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FilmRückblick 2009 - Die besten Filme des Jahres: Das Verfolgerfeld Drucken E-Mail
Die Plätze 25-11 Kategorie: DVD & Kino - Autor: Christian Siegel - Datum: Freitag, 15 Januar 2010
 
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Die besten Filme des Jahres 2009 – Das Verfolgerfeld

Bevor ich mit der Aufzählung der meines Erachtens besten Filme des letzten Jahres beginne, möchte ich folgendes festhalten: Eine solche Liste ist immer eine Momentaufnahme; einerseits, da man mit der Zeit den einen oder anderen Film sehen kann, der sich nach vorne schummelt, und andererseits kann sich die Meinung zu Filmen mit der Zeit auch verändern. Ich bemerke es immer wieder gerade im Bereich der Unterhaltungsfilme: Es gibt jene, die mich im Kino nicht so begeistert haben, aber nach ein paar Monaten kann ich es schon gar nicht mehr erwarten die DVD/Blu Ray einlegen und ihn mir erneut ansehen zu können. Und dann gibt es jene, die mir zwar sehr gut gefallen haben... aber wenn mal 1-2 Jahre vergehen und ich verspüre immer noch keinen Drang mir den Film erneut anzuschauen, dann war er vielleicht doch nicht so gut wie ich gedacht hatte. Um euch ein Beispiel zu geben: Ich habe mir bevor ich mit dem FilmRückblick 2009 begonnen habe jenen von 2008 durchgelesen, und war überrascht, wie weit vorne "Der Tag, an dem die Erde still stand" platziert war. Mir gefällt der Film zwar nach wie vor sehr gut, aber so begeistert wie nach meinem Kinobesuch bin ich längst nicht mehr. Dies nur, um euch deutlich zu machen, dass dies nur der aktuelle Stand der Dinge ist, und die Liste theoretisch in einem Jahr schon wieder etwas anders aussehen könnte.

Nun geht es aber los mit dem Plätzen 25-11:


