Originaltitel: The Farm
Episodennummer: 2x05
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 12. August 2005 (SyFy)
Erstausstrahlung D: 30. Januar 2006 (Premiere)
Drehbuch: Carla Robinson
Regie: Rod Hardy
Hauptdarsteller:
Edward James Olmos als Commander Adama,
Mary McDonnell als President Laura Roslin,
Katee Sackhoff als Kara 'Starbuck' Thrace,
Jamie Bamber als Lee 'Apollo' Adama,
James Callis als Gaius Baltar,
Tricia Helfer als Number Six,
Grace Park als Lt. Sharon 'Boomer' Valerii,
Michael Hogan als Col. Tigh.
Gastdarsteller:
Aaron Douglas als Chief Galen Tyrol,
Tahmoh Penikett als Lt. Karl "Helo" Agathon,
Nicki Clyne als Crewman Specialist Cally Henderson,
Kandyse McClure als Officer Anastasia Dualla,
Paul Campbell als Billy Keikeya,
Rick Worthy als Simon,
Michael Trucco als Samuel Anders,
Lorena Gale als Elosha,
Richard Hatch als Tom Zarek u.a.
Kurzinhalt:
Angeführt von Starbuck begeben sich die Rebellen auf Caprica auf Erkundungsmission – und geraten dabei in einen Hinterhalt der Cylonen, bei dem Kara angeschossen wird. Als sie wieder erwacht, findet sie sich in einem Krankenbett wieder, und wird von Dr. Simon begrüßt. Schon bald hat Kara jedoch den Eindruck, dass hier irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Sie sieht weder Schwestern noch andere Ärzte, liegt in einem Einzelzimmer, und hört auch keine anderen Patienten. Wurde sie vielmehr von den Cylonen gefangen genommen? Und wenn ja, was genau könnten diese mit ihr vor haben? Als sie durch die Gänge schleicht, macht sie dann schließlich eine fürchterliche Entdeckung. Währenddessen übernimmt der weitestgehend genesene William Adama wieder das Kommando über die Galactica. Sofort lässt er mit einer Suche nach der flüchtigen Präsidentin Roslin beginnen. Diese wiederum beschließt, in die Offensive zu gehen: Sie lädt alle Gläubigen dazu ein, ihr nach Kobol zu folgen, um dort auf Starbucks Ankunft zu warten…
Review von Christian Siegel:
In "Die Farm" übernimmt William Adama wieder das Kommando über die Galactica – und versucht, den von Tigh angerichteten Schlamassel wieder zu beheben. Vorerst behält er aber dessen Kurs bei, und setzt die Suche nach Präsidentin Roslin fort. Diese wiederum geht in die Offensive, und spielt den religiösen Joker aus – was dann auch, erwartungsgemäß, zieht. Ich muss gestehen: Ich war sehr froh darüber, die Szene, wo sich die Gläubigen vor ihr verbeugen, auf leeren Magen gesehen zu haben, weil sonst wär' mir das Essen wohl wieder hochgekommen. Ich konnte auch Adamas und Tighs Einschätzung nicht verstehen, dass nur zwei, maximal drei Schiffe ihrem Aufruf folgen würden. Ich denke, das war in erster Linie da, um zu versuchen, den Zuschauer dann mit der wirklichen Anzahl überraschen zu können. Diesen beiden älteren, (lebens-)erfahrenen Figuren würde ich aber eigentlich etwas mehr Menschenkenntnis zutrauen. Religion begleitet die Menschheit schon fast seit ihrem Bestehen, wird wohl kaum von einem Tag auf den nächsten verschwinden – und vor allem in Krisenzeiten immer eine ganz besonders wichtige und große Rolle spielen. Und wenn wir uns bei "Battlestar Galactica" nicht gerade in einer Krisenzeit für die Menschheit befinden, dann weiß ich auch nicht. Insofern war eben auch sonnenklar, dass Roslins Aufruf Erfolg haben würde.
