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Star Trek: Tor zur Apokalypse Drucken E-Mail
Ein neues Abenteuer für Picard & Co. Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 22 Februar 2010
 
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Titel: "Star Trek - Tor zur Apokalypse"
Originaltitel: "Star Trek: Intelligence Gathering"
Bewertung:
Autoren: Scott & David Tipton
Zeichnungen: David Messina
Farben: Ilaria Traversi
Umfang: 110 Seiten
Verlag: Cross Cult
Veröffentlicht: Dezember 2009
ISBN: 3-941-24844-1
Buch kaufen: Broschiert, Gebundene Ausgabe
 

Klappentext: Was als simple Fehlfunktion des positronischen Gehirns des modernsten Archivs der Föderation und als Serie unzusammenhängender Ereignisse beginnt, entpuppt sich schon bald als Teil einer umfassenden Verschwörung, hinter der sich eine schreckliche Bedrohung verbirgt, die die Bevölkerung ganzer Welten vernichten kann. Kann die Crew der Enterprise die Puzzleteile zusammenfügen, bevor es zu spät ist?

Review: Mit dem Next Generation-Comic "Tor zur Apokalypse", der zeitlich ungefähr in der 5. Staffel der Serie angesiedelt zu sein scheint, setzt der Cross Cult-Verlag die recht zügige Veröffentlichung von in den USA erschienenen "Star Trek"-Comics fort. War "Spiegelbilder" ein zwar belangloses, aber durchaus unterhaltsames Lesevergnügen, kann man dies jedoch von der jüngsten Veröffentlichung nur mehr eingeschränkt behaupten. Statt eine epische, umfassende Geschichte zu erzählen, fasst der Band fünf Abenteuer zusammen, die nur sehr rudimentär etwas miteinander zu tun haben - und die entsprechende Erklärung im 5. Teil wirkt zudem etwas verkrampft. Die einzelnen Geschichten variieren dabei sehr stark, was ihre Qualität betrifft - ihnen allen ist jedoch gemein, dass rund 20 Comic-Seiten einfach zu wenig sind, um eine spannende, packende Geschichte zu erzählen. Kaum ist man halbwegs in die Handlung eingetaucht, ist sie auch schon wieder vorbei. Dass man zuletzt noch dazu auf eine Bedrohung für die ganze Galaxis zurückgreifen muss, um Spannung zu erzeugen, und sich der nicht gerade originellen Idee eines Tors zu einer anderen Dimension mit höllenartigen Wesen bedient, trägt auch nicht gerade zu einem positiven Gesamteindruck bei.

Inhaltlich war der neueste "Star Trek"-Comic jedenfalls definitiv eine Enttäuschung. Da haben meines Erachtens selbst die Ende der 60er/Anfang der 70er erschienenen "Gold Key"-Comics originelleres und unterhaltsameres geliefert. Was hingegen erneut zu überzeugen vermag, sind David Messina's Zeichnungen. Zwar fällt wie schon bei "Spiegelbilder" auch hier wieder auf, dass er es mit dem Stilmittel der Unschärfe bei weiter von der imaginären Kamera befindlichen Objekten etwas übertreibt, davon abgesehen sind die Zeichnungen - und die kräftigen Farben - wieder einmal sehr gelungen und dynamisch, und die Bilder atmosphärisch und mit einigen interessanten, an die TV-Serie erinnernden Einstellungen. Was mir auch gut gefallen hat, ist wie fast jede Figur in eine der Abenteuer in den Vordergrund treten darf. Im ersten Teil sind es Riker und Data, in den weiteren Geschichten nehmen dann auch noch Deanna Troi, Dr. Crusher, Worf, LaForge, O'Brien, Ro Laren und zuletzt natürlich auch noch Captain Picard eine wichtige Rolle ein. Auch das Wiedersehen mit Tomalak erfreut das Fan-Herz. Etwas störend wirken hingegen die etwas auf flappsig getrimmten Kommentare, die zum Ton der Next Generation nicht wirklich passen wollen. Ob dies auf die Übersetzung oder die Autoren zurückzuführen ist, lässt sich jedoch ohne Kenntnis der englischen Originalfassung nicht beurteilen.

Fazit: Dass man in einem 100 Seiten langen Comic natürlich niemals eine so ausgeklügelte, epische Geschichte erzählen kann wie in einem Roman, ist klar. Aber selbst mit an den Einschränkungen des Mediums angepassten Erwartungen stellt die Handlung aus "Tor zur Apokalypse" eine ziemliche Enttäuschung dar. Einerseits aufgrund der mangelnden Originalität (ein Kritikpunkt, der sich vor allem auf die letzte Geschichte bezieht), andererseits durch die Schnapsidee, die ohnehin schon knapp bemessenen 100 Seiten noch einmal auf je 5 nur bedingt zusammenhängende Geschichten aufzuteilen. Spannung kann so leider keine aufkommen. Die optische Gestaltung versteht es hingegen erneut, zu überzeugen. Fans der "Next Generation" dürfen vor allem aufgrund des Nostalgie-Werts - wird doch ein neues Abenteuer der Enterprise-D erzählt! - gerne einen Blick riskieren, sollten allerdings was die Handlung betrifft ihre Erwartungen deutlich nach unten schrauben, um keine unangenehme Überraschung zu erleben.

Christian Siegel

Bewertung: 2/5 Punkten




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