Originaltitel: Line in the Sand
Episodennummer: 10x12
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 16. Januar 2007
Erstausstrahlung D: 06. September 2007
Drehbuch: Alan McCullough
Regie: Peter DeLuise
Hauptdarsteller:
Ben Browder als Lt. Colonel Cameron Mitchell,
Amanda Tapping als Lt. Colonel Samantha Carter,
Christopher Judge als Teal'c,
Claudia Black als Vala Mal Doran,
Beau Bridges als Major General Henry Landry,
Michael Shanks als Dr. Daniel Jackson.
Gastdarsteller:
Tim Guinee als Tomin,
Aisha Hinds als Thilana,
Eric Breker als Colonel Albert Reynolds,
Aaron Craven als Matar,
Greg Anderson als Prior,
Sean Tyson als Ori Firstman u.a.
Kurzinhalt:
Zwar musste das SG-Team mit dem Verlust von Merlins Waffe und der Gefangennahme von Daniel zuletzt schwere Rückschläge hinnehmen, dennoch gibt es Hoffnung. So gelingt es Samantha Carter, jenes Gerät von Merlin – Arthurs Umhang genannt – dass sie und Cameron vor ein paar Monaten in der Phase verschob, zu verstärken. Damit soll es nun möglich sein, ganze Städte in der Phase zu verschieben, und so nicht nur unsichtbar zu machen, sondern generell dem Griff der Ori zu erziehen. Der erste Test im Feld soll auf dem Planeten P9C-882 stattfinden, deren Bewohner vor kurzem von einem Prior vor die Wahl gestellt wurden, dem Buch der Ori zu folgen, oder ausgelöscht zu werden. Ein erster Test verläuft erfolgreich, doch just während der entsprechenden Feierlichkeiten zeigt sich, dass das Feld aufgrund von Energieschwankungen instabil ist. Offenbar ist der Generator damit überfordert, einen so großen Bereich über einen längeren Zeitraum abzudecken. Sam versucht daraufhin, den Fehler zu beheben, doch ehe sie damit fertig ist, erreicht das Schiff der Ori den Orbit und beginnt, über das Dorf herzufallen. Letztendlich gelingt es ihr lediglich, jenes Gebäude, in dem sie sich mit Cameron Mitchell befindet, in der Phase zu verschieben – wird dabei jedoch lebensgefährlich verletzt…
Denkwürdige Zitate:
"What's up?"
"Our time."
(Teal'c zu Cameron, als die Ori-Armee das Dorf überfällt.)
"What just happened? How did that building disappear?"
"Perhaps it was the will of the gods."
(Man kann es ja versuchen.)
"How many people have you killed? Do you keep track? Put little notches in your Ori belt? Do you remember their faces, or are there too many of them?"
Vala stellt Tomin zur Rede.)
Review:
Auch nach der mittlerweile gewohnten Doppelfolge zur Staffelmitte bleibt mit "Die Linie im Sand" die Story rund um die Ori im Mittelpunkt. Die Geschichte teilt sich dabei im Wesentlichen in drei parallel verlaufende Handlungsstränge – die jedoch aus meiner Sicht allesamt ein bisschen hinter den Möglichkeiten zurückgeblieben sind. So leidet der Handlungsstrang rund um Vala und Tomin zwar einerseits grundsätzlich darunter, dass ich mit seiner Figur noch nie wirklich viel anfangen konnte, und auch ihre Beziehung schon immer eher als behauptet sah, als dass sich ihre angeblichen Gefühle füreinander anhand des auf dem TV-Schirm gezeigten hätte nachfühlen können. Vor allem aber ging mir das mit seiner vermeintlichen Rehabilitierung am Ende entschieden zu schnell. Wie wir erfahren, sind entweder direkt durch seine Hand oder aber auf seinen Befehl hin mittlerweile unzählige Menschen auf den Kreuzzügen der Ori umgekommen. Dass er nun weil der Prior einer Textpassage aus dem Buch der Ori uminterpretiert plötzlich Zweifel bekommt, und Vala hilft, zu entkommen, war mir entschieden zu wenig, um seine früheren Taten auch nur ansatzweise auszugleichen – wie es Valas Bitte an ihn, sie doch zu begleiten, anzudeuten scheint.
