Originaltitel: Dream Logic
Episodennummer: 2x05
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 15. Oktober 2009
Erstausstrahlung D: 12. April 2009
Drehbuch: Josh Singer
Regie: Paul Edwards
Hauptdarsteller:
Anna Torv als Olivia Dunham,
John Noble als Dr. Walter Bishop,
Joshua Jackson als Peter Bishop,
Lance Reddick als Phillip Broyles,
Kirk Acevedo als Charlie Francis,
Jasika Nicole als Astrid Farnsworth,
Blair Brown als Nina Sharp.
Gastdarsteller:
Kevin Corrigan als Sam Weiss,
Ravi Kapoor als Dr. Nayak,
Travis Schuldt als Agent Kashner,
Emy Aneke als Captain,
Stephen Dimopoulos als Mr. Lamia,
Lane Edwards als Lawyer,
Kurt Evans als Co-Pilot,
Steven Garr als Rob Rosiello,
Nico Ghisi als Young Peter,
Emily Holmes als Jill Leiter,
Jovanna Huguet als Diana Lamia,
Mia Ingimundson als Secretary,
Jarrett Knowles als Zach Miller,
Derek Morrison als Mover,
Drew Nelson als Carl Langdon,
Kevan Ohtsji als Medical Examiner,
Jim Thorburn als Greg Leiter,
Alex Zahara als Detective Green u.a.
Kurzinhalt:
Nur kurz nachdem Greg im Büro angekommen ist beginnt er, seine KollegInnen als Monster zu sehen, und greift sie an. Als er wenig später im Krankenhaus wieder zu sich kommt, kann er sich an nichts mehr erinnern – und verstirbt kurz darauf. Olivia und ihr Team nehmen die Ermittlung auf, und finden heraus, dass Greg wegen Schlafwandelns in Behandlung war. Walter findet daraufhin in seinem Nacken einen Chip, mit dem eben dies wohl geheilt werden sollte, sich jedoch theoretisch auch auf die Träume der Personen zugreifen lässt. Man verhört daraufhin Dr. Nayak, den Chef des Instituts, wo der Eingriff vorgenommen wurde. Man befürchtet, dass ein ähnliches Problem noch bei weiteren Patienten auftreten könne, die auf diese Weise behandelt wurden. Man nimmt daraufhin mit diesen Kontakt auf und lässt den Chip operativ entfernen. Allerdings sind einige der medizinischen Unterlagen verschwunden, weshalb es immer noch einige Patienten gibt, die für sich und andere eine potentielle Gefahr darstellen. Zudem gilt es noch jene Person ausfindig zu machen, die sich in die Chips einhackt, und so die Anfälle erst ausgelöst hat…
Review:
"Traumfänger" beginnt grundsätzlich ganz vielversprechend. Gregs Halluzinationen waren gut umgesetzt, und ließen den Zuschauer so ansatzweise in seine Schuhe schlüpfen. Die Folge profitiert dabei wohl davon, dass ich eine solch gestörte Wahrnehmung für eine überaus erschreckende und beängstigende Vorstellung halte (nicht zuletzt ist einer jener Aspekte, der mir von der IMO leider zunehmend enttäuschenden "Hannibal"-Serie noch in Erinnerung ist, die Frau die keine Gesichter erkennen kann; einen ganz ähnlichen Effekt gibt es hier dann ja am Ende zu bestaunen). Aber auch die Idee rund um den ihnen eingepflanzten Chip, und wie nun von externer Seite aus auf diesen zugegriffen wird, konnte mir grundsätzlich gefallen. Das mit den Augen war ebenfalls gut gemacht. Und Peters Alptraum am Ende, der uns wohl zeigte, wie er als Kind von Walter entführt wurde, stach ebenfalls hervor.
Jedoch, leider: Was die Episode letzten Endes aus dem nicht uninteressanten Konzept gemacht hat, fand ich leider doch eher enttäuschend. Das beginnt schon dabei, dass die Traumsequenzen in weiterer Folge absolut Mangelware sind, was ich allein schon sehr schade fand, da man gerade auch aus der Idee inszenatorisch viel hätte herausholen können. Es hilft auch nicht, dass es "Traumfänger" leider gänzlich an Spannung vermissen ließ. Vor allem auch am Ende, mit dem betroffenen Piloten, scheiterten Drehbuchautor Josh Singer und Regisseur Paul A. Edwards leider völlig, wenn es darum geht, Spannung zu erzeugen. Man wartet einfach nur darauf, dass Olivia & Co. gerade noch rechtzeitig Eintreffen, um die Katastrophe zu verhindern. Wie ich generell sagen muss, den Plot im Vergleich zu der zuletzt zunehmend im Mittelpunkt rückenden Bedrohung durch die Parallelwelt, sehr schwach und uninteressant gefunden zu haben. Sehr enttäuscht war ich zudem darüber, dass sich der Arzt dann doch als der Böse herausgestellt hat. Das war einfach so klischeehaft; ich hätte es echt vorgezogen, wenn er wirklich und aufrichtig hätte helfen wollen und eine andere Person dahintergesteckt wäre. Viel schlimmer als das fand ich aber ohnehin die Auflösung rund um die gespaltene Persönlichkeit. Das war mir entschieden zu blöd – und zog die Episode noch einmal deutlich herunter. Gleiches gilt übrigens auch für die Nebenstory rund um die Aufgabe, die Sam Weiss Olivia gegeben hat. Sie soll also Visitenkarten von allen Leuten sammeln, denen sie begegnet, und die etwas Rotes tragen, und daraus dann eine Message ablesen. Dass sich daraus dann just das aufbauende "You're gonna be fine" ergibt, fand ich mindestens so dämlich wie klischeehaft. Und auch was die Dialoge betrifft, war ich mit Josh Singers Drehbuch nicht ganz glücklich. Vor allem "His addiction to dreams became his nightmare, one he couldn't wake up from" war mir einfach zu aufgesetzt-clever formuliert. Da musste ich echt mit den Augen rollen. Was bei dieser Folge halt eben generell häufiger vorgekommen ist. Und so fiel "Fringe" mit dieser Episode, nach zwei versöhnlich-soliden Folgen – wieder auf das schwächelnde Niveau des Staffelauftakts zurück.
Fazit:
Die Wahnvorstellungen der Opfer waren gut umgesetzt, die herumfliegenden Augen verfehlten die gewünschte gruselige Wirkung ebenfalls nicht, die Idee rund um den eingebauten Chip war grundsätzlich ebenfalls nett, und vor allem auch Peters Alptraum aufgrund der Implikationen, wovon genau er da geträumt hat, sehr interessant. Insgesamt war ich mit "Traumfänger" aber leider nicht wirklich glücklich. So vielversprechend der Einstieg auch noch gewesen sein mag, mit dem was man dann daraus machte, konnte ich leider deutlich weniger anfangen. Das beginnt bei der klischeehaften, vorhersehbaren und noch dazu mit einem Jekyll/Hyde-Twist aufwartenden Auflösung, wer hinter den Anfällen steckt, über die sich durch die komplette Folge ziehende mangelnde Spannung, die sich insbesondere beim Showdown rund um den Piloten negativ bemerkbar machte, bis hin zur dämlichen Nebenhandlung rund um Sams Aufgabe an Olivia, und die sich daraus dann ergebende Message. Angesichts dieser Schwächen bleibt "Traumfänger, trotz interessanter Ansätze, unter dem Durchschnitt.
Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
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