Fast noch schwerer als die Vorhersehbarkeit wiegt jedoch für mich, wie schon beim Finale der ersten Staffel, dass ich mich nicht entscheiden kann, zu welcher der beiden Seiten ich denn eigentlich halten soll. Angesichts meines wohlbekannten Atheismus fällt es mir ausgesprochen schwer, mich auf Roslins Seite zu schlagen. Aber auch Adama macht es mir angesichts der Tatsache, dass er das von Tigh ausgerufene Kriegsrecht scheinbar beibehält, nicht leicht. Weil zwischen "mit der aktuellen Regierung nicht übereinstimmen" und "für einen Militärputsch eintreten" liegen halt schon nochmal Welten. Der Schwerpunkt der Handlung liegt diesmal jedoch ohnehin, eher ungewöhnlich, nicht an Bord der Galactica, sondern vielmehr auf Caprica. In der ersten Staffel schauten wir dort ja meist nur für eine, maximal zwei Szenen vorbei – die daraus resultierende, zerhackte Erzählweise reduzierte für mich die Wirkung der Handlung dort erheblich – hier jedoch rückt diese nun in den Mittelpunkt; weshalb sie auch gleich besser für mich funktioniert hat. Was jedoch nicht heißt, dass ich mit den Szenen auf Caprica wunschlos glücklich gewesen wäre. Mir sieht der Planet immer noch viel zu sehr wie die Erde der Gegenwart aus, was mich aus der Illusion herausreißt, eine Science Fiction-Serie zu sehen. Dass Kara in einer Einrichtung der Cylonen gelandet ist, war zudem sehr offensichtlich und vorhersehbar, worunter der Mittelteil etwas litt. Der Abschied am Ende war mir angesichts der Tatsache, dass sich die beiden jetzt gerade mal ein paar Tage kennen, doch etwas zu übertrieben emotional. Hierfür hätte sich die Serie mehr Zeit nehmen müssen, und z.B. ihren neuen Freund bereits im der Auftaktfolge der zweiten Staffel vorstellen sollen. Und bei der Dialogzeile "Maybe the one thing they were missing was love." bin ich gelegen vor Lachen! Was für eine bescheuerte Idee. Gut gefallen konnte mir dafür aber die Offenbarung rund um die armen Frauen, die von den Cylonen in diesen Farmen gefangen gehalten werden. Mit einer etwas größeren Halle und mehr Opfern wäre die Szene zwar noch eindringlicher gewesen, schockierend war es jedoch auch so schon. Vor allem aber präsentierte uns die Serie damit, was den Plan der Cylonen betrifft, ein weiteres, interessantes Puzzlestück. Und auch über Karas – unangenehme – Vergangenheit haben wir hier wieder etwas mehr erfahren. Insgesamt war ich von "Die Farm" aber nicht wirklich begeistert.
Fazit:
Irgendwie tat ich mir bei "Die Farm" mit beiden Handlungssträngen ein bisschen schwer. Jener auf Caprica litt einerseits unter der starken Religiösität (die wohl Ronald D. Moore zuzuschreiben ist, und mit der er sich bei mir nun mal keine Freunde macht), und andererseits dem Problem, dass ich im Konflikt zwischen Adama und Roslin letztendlich auf keiner der beiden Seiten stehe. Immerhin war es aber nett, Adama wieder zurück zu haben, und vor allem sein Gespräch mit Chief Tyrol war klasse. Dafür waren mir aber er und Tigh bei der Frage, wie viele Schiffe Roslins Ruf folgen werden, zu naiv und weltfremd. Die Handlung auf Caprica profitiert grundsätzlich davon, endlich mal nicht nur Randnotiz zu sein, sondern vielmehr im Mittelpunkt zu stehen. Zudem erhielten wir dort wieder ein paar interessante Informationen, was den Plan der Cylonen betrifft. Allerdings war halt leider sehr offensichtlich, dass Kara in einer Einrichtung der Cylons steckt, der Abschied von ihrem Stecher war mir dafür dass sie sich erst wenige Tage kennen zu überdramatisiert, und beim Satz rund um die Cylonen und die Liebe wäre ich vor Lachen fast von der Couch gefallen. Das war nun wirklich auf peinliche Art und Weise unfreiwillig komisch. Immerhin befindet sich Starbuck nach dem Caprica-Gastspiel nun wieder auf dem Weg nach Hause. Mal schauen, was sie – und uns – auf Kobol erwartet.
Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
Inhaltsbeschreibung:
Starbuck und Helo befinden sich zurzeit im Basislager des Widerstands. Sie haben sich von dem Streß der letzten Tage erholt. Der Anführer des Widerstands und Starbuck haben eine kleine Beziehung. Anders und Starbuck planen die Flucht von Caprica. In der Nähe gibt es eine Flugbasis der Cylonen, auf der immer zur selben Zeit ein Jäger landet und auftankt. Der Widerstand plant diese Basis zu überfallen und den Jäger zu stehlen. Der Angriffstrupp des Widerstands wird vor ihrem Angriff von Cylonen überrascht. Die Männer und Frauen sind gezwungen sich zurück zu ziehen. Starbuck wird von einer Kugel getroffen und bricht zusammen. Auf der Galactica ist die Freude groß, als Commander Adama das Kommando wieder übernimmt. Colonel Tigh weiht Adama ein, dass die ehemalige Präsidentin auf die Cloud-9 geflohen ist. Commander Adama schlägt ein Quarantäneverfahren vor, um Roslin zu finden. Jedes Schiff wird durchsucht und nachdem es durchsucht wurde wird es vom Rest der Flotte unter Quarantäne gestellt. Adama ordnet auch an, das man Crewman Cally für 30 Tage in die Brigg sperrt, weil sie Boomer erschossen hat. Tom Zarek hat Präsidentin Laura Roslin, Captain Lee Adama und die Priesterin Elosha in dem Kühllagerhaus der Kimba Huta versteckt. Roslin will eine Erklärung an die Flotte abgeben. Tom Zarek will sich mit der Astral Queen Roslin als erstes anschließen falls sie einen Aufstand plant. Lee Adama will eine Kassette aufnehmen, aber erbricht in der Mitte der Aufnahme ab, denn er kann es einfach nicht. Roslin hat am Anfang Probleme mit dem Gerät gibt aber eine sehr gute Rede an die Menschen ab.
Starbuck erwacht auf Caprica in einem Krankenhaus. Jemand ist bei ihr und wischt ihr die Stirn ab. Der Mann stellt sich als Arzt heraus der Starbuck behandelt, angeblich gehört er auch zum Widerstand. Der Arzt erzählt Starbuck das Anders bei der Flucht getötet wurde. Als der Doktor das Zimmer verläßt beginnt Starbuck zu weinen. Am nächsten Morgen wird Starbuck vom Sonnenlicht geweckt, der Arzt ist auch gerade da und kümmert sich um Starbuck. Als Starbuck versucht sich auf zu beugen hat sie starke Schmerzen, sodass sie sich gleich wieder hinlegt. An Bord der Galactica sitzt Cally noch immer in der Brigg. Chief Tyrol ist bei Commander Adama und sie reden über Boomer. Boomer war für die beiden mehr als nur ein Cylon. Commander Adama ist sauer als er die Nachricht von Roslin bekommt. Er behauptet das kein Mensch diesen Quatsch glauben wird. Roslin redet in der Nachricht darüber das sie der Retterin der Menschheit ist. Tom Zarek hat Roslin auf die Astral Queen bringen lassen, von wo aus sie den Aufstand koordinieren werden. An Bord sind viele Anhänger von Roslin die sich vor ihr verbeugen und sogar für sie sterben würden. Roslin ist das sehr unangenehm sie will das man sie ganz normal behandelt.
