Originaltitel: Countdown Episodennummer: 3x23 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 19. Mai 2004 Erstausstrahlung D: 26. Februar 2005 Drehbuch: André Bormanis & Chris Black Regie: Robert Duncan McNeill Hauptdarsteller:
Scott Bakula als Captain Jonathan Archer,
Connor Trinneer als Commander Charles "Trip" Tucker III,
Jolene Blalock als Subcommander T'Pol,
Dominic Keating als Lieutenant Malcolm Reed,
Anthony Montgomery als Ensign Travis Mayweather,
Linda Park als Ensign Hoshi Sato,
John Billingsley als Doctor Phlox.
Gastdarsteller:
Steven Culp als Major Hayes,
Scott MacDonald als Dolim,
Rick Worthy als Jannar,
Tucker Smallwood als Xindi-Primate Councilor,
Josette DiCarlo als Sphere Builder Woman,
Bruce Thomas als Xindi-Reptilian Soldier,
Andrew Borba als Xindi-Reptilian Lieutenant,
Mary Mara als Sphere Builder Presage,
Ruth Williamson als Sphere Builder Primary,
Paul Dean als Xindi-Reptilian Technician u.a.
Kurzinhalt:
Der Koalition aus Reptilien- und Insekten-Xindi ist es gelungen, die Kontrolle über die Waffe zu übernehmen und in einem Vortex in Richtung Erde aufzubrechen. Allerdings haben sie nur zwei Aktivierungscodes – um die Waffe zu aktivieren sind jedoch drei nötig. Deshalb haben sie Hoshi entführt, die dank ihrer Sprachkenntnisse die letzte Codesequenz für sie knacken soll. Natürlich weigert sich Hoshi, allerdings wird sie Neuralparasiten ausgesetzt, die sie für Befehle anderer gefügig machen, und so hilft sie den Reptilien-Xindi gegen ihren Willen dabei, die dritte Codesequenz zu entschlüsseln. Währenddessen hat Captain Archer die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, die Waffe doch noch abfangen zu können. Dafür benötigt er jedoch die Unterstützung der aquatischen Xindi. Diese verlangen als Gegenleistung wiederum, dass Archer beweist, dass er und seine Crew einen Weg gefunden haben, um die Sphären auszuschalten. Trip und T'Pol arbeiten verzweifelt an einer Möglichkeit, genau das zu tun, und meinen schließlich, einen erfolgversprechenden Ansatz gefunden zu haben. Angesichts der bevorstehenden Zerstörung der Erde ist den aquatischen Xindi dies vorerst genug. Sie schließen sich dem Kampfverband an, und gemeinsam tritt man den abtrünnigen Xindi gegenüber, um die Waffe aufzuhalten…
Denkwürdige Zitate:"When this is all over, I won't be complaining about the food. I'll just be happy to get back to our original mission." "Hope you plan on swinging by Earth first. I told the Engineering team I'd buy them a few rounds at the 602 club. You're both invited, of course." "I wouldn't miss it." "What about you?" "You may buy me a drink if you wish."
(Ich glaub, T'Pol, das war in diesem Fall nicht die Frage.)
"Bring me back a piece of that weapon. A souvenir." "With pleasure."
(Trip und Reed vor der alles entscheidenden Mission.)
Review:
Dass sich bei "Countdown" der durchschnittliche Eindruck der vorangegangenen Episode ungehindert fortgesetzt hat, verdankt er in erster Linie der Tatsache, dass meine Enttäuschung ob der – wenn auch zugegebenermaßen vorhersehbaren – actionreichen Auflösung des Xindi-Handlungsrahmens (statt einer Lösung am Verhandlungstisch) zwischenzeitlich verraucht war. Zudem war auch "Countdown" soweit wieder ganz kurzweilig. Es gab jedoch einige Aspekte, die mir in der Episode davor doch besser gefallen haben: So war das Xindi-Schiff längst nicht mehr so extrem und auffällig beleuchtet. Und auch die Weltraumkämpfe fand ich in der Folge davor besser inszeniert, da es dort längere Einstellungen gab. Diesmal kamen sie mir wieder gewöhnlicher und ohne große Raffinesse inszeniert vor – wenn sie auch effekttechnisch für TV-Verhältnisse zweifellos wieder beachtlich war. Aber der letzte Schliff hat mir diesmal irgendwie gefehlt. Zudem fand ich die Episode wie schon "Der Rat" nur leidlich spannend, da halt nun mal von vornherein klar ist, dass es irgendwie gelingen wird, die Xindi-Waffe aufzuhalten. Die Erde zu bedrohen ist halt – gerade auch bei einer Prequel-Serie – in meinen Augen wenig effektiv, wenn es darum geht, Spannung zu erzeugen.
