Originaltitel: The Council Episodennummer: 3x22 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 12. Mai 2004 Erstausstrahlung D: 20. Februar 2005 Drehbuch: Manny Coto Regie: David Livingston Hauptdarsteller:
Scott Bakula als Captain Jonathan Archer,
Connor Trinneer als Commander Charles "Trip" Tucker III,
Jolene Blalock als Subcommander T'Pol,
Dominic Keating als Lieutenant Malcolm Reed,
Anthony Montgomery als Ensign Travis Mayweather,
Linda Park als Ensign Hoshi Sato,
John Billingsley als Doctor Phlox.
Gastdarsteller:
Randy Oglesby als Degra,
Tucker Smallwood als Xindi-Primate Chairman,
Rick Worthy als Jannar,
Scott MacDonald als Dolim,
Josette DiCarlo als Sphere Builder woman,
Sean McGowan als Corporal F. Hawkins,
Bruce Thomas als Xindi-Reptilian soldier,
Andrew Borba als Xindi-Reptilian lieutenant,
Mary Mara als Sphere Builder presage,
Ruth Williamson als Sphere Builder primary,
Eric Lemler als helm crewman u.a.
Kurzinhalt:
Endlich hat die Enterprise NX-01 das Ziel ihrer Reise in die Ausdehnung erreicht. Flankiert von Raumschiffen der Humanoiden und Faultier-Xindi fliegen sie zu jenem Planeten, auf dem sich der Rat der Xindi befindet. Vor diesem soll Captain Archer nun in Kürze sprechen und seine Beweise dafür darlegen, dass nicht die Menschen, sondern vielmehr die Sphärenbauer die wahren Feinde der Xindi seien. Zusammen mit Hoshi, die als Übersetzerin für die Insekten- und wasserbewohnenden Xindi dient, fliegt er mit einem Shuttle los, um sich dem Rat zu stellen. Dieser scheint überwiegend dazu zu tendieren, ihm Glauben zu schenken, doch der Anführer der Reptilien-Xindi verlässt nur kurz nach seiner Ankunft erbost den Saal, und droht damit, den Rat zu sprengen. Mit Hilfe von Degra unternimmt Archer einen letzten verzweifelten Versuch, den gesamten Rat davon abzubringen, die Waffe einzusetzen. Währenddessen brechen Travis, T'Pol, Malcolm und der MACO Hawkins auf, um eine weitere Sphäre zu untersuchen. Sie hoffen, im Datenspeicher weitere Beweise zu finden, die Archers Argumente untermauern…
Denkwürdige Zitate:"Kind of feels like being called to the Principal's office." "I was never called to the Principal's office."
(Da hat der Captain Hoshi wohl etwas voraus.)
"When I was on the future Enterprise, 400 years from now, there were Xindi aboard. Humans and Xindi were serving together in the Federation. That's a future worth fighting for."
(Archer zu Degra, kurz bevor er das zweite Mal vor dem Rat spricht.)
"Maybe we're getting a bit too comfortable with losing people."
(Reed ist nach dem Tod des Rothemden zerknirscht.)
Review:
Zusammen mit der nachfolgenden Episode "Countdown" ist "Der Rat" wohl jene Episode, auf die man die ganze Staffel über hingearbeitet hat. Und ich leider sagen, dass ich doch ein wenig enttäuscht war. Nicht weil etwa, weil sie nicht spannend und/oder dramatisch gewesen wäre – sondern eher das Gegenteil. Ich hätte mir so gewünscht, dass man auf diese sehr actionorientierte Staffel einen ruhigen Schlusspunkt setzt, sich auf die ureigenste Stärke von "Star Trek" besinnt und statt dem von wohl so ziemlich allen bereits erwarteten Action-Showdown vielmehr eine friedliche Lösung am Verhandlungstisch findet. Nicht unähnlich des Ausgangs des Schattenkrieges bei "Babylon 5". Vermutlich stehe ich mit dieser Meinung ziemlich alleine da – was natürlich auch einer der wesentlichen Gründe dafür sein dürfte, warum die Macher eben diese Richtung nun mal nicht eingeschlagen haben, wäre ein solcher Ausklang für viele wohl zu wenig dramatisch und antiklimaktisch gewesen. Mir hätte es hingegen gut gefallen, und ich hätte es auch ungewöhnlicher und mutiger gefunden, als der vermeintliche 08/15-Showdown im All, der uns nun wohl bevorsteht.
