Mit: Cox Habbema, Ivan Andonov, Rolf Hoppe, Vsevolod Sanayev, Petar Slabakov, Wolfgang Greese, Holger Mahlich, Benjamin Besson u.a.
Kurzinhalt:
Innerhalb von drei Tagen sind acht Transportraumschiffe spurlos verschwunden. Auch die Orbitalstation "Margot" schweigt urplötzlich. Die Weltraumbehörde steht vor einem Rätsel und sieht sich gezwungen ein absolutes Flugverbot in dem mysteriösen Sektor zu verhängen. Lotse Kun und Kosmonaut Dan verrichten währenddessen auf einem nahen Asteroiden Ihren Dienst, als sich trotz Flugverbot ein Objekt der Orbitalstation "Margot" nähert. Dan erhält den Auftrag, diesem den Weg zu versperren.
Review:
Eine gute Geschichte ergibt sich aus ihren Protagonisten, die ihrerseits ihren Teil zum Spannungsaufbau beitragen. Durchaus gilt dieser Maßstab auch für den Filmbereich, und so müsste "Eolomea" - theoretisch - brilliant sein. Ist er aber nicht. Es ist sicher schon ein Kunststück, in einem Film mit nicht einmal 80 Minuten Laufzeit dermaßen viel Langeweile aufkommen zu lassen. Während die ersten Minuten noch ein kleines, aber feines SciFi-Epos versprechen, wird schließlich keinerlei Erwartung erfüllt. Zu sehr konzentriert sich der Film auf die Charaktere, wobei die Handlung eher am Rande abläuft. Und die Problematik besteht darin, dass die Figuren so gut wie keine Identifikation zulassen. Es wird zwar angedeutet, dass sie mit ihren Schicksalen zu hadern haben, doch das lässt den Zuschauer (bzw. mich) völlig kalt.
Der Funke mag zu keinem Zeitpunkt überspringen, was einerseits an den einmalig ausstrahlungslosen Darstellern liegt, andererseits an den völlig beschränkten Möglichkeiten, die das Drehbuch bietet. Und wenn man schon einen Film macht, der den Menschen in den Mittelpunkt stellt, ist es doch fatal, nicht mit der notwendigen Professionalität ans Werk zu gehen. Dabei hätte der Plot durchaus das Potenzial, die "Helden" mit Konflikten zu konfrontieren und ihnen zugleich bewegende Schicksale aufzuerlegen. Das Konzept hätte durchaus funktionieren können. Doch all diese Möglichkeiten werden verschenkt, stattdessen plätschert die Handlung orientierungslos vor sich hin, gibt viele Stichworte und greift diese nicht wieder auf. Als zum Beispiel Kun erfährt, dass sein Sohn zu den verschollenen Kosmonauten gehört, soll dies für ihn besonders schmerzlich sein, doch dank mangelnden schauspielerischen Talents und der öden Dramaturgie nimmt man diese Entwicklung eher teilnahmslos zur Kenntnis.
Soll ich auch die stümperhaften Spezialeffekte erwähnen? Schon geschehen, also fahre ich fort… Die Weltraumszenen sind schon haarsträubend. Bedenkt man, dass diese Aufnahmen 1972 entstanden sind und was man vergleichsweise 1960 bei "Der schweigende Stern" zu leisten im Stande war, ist man versucht, den Machern die Ohren langzuziehen. Die Modelle sind in ihren Details zwar recht nett anzuschauen, doch unter dem Strich ist mir keine einzige Szene in Erinnerung geblieben, die das bescheidene Prädikat "halbwegs ok" verdient hätte. Die Bilder, die irgendwelche psychedelischen Gestirne darstellen sollen, taugen nicht einmal zu einem Lacher. Immerhin machen die Innenkulissen der Raumgefährte einiges wett, denn die sind in der Tat gelungen. Den Soundtrack kann ich natürlich auch nicht außen vor lassen. Dieses merkwürdige Geklimper (Günther Fischer sei Dank) würde hervorragend in eine 08/15-Schnulze passen, aber keinesfalls in einen SciFi-Film.
Fazit:
Man kann nur erahnen, worum es "Eolomea" eigentlich geht. Vielleicht ist er ein menschliches Drama vor utopischer Kulisse oder auch der Versuch, eine realistische Idee der Zukunft zu liefern. Vielleicht ist er auch ein gänzlich banaler SciFi-Film, der ohne jegliche Inspiration und Qualifikation entstanden ist. Auf jeden Fall ist er Zeitverschwendung.