Was bei mir die wohl gewünschte Wirkung ebenfalls verfehlte, war der Heldentod von Hayes. Einerseits, da ich mit ihm nie so recht warm geworden bin; was weniger an der Figur selbst liegt, oder gar an Steven Culps schauspielerischer Leistung, als vielmehr dem extrem klischeehaften Konflikt zwischen Hayes und Reed. Und andererseits, da ich sein Ableben sehr vorhersehbar fand. Spätestens wenn sich die beiden endlich versöhnen und Frieden schließen war klar, dass Hayes von seiner Mission nicht zurückkehren würde. Die Art und Weise wie man seinen Tod umgesetzt hat war dann zwar grundsätzlich nett gemacht, warf bei mir aber die Frage auf, wie der Strahl in verletzten konnte, wenn der Beamvorgang (der offenbar mittlerweile auch bei "Enterprise" Standard ist) bereits eingeleitet wurde; aber gut, geschenkt. Jedenfalls hat mich sein Ableben bedauerlicherweise doch ziemlich kalt gelassen. Last but not least war ich auch ziemlich enttäuscht darüber, dass sie das mit der Waffe jetzt tatsächlich noch eine weitere Folge und damit bis zum Staffelfinale rauszögern. Dies führt auch dazu, dass bei diesem "Countdown" in Wahrheit nicht wirklich viel Wesentliches passiert ist, was der Episode für mich ein bisschen einen Füll-Eindruck verlieh. Gut gefallen konnte mir in erster Linie die eine oder andere ruhigere Szene abseits des Spektakels, wie die Szene zwischen Trip und T'Pol als letzterer wieder einmal ihre Nerven verliert, oder aber das gemeinsame Abendessen mit Archer, wo man gemeinsam über die Zukunft nachdenkt. Davon abgesehen hat mir vor allem die Handlung rund um Hoshi gefallen, die mit dem einen oder anderen düsteren Moment aufwarten konnte. Zudem fand ich das Set des Inneren der Xindi-Waffe sehr gut designt und umgesetzt. Und dass man diese nun quasi von innen heraus vernichten will, ist auch mal was (ansatzweise) Neues, und hatte ich so jetzt nicht unbedingt erwartet. Die Ausgangsbasis für ein spektakuläres Staffelfinale ist somit auf jeden Fall einmal gegeben.
Fazit:
Mit "Countdown" legt man der durchschnittlichen Folge "Der Rat" eine weitere ebenso mittelmäßige Folge nach, und konnte damit bislang – zumindest in meinen Augen – das Versprechen der über die gesamte Staffel hinweg aufgebauten Xindi-Handlung noch nicht wirklich einlösen. An "Countdown" störte mich in erster Linie, dass man die Geschichte rund um die Waffe gar so lang ausdehnt. Auch Hayes Heldentod verfehlte die gewünschte schockierend-bewegende Wirkung aufgrund der großen Vorhersehbarkeit der Wendung sowie meiner mangelnden Verbindung zur Figur bei mir völlig. Und auch die Inszenierung fand ich zuletzt schon gelungener als bei dem diesbezüglich eher unscheinbaren "Countdown". Gut fand ich in erster Linie einzelne (überwiegend ruhige) Momente zwischendurch, die teils angenehm düsteren Szenen von Hoshi auf dem Reptilien-Schiff, sowie das Design des Inneren der Waffe. Die Raumschlacht war zwar ebenfalls nicht mehr ganz so ausgefeilt inszeniert wie zuletzt, war aber – gerade auch für TV-Verhältnisse – wieder sehr spektakulär, und toll getrickst. Vor allem aber war die Episode soweit wieder ganz kurzweilig. Dennoch hätte ich mir vom Abschluss der Xindi-Handlung irgendwie mehr erwartet. Meine gesamten Hoffnungen ruhen somit auf der nun anstehenden "Stunde Null".
Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
Inhaltsbeschreibung:
Die Xindi-Reptilien und -Insektoiden befinden sich noch immer auf dem Weg zur Erde, um die Planetenkiller-Waffe zu benutzen. Jedoch müssen sich drei der fünf Xindi-Spezies mit der Benutzung der Waffe einverstanden erklären, damit sie auch aktiviert werden kann. Die Insektoiden und die Reptilien besitzen jedoch nur zwei der dafür notwendigen Codes. Aus diesem Grund haben sie Hoshi entführt, damit sie, unter dem Einfluss einer Droge, den Code der Aquatiden knackt und den Reptilien zur Verfügung stellt. Selbstverständlich weigert sich der Fähnrich trotz Droge dies zu tun, doch leider kann ihr Widerstand bald gebrochen werden. Archer berät sich inzwischen mit den Xindi-Primaten und -Faultieren. Die Schiffe der Insektoiden und der Reptilien sind zu mächtig, als das man etwas gegen sie ausrichten könnte. Die einzige Hoffnung sind die Aquatiden, die sich bis jetzt jedoch weder für die eine noch für die andere Seite entschieden haben. Der Captain hat Glück und wird zu einem Gespräch mit den Aquatiden eingeladen. Dort soll der Mensch seine Gründe dafür darlegen, warum die Wasserwesen ihm unbedingt helfen sollten. Das Gespräch verläuft nicht gut und bald scheint sich abzuzeichnen, dass die Aquatiden in diesem Konflikt neutral bleiben. Da zieht Archer einen Trumpf aus dem Ärmel: Er behauptet, er hätte eine Möglichkeit gefunden, die Sphären, die für die vielen Anomalien in der Delphic-Ausdehnung verantwortlich sind, zu deaktivieren.
Die Aquatiden ziehen sich daraufhin zu Beratungen zurück, während Archer überlegt, wie er seine Behauptung wahr machen kann. Er beauftragt T'Pol und Trip an einer entsprechenden Lösung zu arbeiten. Tatsächlich scheint es so, als könnten die beiden einen Weg finden. Mit Hilfe der Daten, die ein Außenteam kurz zuvor bergen konnte, entdeckt die Vulkanierin, dass die vielen Sphären in der Ausdehnung durch ein Subraumnetzwerk miteinander verbunden sind. Dieses Netzwerk kann durch den Ausfall einer der vier "Kontroll-Sphären", welche integrale Schlüsselpositionen innerhalb des Netzes einnehmen, komplett zum Zusammenbruch gebracht werden. Noch ist nicht klar, wie man diese Sphäre ausschalten will, aber ein erster Schritt ist getan. Die Planetenkiller-Waffe hat derweilen einen Zwischenstopp eingelegt, um die dritte Codesequenz freizuschalten, die nötig ist, um sie zu aktivieren. Zwar hat sich Hoshi mit allen Mitteln gegen die Wirkung der Droge gewehrt, doch hat es nicht gereicht, um die Mitarbeit zu verweigern.
Gerade, als der Antrieb wieder neu hochfährt, um die Reise zur Erde fortzusetzen, öffnen sich mehrere Subraumkorridore nahe der Waffe. Es sind Schiffe der Xindi-Faultiere, -Primaten, sowie der Aquatiden. Die folgende Schlacht verläuft für die Reptilien und Insektoiden schlecht und es scheint fast so, als könnte die Planetenkiller-Waffe rechtzeitig zerstört werden. Doch da beschließen die "Sphärenkonstrukteure" in den Kampf einzusteigen. Sie aktivieren eine ihrer Sphären, die daraufhin eine Barriere aus gewaltigen Anomalien zwischen den Schiffen der Insektoiden und der Aquatiden erzeugt. Ein Außenteam unter der Führung von Major Hayes hat es inzwischen geschafft, sich auf das Führungsschiff der Reptilien zu beamen und Hoshi zu befreien. Doch kurz bevor der Major vom Transporterstrahl erfasst werden kann, wird er lebensgefährlich verwundet - wenig später stirbt er auf der Krankenstation. Der Xindi-Waffe ist inzwischen die Flucht gelungen und befindet sich wieder auf dem Weg Richtung Erde. Archer lässt Kurs setzen, um sie zu verfolgen, doch die Aquatiden, die in der Schlacht schwere Verluste haben hinnehmen müssen, bestehen darauf, dass der Captain seinen Teil der Abmachung (die Deaktivierung der Sphären) einhält. Daraufhin macht sich ein Shuttle mit Trip und T'Pol auf den Weg, um eine der nahegelegenen "Kontroll-Sphären" auszuschalten. Die Enterprise fliegt jedoch weiter der Waffe hinterher. Die Zeit drängt und noch steht das Schicksal der Erde auf Messers Schneide.