Dies ist insbesondere auch deshalb so problematisch, da a) es solche "wir müssen die Erde/die Föderation/das gesamte Universum"-retten Abenteuer in den letzten Jahren bei "Star Trek" viel zu oft gab, und b) da man ein Scheitern der Enterprise von vornherein nicht in Betracht zieht, was sich zumindest für mich doch eher als Spannungskiller erweist. Es bleibt nur mehr die Frage nach dem "wie", und nicht nach dem "ob" (die Katastrophe verhindert wird). Ja, auch das kann unter den richtigen Umständen spannend sein, aber zumindest mich riss es leider nicht wirklich mit– zumindest mal in "Der Rat"; vielleicht wird es in "Countdown" ja noch besser. Kritisch sehe ich zudem nach wie vor die schwarz/weiß-Zeichnung innerhalb der Xindi, denn wenn man die Reptilien-Xindi als abgrundtief bzw. durch und durch böse darstellt, ist das letztendlich auch nicht besser, als wenn man einfach die Xindi (oder Klingonen, oder Romulaner, usw.) als rein böse darstellt – man zieht die Bösewichtlinie halt nur um einen engeren Kreis; eindimensional ist es nur halt trotzdem. Zwar muss auch da zugegebenermaßen das letzte Wort noch nicht gesprochen sein, aber so ist zumindest der Eindruck, der bislang vermittelt wird. Als eher gescheitert sehe ich auch den halbherzigen Versuch an, dem Rothemdentod von Hawkins Gewicht zu verleihen. Wenn er die Staffel über einen Eindruck gemacht hätte, wäre es vielleicht erfolgreich gelungen, den Rothemdeneindruck zu verhindern, aber so war das zu wenig, zu spät. Und Reeds Kommentar in Richtung "wir nehmen diese Tode mittlerweile viel zu leicht" kam zumindest bei mir unnötig abfällig in Richtung der klassischen "Star Trek"-Serie an. Und trotz der guten Episoden zuletzt ist "Enterprise" nun mal noch lange nicht gut genug, um einen Grund zu haben, sich gegenüber "Raumschiff Enterprise" aufs hohe Ross zu setzen.
Weitere Kritikpunkte bzw. Anmerkungen: So schön es auch war, dass sich Degra und Trip hier versöhnt haben – und ihre gemeinsamen Szenen waren wirklich wunderbar geschrieben und gespielt – so hatte das ganze angesichts seines (ungemein vorhersehbaren) Todes am Ende doch etwas zweckmäßiges, so als wäre es in erster Linie dafür da, damit uns Degra noch einmal ein Spur sympathischer ist (nun da er durch Trip Absolution erhielt) und wir deshalb am Ende stärker mitfühlen. Da ich sein Ableben jedoch sehr früh während der Episode begann, vorauszuahnen, verfehlte diese Wendung ihre schockierende Wendung bei mir leider völlig. Was die Darstellung der Sphärenbauer betrifft, so erinnerte mich das Kostüm ihrer Anführerin ein bisschen gar an die Borg-Königin. Die Inszenierung der Szene in ihrem Raum erinnerte mich zudem etwas zu sehr an die Propheten (alles in ein weißes Licht getaucht; und auch die existieren ja quasi außerhalb von Raum und Zeit). Zwar wäre es grundsätzlich eine coole Wendung, wenn sie sich tatsächlich als die Propheten herausstellen würden, ich gehe hier jedoch weniger von einem verstecken Hinweis bzw. einer bewussten Andeutung als vielmehr einen Versehen und/oder Einfallslosigkeit aus.
Von diesen Punkten abgesehen war "Der Rat" soweit aber ok. Die Episode konnte mich überwiegend solide unterhalten, und trotz meiner ausführlichen Kritik gab es durchaus auch einige Aspekte, die mir sehr gut gefallen konnten. Hier stach für mich in erster Linie die Umsetzung des Inneren des Reptilien-Schiffes hervor, das sehr auffällig beleuchtet wurde, wodurch man dem Set eine herrliche ominöse Stimmung verlieh, und den Bösewicht-Charakter der Reptilien-Xindi auch optisch nochmals unterstrich. Köstlich fand ich auch das vermeintliche Solarium auf dem Schiff, da musste kurz Lachen (ich hoffe, ich habe die Szene richtig verstanden, und es war auch als Gag gemeint). Gut gefallen hat mir auch die nette, leichtfüßige Szene zwischen Trip und Phlox, welche die ansonsten eher schwermütige Stimmung kurzzeitig auflockerte. Sehr gefreut habe ich mich verständlicherweise auch über T'Pols Zitat des vulkanischen Grundsatzes rund um das Wohl der Vielen. Und auch wenn ich eine diplomatische Lösung für den Konflikt vorgezogen hätte, so muss ich nichtsdestotrotz auch "Der Rat" wieder einmal zugutehalten, dass die Effektszenen phantastisch getrickst und der Weltraumkampf phänomenal inszeniert war. Man scheint jetzt endlich damit zu beginnen, die größere Freiheit aufgrund von CGI-Szenen auszunutzen und nicht alles so zu inszenieren als hätte man mit echten Modellen gearbeitet. Das Ergebnis sind einige coole, sehr dynamische und zudem auch lange Effektszenen (mit "lang" meine ich in einem Fluss ohne Schnitt), die ich wieder einmal sehr beeindruckend fand. Die gewohnt guten schauspielerischen Leistungen, die solide Inszenierung durch David Livingston sowie die gelungene Musik von Velton Ray Bunch runden die positiven Aspekte schließlich ab, und sorgen insgesamt trotz meiner Enttäuschung ob es Verlaufs der Episode sowie meiner Kritikpunkte doch noch für eine durchschnittliche Wertung.
