Mit: Diana Amft, Derek Dietl, Erich Räuker, Ralf Moeller, Peter Flechtner, Sebastian Höffner, Oliver Kalkofe, Tobias Meister, Frank Schaff u.a. (deutsche Besetzung)
Kurzinhalt:
Es hätte eigentlich der schönste Tag ihres Lebens sein sollen: Susan stand kurz davor, ihrem Geliebten Derek das Ja-Wort zu geben. Doch kurz vor der Zeremonie schlägt direkt neben ihr ein großer Asteroid ein, der eine ganz besondere Substanz enthält: Quantonium. Diese führt wiederum dazu, dass Susan während der Hochzeit auf einmal zu wachsen beginnt und 20 Meter groß wird. Kurz darauf wird sie vom Militär betäubt und gefangen genommen. Man gibt ihr den Codenamen Gigantika und steckt sie in eine geheime militärische Einrichtung, wo seit einigen Jahren schon verschiedene andere Monster festgehalten werden: Der verrückte Insekten-Mensch-Wissenschaftler Prof. Dr. Kakerlake, der tausende Jahre alte Fischmann Missing Link, die glibberige und unzerstörbare Schleimmasse B.O.B. sowie die gigantische Larve Insektosaurus. Während Susan verzweifelt versucht, sich mit ihrem neuen Leben abzufinden, hat es ein fieses Alien auf den Quantonium–Asteroiden abgesehen, und schickt einen riesigen Roboter, um diesen von der Erde zu stehlen und zu ihm ins All zu bringen. Als der Roboter beginnt, eine Spur der Verwüstung durch den Westen der USA zu ziehen, scheint es so, als wären die weggesperrten Monster die letzte Chance auf Rettung der Menschheit.
Review:
Die Filme von Dreamworks Animation waren in letzter Zeit von sehr durchwachsener Qualität. "Kung Fu Panda" war meines Erachtens (knapp vor "Wall-E") der beste Animationsfilm des letzten Jahres, dafür war "Madagascar 2" eine einzige Enttäuschung. Die Trailer von "Monster vs. Aliens" hatten mich nicht unbedingt überzeugt, und eigentlich habe ich ihn mir nur wegen des 3D-Effekts angesehen. Von einer großen Schwächen mal abgesehen war "Monsters vs. Aliens" aber eigentlich ziemlich gut und bietet 90 Minuten lang gute, familienfreundliche Unterhaltung. Dafür sorgen in erster Linie die zahlreichen und zumeist auch gelungenen Gags, die der Film auffährt. "Monsters vs. Aliens" ist in erster Linie eine Parodie auf SF-B-Movies der 50er und frühen 60er Jahre, hat aber auch darüber hinaus noch zahlreiche witzige Filmanspielungen zu bieten (wobei ich schon unangenehm überrascht war der einige im ganzen, ziemlich vollen Saal gewesen zu sein, der die Anspielung auf "Unheimliche Begegnung der dritten Art" erkannt hat). Auch die Figuren sind teilweise wieder herrlich schräg und tragen viel zum gelingen des Films bei. Die Story ist zwar ziemlich hanebüchen und sehr kindgerecht, innerhalb des Genres der Kinder-Animationsfilme, die ja selten mit hochkomplexen Plotkonstrukten aufwarten, durchaus noch ok.
