Originaltitel: And Your Heart Will Fly Away
Episodennummer: 3x09
Bewertung:
 
Erstausstrahlung USA: 25.11.2002
Erstausstrahlung D: 03.09.2003
Drehbuch: Michael Cassutt
Regie: Allan Eastman
Hauptdarsteller: Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt, Keith
Hamilton Cobb als Tyr Anasazi, Lisa Ryder als Beka Valentine, Lexa
Doig als Andromeda / Rommie, Laura Bertram als Trance Gemini,
Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper
Gastdarsteller: Geordie Johnson als Bartolome Naz, Leila
Johnson als Desiree D'lene
Inhaltsbeschreibung:Sie verwundet dich wie eine Rose dich verwunden wird...
nicht mit ihrem Dorn.
Eine Rose wird dich immer mit ihrer
Schönheit verwunden.
Harry Martinson, n. C. 6862.
Harper testet in einem Trümmerfeld ein neues Navigationssystem an einem modifizierten Slipfighter. Plötzlich dringt eine Art von Staub auf dem Deck der Andromeda ein und formt einen Humanoiden, der Dylan angreift. Dieser „Genet“ schreit Dylans Namen, um klar eine Botschaft von einer unbekannten Quelle zu übermitteln. Dylan hackt den Geneten jedoch in zwei Stücke, worauf dieser in Millionen kleiner Kügelchen zerfällt. Während des Angriffes verschwindet Tyr unbemerkt mit dem modifizierten Slipfighter von der Andromeda.
Rommie stellt fest, dass der Genet von einem Microsattelliten-Liefersystem kam. Bei weiterem Scannen entdeckt man eine private Transmission, die vom gleichen Satelliten stammt und an Tyr gesendet wurde. Harper untersucht die Überreste des Geneten. Er erklärt Dylan und Beka, dass die winzigen Kugeln ein so genanntes „Eidolon“ sind, eine Struktur aus dunkler Materie, die in der Lage ist, ein Abbild in jeder Größe vortäuschen zu können.
Kurz darauf entdeckt die Crew der Andromeda ein riesiges Dylan Hunt-Eidolon, das in einiger Entfernung im Weltraum gleitet. Die Andromeda ändert den Kurs, um näher an die Gestalt heranzukommen, als diese plötzlich auf sie feuert. Daraufhin feuert die Andromeda eine Rakete ab, kurz vor dem Ziel verschwindet jedoch das Eidolon. Man stellt fest, dass das Eidolon das Schiff in die Richtung des Planeten Elba Nine gelenkt hat.
Indessen betrachtet Tyr im Slipfighter auf einem Bildschirm das Bild von Desiree D’lene, seiner einstigen großen Liebe und landet das Schiff direkt auf dem unwirtlichen Planeten Elba Nine – ein Eisplanet, auf dem riesige Schneestürme toben.
Dylan versucht inzwischen auf der Andromeda die Position von Elba Neun ausfindig zu machen, allerdings hat Andromeda immer noch Probleme mit den Eidolonpartikeln – die Viren sind in ihr System eingedrungen. Da das Steuerungssystem infiziert ist, gehen alle Daten verloren bzw. sind mit Sorgfalt zu genießen.
Plötzlich erscheint ein unbekannter Humanoide auf dem Bildschirm, der sich verantwortlich für das Virus zeichnet. Dieser erscheint plötzlich in realer Gestalt zusammen mit einer Wache auf der Brücke der Andromeda, worauf hin Dylan nur verwirrt seine Lanze zücken kann.
Der Fremde stellt sich als Bartholome Naz vor –an einen Rollstuhl gefesselt, aber dennoch nicht zu unterschätzen. Rommie stellt fest, dass er mit einem Minischiff an die Andromeda angedockt hat, was sie durch ihre Viren im System zunächst nicht feststellen konnte. Sie schlägt vor, ihn von der Brücke zu entfernen, aber er macht Dylan ein Angebot: Er weiß, wieso Tyr das Schiff verließ und wo er sich jetzt befindet.
Tyr sucht mittlerweile auf Elba Nine mit einem Fernglas nach Desiree, als er plötzlich von einem Geneten angegriffen wird. Die zwei liefern sich einen Kampf, der damit endet, dass der Genet Tyr einen riesigen Stein an den Kopf wirft und dieser benommen zu Boden fällt. Gerade als der Genet Tyr mit diesem Stein erschlagen will, wird er von hinten erschossen. Tyr ist immer noch etwas erschreckt und bleibt vor Verwunderung liegen – er hat Desiree gefunden. Zur Begrüßung möchte er sie küssen, stattdessen verpasst Desiree ihm jedoch eine saftige Ohrfeige, so dass es sich plötzlich wieder mit dem Gesicht nach vorn im Schnee wieder findet. Desiree flüchtet vor ihm und er verfolgt sie.
