Originaltitel: Divided
Episodennummer: 1x12
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 09. April 2010
Erstausstrahlung D: 21. April 2010 (Free-TV, RTL II)
Drehbuch: Joseph Mallozzi & Paul Mullie
Regie: Félix Enríquez Alcalá
Hauptdarsteller:
Robert Carlyle als Dr. Nicholas Rush,
Justin Louis als Colonel Everett Young,
David Blue als Eli Wallace,
Brian J. Smith als Lt. Matthew Scott,
Elyse Levesque als Chloe Armstrong,
Jamil Walker Smith als MSgt. Ronald Greer,
Alaina Kalanj als Lt. Tamara Johansen,
Ming-Na als Camile Wray.
Gastdarsteller:
Peter Kelamis als Dr. Adam Brody,
Alisen Down als Dr. Brightman,
Jennifer Spence als Dr. Lisa Park,
Anna Galvin als Patricia Armstrong,
Julia Benson als Lt. Vanessa James,
Patrick Gilmore als Dr. Dale Volker,
Darcy Laurie als Airman Dunning u.a.
Kurzinhalt:
NDr. Rush und Chloe werden nach ihren Erfahrungen mit dem telepathischen Interface der Außerirdischen nach wie vor von Alpträumen und Visionen geplagt. Immerhin konnte Rush durch diese Verbindung auch ein paar Dinge über die Aliens erfahren. So weiß er z.B., dass sie die Destiny schon lange beobachten und ihren Kurs verfolgt haben, wofür sie einen Transmitter an der Außenhülle angebracht haben. Man benutzt daraufhin eine Kino-Kamera, um die Hülle abzusuchen und das Gerät aufzuspüren. Nachdem es entdeckt wurde, fliegen Colonel Young und Lieutenant Scott mit einem Shuttle los, um es unschädlich zu machen. Genau auf diese Gelegenheit haben die zivilen Verschwörer rund um Camille Wray gewartet: In einem anderen Bereich des Schiffes benutzt Dr. Rush eine Konsole, um sämtliche Kontrollen der Destiny dorthin zu transferieren und damit die Kontrolle über das Schiff zu erlangen. Der Plan gelingt, und die Mehrheit des Militärpersonals ist nun in einem relativ kleinen Bereich der Destiny eingesperrt. Doch Colonel Young denkt gar nicht daran, diese Meuterei einfach so hinzunehmen. Während er mit seinen Soldaten an einem Weg arbeitet, um die Kontrolle über die Destiny zurückzugewinnen, bekommen die Menschen an Bord aber noch ein ganz anderes Problem: Denn plötzlich springen drei Schiffe der Aliens aus dem Hyperraum, und greifen an…
Review von Christian Siegel (kann Spoiler enthalten):
In "Uneins" kommt der in den letzten Episoden immer wieder im Hintergrund schwelende Konflikt zwischen Militär und Zivilisten endgültig an die Oberfläche, als letztere eine Meuterei anzetteln und versuchen, die Destiny in ihre Gewalt zu bekommen. Getreu der bisherigen Herangehensweise der Macher verläuft jedoch auch diese Meuterei nicht ganz so spektakulär, actionreich und hochdramatisch, wie das der eine oder andere vielleicht erwartet und erhofft haben mag. Mir gefiel der hier verfolgte Ansatz jedenfalls wieder einmal recht gut. Zugegeben, es mag jetzt nicht übertrieben spannend gewesen sein, aber einen gewalttätigen Konflikt hätte ich in dieser Situation dann doch irgendwie unpassend gefunden. Auch wenn die Zivilisten mit der Führung durch das Militär nicht glücklich sein mögen, so ist ihnen doch bewusst, dass sie alle in einem Boot sitzen. Insofern fand ich ihren Plan durchaus realistisch, nachvollziehbar und clever – vom Blackout mal abgesehen, das Loch in der Decke nicht zu beachten. Jedenfalls haben meines Erachtens Camille und Dr. Rush allein mit ihrer Vorgehensweise hier für mich bewiesen, dass sie mindestens ebenso gute, wenn nicht sogar bessere, Anführer für die Destiny wären. Wobei sich Colonel Young diesmal zum Glück auch wieder überlegter geben durfte; dennoch hat der militärische Arm mit seiner Vorgehensweise auch hier wieder eher keine Punkte gewonnen.