Parallel dazu blickt "Die Linie im Sand" auf die Bewohner des Dorfes, die von SG-1 – wenn auch unbeabsichtigt – leider ziemlich im Stich gelassen wurden. Einige reagieren darauf ziemlich enttäuscht und wütend, und viele scheinen zudem die zuvor von SG-1 geweckte Hoffnung nun endgültig verloren zu haben. So plädiert Matar nicht einfach nur dafür, sich den Ori zu ergeben, sondern auch, Teal'c an sie auszuliefern. Warum sollte man für Leute, die ihre vollmundigen Versprechungen nicht halten und das Dorf nicht retten konnten, die eigene Haut riskieren? Grundsätzlich kein uninteressanter Handlungsstrang – leider aber wird er im Vergleich zu den anderen beiden sehr vernachlässigt, und kam daher für mich nie so recht zur Geltung. Dass wir mittlerweile schon das eine oder andere von den Ori bedrohte Volk kennengelernt habe, dass vor dem Dilemma stand, aufzugeben und sich ihnen zu unterwerfen, oder Widerstand zu leisten und zu riskieren, ausgelöscht zu werden, hilft auch nicht. Der Schwerpunkt liegt aber ohnehin auf die verletzte Sam, die zusammen mit Cameron im phasenverschobenen Gebäude feststeckt. Dieser Handlungsstrang litt wiederum darunter, dass man – trotz des bevorstehenden Endes der Serie – einen Tod von Sam nicht ernsthaft in Betracht zieht. Immerhin zeigten diese Szene aber wieder einmal sehr schön, wie viel Cameron an seinem Team liegt, und dass er dieses unbedingt beschützen will. Generell war "Die Linie im Sand" ja nicht unbedingt schlecht. Ich fand es interessant, wie man hier – da Merlins Waffe vorerst verloren ist – noch vielmehr versucht, seine Tarntechnologie aus "Arthurs Umhang" zu adaptieren, um so auf passive Art und Weise Leben zu beschützen. Zudem finde ich es – auch wenn ich nie der größte Fan der Ori-Handlung war – nett, dass die Serie nun zum Ende hin bei diesem Thema bleibt, und somit auch auf ein vermeintlich großes Finale hinsteuert. Und auch das kleine Detail rund um Sams Passwort hat mir gefallen, und bot auch wieder eine kleine Verbündung zur guten alten O'Neill-Ära. Dem Vergleich mit den letzten beiden Folgen hält "Die Linie im Sand" aber halt leider nicht ganz stand.
Fazit:
Mit "Die Linie im Sand" bleibt "Stargate" bei der Ori-Handlung dran. Dies war grundsätzlich positiv. Darüber hinaus gefielen mir einzelne Ideen – wie die Adaption von Arthurs Umhang – und/oder Momente. Vor allem die gemeinsamen Szenen von Cameron und Sam waren ganz nett. Und generell bietet "Die Linie im Sand" einiges an Potential – welches aber halt leider nicht vollständig ausgeschöpft wird. Die Storyline rund um die Bewohner des Planeten leidet darunter, dass man ihr im Vergleich zum Rest relativ wenig Zeit einräumt. Alles rund um Vala und Tomin hat das Problem, dass mich letzterer noch nie sehr interessierte, mich ihre Beziehung noch nie so recht angesprochen hat, und Valas vermeintliches Verzeihen am Ende dann doch etwas zu plötzlich kam – weil nur dass er sie freilässt, entschuldigt noch lange nicht seine Taten zuvor. Und bei Sam und Cameron ergibt sich halt das Problem, dass man als Zuschauer ausschließt, dass sie in dieser Folge wirklich sterben könnte. Das Ergebnis ist eine doch eher mittelmäßige Episode, die zwar nie wirklich langweilt, es aber zugleich auch nie so recht verstand, mich zu begeistern.
Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © MGM/SyFy Channel)
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