Auf Caprica kehren Anders und Helo zu den Autos zurück wo sie Starbuck verloren haben. Plötzlich taucht Boomer hinter einem Baum auf, das ganze Team zielt auf sie. Boomer streckt die Hände nach oben um zu zeigen das sie unbewaffnet ist. Sie bietet dem Team ihre Hilfe an. Helo will das man die Waffen senkt. Die Astral Queen feuert ein Leuchtsignal ab, um den anderen Schiffen zu zeigen, das es Zeit ist nach Kobol zu springen und der heiligen Laura zu folgen. Das Signal der Astral Queen hat man an Bord der Galactica registriert. Adama glaubt, das nur zwei oder drei Schiff der Präsidentin folgen werden. Als Starbuck erwacht bemerkt sie, das sie am Bauch eine zweite Wunde hat. Der Arzt kommt rein und erzählt ihr, dass man in der Nacht noch einmal an die Wunde musste, um zu operieren. Starbuck wird plötzlich mißtrauisch. Sie unterbricht die Infusion und stellt sich schlafen, so das der Arzt das Zimmer verlässt. Starbuck will wissen was hier gespielt wird und steht auf und sieht sich etwas im Krankenhaus um. In einem Besprechungsraum entdeckt Starbuck wie der Arzt mit einer Nummer Sechs redet. Sie kehrt so schnell wie möglich in ihr Zimmer zurück. Sie muss einen Weg finden, um zu fliehen. Starbuck überwältigt den Arzt als dieser das Zimmer betritt, sie klaut dem Arzt die Schlüssel und versucht zu entkommen. Starbuck entdeckt auf ihrer Flucht einen Raum in dem viele Frauen an Geräte angeschlossen sind. Eine Frau des Widerstands ist auch unter diesen, als Starbuck versucht sie zu retten, will sie nur das Starbuck die Energiegeneratoren zerstört. Die Frauen werden von den Cylonen als Gebärmaschinen benutzt und ohne Energie wird nicht nur die Anlage zerstört, sondern die Frauen können in Frieden sterben. Auf den Weg nach draußen kreuzt eine Nummer Sechs den Weg von Starbuck, doch sie kann den Cylon mit einem Feuerlöscher niederschlagen.
Als Starbuck das Gebäude verlässt steht plötzlich wieder der Arzt vor ihr, doch in dem Moment tauchen Helo, Anders und die anderen des Widerstands auf. Starbuck hat kaum das Gelände verlassen, da tauchen Kampfcylonen auf und eröffnen das Feuer. Boomer kommt dem Widerstand mit einem schweren Jäger zur Hilfe und vernichtet die Cylonen. Starbuck kann von Anders und Helo gerettet werden und in Sicherheit gebracht werden. Boomer landet den Jäger in der Nähe und holt alle Mitglieder des Widerstands an Bord, denn es sind weitere Cylonen auf den Weg. Mehr als 1/3 der Flotte ist Roslin gefolgt und nach Kobol gesprungen. Adama erkennt, das sein Weg nicht der richtig ist. Adama geht in die Leichenhalle und redet mit der toten Boomer dabei hat er Flashbacks wie sie auf ihn schieß und plötzlich beginnt er krampfhaft zu weinen. Helo versorgt Starbucks zweite Wunde, sie selber will gar nicht wissen was der Arzt mit ihr gemacht hat. Anders gibt Starbuck den Pfeil des Apollo. Er will das Starbuck zurück zur Galactica springen und die Erde finden soll. Sie verspricht Anders zurück zukommen, um ihn und sein Team zu holen. Starbuck gibt Anders ihre Hundemarke und verspricht ihm wieder zukommen. Der schwere Jäger mit Boomer, Helo und Starbuck startet und fliegt zurück zur Flotte.
Michael Melchers
(Bilder © Universal)
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