Finsternis über Terra: Die Erde hält den Atem an - unheimlicher Besuch im Solsystem
Bewertung:
siehe unten
Zyklus:
NEGASPHÄRE
Autor:
Horst Hoffmann
Titelbild:
Alfred Kelsner
Innenillustration:
Michael Wittmann
Beilage:
Perry Rhodan Journal 117
Band:
Negasphare Band 71
Preis:
1,85 €
Erscheinungsdatum:
19.12.2008
Inhalt Im Solsystem erwartet man die Ankunft eines Dunklen Ermittlers. Dieses Ereignis wird nicht geheim gehalten, tatsächlich bauschen die Medien es auf und sorgen dafür, dass Angst um sich greift - viele Menschen glauben, sie seien von den Unsterblichen an TRAITOR verraten worden und der Dunkle Ermittler werde Terra vernichten. Obwohl nichts davon eintritt, als G'schogun am 20. Juni 1347 NGZ via MOTRANS-OC1 durch den TERRANOVA-Schirm geschleust wird, wobei er auf keinen Funkruf reagiert, bricht im Solsystem teilweise sogar Panik aus. G'schogun verweilt nur kurz über der Isla Bartolomé, danach besucht er verschiedene geschichtsträchtige Orte auf Terra. Reginald Bull muss einsehen, dass er keine Möglichkeit hat, den Dunklen Ermittler aufzuhalten. Da dessen Absichten unbekannt bleiben, macht sich nun auch in der Führungsriege ein unsicheres Gefühl breit.
In Terrania entführt G'schogun den Witwer Tenpole Opera sowie dessen Kinder Corsair, Anulyn und Arnie. Die Familie ist seit dem Tod der Mutter zerrüttet, es gibt nur noch Streit und sogar Hass zwischen dem Vater und den Kindern. Die vier irren durch das bizarre, unverständliche Innere des Quell-Klippers, wobei sie voneinander getrennt werden. In der Gefahr besinnen sie sich wieder auf ihr Zusammengehörigkeitsgefühl und versuchen sich gegenseitig zu helfen. Damit bestehen sie einen Test, dem G'schogun sie unterzogen hat. Das Quant der Finsternis wollte wissen, ob man sich auf die Terraner verlassen kann, und das haben die vier Menschen ihm bewiesen. Der Dunkle Ermittler steuert nun erneut die Isla Bartolomé an. G'schogun verlässt den Quell-Klipper und spricht jetzt endlich mit dem Nukleus.
Ein Pakt wird geschlossen. Einige Ermittler-Rebellen wollen sich nach CRULT begeben und sich dort bereithalten. Sie werden eingreifen, sobald der Nukleus seinen Teil der Abmachung erfüllt und ein terranisches Einsatzkommando zur Dienstburg entsendet, das Antakur von Bitvelt angreifen soll. Eine Zeitvorgabe hierfür macht G'schogun nicht, die Terraner können sich also Zeit für die Vorbereitungen nehmen. Nun entlässt der Dunkle Ermittler auch die Familie Opera und verschwindet aus dem Solsystem, wo bald wieder Ruhe einkehrt. Reginald Bull nimmt sich vor, mit den Operas über deren Erlebnisse im Quell-Klipper zu sprechen. Sein ungutes Gefühl verlässt ihn nicht, denn das bisher so streng gehütete Geheimnis der Anwesenheit des Nukleus auf Terra ist jetzt auch Dritten bekannt.
Kritik Johannes Kreis
Das ist einer jener Romane, bei denen ich mich ernsthaft zwingen musste, nicht mit dem Querlesen anzufangen. Beim endlosen Gestreite und Geschwafel der Operas und bei den ständig wiederholten Plattitüden in Bezug auf den schwarz-finster-abartig-dunkel-hässlich-schwarz-bedrohlich-finster-widerlich-bösartig-dunkel-gefährlichen Dunklen Ermittler ist mir das so schwer gefallen wie schon lange nicht mehr. Hoffmann übertreibt es bis zum geht-nicht-mehr mit der allzu pathetischen Beschreibung der ach so schlimmen Bedrohung durch den Dunklen Ermittler (die gar keine ist) sowie der Reaktionen der Menschen darauf.
Hoffmann erspart uns nicht einmal das Klischee, dass in der total zerrütteten Familie Opera nach gemeinsam überstandener Gefahr plötzlich wieder Friede-Freude-Eierkuchen herrschen. Und - noch schlimmer - dass der Dunkle Ermittler anhand dessen entscheidet, dass man diesen komischen Menschlein wohl vertrauen kann. Dieser unerträgliche, lächerliche Unsinn ist einfach nur ein Armutszeugnis.
Vielleicht interpretiere ich die Beschreibung des Opera'schen Familienlebens ja falsch, aber kann es sein, dass Horst Hoffmann die derzeit so populären Vorurteile gegen Computerspiele und Computerspieler teilt? Wenn ich mich nicht irre, ist dies nicht der erste Roman, in dem irgendwer mit schwer nachvollziehbarer Penetranz gegen Games und Gamer wettert, und es kommt mir so vor, als sei das Hoffmanns eigene Meinung. Egal.
Die Terraner haben sich nun mit Entitäten verbündet, die weit mächtiger zu sein scheinen, als sie ursprünglich dargestellt wurden. Es wird der Eindruck erweckt, als sei ein Dunkler Ermittler nicht nur unangreifbar, sondern könne einen ganzen Planeten auslöschen. Hm. Wenn die so mächtig sind, warum haben sie (es gibt ja mindestens sechs Rebellen, wenn nicht mehr) CRULT dann nicht schon längst vernichtet? Ob sie selbst verlässliche Verbündete sind, wird sich erst noch zeigen müssen. Jedenfalls verschiebt sich das Kräfteverhältnis mit ihnen ein weiteres Stück zu Gunsten der Terraner. Muss ja auch sein, denn aus eigenen Kräften hätten die Terraner, ich kann mich nur wiederholen, nicht die allergeringste Chance, TRAITOR zu vertreiben oder auch nur dauerhaft gegen die Terminale Kolonne zu bestehen.
Vielen Dank für die Bereitstellung dieser Kritik an
Kritik & Bewertung von Robert Lißack
An dieser Stelle muss ich meinem Kollegen Johannes Kreis widersprechen. Denn ich fand den Roman durchaus spannend. Ja, der Band hatte schon seine Längen. Es ist zumindest diskussionswürdig, ob man die Prüfung der Menschen durch diese höhere Wesenheit der Dunklen Ermittler wirklich über einen ganzen Roman schildern musste.Auch wenn das Thema an sich sehr abgenutzt ist, war es dennoch notwendig zu zeigen, ob die Menschen vertrauenswürdig sind - und dies eben am Beispiel der Familie Opera. Allerdings kann dies ja wohl nur als Mosaikstein gelten, würde es doch sonst heißen, dass die Dunklen Ermittler ihre bisher Arbeit nicht getan haben, wenn sie jetzt erst diesen Test durchführen. Aber sei es wie es sei, Neues haben wir kaum erfahren. Trotzdem ließ sich der Roman ganz nett lesen.
Kriterium
max. Punkte
erreichte Punkte
Cover
5
4
Innenillustration
5
4
Atmosphäre
10
7
Spannung
10
5
Action
10
3
Stil
10
3
Gesamt
50
26
Robert Lissack
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