Fazit:
"Der Rat" hätte eigentlich der Beginn des großen Finales für die dritte Staffel werden sollen – konnten diesem Anspruch jedoch zumindest in meinen Augen nicht gerecht werden. Auch wenn ich mit meiner Meinung allein dastehe, aber ich hatte die ganze Staffel lang auf eine diplomatische Lösung gehofft, statt des 08/15-Showdowns, der uns nun bevorzustehen scheint. Action ist man von Enterprise nun mal gewohnt; sich für ein unspektakuläres Ende des Konflikts am Verhandlungstisch zu entscheiden, wäre weitaus außergewöhnlicher (und mutiger) gewesen – aber es hat nicht sollen sein. Auch abseits meiner betreffenden Enttäuschung wies "Der Rat" wieder den einen oder anderen Kritikpunkt aus, allen voran, dass Degras Tod die gewünschte schockierende oder gar berührende Wirkung leider gänzlich verfehlte. Positiv stach in erster Linie wieder einmal die Inszenierung ins Auge. Vor allem die Belichtung an Bord des Reptilien-Schiffes hatte es mir angetan. Und auch die Weltraumkampfszenen waren phantastisch umgesetzt; sehr dynamisch und mit einigen längeren Einstellungen ohne Schnitt. Letztendlich wogen sich für mich die Stärken und Schwächen in etwa auf.
Wertung: 2.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
Inhaltsbeschreibung:
Die Enterprise, in Begleitung einiger Xindi-Schiffe, befindet sich auf dem Weg zur Ratskammer der Xindi. Auf dem Weg dorthin analysiert Archer zusammen mit T'Pol und Degra die Situation. Der Xindi ist davon überzeugt, dass die Beweise, die der Captain besitzt, alle Ratsmitglieder davon überzeugen werden, dass nicht die Menschen, sondern die "Sphärenkontrukteure" der wahre Feind ist. Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung der Besprechung sind die Sphären, die sich überall in der Delphic-Ausdehnung befinden. Degra ist erstaunt darüber, dass es den Menschen tatsächlich gelungen ist, einen Zugang zu diesen Kugeln zu finden - immerhin haben die Xindi diese Gebilde selbst jahrelang untersucht und nie etwas Vergleichbares gefunden. Die Vulkanierin schlägt vor, dass sich ein kleines Team in einem Shuttle auf den Weg zu einer nahe gelegenen Sphäre macht, um wichtige Daten aus dem Computerkern herunterzuladen, die den Xindi als zusätzlicher Beweis für Archers Behauptung dienen sollen. Gesagt getan. Ein Außenteam, bestehend aus Reed, T'Pol, Mayweather und einem MACO, macht sich auf den Weg. Derweilen fliegt die Enterprise weiter in Richtung Xindi-Ratskammer. Auf Degras Schiff tauscht plötzlich das Hologramm eines weiblichen "Sphärenkonstrukteurs" auf und versucht Degra wieder auf den "rechten Weg" zurückzuführen. Die Frau spricht von einer Zukunft, in der die Xindi ein mächtiges Volk sind und Degra ein Volksheld. Doch Degra behaart auf seinem Standpunkt, dass die Menschen nicht die wahre Bedrohung sind und so verschwindet das Hologramm wieder.
Kurze Zeit später trifft die Enterprise bei dem Planeten, auf dem sich der Rat befindet, ein. Archer, Hoshi und Degra machen sich in einem Shuttle auf den Weg zur Oberfläche. Dort angekommen, verliert das Trio keine Zeit und tritt vor den Rat. Selbstverständlich sind einige Xindi, ganz besonders die Reptilien und die Insektoiden, überhaupt nicht über die Anwesenheit der Menschen erfreut. Doch die Aquatiden können sie davon überzeugen, sich den Menschen wenigstens anzuhören. Archer beginnt und trägt seine Beweise vor. Während Xindi-Primaten und Faultiere dem Captain glauben, schenken die Insektoiden und die Reptilien dem Menschen keine Beachtung. Die Aquatiden sind unentschlossen, was die Beweislage angeht und verhalten sich neutral. Während der Sitzung stellt sich heraus, dass die "Sphärenkonstrukteure" von den Xindi ehrfürchtig "Beschützer" genannt werden, da sie es waren, die dieser Spezies nach dem 100-jährigen Krieg eine neue Heimat gaben. Entsprechend abgeneigt sind einige Xindi dem Gedanken gegenüber, dass ihre Retter sie nun verraten haben. Die Unterredung mit dem Rat der Xindi endet abrupt, als einer der Reptilien-Xindi auf Archer losgeht.
