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Kir'Shara Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Kir'Shara
Episodennummer: 4x09
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 03. Dezember 2004
Erstausstrahlung D: 09. April 2005
Drehbuch: Mike Sussman
Regie: David Livingston
Hauptdarsteller: Scott Bakula als Captain Jonathan Archer, Connor Trinneer als Commander Charles "Trip" Tucker III, Jolene Blalock als Subcommander T'Pol, Dominic Keating als Lieutenant Malcolm Reed, Anthony Montgomery als Ensign Travis Mayweather, Linda Park als Ensign Hoshi Sato, John Billingsley als Doctor Phlox.
Gastdarsteller: Robert Foxworth als V'Las, Jeffrey Combs als Shran, John Rubinstein als Kuvak, Gary Graham als Soval, Michael Reilly Burke als Koss, Kara Zediker als T'Pau, Todd Stashwick als Talok, Jack Donner als Vulcan priest u.a.

Kurzinhalt: Das vulkanische Oberkommando steht kurz davor, Andoria anzugreifen. Die Enterprise fliegt – unter dem provisorischen Kommando von Charles "Trip" Tucker, und mit dem ehemaligen vulkanischen Botschafter Soval an Bord – in den andorianischen Raum, um Shran vor dem bevorstehenden Angriff zu warnen. Da die Vulkanier einen Überraschungsangriff planen und nicht mit Gegenwehr rechnen, hofft man so, einen Krieg zwischen beiden Völkern verhindern zu können. Doch Commander Shran fällt es schwer, Soval zu vertrauen. Er hält dessen Auskunft für einen Trick, mit dem man die andorianische Flotte in eine Falle locken will – weshalb er Soval an Bord seines Schiffes beamen lässt, um ihn dort zu verhören. Währenddessen haben Archer, T'Pol und T'Pau auf Vulcan die Kir'Shara – jenes historische Artefakt, dass die Lehren Suraks beinhaltet – gefunden. Nun wollen sie es zum vulkanischen Oberkommando bringen, um dadurch einen Paradigmenwechsel herbeizuführen – immerhin gilt die Kir'Shara als Legende. Wenn man ihnen ihre Existenz nun beweist, sollten die logisch denkenden Vulkanier den Wert von Suraks Lehren – und dem Weg der Syrranniten – erkennen. Doch auf dem Weg durch die vulkanische Wüste werden sie von einer Patrouille abgefangen…

Denkwürdige Zitate: "I have no doubt Captain Archer would pursue this same course of action."
"You don't."
(Soval versucht Shran mit Offenheit zu beschwichtigen.)

"You people are so used to lying, you don't even tell the truth to each other. How do I know you weren't sent here as a diversion?"
"No, you traverse vast wastelands based on false information."
(Wenn sie's so formuliert, klingt das in der Tat nicht sonderlich gescheit.)

"Release me!"
"I can't. Not until I'm certain you've told us the truth."
"Then I suggest you increase the setting and get this over with."
(Soval und Shran während des "Verhörs".)

Review von Christian Siegel: Episodenbild (c) CBS Nach dem sehr guten Einstieg mit "Der Anschlag" und der immer noch guten Fortführung in "Zeit des Erwachens" hat mich der Abschluss des Vulcan-Dreiteilers leider doch ziemlich enttäuscht. Zwar gab es in allen drei parallel verlaufenden Handlungsstränge auch Elemente, Szenen und/oder Entwicklungen, die mir gut gefallen konnten, zugleich aber jeweils auch so manches, das mir entweder gar nicht gefallen hat, oder mich zumindest nicht besonders zu begeistern vermochte. Beginnen wir dabei gleich bei der Handlung rund ums vulkanische Oberkommando. So habe ich mich diesmal noch mehr als schon bei den bisherigen Episoden darüber gewundert, dass niemand V'Las so richtig kontra gibt und sich gegen ihn auflehnt – bzw. es die eine Person die es versucht so schnell entmutigen lässt, und die anderen selbst danach nicht ins Grübeln kommen. Wobei, wundern ist eigentlich das falsche Wort: Vielmehr erschien es mir unlogisch, und vor allem auch unplausibel. Dementsprechend konnte ich mich auf diesen Teil der Handlung nicht so recht einlassen, da es auf mich sehr erzwungen und konstruiert wirkte.

