Originaltitel: The Augments
Episodennummer: 4x06
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 12. November 2004
Erstausstrahlung D: 19. März 2005
Drehbuch: Michael Sussman
Regie: LeVar Burton
Hauptdarsteller:
Scott Bakula als Captain Jonathan Archer,
Connor Trinneer als Commander Charles "Trip" Tucker III,
Jolene Blalock als Subcommander T'Pol,
Dominic Keating als Lieutenant Malcolm Reed,
Anthony Montgomery als Ensign Travis Mayweather,
Linda Park als Ensign Hoshi Sato,
John Billingsley als Doctor Phlox.
Gastdarsteller:
Brent Spiner als Arik Soong,
Alec Newman als Malik,
Abby Brammell als Persis,
Richard Riehle als Jeremy Lucas,
Mark Rolston als Magh,
Adam Grimes als Lokesh,
Kristen Ariza als Augment #1,
Dayna Devon als N.D. Engineer,
J.D. Hall als Klingon com voice u.a.
Kurzinhalt:
Arik Soong und seine genetisch optimierten Supermenschen sind zusammen mit dem restlichen Embryos von der medizinischen Raumstation Cold Station 12 geflohen. Ohne Soongs Wissen wurden dabei auch gefährliche Virenstämme mitgenommen. Malik hat nun den Plan, einen solchen auf einem klingonischen Planeten auszusetzen und so einen Krieg zwischen dem klingonischen Imperium und der Sternenflotte anzuzetteln – davon ausgehend, dass diese dann über Jahre hinweg zu beschäftigt wären, um die Jagd auf die Augments fortzuführen. Soong ist schockiert, als er von seinen Plänen hört. Malik wiederum passt es überhaupt nicht, als er erfährt, dass Soong gedenkt, das Genom der Embryos anzupassen, um ihnen die gesteigerte Aggression zu nehmen. Letztendlich kommt es zum unvermeidlichen Bruch zwischen "Vater" und "Sohn", und Soong wird an Bord des Bird of Preys unter Hausarrest gestellt. Mit Hilfe von Presis gelingt ihm dann allerdings die Flucht. Der Enterprise-Crew ist es indes gelungen, den Ausbruch der Viren auf Cold Station 12 zu verhindern. Daraufhin nahmen sie die Jagd des Bird of Preys wieder auf – allerdings mussten sie dafür die klingonische Grenze verletzten. Nun müssen sie auf der einen Seite versuchen, den klingonischen Patrouillen nicht aufzufallen, und andererseits die Augments abfangen, ehe sie ihren verheerenden Plan in die Realität umsetzen können…
Denkwürdige Zitate:
"I'm willing to overlook the things you've done. But you have to trust that what I'm doing is best for all of us. You used to have faith in me."
"I was a child. I didn't know any better."
(Maliks Antwort sollte Arik Soong zu denken geben.)
"He sounds pretty confident for a dead man."
(Arik kann sich die Gelegenheit, sich über Malik ein bisschen lustig zu machen, nicht entgehen lassen.)
"Don't tell me it's visiting hour."
(Arik, als ihn Persis in seinem Quartier besucht.)
"What do you want me to say? That you were right about them, and I was wrong? Maybe things would have been different if I'd been there for them, if Starfleet hadn't locked me away."
"None of that would have mattered in the end. It's in their nature. They were engineered to be this way. Superior ability breeds superior ambition."
(Soong und Archer, nachdem ersterer seinen Irrtum erkannt hat.)
"How long can we sustain warp five?"
"As long as the Captain wants it. Or until we blow up, whichever comes first."
(Beruhigend…)
Review von Christian Siegel:
"Die Augments" war zwar ein ganz guter Abschluss des Dreiteilers, aber an die Spannungsspitzen und Höhepunkte der Episode zuvor kam man hier in meinen Augen nicht mehr ganz heran. Mit am besten hat mir noch die originelle Aktion zu Beginn gefallen, wo sich Archer ins Vakuum saugen lässt und von dort aus dann aufs Schiff gebeamt wird. Das war echt mal etwas Neues. Aus dem gleichen Grund konnte mir auch der Einsatz des Enterhakens etwas später gut gefallen. Nett fand ich auch, dass Soong hier seinen Fehler nun endgültig einsieht, und zuletzt mit Archer zusammenarbeitet, um die Supermenschen aufzuhalten. Zumal Brent Spiner die innere Zerrissenheit seiner Figur wieder einmal sehr überzeugend gespielt hat. Es ist deutlich, dass er die Notwendigkeit, die Augments aufzuhalten, zwar einsieht, es ihm aber dennoch schwer fällt, sich derart offen gegen seine "Kinder" zu stellen, und deren Schiff zuletzt sogar zu vernichten. Die Spezialeffekte waren auch wieder einmal nett, wobei mir persönlich vor allem die Einstellung mit dem "out of Warp"-Effekt sehr gut gefallen hat. Und insgesamt war die Folge wieder recht abwechslungsreich und kurzweilig.