ImagePlatz 25: Terminator 4 – Die Erlösung
Viele von euch wird es wohl überraschen, dass es diese weithin gescholtene Fortsetzung auf die Liste der 25 besten Filme des Jahres geschafft hat – wenn auch nur knapp. Fakt ist aber: Wie in meinem Review schon erwähnt fand ich "Terminator 4" erstaunlich unterhaltsam. Natürlich hat er auch seine Schwächen; vor allem was die Logik betrifft leistet man sich einige Ungereimtheiten, die Figuren – insbesondere John Connor und seine Frau Kate – hätten noch etwas mehr Zeit auf der Leinwand brauchen können, was Anspruch und Tiefgang betrifft bewegt er sich selbst für einen Blockbuster im unterdurchschnittlichen Bereich, und an die bedrückende Stimmung der kurzen Ausschnitte des Krieges gegen die Maschinen aus den ersten beiden "Terminator"-Filmen kommt McG keine Sekunde auch nur annähernd heran. Aber, Ladies und Gentleman: Die Handlung bewegte sich rasant weiter, war durchaus packend, die Action war gut inszeniert, und vor allem alles ab der "überraschenden" Offenbarung rund um Marcus fand ich toll. Insbesondere auch den Showdown, der für mich eine perfekte Hommage an die beiden Terminator-Filme von James Cameron dargestellt hat, und mit einer überzeugenden CGI-Cameo (vor allem im direkten Vergleich zu Charles X. Xavier aus "X-Men Origins: Wolverine" kann die Effektarbeit hier gar nicht genug hervorgehoben werden) aufwarten kann. Alles in allem hat mich der Film einfach sehr gut unterhalten. Mit den ersten beiden "Terminator"-Filmen kann "Die Erlösung" zwar nicht im entferntesten mithalten, aber die schwache "Rebellion der Maschinen" lässt McG hier klar hinter sich. 7/10
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ImagePlatz 24: Star Trek
Auch auf die Gefahr hin, dass mich gleich alle für verrückt erklären und beschließen, sich den FilmRückblick dieses Wahnsinnigen nicht länger antun zu müssen, aber: "Star Trek" konnte sich in meinen Augen tatsächlich nur äußerst knapp gegen "Terminator 4" durchsetzen. Während ich mir McG's Fortsetzung bereits kurz nach der Veröffentlichung auf Blu Ray zugelegt habe – wobei hier sicherlich der geringe Preis ebenfalls eine Rolle gespielt hat – steht die Blu Ray zu "Star Trek" immer noch nicht bei mir zu Hause. Bitte versteht mich nicht falsch, der Film ist sicherlich nicht schlecht. Das Casting ist – bis auf Simon Pegg, den ich einfach nur grauenhaft fand – außerordentlich gut gelungen, die Effekte sind spektakulär und wirken deutlich frischer als in früheren Filmen der Reihe, Michael Giacchino's Soundtrack gehört definitiv zu den besseren der Trek-Filme (und angesichts der guten Qualität der meisten davon sagt das schon etwas aus), und es gibt einige packende Szenen. Aber... so wie auch bei "Terminator 4" störe ich mich daran, dass der Film sich zwar als Pseudo-Prequel versteht, damit jedoch nur bedingt erfolgreich ist. Noch schlimmer sind die zahlreichen logischen Schwächen aus dem meines Erachtens sehr schlampigen Drehbuch, was "Star Trek" dann letztendlich auch den Preis für die dämlichste Szene des Jahres eingebracht hat. Diese und noch einige andere Schwächen machen den Film für mich als "Star Trek"-Fan zu einem nur eingeschränkten Vergnügen. Im Endeffekt hat es "Star Trek" nur aus einem Grund geschafft, sich vor "Terminator 4" zu platzieren, und das sind die großartigen ersten 10 Minuten mit der Zerstörung der Kelvin, die für mich zu den besten Momenten des abgelaufenen Kinojahres zählt (auch wenn es für eine entsprechende Auszeichnung angesichts der starken Konkurrenz nicht gereicht haben mag), und sich auch mit den besten Szenen aller Star Trek-Filme und –Serien messen kann. 7/10
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ImagePlatz 23: Public Enemies
"Public Enemies" war zwar kein überragender Film und konnte meine an ihn gehegten Erwartungen nicht ganz erfüllen, aber gut war er trotzdem. Christian Bale blieb zwar auch hier erstaunlich blass (2009 war irgendwie einfach nicht sein Jahr), dafür agierte Johnny Depp gewohnt souverän. Der wahre Star des Films war für mich aber ohnehin Marion Cotillard; eine phantastische Schauspielerin, die in meinen Augen alle anderen gnadenlos an die Wand gespielt hat. Michael Mann's Inszenierung ist gewohnt sicher, wobei man sich bei "Public Enemies" keinen knallharten, mordsspannenden Thriller erwarten darf; er ist vielmehr eine Mischung aus Gangsterdrama und Biopic. Gestört hat mich die etwas billige HD-Kamera-Optik, die an Pseudo-Dokuserien wie "The Office" etc. erinnert hat und den Glanz der damaligen Zeit nicht im Geringsten vermitteln konnte, sowie die für mich unverständliche Auswahl der Synchronstimmen. Bale wurde bisher fast ausschließlich von David Nathan synchronisiert, während es für Depp mit Markus Off prominente Vertretung gibt, die mir sogar für ihn stärker im Ohr liegt ("Fluch der Karibik" sei Dank) und passender erscheint. So wie man's gelöst hat fand ich's jedenfalls völlig bescheuert: Wann immer Depp den Mund aufgemacht hat, hatte ich Bale's Gesicht vor dem inneren Auge. Von diesen beiden Kritikpunkten und der stellenweise etwas mangelnden Dramatik mal abgesehen aber ein guter Film, der sich zwar nicht mit "Heat" und "Collateral" messen kann, aber dennoch im Genre der Gangsterfilme eine Bereicherung darstellt. 7/10


ImagePlatz 22: State of Play – Stand der Dinge
Ein angenehm altmodischer Thriller mit einem wieder deutlich besser als zuletzt agierendem Russell Crowe und einer gewohnt starken Rachel McAdams. Sogar der oftmals gescholtene Ben Affleck lieferte eine überzeugende Leistung. Zugegeben, wirkliche Hochspannung verbreitet der Film nur stellenweise, aufgrund der interessanten Handlung und den sympathischen Figuren kam bei mir trotzdem nie Langeweile auf. Zudem wirkte der Film im Vergleich zu anderen Thrillern angenehm realistisch und glaubwürdig. Elemente wie der Kampf zwischen "echtem" investigativen Journalismus und der heutigen Blogger-Mentalität sowie die Gefühle zwischen Cal und der Frau seines ehemals besten Freundes werten den Film zusätzlich auf. Gute Einzelszenen, wobei hier vor allem alles mit Jason Bateman hervorsticht, runden das positive Gesamtbild ab. Einzig die Auflösung am Ende war mir als altem Thrillerhasen etwas zu vorhersehbar. Davon abgesehen ein sehr guter Film, den ich vor allem Fans eher ruhiger Thriller nur empfehlen kann. 8/10


