Mit: Vin Diesel, Paul Walker, Jordana Brewster, Michelle Rodriguez, John Ortiz u.a.
Kurzinhalt:
Brian O'Conner arbeitet immer noch beim FBI. Seine Abteilung versucht nun schon seit längerem, einen großen Drogenbaron zur Strecke zu bringen, da findet Brian eine neue Spur, die ihn schnurstracks zu Dominic Toretto führt. Auch dieser ist auf der Suche nach dem geheimnisvollen Verbrecherboss, hat er mit einem dessen engsten Mitarbeiter doch noch eine Rechnung offen. Gemeinsam schleust man sich als Fahrer in seiner Organisation ein, und kommt dem großen Boss langsam aber sicher näher. Doch aufgrund der unterschiedlichen Ziele, die Brian und Dominic verfolgen, geraten sie schon bald aneinander...
Review:
Mit "Fast & Furious 4" kommt der erste große Actionkracher 2009 in die Kinos. Nach einem misslungenen 2. Teil und einem 3. Teil, der mich da er irgendwie mit dem coolen Original nicht mehr das geringste zu tun haben schien bisher nicht interessieren konnte, kehrt hier die Originalbesetzung wieder zurück. Oder, wie es der deutsche Untertitel so schön formuliert: "Neues Modell. Originalteile." In gewisser Weise ist wohl Teil 4 das erste richtige Sequel der Reihe - und wohl genau auch deswegen definitiv das Beste. Kurz gesagt: Wer "The Fast and the Furious" mochte, wird auch "Fast & Furious" mögen. Vin Diesel ist wieder einmal in absoluter Spiellaune, und er und Paul Walker ergänzen sich vor der Kamera wieder perfekt. Durch ihre gemeinsame Vergangenheit, auf die auch immer wieder Bezug genommen wird und die ein durchaus wichtiger Bestandteil der Handlung ist, vermag das Zusammenspiel dieser beiden Figuren sogar noch einen Hauch besser zu gefallen als im ersten Teil. Jedenfalls dreht sich auch diesmal wieder alles in erster Linie um die beiden, während der Rest – insbesondere natürlich die weiblichen Kolleginnen Jordana Brewster und Michelle Rodriguez – in erster Linie nur schmückes Beiwerk sind.
Die Handlung von "Fast & Furious 4" würde ich ebenfalls einen Hauch stärker einschätzen als im ersten Teil. Sind wir uns doch mal ehrlich: "The Fast and the Furious" war ein ziemlich unorigineller "Polizist wird in eine Gangsterbande eingeschleust und ist sich nach einiger Zeit nicht mehr sicher, wem seine Loyalität gilt"-Film nach 08/15 Schema, der sich jedoch dieses Plotkonstrukts bediente, ohne jemals allzu sehr in die Tiefe zu gehen. "Fast & Furious 4" ist eher ein Rache-Film und schon allein deshalb deutlich interessanter – wenn man mit der Handlung natürlich trotzdem noch keine oscarwürdigen Höhen erreicht und man schon festhalten muss, dass die Story in sehr vorhersehbaren Bahnen verläuft. Dies gilt auch für zwei "überraschende" Wendungen, die eingebaut wurden. Eine war eigentlich bereits nach dem Trailer klar, die andere kann man sich doch recht früh denken. Für einen Actionfilm ist die Handlung aber definitiv ausreichend, zumal sich in der einen oder anderen Szene sogar ein Hauch von Tiefgang eingeschlichen hat.
Es gibt jedoch auch einen Aspekt, wo mich das neue Modell mit Originalteilen im Vergleich zu "The Fast and the Furious" doch ein bisschen enttäuscht hat, und das ist die Action. Zwar sind die entsprechenden Szenen durchaus spektakulär, überschreiten aber teilweise doch schon meine Schmerzgrenze. Der erste hat es verstanden, coole, aber trotzdem noch annähernd plausible Actionszenen zu liefern. Die Action bei Teil 4 ist zwar sicherlich noch mal deutlich spektakulärer, aber auf Kosten des "Realismus" (so man bei solch einem Film überhaupt davon sprechen kann). Hier meine ich insbesondere jene Szenen, als man mit was-weiß-ich-wieviel-Sachen durch einen extrem verzweigten Tunnel fährt. Noch viel schwerer wieg für mich allerdings, dass die entsprechenden Szenen wieder mal sehr hektisch geschnitten sind. Alles ist viel zu schnell, als das es das Auge erfassen und verarbeiten könnte. Und wenn ich der Action nicht folgen kann, nicht weiß was vor sich geht und wer bei einem Rennen in Führung liegt und wer dahinter, kann ich auch nicht mitfiebern. Dies war beim alten Modell (auch mit Originalteilen) definitiv besser gelöst.
Fazit:
Zwar schätze ich "The Fast and the Furious" noch einen Hauch stärker ein (wobei es schon eine Weile her ist, dass ich ihn gesehen habe), aber wer das Original mochte, kann mit dem neuen Modell nichts falsch machen. "Fast & Furious 4" bietet genau das, was man sich von ihm erwartet: Eine coole, harte Sau und einen Schönling in den Hauptrollen, dazu hübsche Mädels, schöne Autos mit massig PS, rasante und spektakuläre Actionszenen - und sogar ein Fünkchen Tiefgang. Einziger Kritikpunkt ist die viel zu hektisch geschnittene Action, und dass sich einige der entsprechenden Szenen was den Realismus betrifft jenseits von Gut und Böse bewegen.