Ein zweischneidiges Schwert waren für mich allerdings wieder die zahlreichen Anspielungen auf die "Star Trek"-Kontinuität. Grundsätzlich habe ich so etwas ja gerne, und hätte es mir von Anfang an bei "Enterprise" gewünscht. Nun scheint man aber quasi 5 Minuten vor 12 noch ganz schnell so viele Referenzen wie möglich einbauen zu wollen. Da wird über die Bottany Bay gesprochen, der Brior Patch aus "Star Trek IX: Widerstand" erwähnt, und zudem in zwei Szenen wichtige, bekannte Momente aus den "Star Trek"-Filmen zitiert: So gibt sich die Enterprise als klingonisches Schiff aus (wobei Hoshi hier nicht in Uhuras Fußstapfen und ihnen etwas auf klingonisch vorsprechen darf), und Malik robbt sich wie mehr als 100 Jahre später Weiland Khan in seinem fast zerstörten Schiff zur Kommunikationskonsole. Ich sage ja nicht, dass das schlecht ist, aber so wie man hier auf einmal nachdem man sich drei Staffeln lang extrem zurückgehalten hat und teilweise sogar eher das Gefühl hatte, "Enterprise" würde in einem Paralleluniversum spielen, nun auf einmal eine solche – oftmals beliebige – Anspielung nach der anderen auffährt, droht man teilweise bisher versäumtes überkompensieren zu wollen, und dabei übers Ziel hinauszuschießen. Gleiches gilt übrigens auch für Soongs Entschluss am Ende, sich auf Kybernetik und künstliche Intelligenz zu verlegen. Musste das sein? Hat das jemandem wirklich gefallen? Ich meine, ich weiß schon, dass es immer wieder mal vorkommt, dass die Kinder in die Fußstapfen der Eltern treten – aber dass die Soongs nun über Generationen hinweg jener Bestimmung folgen, die Arik Soong für ihre Dynastie vorgesehen hat, erschien mir dann doch etwas unglaubwürdig. Mein mit Abstand größter Kritikpunkt ist aber das plötzliche Auftauchen von Malik an Bord der Enterprise. Das war einfach nur ein billiges Gimmick, welches den wundervollen, emotionalen Abschied davor für mich zerstörte. Von der Frage, wie zum Teufel er das geschafft haben soll, ganz zu schweigen. Er mag zwar ein Supermensch sein, aber deshalb ist er noch lange nicht Superman!
Fazit:
"Die Augments" war ganz ok, aber die eine oder andere Idee der Macher und/oder Szene hat mich leider wieder weniger überzeugt, weshalb sie sich trotz einiger gelungener Momente qualitativ doch wieder unter "Cold Station 12" einreihen muss, statt den Aufwärtstrend weiter fortzusetzen. In erster Linie sticht hier das plötzliche Auftauchen von Malik an Bord der Enterprise am Ende hervor; das mit dem letzten Aufbäumen des Killers ist mittlerweile ein derart abgenutztes Klischee, dass ich darauf liebend gerne hätte verzichten können. Zumal es den hochdramatischen und sogar ansatzweise emotionalen Abschied davor ad absurdum führte. Eher verkrampft wirkte auf mich auch Soongs Kommentar am Ende, sich nun auf Kybernetik spezialisieren zu wollen – eine Entscheidung, der aus welchem Grund auch immer all seine Nachkommen scheinbar gefolgt sind. Das war mir doch etwas zu konstruiert, und von allen – wieder einmal zahlreichen – Anspielungen auf die "Star Trek"-Kontinuität die fragwürdigste. Und generell fand ich das Geschehen diesmal nicht mehr ganz so packend wie bei "Cold Station 12". Gut gefallen konnten mir in erster Linie einzelne Ideen und Momente (wie z.B. Archers Flucht zu Beginn, oder auch der Kampf mit dem Bird of Prey), die Effekte, die Inszenierung sowie die Musik. Zudem war die Folge recht unterhaltsam und kurzweilig. Das erhoffte Highlight ist jedoch – zumindest in meinen Augen – leider ausgeblieben.
Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
Inhaltsbeschreibung:
Archer hat zentrale Kontrolle zur Steuerung der Eindämmungsfelder erreicht. In letzter Minute gelingt es ihm, die Kommandozentrale, in der sich Lucas und die anderen befinden, vom Rest der Station zu isolieren, damit die Viren dort nicht eindringen können - aber die Jeffriesröhre, in der sich der Captain befindet, steht kurz davor, mit Viren geflutet zu werden. Jonathan bleibt jedoch keine Zeit mehr, um zu den anderen zurück zu kehren. In seiner Verzweiflung entschließt er sich zu einem tollkühnen "Experiment". Er befiehlt T'Pol mit den Phasern der Enterprise ein Loch in die Außenhülle der Station zu schießen - und zwar an genau der Stelle, an der sich auch die Jeffriesröhre befindet. Der Unterdruck würde Archer ins All saugen, wo er sofort aufs Schiff gebeamt werden könnte. Da kaum noch Zeit bleibt, entschließt sich T'Pol dem Befehl Folge zu leisten; zum Glück für alle Beteiligten gelingt das Unterfangen - auch wenn Archer mit einigen Erfrierungen auf die Krankenstation muss. Danach evakuiert die Enterprise das restliche Personal von CS-12, obwohl Dr. Lucas es kaum erwarten kann, mit der Dekontamination der Station zu beginnen. Archer hat inzwischen andere Probleme. Wie er erfahren hat, haben Soong und die genetisch Aufgewerteten die Grenze zum Klingonischen Reich übertreten und fliegen immer tiefer in ihr Gebiet. Verständlicherweise ist für ein Sternenflottenschiff nicht leicht, in dieses Gebiet einzufliegen, also muss Tucker eine klingonische Warpsignatur fälschen.
Soong hat von Malik in der Zwischenzeit erfahren, dass er die mit Viren überflutet hat und Archer tot ist (zumindest glaubt er das). Arik ist davon nicht begeistert, denn er wollte niemanden töten, um die Embryonen in seinen Besitz zu bekommen. Nachdem er sich wieder beruhigt hat, befiehlt er, Kurs auf ein Gebiet zu nehmen, dass er "Briar Patch" genannt hat. Laut seinen Analysen gibt es dort mindestens zwei bewohnte Planeten. In dieser Umgebung, in der sich Soong vor der Sternenflotte sicher glaubt, möchte er die Embryonen aus der Stase holen und aufwachsen lassen. Malik jedoch protestiert. Er hat die Nase voll vom ewigen Weglaufen. Er möchte sich seinen Feinden stellen. Er schlägt vor, nach der Botany Bay zu suchen, jenes verschollene Schiff, dass den legendären Führer Khan Noonien Singh hat Bord hat. Doch Soong will nichts davon hören und befiehlt erneut Kurs auf den Briar Patch zu setzen. Anschließend begibt er sich in sein Labor, um zu arbeiten. Tucker hat es inzwischen geschafft, eine falsche Warpsignatur zu erzeugen. Das Problem ist, dass dieser Trick nur solange funktioniert, wie kein Schiff sich der Enterprise auf 80.000 Kilometer nähert. Mit einem doch recht mulmigen Gefühl, fliegt das Sternenflottenschiff in klingonisches Gebiet.
Wieder auf dem gestohlenen Bord of Prey: Soong hat Malik in sein Labor gerufen, um mit ihm zu reden. Er verlangt von ihm, dass damit aufhört, seine Autorität vor den anderen in Frage zu stellen. Da fragt Malik den Wissenschaftler, woran er gerade arbeitet. Soong erzählt ihm, dass er versucht, das gewalttätige Verhalten, das bei den Embryonen in den genetischen Code eingebaut ist, auszumerzen. Malik protestiert: Seiner Meinung nach, hat Soong nicht das Recht, in der DNA herumzuspielen, da er glaubt, es sei ursprünglich so gewollt, dass die genetisch Aufgewerteten aggressiv sind. Das Gespräch wird unterbrochen als Soong von Persis auf die Brücke gerufen wird. Die Enterprise hat sich dem Bird of Prey genährt und ruft ihn. Das Gespräch jedoch bleibt ergebnislos und so entbrennt ein kleiner Raumkampf bei Warpgeschwindigkeit. Malik glaubt, man sollte sich der Enterprise stellen, doch Soong ist der Meinung, die Enterprise sei ihnen 3:1 überlegen. Da hat Soong eine Idee. Er lässt die denobulanische Pilotin, die vor kurzem gefangen genommen wurde in ihr Schiff bringen. Nahe einer Planetenatmosphäre klinkt das klingonische Schiff das Shuttle aus und lässt es samt seinem bewusstlosen Passagier Richtung Oberfläche stürzen. Archer kann das Leben der Denobulanerin retten, aber dafür muss er die Verfolgung Soongs abbrechen. Auf dem Bird of Prey kommt es inzwischen erneut zur Aussprache zwischen Malik und Soong. Malik behauptet, man könne sich nicht ewig verstecken, da die Sternenflotte nie aufhören wurde, nach ihnen zu suchen.