ImagePlatz 21: Milk
Ich bin nicht der größte Biopic-Fan und finde vor allem, dass man es in Hollywood in den letzten Jahren etwas damit übertrieben hat. Aber dieses Politdrama von Gus Van Sant war wirklich sehr gut. Die Handlung rund um den Kampf um Gleichberechtigung der Homosexuellen ist leider auch heute noch – vor allem in den USA – so aktuell wie damals zu Harvey Milk's Zeiten; immer noch versuchen uns Hassprediger einzureden, Homosexualität sei eine Krankheit oder eine Sünde. Doch zurück zum Film: Neben Gus Van Sant's schlichter, aber stilvoller Inszenierung sticht vor allem Sean Penn mit einer der besten schauspielerischen Leistungen seiner Karriere hervor – was angesichts der Tatsache, dass er auch sonst immer tolle Performances abliefert, wirklich ein großes Kompliment darstellt. Es gibt einige Szenen, die unter die Haut gehen, und zu berühren vermögen. Die Handlung konzentriert sich auf Milk's politische Laufbahn und wurde zumindest mir – vor allem auch da ich bisher noch nicht viel von ihm gehört hatte – niemals langweilig. Für ein richtiges Meisterwerk, dass sich auf dieser Liste noch weiter nach vorn hätte arbeiten können, fehlte mir allerdings das gewisse Etwas. 8/10
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ImagePlatz 20: Duplicity – Gemeinsame Geheimsache
Apropos altmodischer Thriller: "Duplicity" ist eine herrliche Mischung aus Screwball- und Thrillerkomödie und brilliert vor allem mit zwei Hauptdarstellern in absoluter Spiellaune, dem wendungsreichen Plot und der stilvollen Inszenierung. Seine zweite Regiearbeit nach "Michael Clayton" ist zwar um einiges lockerer und unterhaltsamer, trotzdem versteht es Tony Gilroy auch hier immer wieder, Spannung aufzubauen. Diese entsteht dabei eher aufgrund der Beziehung der Figuren zueinander – während er auf Action praktisch zur Gänze verzichtet. Vom Stil her wirkt "Duplicity" wie der geistige Bruder der "Oceans"-Filme, und erinnert generell von der Inszenierung und der Erzählweise her an Steven Soderbergh. Wer seine Filme mochte, sollte sich daher "Duplicity" nicht entgehen lassen! Der einzige größere Kritikpunkt, den ich vorzubringen habe: Wenn man den Film mal gesehen hat und die große Auflösung am Ende kennt, dürfte sich wohl der Wunsch nach einer weiteren Sichtung eher in Grenzen halten. Die Handlung ist sicherlich die größte Stärke des Films, doch wenn man die ganzen Wendungen mal kennt hat "Duplicity" nur mehr vergleichsweise wenig zu bieten (wie z.B. die spielfreudigen Darsteller). Trotzdem die beste Thrillerkomödie des Jahres! 8/10


ImagePlatz 19: Zeiten des Aufruhrs
Der wohl beste "Feel-Bad-"Film des Jahres. Sam Mendes' "Zeiten des Aufruhrs" vereint das Titanic-Traumpaar Leonardo diCaprio und Kate Winslett in einem unheimlich deprimierenden Film über eine gescheiterte Ehe – und den letzten verzweifelten Versuch, diese doch noch zu retten. Es mag zwischen April und Frank mal so etwas wie Liebe gegeben haben, doch mittlerweile scheinen die beiden nur mehr Verachtung bis richtiggehenden Hass füreinander zu empfinden. In einer Zeit, in der Scheidungen verpönt waren, sehen beide jedoch keinen Ausweg aus ihrer Misere. Zwar nicht ganz so genial wie "American Beauty", überzeugt Sam Mendes auch hier mit einer eingängigen Inszenierung, bei der er es vor allem versteht, die äußere Idylle der schönen Kleinstadt in Kontrast zur zerrütteten Beziehung des Ehepaars zu stellen. Die beiden Hauptdarsteller überzeugen zudem mit einer ungemein eindringlichen Performance, und waren selten besser als hier. Die einzig größere Schwäche des Films ist die Tatsache, dass sich Sam Mendes kaum mit ihren glücklicheren Zeiten aufhält und es daher schwer fällt nachzuvollziehen, was die beiden eigentlich zu retten versuchen. Ein Problem, dass durch zahlreiche eindringliche Szenen aber mehr als nur ausgeglichen wird. 8/10