Inzwischen hat das Außenteam einen Zugang zu der Sphäre gefunden und sich ins Innere begeben. Während Travis im Shuttle bleibt, hat der Rest des Teams sich in Raumanzügen auf den Weg zum Computerkern gemacht. Da wird plötzlich ein automatischer Verteidigungsperimeter aktiviert, der auf die Eindringlinge feuert. Während des Feuergefechts wird der MACO getötet. Nur mit Hilfe der Bordwaffen des Shuttles können Reed und T'Pol gerettet werden. Mit den Daten im Gepäck, macht sich das Shuttle auf den Weg zum Treffpunkt mit der Enterprise. Derweilen auf dem Sternenflottenschiff. Degra überlegt zusammen mit Archer, wie man die Aquatiden von der Echtheit der Beweise überzeugen könnte - denn sollte diese Xindi-Spezies von der Unschuld der Menschen überzeugt sein, gäbe es eine Mehrheit im Rat und der Start der Planetenkiller-Waffe, würde bis auf weiteres ausgesetzt. Da hat Degra eine Idee. Mit Hilfe der medizinischen Daten des "Sphärenkonstrukteurs", den die Enterprise vor einigen Wochen aufgelesen hat und der Kapsel, in der er gefunden wurde, erstellt der Xindi ein Hologramm des Aliens. Seine Hoffnung ist, dass die Aquatiden erkennen, dass die Kapsel aus dem selben Material hergestellt ist, wie die Kapsel des Fremden und, dass das Hologramm in der Tat ein "Beschützer" ist. In der Zwischenzeit wird der Kommandant der Reptilien von dem Hologramm des weiblichen "Sphärenkonstrukteurs" aufgesucht. Sie überzeugt ihn davon, sich nicht an die Beschlüsse des Rates zu halten und eigenmächtig zu handeln. Kurz darauf startet eine Flotte von Reptilien- und Insektoiden-Schiffen, um die Planetenkiller-Waffe in ihre Gewalt zu bringen. Auf der folgenden Sitzung des Rates erkennen die Aquatiden in der holographischen Nachbildung des "Sphärenkonstrukteurs" tatsächlich einen ihrer "Beschützer". Damit hat Degra eine Mehrheit auf seiner Seite. Doch da erkennen auch plötzlich die Reptilien die Beweislage an und stimmen für die Menschen.
Kurz darauf wird Degra in seinem Quartier vom Kommandanten der Reptilien aufgesucht. Dieser erklärt ihm, dass er herausgefunden habe, was Degra mit einem seiner Schiffe angestellt hat. Zuerst tut er so, als ob er nicht wüsste worum es geht, doch kurz darauf gibt er seine Tat zu und rechtfertigt sie damit, dass es unter allen Umständen nötig war, die Ratskammer der Xindi zu erreichen. Doch der Reptilien-Xindi hat die Nase voll. Er zückt sein Messer und sticht Degra nieder - kurz darauf stirbt dieser. Archer wird nur wenig später vom Tot seines Verbündeten informiert. Die Reptilien haben inzwischen eine Notsitzung des Rates einberufen. Dort eröffnen sie den Xindi-Primaten, -Aquatiden und -Faultieren, dass eine Flotte von Insektoiden- und Reptilienschiffe, die Waffe in ihre Kontrolle gebracht hat und die Erde nun zerstören wird. Nun überschlagen sich die Ereignisse: Die Waffe wird gestartet und fliegt Richtung Erde. Sofort nehmen Schiffe der Aquatiden, Primaten und Faultiere die Verfolgung auf. Die Enterprise beamt Archer und Hoshi schnell an Bord und versucht ebenfalls die Waffe aufzuhalten. Das Shuttle mit T'Pol. Reed und Mayweather an Bord verfolgt mit den Sensoren die Schlacht. Während des Gefechts erfasst plötzlich ein Transporterstrahl von einem der Reptilienschiffe Hoshi und beamt sie davon. Wenig später taucht die Planetenkiller-Waffe, zusammen mit den Reptilien und Insektoiden in eine Art Subraumkorridor ein und verschwindet mit rasender Geschwindigkeit in Richtung Erde.