Um einer Verfolgung durch die Sternenflotte zu entgehen schlägt Malik vor, die Viren, die er von CS-12 mitnahm, in einen Torpedo zu laden und diesen in der Atmosphäre eines klingonischen Planeten zu zünden. Innerhalb von Tagen wäre jedes Lebewesen auf dieser Welt tot und die Klingonen würden den Menschen die Schuld geben, was letztendlich zu einem irdisch-klingonischen Krieg führen würde. So wäre die Sternenflotte beschäftigt und könne sich nicht mehr um die genetisch Aufgewerteten kümmern. Soong lehnt jedoch ab, da er keinen Massenmord begehen will - Malik wirft seinem "Vater" daraufhin vor, dass er nicht mehr der selbe Mann sein, der ihn damals aufzog und verlässt wütend den Ort der Unterhaltung. Kurz darauf trifft sich Malik mit Persis und eröffnet ihr, dass er Soong als Führer nicht mehr anerkennt und ihn zusammen mit der Besatzung absetzen will. Obwohl Persis zunächst nicht davon begeistert ist, stimmt sie zu und so wird Soong kurzerhand von seinem Kommando enthoben und in sein Quartier gesperrt.
Die Enterprise hat inzwischen andere Sorgen. Als Trip und T'Pol versuchen, die Sensoren des Schiffes zu verbessern, um Soong zu finden, wird das Schiff plötzlich von einem anderen klingonischen Schiff gerufen. Nur mit viel Glück und einer kleinen Notlüge gelingt es Archer, die Klingonen auf Abstand zu halten. Wieder auf dem Bird of Prey: In seinem Quartier / seiner Arrestzelle, denkt Soong darüber nach, was er tun kann, um Malik von seinem Plan abzubringen, die nächstgelegene klingonische Kolonie anzugreifen. Er kommt letztendlich zu der Überzeugung, dass ihm jetzt nur noch Archer helfen kann. Dem Wissenschaftler gelingt es, Persis davon zu überzeugen, dass Malik das falsche tut. Die Frau hilft Soong zur Flucht indem sie die internen Sensoren deaktiviert. Nun kann Soong unter Verwendung einer Rettungskapsel des Schiffes fliehen. Wie es der Zufall so will, findet die Enterprise diese Kapsel und Soong wird an Bord geholt. Obwohl ihm Archer zunächst misstraut, ist er nach einem ausführlichen Gespräch mit dem Mann bereit, seinen Worten Glauben zu schenken. Das Schiff macht sich sofort auf den Weg zur, von Soong beschriebenen Kolonie der Klingonen, um Malik und sein Schiff abzufangen. Dieser hat inzwischen herausgefunden, dass ihn Persis verraten hat und so bleibt ihm nichts anderes übrig, als die junge Frau zu töten. Die Enterprise hat die Kolonie fast erreicht, da kommt ihr erneut ein klingonisches Schiff in die Quere. Dieses entdeckt dummerweise die wahre Natur der Enterprise und eröffnet das Feuer. Nach einem kurzen Gefecht, geht die Enterprise glücklicherweise als Sieger hervor und macht sich bereit, Maliks Bord of Prey abzufangen. Doch als das Sternenflottenschiff den Orbit der Kolonie erreicht hat, scheint es bereits zu spät zu sein, denn Malik hat den Torpedo mit den Viren bereits abgefeuert.
Reed gelingt es allerdings mit einem Photonentorpedo, das tödliche Geschoss zu eliminieren, bevor es Schaden anrichten kann. Mit Hilfe von Soong macht man den Bird of Prey daraufhin kampfunfähig. In seiner Verzweiflung überlädt Malik den Warpkern des Schiffes, was schließlich zur Vernichtung von ihm, seinen Kameraden und den Embryonen führt. Soong ist über den Verlust seiner "Kinder" entsetzt und zutiefst bestürzt, obwohl er weiß, dass sie falsch gehandelt haben. Archer lässt den Wissenschaftler zum Rücktransport zu Erde in ein Quartier einsperren. Da steht plötzlich Malik im Gang, setzt die Wachen außer Gefecht und greift sich Soong. Er beschuldigt ihn, ihn und seine Freunde verraten zu haben. Er ist kurz davor Soong zu töten. Nur der Schuss aus einem Phasergewehr stoppt ihn ein für alle mal. Zurück auf der Erde: Archer ist Arik für seine Hilfe sehr dankbar - trotz der Auseinandersetzungen, die die beiden zu Beginn hatten. Soong ist inzwischen der Meinung, dass es vielleicht falsch war, die Menschheit durch die Genetik verbessern zu wollen und so beginnt er in seiner Zelle mit neuen Studien - diesmal zum Thema kybernetische Lebensformen.