ImagePlatz 18: The International
In den USA ist Tom Tykwers Bankenthriller ja leider eher gefloppt – zu unrecht, wie ich finde. Natürlich, wer in diesen Film hineingeht und sich einen Bond-Film erwartet (ich bin nach wie vor der Ansicht, dass Clive Owen der beste Bond aller Zeiten hätte werden können, sogar noch vor Sean Connery!) oder auch einfach nur einen überzogenen Agententhriller voller Action von der ersten bis zur letzten Minute, wird wohl ziemlich enttäuscht werden. Stattdessen reiht sich "The International" perfekt in die Reihe der eher politischen und vor allem realistischen Thriller der letzten Jahre ein, die noch dazu ernste und aktuelle Thematiken behandeln. Clive Owen überzeugt wieder einmal in der Rolle des geplagten Agenten bzw. Ermittlers, und auch das Schauspiel der restlichen Besetzung weiß zu gefallen. Die Action ist zwar eher rar gesät, doch wenn es mal kracht, dann ordentlich – wie auch die Auszeichnung der Schießerei im Guggenheim-Museum als beste Actionszene des Jahres beweist. Insgesamt ein toller, packender und vor allem realistisch wirkender Thriller, der angesichts der Banken- und Finanzkrise im Jahr 2009 zu keinem treffenderen Zeitpunkt hätte erscheinen können. 8/10


ImagePlatz 17: Der fremde Sohn
Wenn nicht zu Beginn des Films die Worte "Eine wahre Geschichte" stehen würden, würde man zu keinem Zeitpunkt in Betracht ziehen, dass so etwas wirklich passiert ist. Nicht, da es so abwegig wäre oder es an den Haaren herbeigezogen wirken würde, aber es ist einfach auf einer rationalen Ebene so unglaublich... da verschwindet ein Kind, die Polizei bringt der Mutter ein völlig fremdes Kind zurück, und beharrt trotzdem steif und fest darauf, dass sie den richtigen Jungen gefunden haben, trotz aller Aussagen und Beweise, die auf etwas anderes hindeuten. Und als die Mutter nicht brav kuscht wird sie kurzerhand in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen. Es ist wirklich erschreckend, wenn man bedenkt, dass sich dies tatsächlich zugetragen hat. Angelina Jolie spielt so gut wie nie, verfällt jedoch in der einen oder anderen Szene ins Overacting. Als B5-Fan wird man das eine oder andere Zitat wieder erkennen, davon abgesehen fand ich JMS' Drehbuch aber wirklich gut, wenn es auch sicherlich nicht jeden zufrieden stellen wird. Viele entscheidende Fragen die aufgeworfen werden, werden vom Film ganz bewusst nicht beantwortet - das fiese daran ist aber dass einem die Antwort mehrmals in Aussicht gestellt wird. Dies wird bestimmt den einen oder anderen frustrieren, mich hat es nur stärker in die Gefühlswelt von Christine Collins hineingezogen, und mich ihre Tortur noch stärker mitfühlen lassen. Alles in allem wieder mal ein toller Film von Clint Eastwood – und nicht der Einzige! 8/10.


ImagePlatz 16: Der Knochenmann
Die 3. Brenner-Verfilmung mag für mich zwar insgesamt gesehen die bisher schwächste gewesen sein; vor allem, da man die außergewöhnlichen Aspekte wie die ironischen Kommentare des Erzählers diesmal doch stark zurückgefahren hat. Dennoch bleiben die Brenner-Krimis – vor allem dank Idealbesetzung Josef Hader in der Titelrolle – auch in ihrem 3. Fall auf der Kinoleinwand zu den Schmuckstücken des österreichischen Films. Neben Hader brilliert vor allem die beliebte Theaterschauspielerin Birgit Minichmayr in einer angenehm untypischen Liebesgeschichte, sowie Josef Bierbichler, der sich mit Hader einige gelungene Wortgefechte liefern darf. Auch die Handlung überzeugt wieder mit einigen Wendungen und humoristischen Seitenhieben. Im Vergleich zu Filmen aus Hollywood wirkt das ganze zudem – von kurzen Aussetzern wie dem zur Parodie verkommenden Ostmafiosi – deutlich realistischer, ernster und echter. Eine weitere Stärke ist wieder einmal der teils sehr schwarze Humor. Ob man in der diesmal deutlich blutigeren Handlung eine satirische Kritik oder doch eher eine Anbiederung an die Tortureporn-Welle aus den USA sehen will, muss hingegen jeder für sich selbst entscheiden. Alles in allem wieder einmal ein toller Krimi; aber für Brenner's nächsten Fall wünsche ich mir wieder einen stärkeren Einsatz jener Elemente, welche diese Reihe von anderen Genreproduktionen abheben. 8/10


