"Star Trek Online" - SPECiAL Teil 2: Was ist ein MMORPG?
Spielvarianten und FinanzierungsmodelleKategorie: Star Trek - Autor: Alexander Lutz - Datum: Dienstag, 26 Januar 2010
"Star Trek Online" (STO) wird am 02. Februar veröffentlicht. Bis dahin liefern wir euch nützliche Hintergrundinformationen sowie Einblicke in die heiße Phase des Open Beta Tests. Nachdem wir im 1. Teil unseres Specials einen kurzen Überblick zur Entwicklungsgeschichte des Spiels gaben, geht es diesmal geht es um die Frage, was eigentlich hinter der Abkürzung MMORPG steckt und welche Unterschiede es in diesem Genre gibt.
STO ist ein sogenanntes Massively Multiplayer Online Roleplaying Game
(MMORPG, kurz MMO). Doch was genau ist ein MMO? Und was muss bei dieser
Art von Spielen beachtet werden?
Der Sinn eines MMOs ist
es, tausenden von Spielern es die Gelegenheit zu bieten, gemeinsam die
jeweilige Welt zu erkunden zu erkunden und zusammen. (oder auch
alleine) Abenteuer zu erleben. Als technische Vorraussetzung wird eine
Breitband-Internetverbindung benötigt, denn das Spiel ist ausschließlich
online spielbar.
Die Welt eines MMOs ist meistens offen. Das bedeutet, man streift mit
seinem Avatar (Spielfigur/Charakter, kurz: Char) durch eine virtuelle
Welt und trifft dabei die Chars der anderen Spieler. Man
kann immer und überall andere Spieler treffen, die bei der
Mission, die man von einem computergesteuerten Non-Player-Character
(NPC) bekommen hat, eventuell behilflich sind. Dies nennt man Player vs. Enviroment (kurz: PVE,
Spieler gegen Umwelt). Wenn man jedoch Player vs. Player (kurz: PVP,
Spieler gegen Spieler) spielt, kann es passieren, dass der eigene Char von
anderen Spielern angegriffen und getötet wird. Manche Quests (Aufgaben)
werden aber auch in so genannten Instanzen gespielt. Das bedeutet, dass
das Spiel eine gesonderte, meist räumlich stark eingegrenzte Welt für
den Spieler und seine Gefährtengruppe erstellt. In solche Instanzen
haben andere Spieler, außer Gruppenmitglieder, keinen Zugang.
Weitere wesentliche Bestandteile eines MMOs eines MMOs sind 1. Das Crafting:
Die Avatare der Spieler können Berufe erlernen und damit neue Ingame-Items (Gegenstände im Spiel) erstellen. 2. Das Housing:
Die Avatare der Spieler können Ingame-Häuser erweben, einrichten und bewohnen.
Da MMOs deshalb technisch (und damit auch finanziell) sehr aufwändig sind, gibt es dafür drei Fianzierungs-Modelle:
1. Das Abo-Modell: Beim Abo-Modell kauft man zunächst die Clientsoftware im Handel. Um das
Spiel nutzen zu können muss der Käufer zusätzlich jeden Monat eine Gebühr
von ca. 10-15 EUR an den MMO-Betreiber bezahlen. Allerdings sind im
Kaufpreis der Clientsoftware normalerweise die ersten 30 Tage enthalten, so
dass dem Spieler erst ab dem zweiten Monat weitere Kosten entstehen. Meistens bieten die Betreiber mehrere unterschiedlich lange
Abonnements an: 1 Monat, 3 Monate, 6 Monate und 12 Monate. Wobei der monatliche Preis bei zunehmender Abo-Länge sinkt. Bei "Herr der Ringe Online" und "Star Trek Online" wird darüber hinaus noch
eine Lebenszeit-Mitgliedschaft (Lifetime Membership, LTM) angeboten.
Das LTM ermöglicht Spielern, die monatlichen Abo-Kosten durch eine
Einmalzahlung in Höhe von 150,00 bis 200,00 EUR abzugelten.
2. Free to Play (F2P):
Bei sogenannten F2P-MMOs entstehen dem Spieler zunächst keine Kosten.
Die Clientsoftware kann von der Betreiber-Internetseite kostenlos
heruntergeladen werden und auch der Spielbetrieb ist kostenlos möglich.
Solche F2P-Spiele finanzieren sich in der Regel über einen sogenannten
Itemshop. Der Itemshop kann sowohl spielrelevante Ingame-Gegenstände,
als auch zusätzlich Slots zur Erstellung von Charakteren und Ähnliches
anbieten. Grundsätzlich gilt: Niemand muss etwas kaufen, aber die Shop-Items
machen dem Spieler das Vorrankommen im Spiel deutlich leichter und abwechslungsreicher.
3. Das Guild Wars-Modell: Das Spiel "Guild Wars" nimmt in der MMO-Welt eine Sonderstellung ein: Die
Clientsoftware wird im Handel verkauft, der Spielbetrieb dagegen ist
kostenlos. Es gibt lediglich einen unbedeutenden Itemshop, der Dinge
wie zusätzlich Charakterslots verkauft. Das Spiel finanziert sich
deshalb (fast) ausschließlich über den Verkauf der halbjährlich
erschienenen Erweiterungen (Add-Ons).
"Guild Wars" (GW) nimmt neben dem einzigartigen
Finanzierungsmodell noch eine weitere Sonderstellung ein: Im Gegensatz
zu normalen MMOs gibt es keine offene Welt. Die Spieler können
sich nur in den Städten treffen und sich zu Gefährtengruppen
zusammenschliessen. Sobald ein Spieler mit seiner Gefährtengruppe eine
Stadt verlässt, befindet er sich in einer für ihn und seine Gefährten
generierten Instanz, in der er keine weiteren Spieler treffen kann. Dies hat für die Betreiber den riesigen Vorteil, dass sie nur die
Städte auf ihren Servern hosten müssen, die Instanzen können
resourcen-schonend auf den Rechnern der Mitglieder der Gefährtengruppen
ausgeführt werden. Und genau dieser Umstand macht das Guild Wars-Finanzierungsmodell erst möglich.