Review von Michael Melchers:
Die Geschichte markiert das Ende des ersten dreiteiligen Handlungsbogens der vierten Staffel von "Enterprise". Glücklicherweise kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass diese Episode um vielfaches besser ist, als "Cold Station 12". Der Konflikt zwischen Soong und Malik, der sich bisher nur unterschwellig entwickelte, bricht nun vollends ans Tageslicht und nimmt letztendlich großen Einfluss auf den Gesamtausgang der Episode. Ich kann nicht behaupten, mir würde der Tod Maliks in irgendeiner Weise leid tun, da mir dieser Charakter seit "Borderland" gehörig auf die Nerven ging. Größtenteils lag das an seiner Überheblichkeit, die er an den Tag legte, was zwar mit seiner Rolle als genetisch Aufgewerteter zu tun hat, aber ich kann einfach nicht umhin zu sagen, dass er mir ebenfalls unsympathisch gewesen wäre, wenn er nur ein normaler Mensch gewesen wäre. Jedoch hätte ich mir gewünscht, dass Persis überlebt, denn immerhin hat sie dazu beigetragen, dass die Situation gut ausgegangen ist. Mir wäre es recht gewesen, wenn die junge Frau als Musterbeispiel des genetisch Geläuterten auf die Erde zurückkehrt und sich in die Gesellschaft integriert - jedoch wäre das dann nicht mehr mit dem restlichen Star Trek-Universum in Einklang zu bringen, denn er einzige bisher vollständig in die Gesellschaft integrierte genetisch Aufgewertete ist Dr. Julian Bashir (DS9). Insofern ist es schon besser, dass auch sie tot ist - so hart es klingen mag. Grafisch gesehen ist diese Episode natürlich wieder ein Highlight, wobei man natürlich berücksichtigen sollte, dass wir ähnliche Effekte schon bei TNG hätten sehen können, wäre die Computertechnologie damals schon weiterentwickelt gewesen. Dennoch muss ich sagen, dass mir die Szene sehr gut gefallen hat, als der Torpedo der Enterprise sich dem Virentorpedo immer weiter näherte, um schließlich in einem gewaltigen Feuerball zu explodieren.
Einmal mehr wird in dieser Episode auch die Diskussion über die Rechtmäßigkeit von genetischer Manipulation zur Sprache gebracht. Hat Soong wirklich das Recht in die DNA der Embryonen einzugreifen, um ihre Gewalttätigkeit auszulöschen und damit ihre Persönlichkeit zu verändern? Letztendlich und nur in diesem speziellen Fall müsste die Antwort wohl ja lauten, denn die Embryonen wurden zunächst so verändert, dass sie aggressiver sind - Soong würde also nur einen Fehler korrigieren. Letztendlich spielt es wohl aber keine Rolle, ob man etwas verändern sollte, nur um eine andere Änderung rückgängig zu machen, denn jede Art von genetischer Manipulation auf diesem Level ist äußerst gefährlich und sollte nicht zur Anwendung kommen. Was die Geschichte abrundet, ist das Ende, bei dem jeder, der sich mit "Star Trek" etwas auskennt, schmunzeln wird. Arik Soong beginnt sich der Kybernetik zu widmen, um künstliche Lebensformen zu erschaffen. Wie wir inzwischen wissen, hatte er, bzw. sein Urenkel, damit Erfolg.
Fazit:
"The Augments" ist wohl der beste Teil dieser Minitrilogie. Die Geschichte wird in sich geschlossener als ihre beiden Vorgänger und außerdem kann Brent Spiner (Soong) wieder mal beweisen, dass er mehr zu bieten hat, als nur den gefühlsleeren Androiden aus TNG. Besonders hervorheben muss ich hier die Szene, in der er Malik anfleht, dass Schiff nicht in die Luft zu jagen; perfekt gespielt!
Wertung: 4 von 5 Punkten
Michael Melchers
(Bilder © CBS/Paramount)
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