Auch die Offenbarung am Ende – von einer Wendung, oder gar einer überraschenden Wendung, traue ich mich dabei nun wirklich nicht sprechen, immerhin hatte ich das spätestens während "Zeit des Erwachens" angesichts des untypisch emotionalen Verhaltens von V'Las schon längst vermutet – zählt für mich nicht zu den Pluspunkten. Ganz im Gegenteil. Einerseits war es für mich nicht im geringsten überraschend, geschweige denn schockierend, und andererseits finde ich es insofern enorm schade, als sich der vermeintlich interne Konflikt der hier noch nicht ganz so perfekten Vulkanier somit rückwirkend als gar nicht man so intern, sondern vielmehr von außen beeinflusst, erweist. Dementsprechend haben wir also doch nicht die Schattenseiten der Vulkanier gesehen, sondern vielmehr nur einen intriganten Romulaner – und der ist ja wohl kaum ein außergewöhnliches Bild. Generell hat dieses gesamte Bedrohungsszenario für mich hinten und vorne nicht funktioniert. Da das Ganze in der "Star Trek"-Vergangenheit spielt, war einfach von vornherein ausgeschlossen, dass die Vulkanier mit ihrem Angriff von Andor wirklich Erfolg haben. Hier war mir das, was auf dem Spiel stand, wieder einmal viel zu groß – was bei mir dann letztendlich oftmals genau die gegenteilige Wirkung hat, da ich dann ein Scheitern der Helden nicht mehr in Betracht ziehe. Genau so war es leider auch hier. Dementsprechend fand ich "Kir'Shara" leider nur leidlich spannend. Und generell fand ich diese Entwicklung schade. Nachdem "Der Anschlag" einen herrlichen, interessanten Einblick in die vulkanische Kultur geboten hat und "Zeit des Erwachens" angenehm charakterorientiert war (und einen Blick in die Vergangenheit bot), klingt der Dreiteiler mit "Kir'Shara" nun doch vergleichsweise gewöhnlich und "Enterprise"-typisch aus: Mit einem Faustkampf (Archer & Co. gegen die vulkanische Patrouille) und eine Raumschlacht. Meh. Kritisch sehe ich auch die Lösung der Ehe zwischen T'Pol und Koss – sechs Episoden, nachdem diese geschlossen wurde. Ich weiß ja nicht, aber irgendwie finde ich, da hätte man es sich auch gleich sparen können.

Episodenbild (c) CBS Mein letzter Kritikpunkt ist dann die Foltersession Shran-Soval. Darauf hätte ich nun wirklich gut und gerne verzichten können; ich fand es unnötig, und hatte den Eindruck, dass es in erster Linie darauf ausgerichtet war, den Zuschauer auf Teufel komm raus zu schockieren. Wirklich Sinn ergeben hat Shrans Verhalten in dieser Szene für ich aber nicht, und zumindest bei mir hat diese Aktion das Ansehen der Figur nachhaltig geschädigt. Anders ausgedrückt: Bei mir hat Shran nun ausgeschissen. Gut gefallen konnten mir in erster Linie die ruhigen Szenen, wie z.B. das Gespräch zwischen T'Pau und T'Pol, mit anschließender Gedankenverschmelzung. Die Effekte konnten mir ebenfalls wieder gefallen, wobei für mich vor allem alles rund um den blauen Nebel im andorianischen Raum bestach. Und auch die Offenbarung der Kir'Shara am Ende konnte mir gefallen. Eine der positivsten Aspekte an diesem Dreiteiler, der erst mit dieser Folge so wirklich komplettiert wurde, ist aber natürlich, dass das teils irrational wirkende Verhalten, dass die Vulkanier bei "Enterprise" bislang an den Tag gelegt haben, hier nun endlich erklärt wird. Andererseits: Hätte man sich von vornherein an die gewohnte Darstellung gehalten, statt derartigen Kontinuitätsbruch zu begehen, wäre dies von vornherein nicht notwendig gewesen. Insofern sehe ich selbst das ein bisschen als zweischneidiges Schwert.

