Originaltitel: Sine Qua Non Episodennummer: 4x08 Bewertung: Erstausstrahlung UK: 30. Mai 2008 (SyFy) Erstausstrahlung D: 05. Januar 2009 (Premiere) Drehbuch: Michael Taylor Regie: Rod Hardy Hauptdarsteller:
Edward James Olmos als Admiral William Adama,
Mary McDonnell als President Laura Roslin,
Katee Sackhoff als Captain Kara 'Starbuck' Thrace,
Jamie Bamber als Major Lee 'Apollo' Adama,
James Callis als Dr. Gaius Baltar,
Tricia Helfer als Number Six,
Grace Park als Lt. Sharon 'Athena' Agathon,
Michael Hogan als Colonel Saul Tigh.
Gastdarsteller:
Kandyse McClure als Lt. Anastasia Dualla,
Kate Vernon als Ellen Tigh,
Richard Hatch als Tom Zarek,
Mark Sheppard als Romo Lampkin,
Donnelly Rhodes als Dr. Cottle,
Rekha Sharma als Tory Foster,
Leah Cairns als Lt. Margaret Edmondson,
Colin Lawrence als Lt. Hamish 'Skulls' McCall,
Alexandra Thomas als Hera Agathon,
Donna Soares als Gemenon Delegate,
Andrew McIlroy als Jacob Cantrell,
Judith Maxie als Picon Delegate,
Iris Paluly als Speaking Delegate #2,
Ryan McDonell als Lt. Eammon 'Gonzo' Pike,
Laara Sadiq als Priestess,
Veena Sood als Quorum Delegate u.a.
Kurzinhalt:
Nachdem Athena das Six-Modell des Rebellen-Basisschiffs erschossen hat, springt dieses – mit einigen Galactica-Crewmitgliedern, und vor allem auch Präsidentin Roslin an Bord – auf einmal weg. Admiral Adama staucht Athena zusammen und lässt sie in das Gefängnis sperren, dies ändert aber auch nichts daran, dass der Schaden nun mal angerichtet ist. In Roslins Abwesenheit, und darüber hinaus dem Wissen ihres bevorstehenden Todes – selbst im Optimalfall, sprich dass sie lebend vom Basisschiff der Cylonen zurückkehrt – bringt sich Tom Zarek als ihr Nachfolger in Stellung; immerhin wurde er von Laura ja auch als Vizepräsident ausgewählt. Lee Adama ist jedoch skeptisch, glaubt er doch – zu recht – dass sich Zarek gerade auch innerhalb der Flotte keiner allzu breiten Zustimmung erfreut. Er geht vor allem auch davon aus, dass sein Vater mit ihm als Präsident nicht viel Freude hätte – hält es aber in ihrer Notlage für sehr wichtig, dass sowohl Militär als auch Zivilregierung möglichst an einem Strang ziehen; was bei Roslin und Adama nun mal eben gegeben war. Und so beauftragt er Romo Lampkin damit, zusammen nach einem Gegenkandidaten zu suchen. In der Zwischenzeit muss Bill Adama erkennen, dass sein Urteilsvermögen aufgrund von Roslins Verschwinden getrübt ist…
Review von Christian Siegel (kann Spoiler enthalten):
Wohl inspiriert von "Lost", entschieden sich die Macher von "Battlestar Galactica", den Cliffhanger aus der vorangegangenen Episode nicht vollständig aufzulösen, sondern sich hier jetzt erst mal auf die Flotte zu konzentrieren. Das war für mich dann auch gleich das erste große Manko, weil ich eigentlich alles rund um das Basisschiff wesentlich spannender gefunden hätte. Immerhin, zu Beginn gibt es noch eine wirklich starke Szene, die dann auch mein Highlight der Folge darstellen sollte: Nämlich, wie Athena von Admiral Adama – durchaus zurecht – zusammengestaucht wird. Das Zusammenspiel der beiden war phantastisch, die Anspannung im Raum durch den Fernsehschirm hinweg zu spüren, und vor allem auch Grace Parks schauspielerische Leistung in dieser Szene hatte es mir wirklich angetan. Wie ich generell finde, dass sie definitiv eine der besten – und konstantesten – DarstellerInnen aus dem Ensemble war. Der Rest der Folge konnte leider an diesen starken Beginn nicht mehr wirklich anknüpfen.
