Originaltitel: Earth
Episodennummer: 1x07
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 06. November 2009
Erstausstrahlung D: 21. März 2010 (Free-TV, RTL II)
Drehbuch: Brad Wright, Robert C. Cooper & Martin Gero
Regie: Ernest Dickerson
Hauptdarsteller:
Robert Carlyle als Dr. Nicholas Rush,
Justin Louis als Colonel Everett Young,
David Blue als Eli Wallace,
Brian J. Smith als Lt. Matthew Scott,
Elyse Levesque als Chloe Armstrong,
Jamil Walker Smith als MSgt. Ronald Greer,
Alaina Kalanj als Lt. Tamara Johansen.
Gastdarsteller:
Ming-Na Wren als Camile Wray,
Carlo Rota als Dr. Carl Strom,
Ona Grauer als Emily Young,
Peter Kelamis als Dr. Adam Brody,
Anna Galvin als Patricia Armstrong,
Ryan Kennedy als Dr. Williams,
Lou Diamond Phillips als Colonel David Telford,
Richard Dean Anderson als Lt. General Jack O'Neill,
Janelle Monáe als Herself,
Haig Sutherland als Sgt. Hunter Riley,
Glynis Davies als Marian Wallace,
Mar Andersons als Major Green,
Patrick Gilmore als Dr. Dale Volker,
Alana Husband als Dr. McCormick,
Sarah Mutch als Celina,
Carlo Marks als Andy,
Raquel Riskin als Mindy,
Kerry James als Josh u.a.
Kurzinhalt:
Wissenschaftler auf der Erde haben einen Plan ausgearbeitet, mit dem es der Destiny möglich sein soll, das Sternentor auf der Erde anzuwählen. Man will zuerst die Energiereserven möglichst schnell aufbrauchen, in dem man die Waffensysteme der Destiny verwendet, und dann während das Schiff sich in einer Sonne wieder auflädt den Wahlvorgang starten. Colonel Young hält die gesammelten Daten für unzureichend und das Risiko für zu groß, und möchte auf jeden Fall die anderen Crewmitglieder in die Entscheidung einbeziehen. Daraufhin wird er von General O'Neill des Kommandos enthoben und durch Col. Telford ersetzt, der - sehr zum Missfallen von Dr. Rush - den Plan so schnell als möglich umsetzen will. Neben Col. Young haben auch Chloe und Eli die Kommunikationssteine benutzt, und sind nun nach dem Machtwechsel quasi auf der Erde gefangen. Während Chloe ihre Mutter erneut besucht und sich danach mit ihren Freunden trifft, schafft es Eli nicht, seiner Mutter die Wahrheit zu sagen, und gibt sich als enger Arbeitskollege von sich selbst aus. An Bord der Destiny wird währenddessen fieberhaft daran gearbeitet, den Plan in die Tat umzusetzen. Doch das Risiko ist groß, birgt der Versuch doch die Gefahr in sich, dass die Destiny explodieren könnte…
Review von Christian Siegel (kann Spoiler enthalten):
"Die Rückkehr" ist nun die erste Folge der Serie, wo sich meine Meinung in der Zwischenzeit doch etwas geändert hat. Und wo weitere Episoden vielmehr zulegen konnten, musste diese hier doch ein bisschen Federn lassen. Hauptverantwortlich mag sein, dass ich damals, als ich mir "Universe" bei der Erstausstrahlung ansah, schon eine längere "Stargate"-Pause eingelegt hatte, während ich nun über mehrere Jahre hinweg alle Serien (mit einer Folge pro Woche) durchgegangen bin. Und in dieser Zeit habe ich doch begonnen, eher eine Abneigung gegen jene Episoden zu entwickeln, die auf der Erde angesiedelt sind. Und auch, wenn sich "Die Rückkehr" insgesamt – gerade auch angesichts dieser Abneigung – eh noch recht wacker schlägt, hat sie mir doch nicht mehr ganz so gut gefallen, wie damals. Positiv ist grundsätzlich mal jedenfalls, dass man den sehr charakterorientierten Zugang, den die Serie bislang verströmt, hier nicht einfach nur beibehält, sondern vielmehr nochmal intensiviert. Dies ist jedenfalls grundsätzlich mal positiv, und stellt auch wieder einen recht deutlichen Unterschied zu den bisherigen "Stargate"-Serien dar, wo man sich den Figuren, so sympathisch einem diese aus gewesen sein mögen, nur sporadisch und selbst dann zumeist eher oberflächlich widmete.