Fazit: Schade schade. Was als faszinierender Einblick in die vulkanische Kultur bzw. Geschichte begann und sich in weiterer Folge in eine nette charakterorientierte Geschichte entwickelte, degeneriert in "Kir'Shara" nun zu einem allzu typischen Showdown, an dessen (positiven) Ausgang aufgrund der hohen Einsätze von vornherein kein Zweifel besteht. Wenig begeistert hat mich auch die – vorhersehbare – Auflösung rund um V'Las am Ende, die noch dazu den Dreiteiler rückwirkend betrachtet schädigt (da wir ja nun doch keinen Einblick in fehlbare Vulkanier, sondern vielmehr intrigante Romulaner, bekommen haben), sowie die entbehrliche Foltersession zwischen Shran und Soval, die einerseits nicht viel Sinn zu ergeben schien, und wo ersterer andererseits sämtliche Sympathien bei mir verspielt hat. Gut gefallen konnten mir in erster Linie einzelne Momente, wie die Aktivierung der Kir'Shara, oder auch T'Paus Gedankenverschmelzung mit T'Pol. Auch die Effekte wussten wieder zu gefallen, wobei neben der nett getricksten (wenn auch spannungsarmen) Raumschlacht vor allem noch die Szenen mit dem blauen Weltraumnebel sowie die Landschaftsaufnahmen von Vulcan hervorstachen. Insgesamt betrachtet muss ich festhalten, dass ich sicherlich schon schlechtere "Enterprise"-Folgen gesehen habe – aber wirklich überzeugt, geschweige denn begeistert, hat mich "Kir'Shara" halt leider nicht. Und gerade auch angesichts des vielversprechenden Anfangs dieses Dreiteilers fand ich dessen Ausklang doch ziemlich enttäuschend.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel


Inhaltsbeschreibung: Episodenbild (c) CBS Während die Enterprise in Richtung Andoria fliegt, bereitet V'Las seinen Angriff auf diesen Planeten vor - und das obwohl sich andere Mitglieder des Oberkommandos nicht sicher sind, ob sie den Berichten über angebliche Xindi-Waffen in andorianischen Händen trauen können. Archer, T'Pau und T'Pol haben sich inzwischen zu Fuß auf den Weg Richtung Hauptstadt gemacht, um dem Oberkommando die Kir'Shara zu überbringen. Der Captain und T'Pau sind sich sicher, was sie tun, nur T'Pol zweifelt an dem Plan, denn sie versteht nicht, inwieweit dies helfen soll. T'Pau erklärt es der Frau: Die Kir'Shara ist das einzige Original von Suraks Schriften. Bisher galt es als Mythos. Wenn dem Oberkommando bewusst wird, dass sie sich von Suraks wahren Lehren entfernt haben, sobald sie dieses Artefakt sehen, wird nicht nur die Inquisition gegen die Syrranniten beendet, sondern gleichzeitig eine Restauration der Gesellschaft eingeleitet. Auf der Enterprise hat Trip seinen Plan, nach Andoria zu fliegen inzwischen geändert, denn es gibt keine Garantie, dass die imperialen Wachen den Worten des Commanders glauben schenken. Glücklicherweise gibt es noch Shran, der zu den Wenigen gehört, die vielleicht zuhören werden.