Beginnen wir mit meinen beiden Hauptkritikpunkten. Der erste betrifft die Prügelei zwischen Adama und Tigh, die ich doch sehr entbehrlich fand. Ich kann zwar grundsätzlich nachvollziehen, wie es dazu kam. Beide sind frustriert und verzweifelt, und in diesem Streit bietet sich ihnen die Gelegenheit, eben diesen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Adama fürchtet, Roslin noch früher als gedacht zu verliehen, und Tigh sieht sich der Gefahr gegenüber, schon sehr bald als Cylone offenbart zu werden. Trotzdem war das halt schon ein sehr archaisches Männerbild, dass man uns hier präsentiert: Die beiden Alphamännchen finden keinen anderen Weg, ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen, als auf Gewalt zurückzugreifen. Mein zweites Hauptproblem mit "Sine Qua Non" war die extreme Vorhersehbarkeit im Hinblick auf die Nominierung eines Nachfolgekandidaten für Laura Roslin. Bereits zum Beginn der vierten Staffel, als sich Lee Adama von der Galactica verabschiedete und seine politische Karriere begann, habe ich vermutet, dass es genau darauf hinauslaufen wird. Trotzdem scheint sich die Episode krampfhaft zu bemühen, seinen Namen auf der Tafel als ach-so-große Überraschung zu verkaufen – was bei mir halt eben überhaupt nicht funktioniert hat. Eher schräg fand ich auch sowohl die nachfolgende Szene, wo Romo droht, Lee zu erschießen. Was sollte das denn bitte schön? Und lasst mich bitte erst gar nicht mit der eingebildeten Katze anfangen. Was für ein Blödsinn. Auch die Offenbarung, dass Lee das angeblich genau so geplant und manipuliert haben soll, weil er schon immer Präsident sein wollte, kam für mich völlig aus dem Nichts. Falls dem so war, ging das bislang völlig an mir vorüber. Ähnliche mangelnde Vorbereitungsarbeit machte sich auch beim Handlungsstrang seines Vaters bemerkbar. Natürlich, dass er etwas für Laura empfindet, ist mittlerweile grundsätzlich gut etabliert. Aber dass seine Liebe so tiefer Natur ist, dass er hier nun im Glauben, er hätte sie verloren, quasi zusammenbricht, hätte ich bislang aufgrund der Darstellung in der Serie nicht unbedingt vermutet.
Generell stand mir hier die zynischere Seite meiner Persönlichkeit ein bisschen im Weg. Bitte nicht falsch verstehen: Einen geliebten Menschen zu verlieren ist immer schwer und schmerzhaft, ganz egal wie plötzlich und unerwartet, oder eben nicht. Trotzdem kam ich, wenn Adama sagt, dass er ohne Roslin einfach nicht leben kann/will nicht umhin mir zu denken "Es tut mir leid, dir das sagen zu müssen, aber… sie stirbt?! Dir wird leider nichts anderes übrigbleiben, als dich früher oder später damit abzufinden?!" Bei einer jüngeren und noch nicht ganz so lebenserfahrenen Figur hätte ich es wohl eher nachvollziehen können. So allerdings fand ich seine Entscheidung, das Kommando abzugeben (just an Tigh; da wird er sich nochmal was denken, wenn dessen wahre Natur dann endlich mal offenbart wird) und allein mit einem Raptor zurückzubleiben, in der vagen Hoffnung, das Roslin und allfällige andere Überlebende des Basisschiffs doch noch zurückspringen, ein bisschen schräg. Wie gesagt: Dass er für Roslin tatsächlich so viel empfindet, vermochte mir die Serie – bislang – nicht zu vermitteln.
Fazit:
Nach einigen gelungenen Episoden die mich mit der Serie wieder ansatzweise versöhnen konnten, erwies sich "Sine Qua Non" für mich leider wieder als ziemliche Enttäuschung. Im Handlungsstrang rund um Lee Adama, Romo Lampkin und ihre Suche nach einem Nachfolger für Laura Roslin wird das Unvermeidliche ewig hinausgezögert, und dann doch tatsächlich als megagroße Überraschung verkauft. Aber auch die Szene, wo ROmo droht, ihn zu erschießen, fand ich doof. Gleiches gilt für den abschließenden Katzen-Twist, sowie den Verdacht, dass Lee Adama ein machtgeiler, manipulierender Politiker ist, der es in Wahrheit schon die ganze Zeit auf diesen Posten abgesehen hatte – was mir die Serie, so es tatsächlich der Wahrheit entsprechen sollte, in dieser Form bislang überhaupt nicht vermittelt hätte. Ähnlich Bill Adamas tief empfundene Gefühle für Laura Roslin. Also ja, dass er etwas für sie empfindet, ist nun schon lange klar, aber dass ihn ihr möglicher Verlust in dieser Folge in eine derart tiefe Krise stürzt, hätte ich gerade auch im Wissen ob ihres ohnehin bevorstehenden Todes jetzt nicht unbedingt erwartet. Sehr entbehrlich fand ich auch die Szene, wo Adama und Tigh ihren Frust und ihre Verzweiflung in einer Schlägerei aneinander abarbeiten. Und auch, dass wir hier so überhaupt nicht erfahren, wie es rund ums Basisschiff weitergeht, sondern diesbezüglich auf die nächste Folge vertröstet wäre, sehe ich kritisch. Ja, "Lost", hat ähnliches oft gemacht, dort fand ich aber eben meistens alle Cliffhanger/Handlungsstränge ähnlich spannend, weshalb es nicht so schlimm war. Im Vergleich zu den Ereignissen auf dem Basisschiff fand ich aber halt die Handlung auf der Galactica bzw. in der Flotte wenig interessant. So ziemlich der einzige nennenswerte Pluspunkt war die anfängliche Szene zwischen Bill Adama und Athena, die ich wirklich stark fand. Davon abgesehen war das für mich aber leider eher ein Reinfall; bleibt zu hoffen, dass es der letzte war!