Hier hingegen konzentrierte man sich – von der Nebenhandlung rund um den erzwungenen waghalsigen Versuch, von der Destiny aus das Sternentor auf der Erde anzuwählen (wo einfach von vornherein klar war, dass dies natürlich scheitern wird, ja muss) abgesehen – voll und ganz auf die Figuren, und nutzte die Gelegenheit, um sie uns (noch) näher vorzustellen. Dies gilt insbesondere für Eli und Chloe. Wie es Eli einfach nicht übers Herz bringt, seiner Mutter die Wahrheit zu sagen, und sich stattdessen als enger Arbeitskollege ausgibt, fand ich durchaus rührend. Die besagte Szene ist voller versteckter An- und Bedeutungen und zählt für mich zu den besten Momenten der Episode. Doch auch danach bekommt Eli noch die eine oder andere gute Szene – nicht zuletzt, wenn er die Aufmerksamkeit, die ihm nun im Körper des gut aussehenden Wissenschaftlers zu Teil wird, sichtlich genießt. Chloe wiederum freut sich anfänglich sichtlich darüber, wieder auf der Erde zu sein und sich mit ihren Freunden treffen zu können – auch wenn sie sich als entfernte Verwandte ausgeben muss. Dann jedoch erfährt sie nicht nur, dass ihr Ex-Freund und ihre beste Freundin nun zusammen sind, sie muss vor allem auch erkennen, wie oberflächlich ihre Freunde sind. Chloe hat sich aufgrund der Ereignisse der letzten Wochen, all ihren neuen Erfahrungen, und nicht zuletzt auch dem Tod ihres Vaters, sichtlich verändert. Dass unbeschwerte, jugendliche "Party Girl" ist erwachsen geworden, und hat eine neue, ernstere Perspektive auf das Leben gewonnen – weshalb sie sich letztendlich auch alleine im Auto im Eli wohler fühlt, als in Gesellschaft ihrer alten, engen Freunde (denen sie sich zudem natürlich, aufgrund ihrer Pflicht zur Verschwiegenheit, nie auf ähnliche Art und Weise anvertrauen könnte, wie ihrem Leidensgenossen). Jedenfalls hatte es mir auch diese Szene – nicht zuletzt auch aufgrund ihrer Schlichtheit und Natürlichkeit – sehr angetan.
Nicht ganz so angesprochen hat mich jedoch alles rund um Colonel Young und seine Frau. Zwar werden hier einige Dinge, die man bislang nur vermuten konnte, nun endgültig offenbart (wie seine Affäre mit Lt. Johansson, die auch für das angespannte Verhältnis mit seiner Frau verantwortlich ist), aber irgendwie ging mir gerade auch unter diesem Gesichtspunkt ihre Versöhnung schon fast etwas zu schnell und einfach vonstatten. Zumal es ja auch eine ziemlich schräge – und einer ebensolchen Aussprache nicht gerade zuträgliche – Situation sein muss, die betreffende Person in einem anderen Körper anzutreffen (was dann auch zum doch eher peinlichen Moment führte, als die Verbindung just zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt unterbrochen wurde). Und auch die letzte Szene wusste ich nicht so recht einzuordnen. Will man damit etwa andeuten, dass sich Telford nun als Young ausgibt, um bei seiner Frau zu landen? Weil das wäre mir selbst für diese bislang eher unsympathische Figur der Boshaftigkeit etwas zu viel (zumal dies natürlich nicht nur ein Schlag gegen Young, sondern insbesondere auch seine Frau wäre, wenn er sie unter Vortäuschung falscher Tatsachen ins Bett lockt).
Und dann ist da noch der zuvor schon erwähnte Handlungsstrang rund um den riskanten Versuch, von der Destiny aus ein Wurmloch zur Erde zu öffnen. Aus mir nun mit etwas mehr als zehn Jahren mehr Lebens- und Fernseherfahrung unerfindlichen Gründen fand ich die Wendung, dass Dr. Rush das Experiment sabotiert hat, damals bei der Erstausstrahlung (wie ich meinem damaligen Review entnehmen konnte) doch tatsächlich überraschend. Das konnte ich diesmal nun absolut nicht mehr behaupten (und auch wenn ich natürlich nicht 100%ig ausschließen kann, dass ich das noch irgendwo im Hinterkopf gehabt hätte, aber… meine Erstsichtung ist mittlerweile so lange her, und es ist mir wie ich merke derart wenig in Erinnerung geblieben, dass ich mir das eigentlich nicht wirklich vorstellen kann). Was ich daran aber nach wie vor sehr interessant fand, ist die Frage nach seiner Motivation. War er auch wirklich, wie er behauptet, davon überzeugt, dass das Öffnen des Sternentors zur Erde in einer Katastrophe geendet hätte, oder will er einfach nur nicht, dass die Reise der unfreiwilligen Crew der Destiny so früh endet? Mir gefällt, wie schwer es einem als Zuschauer nach wie vor fällt, ihn einzuordnen; eine solch ambivalente Figur hat es zuvor bei "Stargate" selten bis nie gegeben (und in der Stammbesetzung schon gar nicht). Aber auch das Gespräch zwischen Camille und ihrem Vorgesetzten (der spätere "24"-Veteran Carlo Rota) war sehr interessant, und positioniert sie vor allem auch als potentielle Unruhestifterin mit eigenen, verborgenen Zielen. Und generell hat mir "Rückkehr", wenn auch vielleicht nicht mehr ganz so gut wie damals bei der Erstsichtung, insgesamt trotzdem immer noch ziemlich gut gefallen. Aber ja, mittlerweile muss ich den damaligen Kritikern, denen bei dieser Folge etwas zu wenig los war, doch zumindest ansatzweise recht geben.