Mit Hilfe von Soval kann Shran auch nahe des andorianischen Raumes lokalisiert werden. Als dieser von Soval erfährt, dass die Vulkanier einen Angriff vorbereiten, ist er natürlich - um es milde auszudrücken - sehr skeptisch, denn kein Vulkanier würde seine eigenen Leute verraten. Doch mit der Zeit verschwinden Shrans Zweifel und er zieht die Richtigkeit der Geschichte zumindest in Betracht; er kehrt auf sein Schiff zurück, um sich mit seinen Vorgesetzten zu beraten. Beim vulkanischen Oberkommando geht inzwischen das Gerücht um, dass Archer und seine Begleiter die Kir'Shara gefunden haben. Während einige der Ratsmitglieder immer mehr an V'Las Angriffsplan zweifeln, versucht dieser seine Ideen mit aller Macht in die Tat umzusetzen; dabei geht er sogar so weit, dass er ein Killerkommando losschickt, dass das Trio um Archer töten soll, bevor sie die Hauptstadt erreichen. Archer und seine Begleiter kommen währenddessen trotz der Hitze recht gut voran, obwohl dem Menschen das Klima mehr zu schaffen macht, als den beiden Vulkanierinnen. Während einer Pause nutzen T'Pol und T'Pau die Zeit für ein Gespräch. T'Pol trauert noch immer um ihre Mutter und macht indirekt die Syrranniten dafür verantwortlich. Im Verlaufe der Unterhaltung versucht T'Pau der Frau klar zumachen, dass es T'Les' eigene Entscheidung war, den Syyrranniten beizutreten. T'Pau bietet T'Pol an, sich mit ihr per Geistesverschmelzung zubinden, um zu verstehen, warum ihre Mutter so gehandelt hat. Doch T'Pol lehnt ab. Sie erklärt T'Pau, dass sie vor einigen Jahren zu einer Verschmelzung gezwungen wurde und sie sich dabei das P'Nar-Syndrom zuzog, das ja bekanntermaßen unheilbar ist. T'Pau jedoch möchte die Geistesverschmelzung dennoch durchführen. Sie erklärt, dass die Unheilbarkeit des P'Nar-Syndroms eine der vielen Lügen sei, die das Oberkommando propagierte. Ein erfahrener "Schmelzer" jedoch kann das neurale Ungleichgewicht stabilisieren und die Krankheit heilen. T'Pol, noch völlig überrascht von dieser Erkenntnis, stimmt der Prozedur zu.

Episodenbild (c) CBS Auf der Enterprise warten Trip und seine Kollegen derweilen auf eine Nachricht von Shran. Was die Sternenflottenoffiziere nicht wissen: Die Andorianer haben inzwischen die Transportertechnologie entwickelt und Soval gekidnappt. Der Vulkanier wird an einen sonderbaren Stuhl gebunden. Laut Aussage Shrans besitzt dieser die Fähigkeit, die Emotionen von Vulkaniern wieder an die Oberfläche zu bringen, was das Verhör um einiges leichter macht. Soval versteht jedoch den Grund seiner Entführung nicht. Da erklärt ihm Shran, das er nicht glaubt, dass die Vulkanier wirklich einen Angriff planen. Anscheinend soll Soval nur als Ablenkung dienen, damit die Spitzohren ungehindert eine ihrer vielen geheimen Operationen durchführen können. Das Verhör beginnt und Soval kann seine Emotionen nur noch schwer kontrollieren. Shran stellt immer und immer wieder dieselben Fragen, doch Soval beteuert, die Wahrheit zu sagen, wenn er über den bevorstehenden Angriff spricht. Als die Energie des Stuhles immer höher gedreht wird und Soval vor Schmerzen nur noch schreit, fleht in Shran an, ihm endlich zu sagen, was er wissen will, damit diese Sache ein Ende haben kann - doch Soval bleibt stur, denn er wird nicht lügen, nur um freizukommen.