ImagePlatz 15: Rachels Hochzeit
Die Idee, bei einem Familienfest alte Differenzen wieder aufbrechen zu lassen, ist zwar nicht unbedingt neu, aber "Rachel's Hochzeit" gehört diesbezüglich – insbesondere was den Dramabereich betrifft – definitiv zu den besseren Vertretern. Dies verdankt der Film nicht nur Jonathan Demme's ruhiger Inszenierung, die den Schauspielern und Figuren ausreichend Gelegenheit gibt, zu glänzen, und diese ganz klar in den Mittelpunkt stellt. Denn die wohl größte Stärke von "Rachels Hochzeit" ist Anne Hathaway. Angesichts der Tatsache, dass sie sich immer wieder für eher anspruchslosere Filme nicht zu schade ist und ihre Karriere mit der Teenie-Schmonzette "Princess Diaries" begann, könnte man fast vergessen, dass es sich bei ihr um eine der besten Schauspielerinnen ihrer Generation handelt. Mit diesem Film erinnert sie uns jedoch alle wieder einmal daran, und liefert insgesamt betrachtet wohl die beste Leistung ihrer noch jungen Karriere ab. Auch der Rest des Ensembles überzeugt, und die Handlung des Films schlägt immer wieder Haken und ist sehr abwechslungsreich – mal schwarzhumorig, dann wieder dramatisch usw. Ein sehr guter Film über eine zerrüttete Familie, und wie diese zu einem eigentlich erfreulichen Anlass verzweifelt versucht, miteinander halbwegs auszukommen... 8/10


ImagePlatz 14: Gran Torino
Und noch einmal Clint Eastwood: "Der fremde Sohn" hat mir ja schon sehr gut gefallen, doch seinen zweiten Film, in dem er auch endlich wieder einmal vor der Kamera zu sehen ist, fand ich sogar noch um eine Spur besser. "Gran Torino" behandelt eine in den USA immer bedeutsamer werdende Thematik – nämlich das Zusammenleben verschiedener Kulturen. Zudem überzeugt Clint Eastwood erneut sowohl vor als auch hinter der Kamera – einerseits mit seiner überzeugenden schauspielerischen Leistung, andererseits mit seiner gewohnt ruhigen und stilvollen Inszenierung. Kowalski ist zudem eine sehr gelungene Figur, ein grantelnder alter Kauz, der einem aber trotzdem recht schnell sympathisch wird. Es gibt zahlreiche gute Szenen, die ich euch hier aber natürlich nicht spoilern will. Wie "Der fremde Sohn" kommt zwar auch "Gran Torino" nicht an sein Meisterwerk "Million Dollar Baby" heran, dennoch ist er ein sehr guter Rachethriller, in dem Eastwood's Kultfigur Dirty Harry noch einmal aufblitzt, um am Ende den geneigten Filmfan doch noch einmal ordentlich zu überraschen. 8/10