Andromeda versucht herauszufinden, wer Bartholome Naz ist, findet aber nur Informationen über einen Stürmer beim Springballteam der Hallonier. Naz erklärt, er fälschte die Daten, weil er Waffen entwirft – darunter auch molekulare Maschinen wie die Eidolonpartikel bis hin zu solchen wie der Andromeda. Dylan will wissen, wo Tyr steckt. Stattdessen erzählt Bartholome ihm die Geschichte von seiner großen Liebe Desiree, die ihm überdrüssig wurde. Aus Eifersucht heuerte er einen nietzscheanischen Killer an, der sie töten sollte – Tyr. Statt sie zu töten verliebte er sich jedoch in sie und versteckte sie auf Elba Nine, in der Hoffnung, dass Bartholome sie dort niemals finden würde. Dieser glaubte, Desiree sei tot, bis er ihre Nachricht empfing, die ihn glauben ließ, sie würde noch leben. Da nur Tyr wissen konnte, wo sie sich aufhielt, schickte er ihm ihre Nachricht, um sie so aufzuspüren. Die Crew der Andromeda soll ihm nun helfen, Desiree wieder zu finden, nur so bekommen sie Tyr zurück.
Als sich die Andromeda Elba Nine nähert, schießt plötzlich ein Attrox auf sie. Dieser ehemalige Asteroid ist ein automatischer Wächter und fungiert als Festungsmond. Er wurde einst von Bartholome Nez erschaffen und ist unbesiegbar. Nez glaubt jedoch, dass der Andromeda dies gelingen könnte. Beka geht in den Slipstream, um dem Attrox so zu entkommen, allerdings ist auch dieser fähig, in den Slipstream zu gehen und verfolgt die Crew weiter.
In einem tieferen Orbit um den Planten kann sich die Crew allerdings vor dem Attrox verstecken. Somit bleiben Harper und Beka drei Stunden, um mit der Maru auf dem Planeten zu landen und Tyr zu finden.
Auf der Oberfläche versucht Tyr inzwischen Medea zu überzeugen, dass er wegen ihr zurückkehrte und nicht um seinen alten Auftrag auszuführen. Sie akzeptiert allerdings nicht ihren alten Namen und will lieber Desiree genannt werden. Nachdem die beiden wieder zusammengefunden haben, diskutieren sie, wieso Tyr sie so lange allein auf dem Planeten zurück ließ. Er antwortete niemals auf ihre Nachricht, die sie ihm bereits vor einem Jahr sandte. Desiree hat sich außerdem in diesem einen Jahr verändert.
Plötzlich ertönt ein Eindringlingsalarm, der zwei unbekannte Besucher meldet. Die beiden bereiten sich auf einen Kampf vor. Allerdings stellt sich schnell heraus, dass die beiden Eindringlinge Beka und Harper sind, die sich auf die Suche nach Tyr gemacht hatten. Dylan möchte, dass alle vier auf die Andromeda zurückkehren, da nur noch wenig Zeit bleibt, um sich vor dem Attrox zu verstecken.
Naz hat inzwischen jedoch die ganze Kommunikation abgehört und eine Waffe gebaut, um Tyr zu töten. Er versteckt sich im Hangar und überrascht die beiden. Tyr verteidigt Desiree und es steht unentschieden, als Beka eingreift. Dylan lässt Naz von Harper auf das Gefängnisdeck bringen, während Tyr Desiree zu ihrem Quartier eskortiert. Sie ist sauer auf ihn und glaubt jetzt erst Recht, dass er Naz alten Auftrag ausführen will.
Auf dem Kommandodeck benötigt Dylan nun Bartholomes Hilfe. Er will einen erweiterten Slipfighter mit einem Eidolon erschaffen, um so den Attrox zu zerstören. Während Tyr, Harper und Naz daran arbeiten, schleicht plötzlich Desiree in den Raum, um Bartholome anzugreifen. Beka schießt auf sie, weil sie sie irrtümlicherweise für ein Eidolon hielt. Allerdings zeigt das Blut, dass es sich um die echte Desiree handelt.
Tyr trägt sie sofort aufs Medizindeck und sowohl er als auch Naz sind besorgt. Während dieser ihre Hand hält, muss Tyr zurück auf das Schiff. Zusammen mit Harper verwandeln sie den Eidolon-Slipfighter in ein Magog-Kriegsschiff, das den Attrox ablenkt. Es dreht um und feuert auf den Slipfighter. Zeitgleich feuert Tyr von der Andromeda mit voller Kraft und zerstört somit den Attrox.
Trance hat inzwischen Desiree heilen können. Dylan bittet Bartholome, sie gehen zu lassen. Bartholome kann wieder laufen, da er an einer leicht heilbaren Krankheit litt. Er steht an Desirees Krankenbett auf und entlässt nun auch Desiree in ihre Freiheit. Sie hat auf Elba Nine erkannt, was ihr wichtig ist: Gesundheit, Freiheit und Liebe.