Gut gefallen hat mir auch, dass die Ereignisse aus den vorherigen Episoden wieder aufgegriffen wurden – sowohl Youngs Ausraster auf dem Planeten und seine Absicht, Dr. Rush mit allen Mitteln auszuschalten (selbst wenn dies bedeutet, zugleich auch Chloes Leben zu opfern), sowie die Entführung und Untersuchung der Aliens an sich (wobei vor allem Chloes Alptraum wieder einmal sehr gut inszeniert war). Die Offenbarung, dass Rush einen Transmitter in sich trägt, macht zudem sein Bedürfnis, die Meuterei so schnell als möglich durchzuziehen, verständlich. Und auch wenn ich nicht hoffe, dass uns die Aliens jetzt Woche für Woche einen Besuch abstatten, war ich in "Uneins" über ihren erneuten Auftritt durchaus erfreut. Zumal sie sich auch diesmal wieder zwar als potentielle Bedrohung, aber nicht als übermächtig herausgestellt haben. Auch die Auflösung rund um den Kommunikationsstein, den Rush eingesteckt hat – was erklärt, warum Young zu Beginn von "Weltraum" plötzlich im Körper eines der Aliens wiederfand – fand ich logisch und gelungen. Trotzdem hatte "Uneins" auch ein paar Schwächen. Denn: So gut mir die Ausführung der Meuterei auch gefallen haben mag, ihre (mangelnden) Konsequenzen fand ich angesichts der Tatsache, wie lange man auf diesen Moment hingearbeitet hat, schon ein wenig schwach und enttäuschend. Nicht falsch verstehen: Es geht mir hier nicht darum, dass ich mir für die Meuterei an sich mehr Action, Spannung und/oder Dramatik gewünscht hätte, aber etwas längere Auswirkungen aus dieser Aktion wären schon nett gewesen, statt am Ende einfach auf den Reset-Knopf zu drücken und praktisch alles auf Anfang zu stellen. Warum nicht mal 2-3 Episoden lang den Zivilisten das Ruder überlassen, ehe sich das Militär das Kommando dann schließlich zurückholt? Oder zumindest einen Zweiteiler draus machen, damit sich das Ereignis zumindest wichtiger und größer anfühlt, auch wenn es auf die gleiche "Schwamm drüber"-Art und Weise endet? Ach ja, und bevor ich es vergesse zu erwähnen: Auch das Lied zu Beginn fand ich wieder mal völlig unpassend und überflüssig. Der Song an sich war zwar nicht schlecht, aber das ist definitiv ein Stilmittel, von dem ich hoffe, dass es dir Serie besser früher als später wieder fallen lässt.
Fazit:
Soll das wirklich schon alles gewesen sein? Versteht mich nicht falsch, insgesamt gesehen fand ich "Uneins" ja durchaus gelungen, aber als großer Höhepunkt rund um die Konflikte an Bord fände ich sie dann doch etwas unbefriedigend. Weniger, weil die Episode an sich wieder einen erstaunlich ruhigen und bedachten Ansatz gewählt hat, das gefiel mir nämlich neuerlich ausgesprochen gut. Sondern vielmehr aufgrund des "Schwamm drüber"-Endes, welches mir nach dieser langen, mehrere Episoden umfassenden Vorarbeit dann doch etwas zu wenig wäre. Davon – sowie dem furchtbaren Lied zu Beginn, der die düstere Atmosphäre von Chloes (grundsätzlich sehr gut inszenierten) Alptraum für mich im Keim erstickte – hat mir aber auch "Uneins" wieder gut gefallen. Zwar denke ich, im Schiffs-internen Konflikt doch eher auf der Seite der Zivilisten zu stehen (und bin ich mir nicht sicher, ob das auch von den Autoren so beabsichtigt war), letztendlich kann man aber beide Seiten, zumindest bis zu einem gewissen Grad, durchaus nachvollziehen – was diese Auseinandersetzung um einiges interessanter machte, als wenn man klar und deutlich auf einer der beiden Seiten steht, und/oder diese zu eindeutig schwarz/weiß-gezeichnet sind.
Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/SyFy Channel)
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