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Episodenbild (c) Netflix

Originaltitel: The Long Road
Episodennummer: 1x02
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 16. Juni 1999
Erstausstrahlung D: 18. Februar 2000
Drehbuch: J. Michael Straczynski
Regie: Mike Vejar
Hauptdarsteller: Gary Cole als Captain Matthew Gideon, Tracy Scoggins als Captain Elizabeth Lochley, Daniel Dae Kim als Lieutenant John Matheson, David Allen Brooks als Max Eilerson, Peter Woodward als Galen, Marjean Holden als Dr. Sarah Chambers, Carrie Dobro als Dureena Nafeel.
Gastdarsteller: Edward Woodward als Alwyn, Alison Lohman als Claire, Scott Paetty als Lieutenant Meyers, Mik Scriba als Barkeep, Marshall R. Teague als Captain Daniels, Sophia Santi als Worker #1, Michael O'Connell als Worker #2, Rex Ryon als First Man u.a.


Kurzinhalt: Auf Regula IV wird ein Mineral abgebaut, das über heilende Eigenschaften verfügt. Die Erdregierung hat die Hoffnung, dass dieses dabei helfen könnte, die Seuche zu heilen, oder sie zumindest so zu behindern, dass diese länger braucht, um sich an die Physiologie der Menschen anzupassen – und man somit die fünfjährige Frist möglicherweise erweitern könnte. Doch um auch wirklich allen Menschen auf der Erde helfen zu können, sind große Mengen des Minerals vonnöten – und nachdem man zuletzt begann, die Operation auf Regula IV zu erweitern und die Produktion zu erhöhen, kam es zuletzt immer wieder zu seltsamen Erscheinungen wie z.B. einen Drachen, der die Minenarbeiter in Angst und Schrecken versetzte. Die Erdstreitkräfte beauftragen daraufhin die Excalibur, dem Planeten einen Besuch abzustatten und nach dem Rechten zu sehen. Captain Daniels, der das Kommando über die sich ebenfalls im Orbit befindliche Medusa inne hat, soll mit allen dafür erforderlichen Mitteln dafür sorgen, dass der Minenbetrieb wieder aufgenommen wird – notfalls mit Gewalt. Captain Gideon und dem ihn begleitenden Galen bleiben nur wenige Stunden, um die Hintergründe der seltsamen Erscheinungen aufzudecken und dafür zu sorgen, dass die Sabotageakte der Bevölkerung des Planeten ein Ende nehmen. Als sie sich auf Regula IV in ein Pub begeben, stoßen sie schließlich auf den Technomagier Alwyn…

Review: Episodenbild (c) Netflix Was ich in meinem Review zur Pilotfolge "Kriegsgebiet" zu erwähnen vergas: Im Vergleich zu "Waffenbrüder" hat sich Komponist Evan H. Chen – zum Glück – gehörig gesteigert. Dort war mir seine Musik ja viel zu atonal, und hatte eher etwas von Geräuschen oder gar Lärm. In der Serie selbst hat er sich etwas stärker am melodischen Ansatz seines Vorgängers Christopher Franke orientiert, dessen Niveau er zwar nie auch nur ansatzweise erreicht, dennoch finden sich im "Crusade"-Soundtrack ein paar nette, gelungene Stücke. Und vor allem auch seine Komposition für die Titelmelodie hatte es mir durchaus angetan. Nach diesem kleinen Exkurs kommen wir aber nun zu "Der lange Weg" – eine Episode, die mir zwar auch wieder gut gefallen konnte, die ich insgesamt aber doch eine Spur schwächer als "Kriegsgebiet" fand. So ist hier noch deutlicher als in der Pilotfolge zu bemerken, dass man sich bei "Crusade" was die CGI-Effekte betrifft teilweise überhoben hat. Während die Weltraumaufnahmen toll aussehen, und die digitalen Hintergründe (wie die Sporthalle zu Beginn) noch ok sind, sieht z.B. der Drache doch eher unfreiwillig komisch aus. Zwar könnte man sagen, da es sich um ein künstliches Konstrukt – und "Technomagie" handelt - sollte dieser von vornherein gar nicht realistischer aussehen, aber die Episode will uns ja weismachen, dass sich erwachsene Männer – Soldaten – davor fürchten. Und eben das fand ich angesichts der schwachen Effekte nun mal schon sehr schwer zu schlucken.

