Kurzinhalt:
Eine Weltall-Expedition zur Erschließung neuer Lebensräume führt das Raumschiff "Sarja" auf den Planeten Alpha Kassiopeia. Von diesem, einem der Erde ähnelnden Planeten, haben die Expeditionsteilnehmer einen Hilferuf empfangen. Während einige Mitglieder der Bordbesatzung im Raumschiff bleiben, betreten die anderen den unbekannten Himmelskörper. Dort werden Sie von menschenähnlichen Robotern in ein phantastisches, unterirdisches Reich gebracht, wo Ihnen ewige Glückseligkeit geboten wird. Den Crewmitgliedern ist nicht bewusst, dass sie sich in Lebensgefahr begeben.
Review:
Nachdem sich der erste Teil "Start zur Kassiopeia" vorwiegend mit den Grundlagen zu diesem tollkühnen Abenteuer beschäftigte, erreicht die "Sarja" hier endlich ihr Ziel, den Stern Alpha im Sternbild Kassiopeia. Die aufgefangenen Funksignale deuten auf eine Katastrophe hin, und in Folge eines Unfalls trifft die Mannschaft bereits nach knapp einem Jahr Flugzeit ein, ist also noch längst nicht erwachsen. Wie schon der erste Teil ist "Roboter im Sternbild Kassiopeia" eine ausgewogene Mischung aus Abenteuer und Komödie, wobei hier allerdings die Schwerpunkte anders gesetzt werden. Die Geschichte wird temporeich erzählt und verzichtet dabei auf die ideologisierten Sequenzen, die die Handlung im ersten Teil immer wieder behindern. Statt dessen geht es hier nach einer kurzen, melancholischen Geburtstagsfeier direkt los. Diese Szene hat mir übrigens recht gut gefallen, greift sie doch die Einsamkeit unserer Helden fernab von Mutter Erde und der Familien auf. Ein Aspekt, der mir im ersten Teil fehlt und welcher dem im Grunde doch völlig absurden Einfall, Jugendliche in den Kosmos zu schicken, einen Hauch von Realismus verleiht.
Der Plot - Roboter unterjochen eine ganze Gesellschaft und eliminieren jegliche Emotionen - ist für einen Kinder- und Jugendfilm schon recht starker Tobak. Damit baut man zwar auf einer ordentlichen SF-Idee auf, doch dürfte die Zielgruppe damit leicht überfordert sein. Es ist natürlich nicht so, dass man sich ernsthaft mit der Roboter-Thematik auseinandersetzt, aber diese Prämisse halte ich doch eher für ungeeignet, bedenkt man die eigentliche Botschaft des Films. Unverkennbar warnt der Film vor dem blinden Vertrauen in die Technik und vor haltlosen Heilsversprechen. Zugleich fordert er dazu auf, Minderheiten bei deren Emanzipierung zu unterstützen oder vielmehr den Menschen als solchen zu befreien. Diese Intention ist aus damaliger Perspektive durchaus system- und jugendkonform, doch heute mag man sich fragen, was diese Extrema sollen. Zumal man dem komplexen Stoff zugunsten einiger Lacher kaum gerecht wird. Es ist so, dass die Möglichkeiten, die sich aus dieser großartigen Idee ergeben, nur spärlich genutzt werden. Damit weist "Roboter im Sternbild Kassiopeia" nicht mehr den Reiz seines Vorgängers auf und versagt zudem als SF-Film.
Fazit:
Summa summarum bleibt ein kurzweiliges Weltraumabenteuer, das mit einigen faszinierenden Details aufwartet, aber insgesamt einen unbefriedigenden Eindruck zurücklässt. Man zitiert zwar die Stärken des ersten Teils, aber Steigerungen bzw. neue Akzente werden kaum hinzugefügt. Zudem ist es bedauerlich, dass eine tolle SF-Idee so bescheiden dramatisiert wird.