ImagePlatz 13: Der seltsame Fall des Benjamin Button
In den Vorjahren hätte es "Der seltsame Fall des Benjamin Button" locker in die Top 10 geschafft – doch 2009 war die Konkurrenz einfach zu stark. Trotzdem ist dieser Film ein herrliches Stück Kinomagie, mit dem David Fincher nach "Zodiac" erneut bewiesen hat, dass ich ihn nach einigen weniger gelungenen Filmen zu unrecht abgeschrieben hatte. Die Verjüngungs- und Alterungseffekte mögen einerseits revolutionär und andererseits noch nicht 100%ig überzeugend gewesen sein, sind aber ohnehin nur ein nettes Gimmick. Die wahre Stärke liegt in der phantastischen und originellen Geschichte, den guten bis sehr guten schauspielerischen Leistungen und natürlich auch David Fincher's Inszenierung. Während er sich bei einigen seiner letzten Filme, die stark in der Realität verankert waren oder im Fall von "Zodiac" ja gar reale Ereignisse zur Grundlage hatten, erlaubt er sich diesmal – dem Charakter des Films angemessen – eine phantasievollere Inszenierung mit einigen beeindruckenden, magischen Bildern. Es gibt einige starke Momente, und auch die Idee, die Rahmenhandlung in einem Krankenhaus in New Orleans während des Hurrikan's Katrina anzusiedeln, wertet den Film zusätzlich auf. Für eine bessere Bewertung – und Platzierung – mag es ihm etwas an Nachhaltigkeit und emotionaler Wirkung gefehlt haben, trotzdem ist "Der seltsame Fall des Benjamin Button" ein gefühlvolles, phantastisches und sehr gelungenes modernes Kinomärchen. 9/10
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ImagePlatz 12: 500 Days of Summer
Trotz der Versicherung des Erzählers gleich zu Beginn, dass es sich bei "500 Days of Summer" zwar um eine "Junge trifft Mädchen"-Geschichte, aber keinesfalls um einen Liebesfilm handeln würde, ist diese ausgefallene Komödie einer der romantischsten und aufmunterndsten Filme, die ich 2009 gesehen habe. Und er ist lustig! Einige Szenen, in denen man das Verhalten verliebter Menschen gehörig aufs Korn nimmt, sind zum Brüllen komisch. Trotz dieser heiteren Elemente durchzieht "500 Days of Summer" aber auch immer eine Melancholie und eine Ernsthaftigkeit, die romantische Komödien üblicherweise vermissen lassen. Der Film zeigt eine Beziehung mit all ihren Facetten, vom ersten Kennenlernen über das erste Date bis hin zur Trennung – und noch darüber hinaus. Getragen wird der Film dabei von einer wieder einmal überragenden Zoey Deschanel, die es erneut versteht, einer ausgefallenen Figur, die nicht nur positive Züge hat und bei der es sogar teilweise schwer fällt, sie gern zu haben, trotzdem sympathisch zu machen. Gleichzeitig ist Joseph Gordon-Levitt möglicherweise der erste männliche Schauspieler, der von ihr nicht völlig an die Wand gespielt wird. Ich kann mich ehrlich gesagt nicht daran erinnern, ihn schon mal irgendwo gesehen zu haben, werde mir seinen Namen jetzt aber definitiv merken. Weitere Stärken sind die gelungene Inszenierung, die mit einigen ausgefallenen Ideen aufwarten kann, sowie das abwechslungsreiche Drehbuch. Ein Film abseits jeglicher Hollywood-Klischees, den man sich als Fan des Genres nicht entgehen lassen darf. 9/10


ImagePlatz 11: Avatar – Aufbruch nach Pandora
Die Top 10 knapp verpasst hat James Cameron's 3D-Feuerwerk "Avatar – Aufbruch nach Pandora". In meinem ausführlichen Review habe ich eigentlich meinen Standpunkt wohl schon ausreichend dargelegt. Ich gehöre weder zu jenen, die "Avatar" als einen der besten Filme aller Zeiten feiern, noch zu den enttäuschten Stimmen, die ihm die unoriginelle Handlung und James Cameron kreativen Bankrott vorwerfen. Denn so wie bei vielen anderen Filmen auch liegen bei "Avatar" die Stärken halt nun mal in einem anderen Bereich. Nichtsdestotrotz hat er aber auch von den grandiosen Effekten, die insbesondere in 3D einfach nur atemberaubend wirken, noch einiges zu bieten. Die im Zentrum stehende Liebesgeschichte zwischen Jake und Neytiri ist glaubwürdig und berührend, die Message des Films aktueller denn je, und das Leben auf Pandora kann mit einigen originellen Ideen aufwarten und wirkt sehr durchdacht und stimmig. "Avatar" ist nach längerer Zeit wieder einmal ein richtiges Filmereignis, das über alle Geschlechts-, Länder- und Altersgrenzen hinaus Kinobesucher für sich zu begeistern vermag. Vom besten Film des Jahres mag "Avatar – Aufbruch nach Pandora" verhältnismäßig weit weg gewesen sein, aber was den Eventcharakter betrifft konnte ihm 2009 wohl kein anderer Film das Wasser reichen. 9/10
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