Auf der Enterprise hat man das Verschwinden des Vulkaniers inzwischen bemerkt, was zu einem kleinen Feuergefecht führt. Shran ist jedoch plötzlich davon überzeugt, dass Soval tatsächlich die Wahrheit gesagt hat. Er lässt ihn frei und bringt ihn zurück zur Enterprise. Nach einem Gespräch zwischen Shran und Tucker, ist der Andorianer bereit, die Flotte der imperialen Wache ausrücken zu lassen, um die Armada der Vulkanier abzufangen. Das Trio in der Wüste ist in der Zwischenzeit auf eines von V'Las' Killerkommandos getroffen. Nur mit viel Mühe und ein wenig Glück gelingt es Archer und T'Pau zu fliehen, während T'Pol gefangen genommen und zu V'Las gebracht wird. Gerade als er sich über seinen vermeintlichen Sieg über die Syyrranniten und die Andorianer freuen will, erhält V'Las die Botschaft, dass sich sieben Schiffe kurz vor der andorianischen Grenze, direkt im Weg der ankommenden vulkanischen Flotte, versammelt haben; das Besondere dabei: Unter diesen Schiffen befindet sich auch die Enterprise. Der Plan Tuckers sieht vor, dass die Vulkanier nicht auf eines der Schiffe ihrer Alliierten feuern werden - Malcolm ist skeptisch, und das zu recht, denn beim letzten Mal hat es auch nicht geklappt. Als sowohl die Vulkanier als auch die Andorianer ihre Waffen hochfahren, befiehlt Trip, die Enterprise zwischen beide Flotten zu setzen, um einen Kampf zu verhindern. In einem letzten Versuch, die Sache friedlich zu regeln, kontaktet Tucker V'Las und klärt ihn darüber auf, dass die Sternenflotte bescheid weiß, falls die Enterprise zerstört wird, wer dafür verantwortlich ist. Doch V'Las hört nicht und die vulkanischen Schiffe eröffnen das Feuer - zunächst nur auf die andorianischen Schiffe. Doch als die Enterprise einem in Not geratenen Schiff der Andorianer hilft, wird auch sie von den Vulkaniern unter Beschuss genommen.

Episodenbild (c) CBS Obwohl nun alle Ratsmitglieder gegen V'Las und seine Entscheidungen protestieren, ist jeglicher Widerstand zwecklos und die "aufmüpfigen" Mitglieder des Rates, werden kurzerhand unter Arrest gestellt. Da schwingen die Türen der Raumes auf und zwei Gestalten in langen Kutten treten herein: Es sind Archer und T'Pau. Sie präsentieren den Anwesenden die Kir'Shara. V'Las verliert die Kontrolle über die Situation und die Ratsmitglieder, die eben noch unter Arrest standen, entheben V'Las des Kommandos und rufen die Schiffe zurück. Der Krieg wurde verhindert! Etwas später auf der Enterprise: Während Archer Suraks Kathra entfernt bekommt und T'Pol sich in ihrem Quartier von den Strapazen der letzten Tage erholt, klingelt es plötzlich an der Tür, es ist Kos, ihr Mann. Wie wir erfahren, war es sein Transportercode, der es Archer und T'Pau erlaubte, sich direkt in das Gebäude des Oberkommandos zu beamen. Während seines Besuches, verkündet Kos, das er die Ehe zwischen ihm und T'Pol auflösen wird. Er weiß, dass sie ihn nur geheiratet hat, um ihre Mutter wieder ins Wissenschaftsministerium zu bringen.

Auf Vulkan stößt die Entdeckung der Kir'Shara inzwischen auf große Resonanz. Die gesamte Gesellschaft scheint einer Reform zu unterliegen, die das Ziel hat, zurück zu Suraks wahren Lehren zu finden. Doch nicht nur das: Durch die Entdeckung der Kir'Shara haben die Vulkanier erkannt, dass es Zeit für die Menschen wird, auf eigenen Beinen zu stehen - ohne durch die Vulkanier bevormundet zu werden; eine neue Ära scheint nun angebrochen zu sein! Inzwischen irgendwo in einer Höhle, V'Las unterhält sich mit einer mysteriösen Gestalt, die im Schatten bleibt. Ihr Plan wurde verhindert und der Fremde sagt aus, dass er Vulkan nun schnellstens verlassen müsste, da seine Position in Gefahr sei. Ferner sagt er, dass sich V'Las keine Sorgen machen solle, denn die Wiedervereinigung der Völker sei nur eine Frage der Zeit - da tritt der Fremde aus dem Schatten heraus: Es ist ein Romulaner!