Die größte Stärke des Films, die diesen sogar teilweise überschattet hat, war für mich allerdings das 3D-Format. Nun sollte ich zunächst erwähnen, dass dies nicht mein erster 3D-Film war. So habe ich schon einige Male diverse Vergnügungsparks in den USA besucht, die mit einigen solchen (Kurz-)Filmen aufwarten können ("Honey, I shrunk the audience", "Shrek 3D", "Terminator 3-D"), und vor der Schließung des IMAX in Wien (gerade zu einer Zeit als immer mehr Blockbuster wie Matrix ihren Weg auch auf die ganz große Leinwand fanden) habe ich auch einige Dokumentation in diesem Format gesehen. Und trotzdem war ich von "Monsters vs. Aliens" diesbezüglich absolut beeindruckt. Was mir dabei vor allem so gut gefallen hat, war dass man sich mit "in your face" (im wahrsten Sinne des Wortes")-Effekten weitestgehend zurückhielt, und stattdessen das Format genutzt hat, um die Geschichte optisch aufzuwerten. Gerade bei "Monsters vs. Aliens" funktioniert 3D perfekt, da es die unterschiedlichen Größenverhältnisse deutlich spürbar macht. Eine riesengroße Gigantica vor einem kleinen Menschen, das wirkt in 3D hat wirklich beeindruckend und hat bestimmt einen größeren Effekt, als wenn man diese unterschiedlichen Proportionen nicht gehabt hätte. Jedenfalls war das für mich die größte Stärke des Films und der Hauptgrund warum ich allen empfehlen würde, sich diesen Film – in 3D! – anzusehen. Im Falle von "Monsters vs. Aliens" ist dieses Format nämlich mehr als einfach nur ein nettes Gimmick, da es die Nachvollziehbarkeit der Geschichte verstärkt und den Zuschauer stärker in die Handlung hineinzieht. So war zumindest mein Eindruck...
Die angesprochene große Schwäche des Films ist seine Plattheit. Die einzige Figur, der man etwas Tiefe gönnt, und deren Geschichte zumindest ansatzweise berühren kann, ist Susan à la Gigantica, und selbst ihre Handlung geht über ein klischeehaftes "Mädel erkennt dass der Kerl in den sie verknallt war ein egoistisches A-Loch ist" nicht hinaus. Im Gegensatz zu zahlreichen besseren Animationsfilmen der letzten Jahre, wie "Kung Fu Panda", "Wall-E", Findet Nemo" oder auch die ersten beiden "Shrek-"Filme, die mehr als nur gute Gags zu bieten hatten, ist "Monsters vs. Aliens" eine reine, oberflächliche Komödie, deren Figuren nur als Stichwortgeber für die Gags da sind, darüber hinaus aber so gut wie nicht betrachtet werden. Und auch die Message des Films ("Es ist ok, anders zu sein") hat man in den letzten Jahren gerade auch in Animationsfilmen immer wieder gesehen – unter anderem auch in einigen der oben gerade erwähnten – und das zumeist besser. Diese Schwäche mag nichts daran ändern, dass "Monsters vs. Aliens" gut unterhält, aber da im Heimkino der grandiose 3D-Effekt wohl leider wegfallen dürfte ist das bestimmt ein Film, den ich trotz seiner Nähe zu meinem Lieblingsgenre im Vergleich mit anderen Animationsfilmen der letzten Jahre vergleichsweise weniger oft einlegen werde.
Fazit:
Es fällt mir schwer zu berurteilen, wie mir "Monsters vs. Aliens" ohne den 3D-Effekt gefallen hätte, da dieser für mich – obwohl ich durchaus schon meine Erfahrungen mit diesem Format hatte – alles überschattet hat. Darüber hinaus überzeugt der Film vor allem mit den wieder mal schrägen Figuren und den zahlreichen gelungenen Gags und parodistischen Anspielungen. Schade nur, dasss man sich leider fast ausschließlich darauf konzentriert, etwas für die Augen und das Zwerchfell zu bieten und darob leider Hirn und Herz sehr vernachlässigt. Trotzdem kann ich allen Kinofans nur raten, sich diesen Film (in 3D!) im Kino anzusehen. Denn auch wenn "Monsters vs. Aliens" außer 3D und netten Gags nicht viel zu bieten hat, ist das immer noch deutlich mehr, als man über so manch anderen Animationsfilm der letzten Jahre sagen kann. Etwas mehr Tiefgang wäre zwar wünschenswert gewesen, aber wenigstens bietet das neueste Werk von DreamWorks Animation durchgehend gute Unterhaltung.