Desiree wacht auf, als Dylan Bartolome bittet wegzugehen und sein Vendetta gegen Desiree zu vergessen. Bartolome verlässt das Schiff und Tyr und Desiree kehren nach Elba Nine zurück. Obwohl Tyr ein Zusammenleben vorschlägt, lehnt Desiree ab. Sie bevorzugt dort zu bleiben wo sie ist, allein.
Zusammen mit Desiree kehrt Tyr nach Elba Nine zurück. Sie ist in Wirklichkeit Medea Simri, geboren von Isabella, gezeugt von Zarathustra, was nur Tyr weiß. Wie er ist sie die letzte Überlebende des Kodiak-Clans und somit eine Nietzscheanerin.
Obwohl Tyr nun bereit ist, mit Medea/Desiree auf Elba Nine zu leben, ist sie dagegen. Er möchte eine Familie gründen, damit der Kodiak-Stamm weiter besteht. Allerdings möchte Medea in Freiheit leben. Da jeder Stamm der Nietzscheaner die Kodiak vernichten will, wäre dies unmöglich und somit möchte Medea lieber Desiree bleiben. Tyr wiederholt gemeinsam mit ihr zum letzten Mal ihren Schwur, da er sie bereits liebte, als er sie als Kind vor dem Haus ihres Vaters spielen sah: Unsere Füße werden auf diesen Felsen gehen, unsere Hände werden dieses Eis gestalten, unsere Augen werden die Nacht suchen und unsere Herzen werden davon fliegen. Beide wissen, dass sie keine gemeinsame Zukunft haben werden, Desiree jedoch hat ihr Glück bereits auf Elba Nine gefunden. Als Tyr auf die Andromeda zurückkehrt, betrachtet er das Unwetter und den Himmel, der für ihn einstürzt.
Christine Baumgart
Review: Erneut wieder eine Charakterfolge, die sich diesmal auf Tyr und ein Stück seiner Vergangenheit konzentriert. Im Gegensatz zu anderen solcher Folgen kommen aber auch die restlichen Charaktere der Andromeda nicht zu kurz. So hat zum Beispiel Beka eine Diskussion mit Desiree über die Liebe – wobei sie feststellt, dass Desiree in Wirklichkeit eine Nietzscheanerin sein muss. Auch Harper und Dylan haben ein paar interessante Momente. So darf Harper wieder ein technisches Wunderwerk basteln, dass die Crew rettet und Dylan führt mit Desiree ein kurzes Gespräch über die Liebe.
Wie diese Szene und auch der Titel der Folge schon vermuten lassen, geht es in dieser Folge vorwiegend um die Macht der Liebe. Diese begreift Bartholome Naz, als er am Ende aus Liebe bereit ist, Desiree endlich gehen zu lassen. Auch Tyr begreift es, in dem er Desiree ihren Willen lässt und alleine auf die Andromeda zurückkehrt, auch wenn er bereit ist, auf Elba Nine zu bleiben. Dadurch, dass sie ihren „Decknamen“ Desiree behält, behält sie auch ihre Freiheit. Aus Liebe zu ihr gibt er somit nicht nur sie, sondern ohne gemeinsame Kinder auch ein Weiterbestehen des Stammes der Kodiak auf, an dem ihm so viel liegt. Es ist überraschend, dass sie alleine auf Elba Nine bleibt, aber auch verständlich, da für beide keine gemeinsame Zukunft existieren kann und Tyr somit auf die Andromeda zurückkehrt, da er dort gebraucht wird. An sich stellt dies aber eine interessante Folge dar, die Tyrs Charakter etwas näher beleuchtet.
Sonst tun die Charaktere das, was sie immer tun: Beka rettet Tyr das Leben, Harper bastelt an irgend etwas herum, Trance ist auf der Krankenstation mit einem Patienten beschäftigt, Dylan leitet das Schiff und läutert eine Person und Rommie hat mal wieder ein paar technische Probleme, die zum Schluss aber zur Lösung des Problems helfen.
Interessant ist aber die Figur von Bartholome Naz, der sich selbst doppelt fesselte. Zum einen an seine unerwiderte Liebe zu Desiree, die er bis in den Tod verfolgen wollte, zum anderen aber an seinen Rollstuhl, obwohl seine Krankheit heilbar ist. Mit der Heilungsprozedur, die er schließlich akzeptiert, kann er am Ende nicht nur wieder gehen, sondern ist auch bereit, Desiree endlich wieder aufzugeben – und wird somit ebenfalls frei.
Seine molekularen Eidolon, die jede Gestalt annehmen können, sind ein weiteres technisches Wunderwerk im Universum von Gene Roddenberry. Allerdings können sie durch ihre gestaltwandlerischen Fähigkeiten ebenso schnell gefährlich werden. Es ist schade, dass sie in dieser Folge nur so kurz beleuchtet wurden und so schnell zerstört werden konnten, da sie bestimmt noch ein interessanter Gegner der Crew geworden wären.
Christine Baumgart
Bewertung: Spannung: 3/5 | Erotik:
4/5 | Anspruch: 2/5 | Humor: 3/5 | Inhalt: 4/5
|