Fazit:
"Die Rückkehr" ist eine gute Episode, die jedoch in meinem Fall bei der Zweitsichtung etwas darunter gelitten hatte, dass ich in den 15+ Staffeln der diversen "Stargate"-Serien doch ein bisschen eine Abneigung gegen erdbasierte Episoden entwickelt habe. "Die Rückkehr" zählt zwar insofern sicherlich zu den besseren, als sie eben diese Rückkehr dafür nutzt, um uns die Figuren wieder etwas näher vorzustellen, wobei insbesondere Chloes Entwicklung im Kontrast zu ihren früheren, doch eher oberflächlichen Freunden, deutlich wird. Aber auch Elis Szenen mit seiner Mutter hatten es mir angetan. Und Camilles Bericht an ihren Vorgesetzten deutet an, dass diese ihre eigene Agenda hat – was in Zukunft an Bord der Destiny nochmal zu Problemen und einem Machtkampf führen könnte. Nicht ganz so spannend fand ich dafür alles rund um Colonel Young und seine Frau. Und auch wenn die Offenbarung (wenn auch – diesmal – nicht überraschend) ganz nett war, dass der Versuch, die Erde von der Destiny aus anzuwählen, von Dr. Rush sabotiert wurde, und uns besagter Versuch ein paar optisch nette Effektszenen einbrachte, war der Ausgang halt von vornherein klar, was doch ziemlich auf die Spannung drückte. Und generell muss man sagen: Wirklich viel getan/vorwärtsbewegt hat sich bei "Die Rückkehr" jetzt nicht unbedingt. Aufgrund der teils wirklich tollen Charaktermomente würde ich sie aber doch zumindest wieder eine Spur stärker einschätzen, als die Episode davor.
Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
Review von Robert Lissack (kann Spoiler enthalten):
"Earth" präsentiert sich als kurzweilige Episode, welche uns weitere Einsichten in die Charaktere präsentiert. Da wären Eli und Cloe zusammen in der Disco und dann im Auto, die beide darüber trauern, wie ihre Freunde sehr gut ohne sie weiter leben. Speziell Cloe, welche sich über ihre Freundin auf der Erde ärgert, die ihr den Freund ausgespannt hat. Eli dagegen freut sich einfach, mal in einem anderen, gutaussehenden, coolen Körper zu stecken. Rührend, als er dann seine Mutter besucht und über sich selbst erzählt und dieselben Gesten an den Tag legt. Sehr rührselig gespielt, von beiden. Aber da wäre auch die witzige Situation, als Col. Young seine Frau besucht, sie dann Sex haben und plötzlich die Körper hin und her mit Col. Telford getauscht werden. Etwas fies ist die Tatsache, dass Young das Kommando entzogen wird und Wissenschaftler inklusive Col. Telford an Bord das Kommando übernehmen um zu versuchen, über das Destiny-Stargate die Erde anzuwählen, wohl wissend, es könnte das Raumschiff zerstören. Aber man möchte versuchen, „die richtigen Menschen“, Profis, an Bord der Destiny zu bekommen. Quasi ein Crew-Tausch durch das Stargate. Als im brenzligen Moment die Wissenschaftler panisch fliehen, stellt sich die Frage ob Rush hier nur etwas manipuliert hat, weil er genau das ahnte. Ob das Gate wirklich funktioniert, bleibt unklar, obgleich Rush skeptisch ist.
Fazit:
Insgesamt bietet die Folge interessantes Schauspiel, wenig Action, einen in die Breite gehenden Col. O'Neill und dramatischerweise sogar den Tod eines Besatzungsmitglieds der Destiny.
Wertung: 4 von 5 Punkten
Robert Lissack
(Bilder © MGM/SyFy Channel)
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