Review von Michael Melchers: Wow, was für ein Finale! Spannung bis zur letzten Minute und eine - mehr als überraschende Wende - kurz vor Schluss! "Kir'Shara" bildet den Höhepunkt und gleichzeitig den Abschluss der zweiten Trilogie innerhalb der vierten Staffel. Ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass diese um vielen besser war, als die Geschichte um die genetisch Aufgewerteten. Diese Episode wirkt in sich geschlossen, obwohl sie nur 1/3 der Gesamtgeschichte darstellt. Die Erzählung ist flüssig und weißt keine größeren Engpässe auf. Eine wirklich gelungene Arbeit. Diese Geschichte hat uns einen tiefen Einblick in die Gesellschaft der Vulkanier gegeben. Wir haben erfahren, wie genau es sich mit Suraks Lehren verhält und - ich erwähnte es schon in einer früheren Kritik - warum sich die Vulkanier in "Enterprise" bisher so anders verhielten, als jene, die wir aus anderen Serien kennen.

Episodenbild (c) CBS Doch damit nicht genug; quasi als Bonus wird der Erde nun die volle Souveränität gestattet, die sie in den 100 Jahren, in den der Kontakt zu Vulkaniern nun schon besteht, nicht genießen konnte. Keine Einschränkungen bei der Forschung mehr, keine Vulkanier, die einem prüfend über die Schulter sehen und vor allen Dingen hat die Erde nun die Chance, sich stärker in die interplanetare Politik einzubringen - ein sehr wichtiger Schritt in Richtung Föderation! Mit dem Auftreten der Romulaner hat, so denke ich, niemand gerechnet. Diese letzte Szene bietet nun viel Raum für Spekulationen: Ist V'Las selbst ein Romulaner? Befand sich vielleicht sogar ein getarntes Schiff im Orbit? Gibt es noch mehr Romulaner auf Vulkan? Fragen über Fragen und leider keine Antwort in Sicht. Die Frage der Wiedervereinigung beider Völker ist ja auch Thema, mit dem sich TNG schon auseinander gesetzt hat - vielleicht wird bald noch ein weiterer Stein in dieses Puzzle eingesetzt.

Man darf diese Kritik nicht abschließen, ohne die hervorragende Schauspielleistung von Gary Graham (Soval) zu erwähnen. Bisher hatte er nur die Möglichkeit, den vulkanischen Botschafter zu spielen, der möglichst keine Miene verzieht. Auch als er sich gegen V'Las auflehnt, bleibt sein Gesicht fast starr, aber als er auf diesem Folterstuhl von Shran sitzt, kann dieser Mann sein ganzes Talent unter Beweis stellen. Die hervorbrechenden Emotionen, gepaart mit dem Schmerz und dem gleichzeitigen Willen, Shran nicht die Genugtuung zu geben, das zu bekommen, was er will, sind so fantastisch gespielt, dass man fast glauben könnte, dieser Stuhl wäre Realität! Ebenso wie Soval, hat auch T'Pol (wieder einmal) eine kleine Änderung erfahren. Sie scheint sich nach dem Gespräch mit T'Pau wirklich als Syyrrannite zu fühlen, was auch an einer späteren Äußerung erkennbar ist. Nicht zuletzt durch die Heilung ihres P'Nar-Syndroms könnte sich T'Pol also nun verpflichtet fühlen, die Lehren von Surak genauer zu studieren, um den Punkt der Syyrranniten zu verstehen und letztendlich selber diese Meinung zu vertreten.

Fazit: "Kir'Shara" ist eine hervorragende Episode, die uns zeigt, was aus einer Gesellschaft werden kann, die ihre eigenen Regeln vergisst und alles tut, um ihre egoistischen Ziele zu erreichen - auch hier wieder eine Vorstellung, die auf beängstigende Weise Realität geworden ist.

Wertung: 5 von 5 Punkten
Michael Melchers
(Bilder © CBS/Paramount)




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