Davon abgesehen fand ich "Der lange Weg" aber soweit ganz nett. Positiv stach dabei für mich die starke Umweltschutz-Thematik auf. Sowohl diese als auch das Setup an sich erinnern stark an das klassische (TOS, TNG) "Star Trek", welches zu diesem Zeitpunkt in den Ablegerserien DS9, VOY und später ENT doch ziemlich in Vergessenheit geraten war – und sprach damit mein altes Trekkie-Herz voll und ganz an. Sehr nett auch, dass wir hier nach Elric ("Eine Frage der Farbe") und Galen mit Alwyn auf einen weiteren Technomagier treffen (der von Peter Woodwards echtem Vater Edward dargestellt wird). Die Begegnung der beiden beschert uns ein paar interessante Hintergrundinformationen zu den Technomagiern. So erfahren wir hier, dass Elric Galens Schüler war – und kurz nachdem sie das Versteck erreichten verstarb. Aber auch davon abgesehen fand ich ihre gemeinsamen Szenen sehr nett. Die Story selbst war ebenfalls interessant, gerade auch mit dem Interessenkonflikt zwischen der Erde und den Bewohnern von Regula IV. Auf der einen Seite ist der Wunsch der Erde, so viel Mineral wie möglich zu beschaffen – in der Hoffnung, so der Seuche Herr zu werden – absolut verständlich. Andererseits ist aber halt auch nicht wirklich einzusehen, warum die Bewohner von Regula IV eben darunter leiden sollten. Der Konflikt macht auch deutlich, dass es trotz allem (noch?) eine Grenze gibt, die Gideon nicht bereit ist, zu überschreiten. Auch wenn er sich dazu verpflichtet hat, um jeden Preis nach einem Heilmittel der Seuche zu suchen ist er deshalb trotzdem nicht einfach so dazu bereit, seine eigenen Prinzipien zu verraten. Mehr noch als dafür, wozu er beauftragt wurde, steht der Captain der Excalibur dafür ein, was er persönlich für richtig hält. Ob bzw. Wie lange dies in weiterer Folge so geblieben wäre, hätte eine spannende Frage sein können – der sich "Crusade" leider angesichts der Absetzung bedauerlicherweise nicht mehr widmen konnte. Darüber hinaus gefiel mir vor allem auch, wie Alwyn hier einsieht, dass er sich schon zu lange auf dem Planeten aufgehalten hat – da dessen Bewohner mittlerweile schon richtiggehend von ihm abhängig geworden sind ("We don't have to be reasonable, as long as we have you."). Auch das fand ich sehr schön. Mich am Ende (so wie Captain Daniels – der vom B5-Veteranen Marshall Teague dargestellt wird) zu täuschen, ist der Episode indes nicht gelungen – weil dass das ein Trick bzw. eine Täuschung war, war für mich sonnenklar. Das zog die Folge auch nochmal ein bisschen herunter.

Fazit: Episodenbild (c) Netflix "Der lange Weg" konnte mich soweit recht gut unterhalten. Dies lag einerseits an der netten, mich mit ihrer Umweltschutz-Message ansprechenden (und auf positive Art und Weise an klassische "Star Trek"-Unterhaltung erinnernde) Geschichte, die zudem für die Helden einen spannenden Interessenskonflikt bereithielt. Mit Alwyns Auftritt bot man uns zudem ein paar interessante Hintergrundinformationen zu den Technomagiern. Auch die Dynamik zwischen den Figuren hatte es mir angetan, und sorgte für ein paar amüsante Momente. Zudem gefiel mir, wie die Folge deutlich machte, dass Gideon – noch? – zwar dazu bereit ist, vieles, aber eben nicht alles zur Rettung der Erde zu tun, und er in erster Linie seinem eigenen moralischen Kompass folgt. Und insgesamt war die Episode wieder einmal von J. Michael Straczinsky gut geschrieben und von Mike Vejar erneut gut inszeniert. Die teilweise schwachen Effekte (da hat man sich einfach teilweise zu viel vorgenommen) sowie der recht eindeutige Trick am Ende, der wohl kaum jemanden getäuscht haben dürfte, ziehen die Episode zwar ein bisschen herunter. Davon abgesehen war "Der lange Weg" soweit aber ganz nett.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1999 TNT)




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