stärken der Serie.
Leider aber fand ich "Feindlicher Übergriff – Teil 2" nicht durchgehend spannend. Zwischendurch, insbesondere im Mittelteil, schlich sich immer wieder Langeweile ein. Vieles an der Folge wirkte auch etwas konstruiert, bzw. wie ein gar großer Zufall – wie z.B., dass die Energie zu Beginn just im denkbar ungünstigsten Moment ausfällt. Die kaltblütige Ermordung von Rivers verfehlte zudem die vermeintlich gewünschte schockierend-emotionale Wirkung bei mir völlig; dafür war die Figur bislang viel zu unauffällig, und damit ein klassisches Rothemd, dessen Ableben einen nicht weiter kratzt. Vor allem aber störte ich mich am viel zu übertriebenen Ende, wo die Macher scheinbar meinten, die Mutter aller Cliffhanger erschaffen zu müssen, um doch noch irgendwie in letzter Sekunde für Spannung zu sorgen. Mal sehen, was haben wir denn da: Chloe liegt schwer verletzt und womöglich sterbend in einem Korridor. Eli eilt derweil zu einem Lüftungsschacht und droht, wenn er diesen öffnet, ebenfalls das Leben zu verlieren. Gleichzeitig sind Scott und Greer auf Eli angewiesen und darauf, den Schacht rechtzeitig zu erreichen, bevor die nächste Bestrahlungswelle des Pulsars die Destiny erreicht. Johannsen liegt mit blutverschmiertem Hemd scheinbar tot auf dem Boden. Und Colonel Young und die restlichen Mitglieder des Militärs stehen kurz vor ihrer Hinrichtung. Sorry, dieses "oh Gott, oh Gott, die werden alle sterben!" war mir eindeutig zu viel des Guten. Zumal die Macher mittlerweile ihren Bonus aus den ersten paar Folgen bei mir verspielt haben und ich einfach nicht glaube, dass es auch nur eine der (bekannten) Figuren erwischen wird. Von der übertriebenen Inszenierung mit Zeitlupenaufnahmen, die das Ganze dann fast zu einer Parodie verkommen ließen, ganz zu schweigen. Hier wäre weniger definitiv mehr gewesen.
Fazit:
So frisch und originell "Stargate: Universe" begonnen hat, so gewöhnlich und teils richtiggehend abgestanden geht man mit "Feindlicher Übergriff – Teil 2" nun in die Staffelpause. Mit dem unauffälligen Tod eines Rothemds, der doch recht klassischen Gefahrensituation der man sich hier gegenübersieht, insbesondere aber dem völlig überzogenen Cliffhanger, wo sich fast jede Hauptfigur in Lebensgefahr befindet, legten die Macher hier leider ein ziemlich enttäuschendes Staffelfinale vor, dass viele der Tugenden, welche insbesondere die erste Hälfte der Staffel so auszeichneten, vermissen lässt. Zwar gibt es produktionstechnisch nach wie vor nichts zu mäkeln, wobei mir insbesondere die schauspielerischen Leistungen, die Effekte und der Soundtrack nach wie vor sehr gut gefallen können. Und die eine oder andere gelungene Szene – wie die Aussprache zwischen Chloe und Eli – hatte die Folge auch zu bieten. Insgesamt ist man mit "Feindlicher Übergriff – Teil 2" aber leider sowohl von einer vermeintlichen Neuausrichtung von "Stargate" (ist der Plot hier doch sehr generisch, und hätte in dieser Form genauso gut auch bei SG1 oder SGA vorkommen können) als auch den besseren Folgen der Serie zwar vielleicht keine Galaxien, aber doch zumindest Lichtjahre entfernt.
Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/SyFy Channel)
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